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rocky-beach.com
Fragebox mit André Marx
+++ Alte Einträge I +++
1) Detlev (Titus.Jonas@rocky-beach.com) schrieb am 5.2.1999 um 00:00:00: Hallo André, hoffen wir, daß diese Möglichkeit zur Kontaktaufnahme fleißig genutzt wird.
André schreibt: Ich hoffe ebenfalls, daß die Leute diese Möglichkeit nutzen und fleißig Fragen stellen. Dann hört die Gerüchteküche vielleicht ein wenig auf zu brodeln.
2) sire (c_melsa@gmx.net) schrieb am 6.2.1999 um 18:11:57: Mich würde mal interessieren, inwiefern eine Absprache mit den aktuellen anderen Autoren stattfindet. Wenn irgendwelche Dinge in einer Story vorkommen, die auch Auswirkungen auf spätere Folgen haben (z.B. die drei ??? sind endlich mit der Schule durch oder aber auch weniger krasses - Bob läßt sich nen Kinnbart stehen usw), dann muß doch irgendwie darüber entschieden werden. Ist es so, daß dort das Lektorat die Rolle des Gralshüters übernimmt?
André schreibt: Eine Absprache zwischen den Autoren gibt es so gut wie gar nicht. Zufällig teleforniere ich hin und wieder mit André Minninger, daher weiß ich zumindestens bei ihm immer ungefähr, woran er gerade arbeitet. Zu Ben Nevis und Katharina Fischer habe ich jedoch überhaupt keinen Kontakt. Das Geheimnis ist folgendes: Es baut niemand etwas ein, was die Reihe nachhaltig verändert. Die drei ??? werden niemals mit der Schule fertig sein, sie sind jetzt schon viel zu alt für unsere Hauptzielgruppe. Und ob Bob nun einen Kinnbart hat oder nicht, ist so irrelevant für die Reihe, daß die anderen Autoren das auch ignorieren können. Falls ich doch einmal etwas Ausschlaggebendes verändern sollte, würde ich diese Information tatsächlich rechtzeitig der Lektorin zukommenlassen, damit sie sie an meine Kollegen weiterleitet. Beispielsweise trage ich mich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, so nach und nach Peters MG und Bobs Käfer zu verschrotten, damit die drei endlich wieder auf Morton und ihre Fahrräder angewiesen sind. Das darf natürlich nicht mit den Arbeiten der anderen Autoren kollidieren, daher würde ich diesen Schritt rechtzeitig mit dem Verlag absprechen. Aber hey, nicht daß wieder das Gerücht kursiert, Peter würde im nächsten Buch bei einem Autounfall sterben! Die Abschaffung der Autos ist bis jetzt nur so ein Gedanke, noch nichts Konkretes ist geplant, und vielleicht werde ich es auch nie machen.
3) Christoph Bohm (bohmch@uni-muenster.de) schrieb am 8.2.1999 um 14:39:44: Hallo! Meine Frage ist vielleicht etwas dreist, aber mich würde interessieren, wieviel Geld eigentlich für ein Buch vom Verlag gezahlt wird. Wenn André drei Bücher pro Jahr abliefert, dann muß es ja schon eine ganze Menge sein, um sich damit über Wasser halten zu können... Ansonsten kann ich nur mein Kompliment für das neue Buch aussprechen. Nacht in Angst ist wirklich spannend (auch wenn der Verdacht bei mir schon sehr früh auf die "Stimme" fiel;-)
André schreibt: Stimmt Deine Frage ist dreist. Aber sie wird beantwortet werden, wenn alle Besucher dieser Seite mir ihre Kontoauszüge und Steuererklärungen zuschicken. Das geht mich mindestens genauso viel an - nämlich gar nichts. Sorry, daß etwas ungehalten reagiere, aber ich bin diese Frage langsam leid, denn Du bist nicht der erste, der sie stellt. Ich kann dazu nur sagen: Ich habe einen ganz normalen Job, bei dem ich weder reich werde noch am Hungertuch nage. So wie die allermeisten Menschen in diesem Land.
4) Alaska (steschlu@stud.uni-frankfurt.de) schrieb am 8.2.1999 um 21:35:20: Hallo André! Ein Großteil der Fangemeinde wünscht sich ein Wiederlesen bzw. -hören mit Allie Jamisson. Kommt es für Dich in Frage, diese Figur wieder auferstehen zu lassen, und wäre Katrin Fröhlich bereit, im entsprechenden Hörspiel wieder ihre Rolle zu übernehmen? Fröhliches Schaffen und Gruß aus Frankfurt, Alaska.
André schreibt: Hallo Alaska! Allie Jamison... seufz... Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was an dieser Frau so Besonderes sein soll. Das einzige Auffällige an ihr ist, daß sie zweimal auftauchte statt einmal wie alle anderen Nebenfiguren. Aber damit hat es sich schon. Generell würde ich es nicht ablehnen, sie wiederzubeleben. Um mir diese Möglichkeit offenzuhalten, habe ich sie im "leeren Grab" ja wenigstens eine Postkarte schreiben lassen, damit sie nicht völlig in Vergessenheit gerät. (Aber wenn ich mir die euphorischen Ausbrüche der Fans ansehe, wenn ich es um Miss Jamison geht, war das wohl nicht nötig...) Nur müßte sie dann wirklich gut in die Geschichte passen. Ich würde sie nicht zum Selbstzweck zurückholen. Leider kann ich mir kaum vorstellen, was das für eine Story sein sollte, in der Allie unentbehrlich ist. Vielleicht irgendwas mit Pferden? Gähn... und ähnlich verhält es sich mit Skinny Norris: Ich bin nicht prinzipiell dagegen, ihn mal wieder auftauchen zu lassen. Aber eben nur dann, wenn es die Geschichte wirklich bereichert. Und ob Katrin Fröhlich noch einmal Allie sprechen würde? Keine Ahnung, mit den Hörspielen habe ich nix zu tun.
5) Detlev (Titus.Jonas@rocky-beach.com) schrieb am 19.2.1999 um 09:22:09: Hallo André, ich habe eine Frage zum Namen "Vanderhell" aus der "Musik des Teufels": Soll der Name wirklich "Von der Hölle" bedeuten, oder liegen wir vielleicht alle falsch? Diese Namensgebung kommt nämlich allgemein nicht so gut an.
André schreibt: Ich wollte, daß mein Teufelsgeiger aus Europa kommt. Eigentlich sollte er Italiener sein, aber dazu fiel mir überhaupt kein passender Name ein. Also kam ich nach langem Hin und Her (sehr langem! Das Buch war schon halb fertig, und er hatte immer noch keinen Namen; im Manuskript stand bis zu diesem Zeitpunkt "XY" oder so) darauf, daß er auch Niederländer sein könnte. (Vielleicht auch André Rieu, der auf seine Weise ja auch eine Art Teufelsgeiger ist...? ;-)) Und irgendwie wurde dann Vanderhell geboren. Ich persönlich mag den Namen, weiß aber inzwischen, daß er bei den Lesern nicht so gut ankommt. Pech gehabt. Natürlich kann man den Namen, wie "von der Hölle" lesen, aber eigentlich liegt die Betonung ausschließlich auf der ersten Silbe. Also nicht VANderHELL, sondern VANderhell. Ich bin mal gespannt, ob das im Hörspiel auch so rüberkommt.
6) Detlev (Titus.Jonas@rocky-beach.com) schrieb am 19.2.1999 um 09:40:20: André, kennst Du zufällig den derzeitigen Status des Kosmos-Krimi-Klubs? Viele Besucher dieser Homepage warten schon zum Teil sehr lange auf eine Antwort des Krimi-Klubs nach einer erfolgten Anmeldung. Wurde er gar wieder eingestellt? (Die letzte Krimizeitung gab es vor einem dreiviertel Jahr.)
André schreibt: Krimi Club: Ich habe gerade eben mit Andrea Heckel telefoniert und bin nun auf dem neuesten Stand der Dinge. Also: Der Krimi Club wurde nicht eingestellt. Aber er wurde bzw. wird gerade verändert. Worin genau diese Veränderung bestehen wird, ist noch nicht hundertprozentig klar. Aber darin liegt die ewig lange Wartezeit der Mitglieder und Neuanmelder begründet. All diese Leute werden aber in den nächsten Wochen die neue Krimi-Zeitung bekommen sowie einen Infobrief, in dem genaueres steht. Alle, die noch mehr wissen möchten, können sich gern direkt an Andrea wenden. (Adresse = Verlagsanschrift)
7) Patrick D. (Rockstar) (rockstar@LA.com) schrieb am 19.2.1999 um 13:58:08: Hallo André, hättest Du nicht mal Lust, einen Mehrteiler zu schreiben, so à la Horrorautor Stephen King. Natürlich müsste die Story dann gut durchdacht sein und nicht à la Frau Henkel-Waidhofer jeden Atemzug und jede Bewegung einer Person (man lese die ersten paar Kapitel von DIE VERSCHWUNDENE SEGLERIN) vermerkt werden, nur um ein Buch zu füllen. Vielleicht zum Nummer-100-Jubiläum...
André schreibt: Mehrteiler? Prinzipiell hätte ich schon Lust. Nur bezweifle ich arg, daß der Verlag da mitspielt. Ein Mehrteiler ist immer ein Verkaufsrisiko, denn er bedeutet, daß der Leser zwei- oder sogar dreimal Geld ausgeben muß, um eine Geschichte ganz zu lesen, und dazu ist er - gerade im Kinderbuchbereich - vielleicht nicht bereit. Daher wird das wahrscheinlich ein Traum bleiben. Aber man kann ja nie wissen, vielleicht wird eines Tages doch mal was draus. Eher könnte ich mir jedoch vorstellen, daß zum Jubiläum ein besonders dickes Buch rauskommt, mit 180 Seiten statt 120 oder so. Das könnte ich beim Verlag mal anregen, aber es hat ja noch ein bißchen Zeit. Kleine Anekdote am Rande: Für "Musik des Teufels" hätte ich mir einen Mehrteiler gewünscht, denn ursprünglich war die Geschichte sehr viel umfangreicher geplant. Ich mußte mich jedoch im Laufe des Schreibens von vielen Nebenhandlungen verabschieden und die Haupthandlung um etliche Ideen kürzen, da sie einfach nicht auf 128 Seiten Platz fand.
8) sire (c_melsa@gmx.net) schrieb am 6.3.1999 um 19:07:44: Ich meine mich zu erinnern, daß Du Dich zu Deiner Arbeitsweise irgendwo irgendwie mal so geäußert hast, daß Du die Bücher meist einfach am Stück durchschreibst, wenn erstmal das Gerüst steht. Bei "Nacht in Angst" ist mir die dramaturgisch besonders ausgefeilte Kapitelaufteilung aufgefallen, wobei diese Geschichte natürlich ein Sonderfall ist. Aber wie gehst Du sonst bei den Kapiteln vor? Drei-???-Kapitel haben ja traditionell eine gewisse bestimmte Länge, eine Geschichte teilt sich also in kleine Subspannungsbögen auf, die dann auch noch betitelt werden. Machst Du Dir darüber schon in der frühen Konzeption Gedanken, oder erfolgt das eher während des Schreibens aus Gefühl?
André schreibt: Nein, die Kapitelaufteilung spielt bei meiner Konzeption absolut keine Rolle. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das funktionieren würde, denn man merkt erst beim Schreiben, wieviel Platz eine bestimmte Szene beansprucht. Oft bin ich überrascht, wie kurz man eine wichtige Szene abhandeln kann und wie viele Seiten manchmal für relativ unwichtige Dinge draufgehen. Im Fall "Nacht in Angst" war es allerdings wirklich schwierig, den ständigen Perspektivenwechsel und die Kapitelunterteilung möglichst effektvoll unter einen Hut zu bringen. Aber darüber habe ich mir erst Gedanken gemacht, wenn ich an der entsprechenden Stelle ankam. Ich kann mich jedoch erinnern, daß ich im nachhinein einige Szenen umgestellt habe. Und noch eine kurze Bemerkung zum Thema Konzeption: Die Inhaltsangabe, die ich schreibe, bevor ich mit dem ersten Kapitel beginne, ist allerhöchstens eine Seite lang, meistens sogar sehr viel kürzer, und manchmal habe ich auch ... hüstel ... gar kein Konzept, sondern nur eine grobe Idee, die ich jedoch nicht ausformuliere. Das ist zwar unprofessionell, macht aber mehr Spaß, da ich mich selbst von der Geschichte überraschen lassen kann.
9) Marcel (schueren@uni-muenster.de) schrieb am 17.3.1999 um 17:37:16: In einer anderen Kommentar-Ecke tauchte die Vermutung auf, daß der Name des Arztes Dr. L. Stevensohn in "Musik des Teufels" insofern eine Bedeutung haben könnte, als daß er zusammen mit der Langform Bobs (Robert) zusammen Robert L. (für Louis) Stevenson ergeben könnte, der wohl ein Schriftsteller sein soll. Dieser abgedrehte Einfall stammt nebenbei nicht von mir. Ist dieses Wortspiel beabsichtigt oder nicht?
André schreibt: Wow! Auf was für Ideen Ihr immer kommt! Ich bin beeindruckt. Aber ich muß Dich enttäuschen: Der Name L. Stevenson ist ein reines Zufallsprodukt (Robert Louis Stevenson lebte übrigens von 1850 bis 1894 in Schottland und war der Autor von "Die Schatzinsel"; hat Justus mir gerade erzählt...). Das ist allerdings oft anders: Sehr viele Namen in meinen Büchern haben irgendwo eine Entsprechung, das heißt, sie sind irgendwo geklaut oder abgeleitet. Oft durchschauen aber nur ganz bestimmte Leute diese Anspielungen, manche Doppelbedeutungen sind aber auch allgemein verständlich (so wie etwa die Anagramme in "Die Spur des Raben"). Wenn mal wieder jemand eine Idee hat, woher dieser oder jener Name kommt: Mich würde es brennend interessieren!
10) Patty(m.)W. (Patrick.Wojciechowski@t-online.de) schrieb am 21.3.1999 um 16:40:24: Hi, Andre! Sorry, aber ich finde auf dieser dummen Tastatur keinen Akzent für Deinen Namen. Ich bin seit langem ein begeisterter drei ??? Leser. Ich habe alle(!) Bücher. Am besten gefallen mir die Ur-Bücher, die vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurden. Die deutschen Bücher (die von Frau Waidhofer) haben mich angeödet, waren langweilig und ließen mich mit dem Gedanken spielen die Serie aufzugeben. Und auch die anderen deutschen Bücher sind nur ganz gut. Doch Deine Bücher haben endlich wieder alles, was diese Serie reizvoll macht, ins Leben geholt. (Nacht in Angst war ein Genuss) Schade, daß von den neuen dreien nur eins von Dir war. Hast Du eigentlich auch alle drei ??? Bücher gelesen oder haben Dir ein paar Kotz, äh Kostproben, gereicht um das so stark hinzukriegen? Ich würde mich über eine Antwort freuen. Der treu gebliebene Leser Patty!
André schreibt: Meine Güte, soviel Lob! Ich werd' ganz rot... Vielen Dank jedenfalls, und um Deine Frage zu beantworten: Ich habe nicht alle Bücher gelesen. Aber sehr, sehr viele. Und die, die ich nicht gelesen habe, kenne ich als Hörspiel. Mir sind also durchaus alle Abenteuer der drei ??? vertraut. Na schön, ich sage Dir die volle Wahrheit: Es gibt vier, fünf Geschichten, die ich gar nicht kenne, doch in diesen Fällen war es eine bewußte Entscheidung, die Bücher nicht zu lesen. Aber ich werde mich hüten zu verraten, welche Titel das waren...
11) Detlev (Titus.Jonas@rocky-beach.com) schrieb am 24.3.1999 um 21:05:16: Stört es Dich eigentlich sehr, wenn das Flair einiger Deiner Bücher auf den Hörspielen nicht so richtig herübergebracht wird? Zum Beispiel sieht man es dem Hörspiel "Das leere Grab" nicht an, daß Du Dich mit der Person J.J. selbst ein wenig beschreibst. Hast Du vielleicht Lust, derartige Charaktere in einem Hörspiel zu sprechen?
André schreibt: Ich habe es mir inzwischen abgewöhnt, mir über die Hörspiele große Gedanken zu machen. Es ist ein völlig anderes Medium, an dessen Entstehungsprozeß ich nicht beteiligt bin. Mein "Werk" ist das fertige Buch, die Hörspiele sind Sache von André Minninger und den Sprechern. Manchmal finde ich die Umsetzung gelungen, manchmal nicht, aber da ich ohnehin nichts daran ändern kann - was soll's. Trotzdem ein kleines Beispiel: Ich war einigermaßen enttäuscht von "Meuterei auf hoher See". Aber daß die Stimmung des Buches im Hörspiel nicht rüberkommen würde, war abzusehen, denn es ist eine sehr visuelle Geschichte, die viel mit Optik arbeitet. Als Film würde das wunderbar funktionieren, das Hörspiel hatte jedoch keine Chance, das einzufangen. Ganz anders bei "Musik des Teufels": Dieses Buch wäre als Film vermutlich grottenlangweilig, als Hörspiel hingegen funktioniert es, eben weil es vor allem ums Hören und weniger um optische Reize geht. Nun könnte man sagen, daß ich mich in Zukunft vielleicht mehr darum bemühen sollte, Geschichten zu erzählen, die sich gut vertonen lassen. Aber dabei würden viele Ideen verlorengehen, also bleibe ich wie der sprichwörtliche Schuster bei meinen Leisten und schreibe Bücher und nicht bloß Hörspielvorlagen. Wenn es mit der Umsetzung dann mal nicht so hinhaut - Pech gehabt. Und was das Sprechen von einigen Figuren angeht: Auch ich hatte schon daran gedacht, J.J. selbst zu sprechen. Aber inzwischen bin ich ganz froh, daß ich es nicht getan habe. Ich bin kein Schauspieler, habe wohl auch nicht die geeignetste Stimme und würde mir insgesamt ziemlich blöd vorkommen, wenn ich in meinen eigenen Hörspielen mitmache.
12) Peter (peter.koehler@mailexcite.com) schrieb am 25.3.1999 um 12:06:11: Wie kommt man darauf, ein Jugenbuchautor zu werden?
André schreibt: Lieber Peter, was ist denn das für eine Frage? Ich habe halt immer gern geschrieben und wollte daraus auch schon ziemlich schnell einen Beruf machen. Daß meine ersten professionellen Arbeiten nun Jugendbücher und ausgerechnet auch noch die drei ??? sind, ist eher Zufall. Ich schreibe auch andere Sachen, nur sind die bisher zu einem großen Teil noch nicht veröffentlicht worden.
13) ALDIRT (ALDIRT@isis.de) schrieb am 25.3.1999 um 17:33:19: Hi, André! Bitte bring Skinny Norris zurück. Bitte! Bitte!
André schreibt: Warum?
14) Sophen schrieb am 29.3.1999 um 10:49:33: Praktisch in jedem Roman kommen logische Fehler vor, "Meuterei auf hoher See" ist ja ein schönes Beispiel dafür. Ich würde gerne wissen, wie Du mit solchen Ungereimtheiten umgehst. Merkst Du sie beim Schreiben? Versuchst Du sie dann zu umgehen bzw zu korrigieren? Oder werden sie einfach ignoriert, wenn sich z.B. keine andere Alternative bietet?
André schreibt: Tja, diese Frage würde ich Dir sehr gerne beantworten, wenn Du etwas konkreter werden könntest. Was gibt es denn für Ungereimtheiten bei "Meuterei auf hoher See"? Mir sind ehrlich gesagt, keine bekannt. Außer daß ich inzwischen erfahren habe, daß man auf einem Schiff nachts das Licht auf der Brücke ausmacht, da man sonst nicht nach draußen sehen kann: Da habe ich einen Fehler eingebaut, der mich sehr ärgert. Passiert leider manchmal. Aber ich bin eben nicht auf jedem Gebiet ein Experte, und von der Schiffahrt (bei mir weiterhin mit zwei "F"! Tötet die Rechtschreibreform!) hatte ich bis zu diesem Buch überhaupt keine Ahnung. Ansonsten bekomme ich immer wieder Kritik zu angeblichen "Fehlern", die am Ende gar keine sind: Beispielsweise wurde mir x-mal vorgehalten, daß das World Trade Center, das ich in "Spur des Raben" erwähne, ja wohl in New York steht und nicht in Los Angeles. Stimmt - da steht auch eins. Aber es gibt eben auch ein World Trade Center in L.A.: Wer's nicht glaubt, kann gerne in jedem Reiseführer nachschlagen. Und es steht auch genau an der Stelle, wo ich es im Buch eingebaut habe. So trottelig bin ich nun auch wieder nicht. Also: Ich bemühe mich immer, so authentisch wie möglich zu schreiben, und wenn mir bei der Arbeit auffällt, daß dieses oder jenes so nicht funktioniert, wie ich es dargestellt habe, dann ignoriere ich das selbstverständlich nicht, sondern verbessere es nach bestem Wissen und Gewissen, bis es am Ende Sinn macht. Also: Ich rechtfertige mich gerne für jede Ungereimtheit, wenn Du sie mir mitteilst.
15) Christian (maniac0@t-online.de) schrieb am 31.3.1999 um 00:42:19: Hallo André! Ich hätte da mal eine Frage bzw. Anregung an Dich, bei der es sich um ein Thema dreht, das Du als Autor ja völlig in der Hand hast. Es geht mir um die Erzählerrolle: Früher war ja A. Hitchcock der Erzähler aller Abenteuer und zugleich machte er noch immer diese tollen Rätselanregungen in allen Büchern (die ich sehr vermisse). Seitdem der Sprecher ja nicht mehr Hitchcock sprechen kann wurde diese Figur ja (wie ich mal gehört habe auch wegen der geringen Beziehungen A. Hitchcock zur Serie) eingestellt, und ein völlig unbeteiligter spricht ja den Erzähler. Lange hat es mit nichts ausgemacht, aber seitdem ich Deine beiden neuen Werke kenne, habe hab' ich gemerkt, daß mir da was fehlt (ist nicht nur wg. den beiden Stories...ist mir auch so aufgefallen). Ohne so einen, der die Rahmenhandlung absteckt und so in Berater und Anregerrolle mit richtiger "Beziehung" zu dem drei ??? steht, fehlt wirklich meiner Meinung nach was. Könntest Du nicht (wie schon im "leeren Grab") Mr. Hitfield mehr in die Serie integrieren, so dass es da endlich wieder einen Erzähler mit Beziehung zur Serie gibt? Ich meine: Er ist ja wirklich ein Bestandteil der Serie (war ja auch schon als Hitchcocks Nachfolger geplant) und diese Änderung würde ich selber (und noch andere Fans?!) wirklich klasse finden, da die drei ??? dann nicht manchmal so (vor allem auch in den Hörspielen) in der Luft hängen. (und abgerundet werden würde das natürlich, indem man A. Hitfield zum Sprecher der Folgen machen würde... ganz in alter Tradition [na ja fast]). Was denkst Du?
André schreibt: Zuerst einmal eine kleine Korrektur: Alfred Hitchcock tauchte in den Büchern schon lange nicht mehr auf, als Peter Pasetti in den Hörspielen immer noch den Erzähler sprach. Zum zweiten beurteilst Du, glaube ich, die Rolle des Erzählers in den Büchern falsch. Es war in den Büchern nie so, daß die Geschichte aus Alfred Hitchcocks Sicht erzählt wurden, er sprach also auch nie in der Ich-Form. Er war genauso eine Nebenfigur wie Skinny Norris oder Kommissar Reynolds. Ausnahme: das Vorwort und die mit erhobenem Zeigefinger eingestreuten Bemerkungen von seiner Seite. Bei den Hörspielen kam man dann auf die -- zugegeben geniale -- Idee, Hitchcock auch gleich zum Erzähler zu machen. Das hatte auf die Erzählerperspektive in den Büchern jedoch keinen Einfluß. Fazit: Das einzige, was ich tun könnte, wäre Albert Hitfield oder jemand anderen in den Vordergrund zu rücken und öfter (bzw. sogar jedesmal) auftauchen zu lassen, um den Geschichten einen festeren Rahmen zu geben. Ich finde diesen Gedanken allerdings nicht so klasse, da es einerseits ein lauer Aufguß der Ur-Idee wäre (und mich viele Fans daraufhin bestimmt verbal zu Tode prügeln würden: "Ey, scheiße, fällt dem nix Neues ein? Ist doch geklaut und noch dazu schlecht. Nichts geht über den Original-Hitchcock!") und zum zweiten das "neue" der Reihe auch zerstören würde. Eine ständige Bezugsperson, von der die drei ??? ihre Aufträge bekommen bzw. der sie am Ende Bericht erstatten, paßt einfach nicht mehr ins Konzept. Wir kommen nun schon seit über dreißig Bänden ohne eine solche Figur aus (in den Originalausgaben sogar schon seit "Narbengesicht", also seit über fünfzig Bänden), und ich glaube, es wäre ein Fehler, nun plötzlich einen väterlichen Berater aus dem Hut zu zaubern und den Lesern (vor allem den jüngeren, die Hitchcock gar nicht mehr kennen!) vorzusetzen, als hätte es ihn schon immer gegeben. Ganz abgesehen davon sind die drei ??? inzwischen auch zu alt, um auf diese Art von Beschützer noch angewiesen zu sein, oder? Ich bin ja immer für nostalgische Anspielungen zu haben, und ich kann mir durchaus vorstellen, Albert Hitfield wieder einmal auftauchen zu lassen. Aber ehrlich gesagt wäre es für mich eine Horrorvorstellung, ihn jedesmal einbauen zu müssen! Manchmal passen bestimmte Figuren einfach nicht in die Geschichte, selbst Tante Mathilda kommt bei mir nicht jedesmal vor, und einen solchen festen Rahmen, wie es ihn damals mit Alfred Hitchcock gab, fände ich sehr einengend, und auf jeden Fall wäre es zuviel des Guten.

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