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Fragebox mit André Marx
Der drei ??? Autor André Marx hat uns dreieinhalb Jahre in 1000 Einträge Auskunft über alle Aspekte des Autorendaseins gegeben. Leider können nun keinen weiteren Fragen gestellt werden. Weitere Informationen zu seiner Person findet Ihr im Autoren-Special. Im September 2003 antwortete André einen Monat lang alle Fragen, zum Jubiläum der 125. Folge ("Der Feuermond") stellte sich André erneut 125 Fragen seiner Fans.
991martinho (MartinSturm75@aol.com) schrieb am 06.06.2002 um 20:13:49: Hallo André! Zunächst mal ein dickes Kompliment an Deine Geschichten. Die Besten: Spur des Raben, Im Bann des Voodoo, Tödliche Spur, Erbe des Meisterdiebes. Im Sommer werde ich mir "Die sieben Tore" auf jeden Fall holen. Mein Vorschlag: Schreib doch mal eine Geschichte, in der Victor Hugany endlich mal geschnappt wird. Und: Wie wäre es mit einer Story, in der eine Person aus den alten Fällen völlig überraschend wieder auftaucht. (Schreib mal zurück, würde mich freuen.)
André schreibt: Über Hugenay wird ja derzeit sehr viel spekuliert. Ich bin mir sicher, daß die drei ??? noch einmal (und möglicherweise auch nur EIN weiteres Mal!) mit ihm zu tun haben werden. Ob sie ihn dann am Ende schnappen, ob er stirbt, ob er sich von seinen kriminellen Aktivitäten verabschiedet oder ob er nach Australien auswandert - man wird sehen. Zu Deinem Vorschlag: Es gibt eigentlich schon einige Bücher, in denen Figuren von damals auftauchen. Zum Beispiel "Rufmord". Zum Beispiel "Geheimsache Ufo". Zum Beispiel "Meuterei auf hoher See". Reicht das nicht?
992Aki (akashkumarch@yahoo.de) schrieb am 07.06.2002 um 12:11:11: Wie alt sind Sie?
André schreibt: 29 Jahre.
993Jennifer schrieb am 07.06.2002 um 19:29:27: Hi! Auch wenn das Erbe des Meisterdiebes echt gut war, würde ich Brittany nicht noch mal auftauchen lassen. Wer würde ihr denn noch vertrauen? Dafür könntest Du Jelena mal wieder auftauchen lassen! Was ist eigentlich mit Liz und Elisabeth? Von denen hat man schon lange nichts mehr gehört! Wird dir eigentlich vom Verlag vorgeschrieben, welche Figuren außer den drei ??? mitspielen sollen, wie zum Beispiel Jelena, Kelly...oder darfst Du Dir aussuchen, wann du sie wieder auftauchen lassen willst? Mach weiter so! VG Jennifer.
André schreibt: Hi Jennifer! Du hast natürlich recht: Wenn Brittany noch einmal auftaucht, wird ihr wahrscheinlich niemand mehr trauen. Aber ist nicht gerade das ziemlich spannend? Brittany könnte als Gegenspielern zurückkehren. Oder aber als zwielichtige Gestalt, von der man nicht genau weiß, auf welcher Seite sie steht. Ich finde diese Idee sehr reizvoll! Lys und Elizabeth: Ich glaube, daß wir in näherer Zukunft erfahren werden, ob es die beiden überhaupt noch gibt und was mit ihren Beziehungen zu Justus und Bob ist. Vielleicht noch nicht in den August-Büchern, aber sicherlich danach. Der Verlag schreibt mir übrigens nicht vor, welche Figuren auftauchen sollen. Da habe ich vollkommen freie Hand.
994Gräfin Zahl © (GraefinZahl@rocky-beach.com) schrieb am 07.06.2002 um 19:52:12: Hallo André, So kurz vor Ende der Fragebox muß ich doch nochmal nachfragen, ob Du inzwischen schon konkretere Ideen zum Thema "wechselnde Erzählperspektive" hast, oder ob Du das ganze verworfen hast. Es gibt ja in einigen Büchern Kapitel, die nciht aus der Sicht der Drei ??? geschrieben sind oder Stellen, in denen der Leser die Geschihte aus de Perspektive einer anderen Person, meistens eines "Jugendlichen Helfers", z.B. Michale Cross, Doria oder Toni. (die Helfer sind übringens nicht nur meiner Ansicht anch zu oft weiblich, wie ich dem Forum entnehme). Auch wenn einige Teile aus Sicht des Täter geschrieben sind, kann dies einen ganz besonderen Reiz haben (wie in meiner TV-Lieblinskrimiserie Colombo). Das dürfte natürlich nicht so aussehen, wie bei TKKG sehr oft, daß der Leser schon ALLES weiß, also vielleicht einige Szenen aus Sicht verschiedener Pesonen, die alle als Täter in Frage kommen. Ich glaube man kann mit einem Wechsel der Erzählperspektive eine Menge machen und ich bin der Meinung, daß es mal eienr der Autoren ausprobieren sollte. Auch solche Dinge wie Bobs Reistagebuch haben mir sehr gefallen. Im normalen text untergebracht hätte das vielleicht den Lesefluß ein wenig gestört. Grundsätzlich finde ich solche experimentellen Elemente (wie auch Ablauf der Geschcihte in "Echtzeit") sehr interessant - solange es sich nicht zu sehr auf den Inhalt der Bücher auswirkt. (Beispiel Brittany) 
Siehst Du Justus eigentlich manchmal ein wenig als eine Art Donald Duck, der irgendwie immer (ein wenig) der Dumme ist?
André schreibt: Diese sprachlichen Experimente sind ein Problem. Ich beschäftige mich ziemlich oft damit und überlege eigentlich ständig, was man mal ausprobieren könnte. Einen kurzen Wechsel der Erzählperspektive hatte ich bei der "Toteninsel". Dann gab es das Echtzeitexperiment bei "Nacht in Angst" und halt das Reisetagebuch im "Nebelberg". Alles in allem sind die drei ??? jedoch eine ziemlich konservative Reihe, an der man nicht zuviel herumexperimentieren sollte. Die Erzählstruktur ist so klar und eindeutig, daß jede Abweichung sofort auffällt. Daher sollte man vorsichtig mit solchen Dingen umgehen. Aber wie gesagt: Ich finde solche Experimente genauso spannend wie Du, und ich beschäftige mich schon seit Jahren mit der Frage, ob es mir mal gelingt, eine Geschichte rückwärts zu erzählen. Frag mich nicht, wie genau das aussehen soll, ich habe keine Ahnung. Es muß vor allem so simpel sein, daß auch ein Zehnjähriger sofort begreift, was Sache ist. Vielleicht habe ich ja irgendwann mal den entscheidenden Geistesblitz. Eine andere Idee von mir ist, das Gegenteil einer Echtzeit-Geschichte zu schreiben: Nämlich einen Fall, für dessen Lösung die drei ??? ein komplettes Jahr brauchen. Aber auch hier weiß ich nicht, wie man das verpacken kann, damit es richtig cool wird und vor allem auch Sinn macht und nicht künstlich wirkt. Noch mal zurück zur Erzählperspektive: Ich kann mir durchaus vorstellen, daß ich zu besonderen Anlässen noch das eine oder andere Mal darauf zurückgreifen werde, aber es wird bestimmt nicht die Regel werden. Das würde einfach die feste Struktur der Reihe zu sehr ins Wanken bringen. Zum Thema Justus Jonas: Eigentlich sehe ich ihn gar nicht als Donald Duck. Der ewig Dumme ist doch Peter, oder? Ich gebe zu, daß ich Justus gerne mal in Verlegenheit bringe. Aber ich finde, das ist angesichts seiner alltäglichen intellektuellen Höhenflüge nur gerecht. Mich hat es immer gestört, daß der Justus Jonas von damals (aus den allerersten Bänden) so unfehlbar war und von allen verehrt wurde (außer vielleicht von den Erwachsenen, aber auch die belehrte er dann jedesmal eines besseren). Ihm fehlten die Schwächen. Vielleicht war auch das der Grund für mich, den "Meisterdieb" zu schreiben.
995Thomas schrieb am 07.06.2002 um 22:21:18: Hi André! Kurz vor Toresschluss noch eine Frage: Bist Du eigentlich Schreibmaschinenschreiber, 2-Finger-Akrobat oder arbeitest Du vielleicht mit einer Spracherkennung? Richte doch mal eine André-Marx-Homepage ein, auf der wir alle Neuigkeiten von Dir erfahren, wenn wir schon nicht mehr fragen können.... Vielen Dank für 1000 Antworten!
André schreibt: Ich bin der Meister des Zehn-Finger-Systems! Früher hatte ich ein Textverarbeitungssystem (eine Schreibmaschine mit Display und Speicher), seit etwa einem Jahr schreibe ich auf 'nem Notebook. Tippen kann ich allerdings schon seit der achten Klasse. Da habe ich nämlich die "Bürotechnik"-AG belegt, mit dem festen Gedanken daran, daß ich dort Tippen lernen würde. Hat auch funktioniert, und dank jahrelangen Trainings bringe ich es inzwischen auf etwa 450 Anschläge pro Minute und bin daher jeder Chefsekretärin ebenbürtig. Das heißt leider nicht, daß meine Gedanken jetzt auch schneller sind. Im Gegenteil: Es ist immer wieder frustrierend, feststellen zu müssen, daß meine Finger schneller tippen, als mein Kopf denken kann. P.S. Eine André-Marx-Homepage wird es garantiert nicht geben. Was sollte da auch drinstehen? "Heute gab's Müsli zu Frühstück", oder was?
996Aldebaran © (Aldebaran@rocky-beach.com) schrieb am 07.06.2002 um 23:42:23: Hallo André - schade, dass die Fragebox nun bald dicht gemacht wird, aber ich hoffe, dass Du der Rocky-Beach.com dennoch in irgendeiner Form erhalten bleibst. Mich würde es sehr interessieren, mit welchem Charakter aus der Welt der drei Fragezeichen Du Dich am ehesten identifizieren kannst. Und um es Dir nicht allzu leicht zu machen, würde ich Jason Jackson gerne aus der Auswahl ausschließen. Gibt es auf der anderen Seite eigentlich einen Charakter, der Dir überhaupt nicht gefällt? Vielleicht sogar in einem Deiner eigenen Bücher? Ich meine natürlich keinen Bösewicht, der bewusst unsympathisch gezeichnet ist, sondern eine Figur, die Dir im künstlerischen Sinne weniger gefällt. Beste Grüße und vielen Dank, Aldi.
André schreibt: Hm, so kurz vor Schluß noch eine echt schwierige Frage ... Also, neben Jason Jackson gibt es ja noch eine Figur, die ich ein bißchen nach meinem Vorbild angelegt habe: Aaron Moore aus dem "Feuerteufel". Mr Moore ist sozusagen eine Karikatur von mir, ein völlig überzeichneter (hoffentlich!) André. Insofern identifiziere ich mich ein bißchen mit ihm. Aber wie gesagt: Er ist so irreal, daß der Vergleich eigentlich schon wieder hinkt. Viel näher am Leben ist natürlich Bob Andrews, der von den Hauptfiguren wahrscheinlich am ehesten mir entspricht. Aber das trifft vermutlich auf alle Menschen zu, denn wer ist schon ernsthaft so wie Justus Jonas oder Peter Shaw? Eine unsympathische Figur? Hmmm ... Natürlich gibt es paar echte Arschlöcher, aber die mag ich trotzdem, eben weil sie so böse sind. Ich glaube, ich mag die Figuren am wenigsten, die schlicht und ergreifend langweilig sind. Elizabeth gehört definitiv dazu. Sie ist so dermaßen charakterlos, daß sie mir richtig auf den Keks geht. Daher baue ich sie auch so gut wie nie in meine Geschichten ein. Ansonsten kann ich eigentlich jeder Figur etwas abgewinnen, die irgendwie Persönlichkeit und Ausstrahlung hat. Selbst die größten Idioten können ja tolle Figuren sein, wenn sie durch ihre Idiotie die Geschichte in Fahrt bringen. Ich hoffe, das beantwortet in etwa Deine Frage. Denn nachhaken wirst Du wohl nicht mehr können, die Box ist fast voll...
997Melody schrieb am 08.06.2002 um 05:04:51: Hi André! Erst mal möchte ich Dir sagen, dass ich es echt super finde, wieviel Mühe Du Dir immer mit der Beantwortung der vielen Fan-Fragen gibst bzw. gegeben hast; auch wenn manche Fragen bereits zum x-ten Mal gestellt wurden, hast Du stets mit viel Geduld und in kurzen regelmäßigen Abständen die Fragen beantwortet. Das dies keine Selbstverständlichkeit ist, braucht wohl nicht extra betont zu werden. Ich habe jetzt noch alle Fragen aufgeschrieben, die mir noch wichtig erscheinen: 
1. Zum Buch "Nebelberg". Das Buch finde ich, ist sehr gut gelungen, nur dass der Wecker zweimal genau auf die Minute bzw. fast auf die Sekunde genau zum richtigen Zeitpunkt klingelt finde ich, grenzt schon an Zufälle wie sie sonst eigentlich nur bei TKKG vorkommen können. In der Fragebox hast du geschrieben, dass ein Kapital aus Platzgründen rausgenommen werden musste, und zwar als die drei ??? die Dorfbewohner befragen (Im Klappentext wird dies irrtümlicherweise auch erwähnt). Wäre es vielleicht möglich, dieses Kapital uns Fans irgendwie zugänglich zu machen?? (Es wird wahrscheinlich nicht 100% zum Buch passen, da entsprechende Stellen im Buch nach dem Wegfall dieses Kapitals ja entsprechend angepaßt werden mussten, mich würde es aber trotzdem brennend interessieren) 
2. Zum Buch "Erbe des Meisterdieb". Das Buch hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, ich kann mir das, im Gegensatz zu manchen anderen Fans, sehr gut vorstellen, wie Justus blind vor Liebe und auch die anderen, für Brittanny fast zum Hehler geworden wären; man muss schon ziemlich herzlos sein, wenn man in dieser Situation die Bilder der Polizei übergibt, anstatt Brittanny zu helfen, zumal es in der Gruppe noch deutlich schwerer ist als einziger dagegen zu sein. Das einzige was mich ein bisschen gestört hat, war die Tatsache, dass schon wieder jemand seinen Tod vorgetäuscht hat und in Wirklichkeit noch lebt; Zuerst war es bei "Tödliche Spur" Morton, dann folgte Bruce Black beim "Feuerteufel" und jetzt Hugenay. Beim ersten "Scheintoten" ist man als Leser natürlich überrascht, wenn die drei ??? plötzlich herausfinden, dass Morton doch noch unter den Lebenden weilt. Nachdem Hugenay nun aber bereits als 3. angeblich verstorbene Person noch unter den Lebenden weilte, wird es beim nächsten Mal, bestimmt keiner mehr glauben. Und das Schlimme daran ist, dass die drei Detektive so blöd sind, und auch beim 3. Mal wieder darauf "hereinfallen"; gerade bei Hugenay der dem Superhirn Justus Jonas schon als gerissener Meisterdieb mehr als bekannt sein müsste, hätten sie sicherheitshalber nochmal nachforschen müssen ob Hugenays Leiche wirklich gefunden wurde usw., denn dass sie den Tod von Hugenay einfach unüberprüft so hinnehmen wie im Buch beschrieben klingt schon recht unglaubwürdig. Ach ja wie war das eigentlich mit Hugenays Leiche?? Cotta hat als er bei Justus anrief behauptet man hätte Hugenays Leiche gefunden; wie hätte Hugenay unter diesen Umständen seinen Tod vortäusche können? Hat Hugenay einen Doppelgänger, den er den Berg hinuntergeschubst hat, oder wie ist das zu verstehen? Auch fand ich es etwas komisch, dass Justus, Peter und Bob nach jahrelanger Detektivtätigkeit nicht bemerkt haben, dass sie gleich von zwei Personen (Reporter, Glatzkopf) gleichzeitig verfolgt worden sind; Auch den beiden Verfolgern scheint es nicht aufgefallen zu sein, dass da ja noch jemand die Verfolgung aufgenommen hat. 
3. Zum Buch "sieben Tore"; hat es mit der Zahl 7 in diesem Buch eine besondere Bewandnis, oder hätte dieses Buch auch die "fünf Tore" heißen können? 
4. Zur Tournee der drei Hauptsprecher; Stammt die dort aufgeführte, bisher unveröffentlichte Vorlage mit dem Titel "Battle of chess" aus deiner Feder; ich erinnere mich schwach daran, dass du in der Fragebox mal davon geschrieben hast, ein Buch schreiben zu wollen, in dem Schach eine große Rolle spielt?? 
5. Vom Verlag vorgegebene Titel; Beim Buch "Gift per e-mail" wurde ja vom Kosmos-Verlag der Titel schon vorgegeben und Nevis musste zu diesem Titel ein Buch schreiben. Mich würde interessieren ob das bei einem deiner Bücher auch schon der Fall war; wenn ja bei welchen (ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass "Botschaft von Geisterhand" so ein Buch war, weil Kosmos es damals plante mit 2 Stiften auf den Markt zu bringen); wenn nein würdest du darauf eingehen und was hältst du allgemein davon, Bücher nach dem Titel zu schreiben. In der Fragebox hast du immer wieder geschrieben, dass in deinem Kopf immer mehrere Ideen herumschwirren, manche davon entwickeln sich dann weiter und du schreibst dazu ein Buch. Wären solchen Titelvorgaben dann für dich nicht total unsinnig? Ich habe zudem in der letzten Zeit vermehrt den Eindruck, dass der Kosmos-Verlag mehr Wert auf z.T. reißerische, trendige Titel, Cover und Klappentexte legt, als auf den Inhalt der Bücher z.B. beim Korrekturlesen (zugenagelte Bretter bei "Nebelberg" usw.) Wie siehst du das?? 
6. Seitenbeschränkung: Die Bücher sind ja jetzt seit einigen Jahren strikt auf ca. 128 Seiten begrenzt. Fühlt man sich da als Autor nicht sehr eingegrenzt? Findest du, dass 128 Seiten o.k. sind, oder wäre es dir lieber wenn die Standard-Seitenzahl länger wäre?? Also ich finde 128 Seiten sind zu kurz, gerade durch diese etwas zu geringe Seitenzahl und die daraus zwangsläufig resultierende geringe Anzahl von Personen und Schauplätzen macht die Geschichten manchmal zu leicht durchschaubar. Beim "Ameisenmensch" beispielsweise macht es richtig Spass, das Buch zulesen, weil soviele in frage kommende Täter mitspielen, bei Botschaft von Geisterhand war aufgrund der wenige in frage kommenden Personen für den Leser sehr schnell klar, dass eigentlich nur die Assistentin als Täter in Frage kommen kann. 
7. Ich habe mir vor kurzem nochmal "Poltergeist" durchgelesen, und da ist mir aufgefallen, dass du mit Justus' Poltergeist-Alpträumen sehr gut Spannung erzeugt hast. Könntest du dir vorstellen ein ganzes Buch so zu schreiben, dass Justus am Ende aufwacht, und er alles nur geträumt hat. Das Gute daran wäre natürlich, dass man sich als Autor total ausleben kann, denn zum Schluss muss man ja keine logischen Erklärungen abliefern; im Traum ist schließlich alles möglich. Die Fans wären natürlich sauer, aber so als klitzekleine Gemeinheit im letzten ???-Buch von dir (was hoffentlich nicht so schnell der Fall sein wird) wäre es doch nicht schlecht, oder?? 
So jetzt habe ich dich genug gelöchert. Ach ja eins noch: Du hast mehrmals geschrieben, dass du in den nächsten Jahren "nur" noch 2 Bücher pro Jahr schreiben willst. Außerdem hast du hier geschrieben, dass im Frühjahr 2003 kein Buch aus deiner Feder erscheinen wird. Demnach müssten dann im Herbst 2003 gleich zwei Marx-Bücher erscheinen; oder doch nur eines?? 
Da ich jetzt nicht weiß inwieweit wir Fans in Zukunft noch Kontakt zu dir haben werden, wünsche ich dir auf jeden Fall mal Erfolg mit deinen anderen Buch-Projekten und bedanke mich schon mal im voraus für die Antworten.
André schreibt: Hallo Melody, ich glaube, es ist Dir gelungen, kurz vor Schluß noch einen Rekord zu brechen und den längsten aller Einträge zu schreiben! Meine Güte, Du willst es aber wirklich genau wissen! Okay, dann bleibe ich mal gewissenhaft und lege los:
1. Klar, die Sache mit dem Wecker war ein Riesenzufall, aber irgendwie halt auch bloß ein Gag. Die drei ??? hätten den Bösewicht am Ende ja auch irgendwie anders überwältigen können. So gesehen war der Wecker also nicht wirklich ein deus ex machina, sondern einfach eine lustige Episode am Rande, die in diese im Grunde ja doch recht langweilige Geschichte zumindest eine Prise Humor gebracht hat, denke ich. Die Sache mit den Dorfbewohnern hast Du übrigens irgendwie falsch verstanden: Es gibt kein Kapitel, das aus Platzgründen rausgeflogen ist. Vielmehr waren es Zeitgründe, die für die Diskrepanz zwischen Klappentext und Buchinhalt verantwortlich sind: Der Verlag brauchte dringend eine Inhaltsangabe für den "Nebelberg", und ich habe ihnen einfach das gegeben, was ich bis dahin wußte. Das Buch war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch gar nicht fertig. Am Ende gab es bereits einen Werbetext, ein Cover und einen Titel, aber immer noch keine fertige Geschichte. Die Story entwickelte sich dann in eine etwas andere Richtung als geplant, die Dorfbewohner fielen komplett raus, und so paßte am Ende leider nicht mehr alles richtig zusammen. Da war es aber schon zu spät, der Text konnte nicht mehr geändert werden. Im Klartext: Ich war schuld. Ich habe einfach zu spät abgegeben.
2. Ja ja ja, schon gut, ich gelobe hiermit hoch und heilig, daß ich in Zukunft keine Scheintoten mehr vorkommen lassen werde! Mir war klar, daß ich damit ein paar Leute verärgern würde. Ich hatte nur gedacht: "Keiner wird glauben, daß es SCHON WIEDER ein Scheintoter ist, denn so viel Einfallslosigkeit traut mir hoffentlich niemand zu. Das bedeutet wiederum, daß alle denken werden, Hugenay sei wirklich tot. Und das heißt letztendlich, daß ich die Leser DOCH überraschen kann, wenn er am Ende noch lebt." Ziemlich schräge Logik, was? Hat ja auch leider nicht ganz geklappt... Wie genau hat Hugenay seinen Tod nun vorgetäuscht? Nun, ich nehme an, er hat dafür gesorgt, daß bei der Identifizierung des Toten am Ende SEIN Name auf dem Formular steht. Dafür muß man ja nur ein paar einflußreiche Kontakte haben. Aber wer war nun den Tote tatsächlich? Und vor allem: Hat Hugenay ihn umgebracht, oder wie? Tja, die Frage mußt Du Dir vorerst selbst beantworten. Traust Du Hugenay einen Mord zu? Ja? Nein? Vielleicht wird genau diese Frage im nächsten Hugenay-Fall eine entscheidende Rolle spielen... Die drei ??? hatten übrigens keinen Grund, an Cottas Aussage zu zweifeln. Wenn der Inspektor sagt: "Hugenay ist tot, seine Leiche wurde in den Bergen gefunden" - warum sollten sie an eine Täuschung denken? So weit reicht ihr Vertrauen in die Polizei wohl doch noch, daß sie die Aussage eines Inspektors erst mal nicht anzweifeln.
3. Verrate ich zu viel, wenn ich diese Frage beantworte? Okay, ich gebe es zu: Das Buch hätte auch "Die fünf Tore" heißen können, wenn ich zwei Tore rausgenommen hätte. Aber "sieben" klingt einfach spannender!
4. Die Tournee-Folge heißt meines Wissens "Master of Chess" oder so ähnlich, aber ich habe damit absolut gar nichts zu tun. Ich hatte zwar tatsächlich mal überlegt, ob ich eine Schach-Geschichte machen soll, aber daraus ist bis heute nichts geworden. Ich bin allerdings sehr, sehr neugierig, wer diese Geschichte denn nun geschrieben hat. Ich habe absolut keine Ahnung!
5. Bisher hat mir der Verlag noch nie irgend etwas vorgeschrieben. Und ich muß es jetzt, zum Ende der Fragebox, auch noch mal ganz klar sagen, obwohl ich schon oft auf dieses Thema eingegangen bin: Das Lektorat oder Kosmos allgemein schreibt NIEMANDEM IRGENDETWAS VOR! Kein Autor MUSS irgendwas Bestimmtes schreiben. Natürlich sind Trendthemen bei Kosmos relativ beliebt, weil sich diese Bücher ganz einfach am besten verkaufen - das mag den Fans vielleicht nicht passen, aber es ist eine Tatsache, daß sich "Fußball-Gangster" und "Angriff der Computer-Viren" verkaufen wie blöd, während es Titel wie "Musik des Teufels" oft schwer haben. So gesehen hat der Verlag natürlich überhaupt nichts dagegen, wenn ein Autor zustimmt und etwas mit Computern oder Sport macht. Entsprechend "reißerisch" wird dann logischerweise auch der Titel gewählt, ganz einfach, um an oben genannte Erfolge anknüpfen zu können. Aber mir wurde noch nie gesagt: Schreib dies! Schreib das! Bei "Botschaft von Geisterhand" wurde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könne, eine Story zu schreiben, in der diese Zauberstifte vorkommen. Und ich habe ja gesagt. Ich hätte aber auch nein sagen können. (Nebenbei: Der Titel "Botschaft von Geisterhand" entstand dann allerdings erst später, als das Manuskript schon fertig war.) Und auch Ben Nevis wurde garantiert nicht dazu gezwungen, sich zu "Gift per E-Mail" etwas einfallen zu lassen. Diese Idee wurde gemeinsam entwickelt. Zu Titeln allgemein: Ich würde nicht sagen, daß ich kein Buch zu einem bestimmten Titel schreiben kann. Ich habe es zwar noch nie gemacht, aber ich würde es nicht ausschließen. Wenn der Titel gut ist und ich sofort ein paar spannende Bilder dazu im Kopf habe - warum nicht? Zu "Gift per E-Mail" wäre mir persönlich allerdings gar nichts eingefallen. Der Fehler beim "Nebelberg" (zugenagelte Bretter) ist übrigens allen Beteiligten sehr peinlich (vor allem mir!!!), aber letztlich sitzen im Verlag auch nur Menschen. Wie vielen Lesern des Buches ist dieser Fehler wirklich von selbst aufgefallen? 10%? Die Lektorin hatte halt einfach das Pech, nicht zu diesen 10% zu gehören. Wenn man so intensiv mit einem Text arbeitet, verliert man manchmal die Übersicht über die Grundstory und beißt sich an anderen Dingen fest, zum Beispiel Kapitellänge, Rhythmus und Struktur der Geschichte. Da kann dann schon mal was übersehen werden. Natürlich SOLLTE das nicht passieren, aber wie gesagt: Auch Lektorinnen sind nur Menschen. Und ich kann Dir versichern, daß sich im Verlag alle die größte Mühe mit den drei ??? geben, schließlich waren und sind sie seit über dreißig Jahren DAS Zugpferd im Jugendbuchbereich bei Kosmos. Was nun trendige Themen, trendige Cover, trendige Titel und Klappentexte angeht: Der Verlag kann nicht nur die Fans im Blick haben. Er muß auch auf die Verkaufszahlen achten. Und wie gesagt: "Angriff der Computer-Viren" hat sich x-fach so häufig verkauft wie z.b. "Musik des Teufels". Was würdest Du da an Kosmos' Stelle tun? Weiterhin auf klassische Themen wie "Musik des Teufels" setzen? Wohl kaum.
6. Ich finde 128 Seiten nicht grundsätzlich zu wenig. Was mich manchmal ärgert ist, daß es im Normalfall auch nicht wesentlich WENIGER als 128 Seiten dürfen. Es gibt Geschichten, die man sehr gut auf 100 Seiten erzählen kann. Es gibt Geschichten, für die bräuchte man idealerweise 160 Seiten. Ich würde es begrüßen, wenn beides erlaubt wäre. Aber wir sind immer dazu angehalten, die 128 ziemlich genau zu treffen. Das heißt, mittlerweile sogar nur noch 126, da ab jetzt immer zwei Seiten für die Werbung freibleiben sollen. Das ist manchmal etwas nervig.
7. Ein Traum-Buch? Das werde ich AUF GAR KEINEN FALL machen! Es gibt nichts Schlimmeres, Übleres, Abgedroscheneres, Langweiligeres und Leserverachtenderes, als "Plötzlich wachte er auf, und alles war nur ein Traum"-Geschichten. Ich HASSE solche Pseudo-Auflösungen! Das kann man mal in einem Mini-Abschnitt einbauen (so wie bei "Poltergeist"), aber bestimmt nicht auf ein ganzes Buch auswalzen. Ich würde Briefbomben kriegen, das garantiere ich Dir!
8. Also, im August erscheint ein Buch von mir ("Die sieben Tore"), im nächsten Februar gar keins (kleiner Urlaub) und ab August 2003 dann jeweils eins pro Halbjahr. Jedenfalls wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle. So. Ich hoffe, ich habe alle Fragen hinreichend beantwortet. Auch in Zukunft noch viel Spaß mit den drei ???!

998Pinoccio (gemuesesalat@web.de) schrieb am 08.06.2002 um 15:40:22: Hallo André. Erst mal danke für fast 1000 Fragen! Meine Frage: (von der ich hoffe, dass sie noch nicht gestellt wurde) Warum hast Du zum Schluss des Buches "Das Erbe des Meisterdiebes" Brittany böse werden lassen? Sie würde doch ein gute Freundin von Just abgeben.?! Das Cover von "Der Mann ohne Kopf" sieht irgendwie schrecklich aus oder? (keine Beleidigung an Silvia Christoph). Wurde es noch ein Möglichkeit geben, dass Frau Christoph ein besseres Cover designt? Oder wurde das Buch schon gedruckt und wartet nur noch auf den Verkauf im august 2002? Viele Grüße! Viel Erfolg! Vielen Dank für 1000 Fragen!: O)
André schreibt: Meisterdieb, Meisterdieb, immer wieder Meisterdieb: Also, die Antwort ist ganz einfach: Hätte sich Brittany am Ende nicht als falsches Miststück herausgestellt, hätte die gesamte Geschichte keinen Sinn gemacht. Wäre die Sache mit ihrer Augenkrankheit wirklich die Wahrheit gewesen - um Himmels Willen, nee, das wäre gar nicht gegangen! Das wäre viel zu melodramatisch gewesen! Ich habe mich ja nur deshalb getraut, so auf die Kacke zu hauen, weil ich wußte, daß es am Ende ein Fake ist. Außerdem wäre Brittany ohne ihren Wandel zum Schluß eine recht langweilige Figur geworden, denke ich. Ob sie wirklich eine so gute Freundin für Justus geworden wäre, wage ich zu bezweifeln. "Der Mann ohne Kopf": Ich finde das Cover eigentlich ganz gut. Mir gefallen die Farben, ist alles so schön bunt und mal ganz anders als sonst. Aber so oder so wäre es schon längst zu spät, noch ein neues Cover zu entwerfen. Die Cover stehen genauso wie die Titel und die Klappentexte bereits ein halbes Jahr vor Erscheinen der Bücher fest. Wenn sie dann im Vorschau-Katalog veröffentlicht werden, gibt es definitiv nichts mehr daran zu rütteln.
999Jenni (JWL39@gmx.de) schrieb am 09.06.2002 um 11:56:46: Danke auch von mir, dass Du das alles hier beantwortest! Hast Du alle Folgen der drei ??? gelesen oder gehört? Liest du überhaupt die Folgen der anderen Autoren? Wäre es für Dich interessant in einem Hörspiel als Sprecher mitzuwirken? Meine letzte Frage bezieht sich eher auf die Serie allgemein: Wird Allie Jamisson irgendwann mal wieder auftauchen? Viel Erfolg noch, auch bei Deinen neuen nicht-drei-???-Projekten!
André schreibt: Ich gebe es zu, ich habe nicht ALLE Bücher gelesen. Von einigen Folgen kenne ich nur die Hörspiele. Und es gibt sogar zwei, drei Folgen, die ich gar nicht kenne. Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen, diese letzten Lücken zu schließen. Eine Sprecherrolle wäre übrigens nichts für mich. Ich weiß nicht warum, aber ich finde die Vorstellung ziemlich furchtbar, mich selbst in einem Hörspiel zu hören. Das wird also mit ziemlicher Sicherheit niemals passieren. Und die letzte Frage: Ich habe keine Ahnung, ob Allie Jamison jemals zurückkehrt. Aus meiner Feder darfst Du allerdings nicht darauf hoffen, da ich Allie ziemlich langweilig finde. Aber vielleicht hast Du bei einem anderen Autor mehr Glück. Und nun: Vorhang auf für Frage 1000!
1000Titus © schrieb am 16.07.2002 um 00:00:00: Hallo André, nun haben wir es nach fast dreieinhalb Jahren endlich geschafft. 1000 Einträge mit einem Vielfachen an Fragen wurde auf Dich losgelassen, und Du hast sie alle beantworten. Dafür gebührt Dir natürlich der Dank aller drei ??? Fans der rocky-beach.com! Gibt es einen Autor, der sich mehr Zeit für seine Fans genommen hat? Ich kenne keinen, und wir werden alles versuchen, Dich mit Deiner Leistung ins Guiness-Buch der Rekorde zu bringen. Die Fragenorgien sind ja nun bereits seit über einem Monat vorbei. Ich hoffe, Du hast den Entzug ganz gut hinbekommen. Was soll ich Dich in diesem letzten Eintrag eigentlich fragen? Gibt es irgendetwas, was uns von Dir noch verborgen geblieben ist, bist Du nicht eigentlich schon ein gläserner Mensch? Doch halt, eine Sache interessiert mich doch: Über Dein familiäres Umfeld haben wir so gut wie nichts erfahren. Ab und zu tauchten hier in der Fragebox dubiose Kumpels aus Deiner Jugendzeit auf. Was sagt Deine Familie zu Deiner Autorenschaft einer Jugendbuchserie? Ist man stolz auf Dich als Autor, wird das eher ignoriert oder ist man gar unglücklich, dass Du Dein Studium abgebrochen hast? Ich möchte diesen Eintrag nicht wie einen Kaugummi in die Länge ziehen. Wenn es in Zukunft Fragen gibt, wird sich bestimmt die eine oder andere Möglichkeit bieten, Dich über Deine neue Bücher und ähnliches zu befragen. Also noch einmal vielen Dank für Dein Engagement in den letzten Jahren, hier auf der Seite und generell für die drei ???. Wir hoffen, Du bleibst den drei ??? treu und bereitest uns noch die eine oder andere vergnügliche Lesestunde - eventuell auch in einer ganz anderen Umgebung! 
André schreibt: Hallo Titus, hach, wie schön, so viel Lob und liebe Worte zum Ende von "Projekt Fragebox"! Jetzt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, schließlich will ich nicht nur Deine letzte Frage beantworten, sondern auch das lange versprochene große Fragebox-Resümee ziehen.
Dann mal los: Dreieinhalb Jahre Fragebox...

Der Ursprung war ja Deine Frage, ob ich nicht mal Lust hätte, einen Livechat zu machen, so wie es das damals mit André Minninger gab, oder heute mit Oliver Rohrbeck. Ich las mir ein Protokoll durch, fand es furchtbar und sagte Nein. Aber ich fand die Idee, mich den Fragen der Fans zu stellen, sehr reizvoll. Also schlug ich die Fragebox vor, und schwupps! war sie schon eingerichtet, und ich wartete gespannt auf die ersten Einträge. Es ging ziemlich schleppend los, und anfangs war ich richtig enttäuscht, dass die Resonanz nicht größer war. Aber dann wurden es langsam immer mehr Fragen - nicht nur eine oder zwei pro Woche, sondern vier, fünf, zehn! Plötzlich wusste ich gar nicht mehr, wie ich das alles bewältigen sollte. Die Geister, die ich rief...

Und was für Geister! Die Fragen waren lustig, spannend, bohrend, nervig, schräg, unverständlich, niedlich, fordernd, anbiedernd, schwierig, amüsant und was weiß ich nicht noch alles. Und meine Reaktionen darauf waren ebenso unterschiedlich: "Auf was für Ideen die Leute immer kommen ...", "Das darf ja wohl nicht wahr sein!", "Hey, da hat sich jemand richtig Gedanken gemacht!", "Das geht dich ja wohl einen Scheißdreck an!", "Oh Gott, sie hat recht, sie hat recht!!!", "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich darauf wahrheitsgemäß antworte!?", "Ach nee, nicht schon wieder!", "Ist das wirklich so? Bin ich wirklich so gut/schlecht?", "Was wollt ihr eigentlich alle von mir?", "Ich fasse es nicht!", "Was soll ich denn nur darauf antworten?", "Endlich versteht mich jemand!", "Der spinnt ja wohl!", "Gähn!", "Das ist so ziemlich der unglaublichste Eintrag, den ich je gelesen habe!", "Fans können richtig witzig sein", "Was die Leute alles über mich wissen! Habe ich wirklich so viel aus dem Nähkästchen geplaudert?", "Was kommt wohl als nächstes?", "Wann kommen endlich neue Fragen???" Es war ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal habe ich die Fragebox geliebt, fühlte mich geachtet, gebauchpinselt, fast schon verehrt und sah die Welt durch eine rosarote Brille. Dann wieder - nur eine Frage später - hasste ich die Box wie die Pest, denn plötzlich wurde ich angegriffen, meine Bücher wurden völlig ungerechtfertigt kritisiert, oder - was noch viel schlimmer war - gerechtfertigt!

Aber egal, in welchem Gemütszustand ich mich gerade befand, ich fand es immer toll, wenn neue Fragen kamen, ich war immer gespannt, was drinstehen würde, immer neugierig, was euch diesmal eingefallen war. Nicht zuletzt deshalb, weil sie immer eine willkommene Abwechslung zu meinem Schreib-Alltag boten und mir einen Blick auf die "andere Seite des Buches" erlaubten.

Was mich genervt hat: Immer wieder die gleichen Fragen gestellt zu bekommen. Konkrete Story-Vorschläge ("Bring doch mal Allie zurück!").

Was mich geärgert hat: Unhöflich bis unverschämt formulierte Einträge, die es zum Glück nicht sehr häufig gab.

Was mich gefreut hat: Wenn die neuen Fragen aus meinem Faxgerät quollen.

Was mich gerührt hat: Fragen von Kindern.

Was mich zum Lachen gebracht hat: Völlig absurde Off-Topic-Fragen. ("Hörst du Heavy Metal? Weil: Du hast ja lange Haare!")

Was ich toll fand: Dass ich kaum eine Frage streichen musste. Ich hatte mit mehr Spinnern gerechnet. Es gab fast keine.

Was ich noch toller fand: Wenn die Leute kreativ wurden und selbst was geschrieben haben. Oder Desktophintergründe gebastelt. Oder Musik gemacht. Oder sonst was.

Was mich gewundert hat: Dass es kaum Fragen zu meinem Privatleben gab.

Was mich erleichtert hat: Dass es kaum Fragen zu meinem Privatleben gab.

Und nun zu den paar Fragen, die mir gegen Ende immer wieder gestellt wurden und deren Beantwortung ich mir bis jetzt aufgespart habe: Hat mich die Kritik der Fans beeinflusst? Um es kurz zu machen: JA! Sie hätte es vielleicht nicht tun sollen. Ich hätte vielleicht professionell genug sein müssen, jegliche Kritik an mir abtropfen zu lassen. Vielleicht auch nicht. So oder so: Es hat nicht funktioniert. Ich habe mir (fast) alles, was kritisiert wurde, zu Herzen genommen. Oft waren es Dinge, die von den einen geliebt, von den anderen gehasst wurden. Die konnte ich dann in die Schublade mit der Aufschrift "Geschmackssache" und damit zu den Akten legen. Es gab aber auch Kritikpunkte, bei denen sich die meisten Fans einig waren. Und ich habe stets versucht, es beim nächsten Mal besser zu machen. Das ist mir natürlich nicht immer gelungen. Und manchmal habe ich Sachen vielleicht auch verschlimmbessert. Aber die Kritik der Fans war mir nie egal. (Es sei denn, sie war unberechtigt, an den Haaren herbeigezogen und sowieso völlig daneben ;-)) Und um ein kleines Geheimnis preiszugeben: Die Kritik der Fans ist an NIEMANDEM abgetropft.

In den Diskussionsforen hieß es immer wieder: "Kosmos und BMG machen, was sie wollen, die interessieren sich nicht für das, was die Fans beschäftigt." Das stimmt so nicht. Kosmos und BMG haben die Stimmen der Fans durchaus gehört und auch beachtet. Möglicherweise wurde aufgrund der Fan-Meinungen nie eine direkte Entscheidung getroffen. Aber das Sprachrohr, das die rocky-beach.com darstellt, hat garantiert Richtungen aufgezeigt und Entwicklungen beeinflusst. Sowohl bei Kosmos als auch bei BMG wurde immer wieder diskutiert, was es Neues aus dem Fan-Lager gibt und wie man den beiden drei ???-Zielgruppen - den Kindern und den älteren Fans - auch in Zukunft gerecht werden kann. So gesehen wart ihr alle nicht halb so machtlos wie ihr immer geglaubt habt. Weder beim Verlag, noch beim Tonstudio, noch bei den Autoren.

Hat sich mein Antwortstil im Laufe der Jahre geändert? Ich glaube, das könnt ihr besser beurteilen als ich. Mir kommt es so vor, als sei ich mit der Zeit direkter geworden. Wenn mir etwas nicht passte, habe ich das viel schneller und deutlicher zum Ausdruck gebracht als am Anfang. Aber das ist auch schon alles. Oder?

Habe ich jemals in der Fragebox gelogen? Ich gestehe es: Ja. Aber nicht oft. Und auch immer nur dann, wenn es nicht anders ging, zum Beispiel bei Fragen nach Verlags-Interna. Ich wusste hin und wieder mehr über die Dinge hinter den Kulissen, als ich zugegeben habe. Das waren gar nicht mal irgendwelche skandalösen und sonst wie interessanten Sachen, sondern schlicht und ergreifend Dinge, die nur für Verlagsmitarbeiter relevant waren und in Fankreisen zu völlig unnötigen Diskussionen und Mutmaßungen geführt hätten. Weitere Punkte, bei denen ich gelogen haben, waren Fragen nach beispielsweise Mr Hugenays und Mr Mortons Tod, aber das hat ja wohl inzwischen jeder herausgefunden, oder? ? Habe ich mir jemals selbst eine Frage unter einem Pseudonym gestellt? Nein! Und das ist nicht gelogen! Ich wollte es eigentlich immer mal tun, das Problem war nur: Ich wusste nie, was ich mich selbst fragen sollte, da eigentlich alles schon durch die Fan-Fragen abgedeckt wurde. Na ja, fast alles, was mich zum nächsten Punkt führt: Gab es etwas, worauf ich gerne geantwortet hätte, obwohl es nie gefragt wurde? Eigentlich nicht. Und irgendwie doch. Ich hätte gerne ein bisschen über Musik geplaudert. Und über Filme. Natürlich hat weder das eine noch das andere mit den drei ??? zu tun, daher war es völlig okay, dass solche Fragen nicht kamen. Aber ich hätte sie trotzdem gerne beantwortet. Beispielsweise wollte ich den Fans immer mal von meinem Original-Meuterei-auf-hoher-See-Buch-Soundtrack oder meinem Original-Toteninsel-Buch-Soundtrack berichten, aber das hat nie irgendwo gepasst, und jetzt ist es leider zu spät.

Bin ich erleichtert oder traurig, dass die Fragebox jetzt geschlossen ist? Beides. Wirklich beides. Nach dreieinhalb Jahren schlich sich eine Routine in das ganze Projekt ein, die mir nicht mehr so gefiel. Außerdem war ich durch die Box so präsent und durch die zahllosen Antworten so "gläsern" geworden, dass bei den Einträgen immer häufiger ein recht privater Ton angeschlagen wurde. Einerseits verständlich. Andererseits beängstigend. Denn wir - die Leser der Fragebox und ich - kennen uns nun mal nicht privat. Die meisten von euch habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Die anderen nur in einem mehr oder weniger offiziellen Rahmen. Natürlich habe ich es auch darauf angelegt. Ich wollte nie den förmlichen, sachlichen, unnahbaren Autor darstellen. Vor allem deshalb, weil ich schlicht und ergreifend nicht förmlich, sachlich und unnahbar BIN. Andererseits bin ich aber trotz allem ein Autor, was ganz automatisch eine Distanz zu den Leser schafft, das liegt in der Natur der Sache. Diese Distanz wurde in den letzten Monaten etwas bröckelig und schwammig, was ich ein wenig beunruhigend fand.

Insofern bin ich erleichtert, dass die Fragebox geschlossen ist und ich dorthin zurückkehren kann, von wo aus ich vor dreieinhalb Jahren gestartet bin. Traurig bin ich aber trotzdem, und zwar seit der Sekunde, in der ich Frage 999 beantwortet hatte. Plötzlich war es vorbei, das Projekt Fragebox erfolgreich abgeschlossen, nach endlosen Fragen, Diskussionen und Grübeleien - finito. Und sofort nagte eine Unsicherheit an mir: Was soll ich denn jetzt machen? Wohin mit meinem Mitteilungsbedürfnis? Wie soll ich überleben können ohne meine wöchentliche Fragen-Dosis (die häufig am Sonntag per Fax kam und auf die ich mich immer gefreut hatte)? Tja, so ganz habe ich darauf noch keine Antwort. Mein Mitteilungsbedürfnis stecke ich erst mal in meine neuen Projekte (mit und ohne Fragezeichen), was ja in eurem Sinne sein dürfte.

Okay, und zum Schluss zu Deiner Frage, Titus: Meine Familie. Da die recht groß ist und aus extrem unterschiedlichen Menschen besteht, kann ich die Frage gar nicht so allgemein beantworten. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Ich schreibe, seit ich neun Jahre alt bin. Und vor den drei ??? hat sich absolut niemand dafür interessiert. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals ein Mitglied meiner Familie einen meiner Texte gelesen hätte. Das mag allerdings auch daran liegen, dass ich sie nie jemandem gezeigt habe. Das wiederum liegt daran, dass nie jemand danach gefragt hat. Fazit: Meine Schreiberei wurde jahrelang ignoriert und meine Familie machte sich Sorgen, was aus dem Jungen nur werden soll, der auf die Frage, was er später mal beruflich machen will, jahrein, jahraus immer nur die gleiche Antwort hatte: "Bücher schreiben". Dann kamen die drei ??? und änderten - alles. Erst konnte es niemand so recht glauben, dass ich tatsächlich was veröffentlicht hatte, noch weniger, dass ich nach einiger Zeit sogar davon leben konnte und daraufhin das Studium abbrach - aber stolz waren sie trotzdem alle. Wie Oscar. Oscar wird nur noch geschlagen von meiner Mutter, die bis heute jedem, der es nicht hören will, erzählt, dass ihr jüngster Sohn ein berühmter Bestsellerautor ist. Sie macht definitiv die effektivste Werbung, die man sich wünschen kann. Also: Inzwischen sind alle glücklich und zufrieden. Niemand hat mir wegen des Studiums je einen Vorwurf gemacht. Die Sorge, der Erfolg könne sehr schnell wieder vorbei sein, wurde in den letzten sechs Jahren immer geringer. Und meine Eltern, mein Bruder und zwei meiner Tanten lesen jedes meiner Bücher. Meine Oma war mein größter Fan, als sie noch lebte, die hat mal locker zwei Neuerscheinungen an einem Tag verschlungen, das hat mich immer völlig fasziniert. Aber dann gibt es auch noch ein paar mehr oder weniger nahe Verwandte, die irgendwie bis heute nicht ganz verstanden haben, was ich eigentlich tue, denen das Ganze vielleicht sogar ein bisschen unheimlich ist, ich weiß es nicht genau.

Was gibt es noch? Ach ja, das Guiness-Buch. Das ist eine tolle Idee, und ich würde natürlich liebend gern meinen Namen in diesem Buch wiederfinden. Aber ich fürchte, das wird nichts. Die Idee war ja, die Fragebox als längstes Interview aller Zeiten vorzuschlagen. Die Frage ist allerdings, wie man ein Interview definiert. Wenn ein Autor eine Biografie über eine berühmte Persönlichkeit schreibt und er diese berühmte Persönlichkeit zu diesem Zwecke interviewt, kommen bestimmt weit mehr als tausend Fragen dabei heraus. Aber Du kannst es natürlich trotzdem gerne versuchen, Titus, vielleicht findest Du ja eine Formulierung, die die Fragebox zu etwas ganz Einzigartigem macht - was sie ja auch ist. Was mich jetzt ganz zum Schluss noch interessiert: Kannst du irgendwie herausfinden, wie viele Wörter oder Zeichen die komplette Fragebox umfasst? Ich habe absolut keine Ahnung und würde gern wissen, ob man damit eigentlich ein ganzes drei ???-Buch füllen könnte. Oder sogar mehrere.

Okay. Wir sind am Ende angelangt. Zum Schluss ein ganz, ganz, ganz großes Dankeschön an dich, Titus, und natürlich auch an Mathilda! Danke, dass es die rocky-beach.com gibt, dass ihr die Fragebox möglich gemacht habt, und vor allem für eure Geduld mit mir und der endlosen Abtipperei meiner Antworten vor meinem Einzug ins digitale Zeitalter. Und natürlich Danke an alle Fans und Fragensteller für euer Interesse, eure Neugier, euer Lob, eure Kritik und dafür, dass euch auch nach 900 Fragen immer wieder etwas Neues einfiel. Selbst wenn die letzte Frage gestellt, die letzte Kritik geäußert und der letzte Eintrag beantwortet ist, werdet ihr feststellen, dass es immer noch neue drei ???-Bücher gibt.
In diesem Sinne: Tschüs, und immer schön weiter lesen!

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