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Die Septemberbox mit André Marx
+++ (Alte Einträge VI) +++
76) Thomas Biker (Dream.Land@t-online.de) schrieb am 14.09.2003 um 01:01:05: Hallöle Andre! Ich finde es wirklich Klasse das Du wieder mal für uns Fans da bist. Ich finde dich wirklich Klasse, sowohl menschlich (obwohl ich dich nur 3 mal gesehen und gesprochen habe 1. 100 Folge Party in Frankfurt 2 & 3 Buchmesse hast Du einen Klasse Eindruck bei mir hinterlassen.) als auch als Autor. Meine Lieblings "Die drei ???" nach Band 45 sind zu 90 % von Dir. Besonders hat es mir "Erbe des Meisterdiebs" angetan. Gehört für mich zu den absoluten Heileits der Serie. Daher würde ich mich freuen mal wieder etwas von Victory Hugenay und vorallem Brittany zu lesen und hören. 2. Habt Ihr Skinny vergessen oder kommt er wieder? Ich habe ihn viele Jahre vermißt als er damals verschwand und war hellaufbegeistert als Du ihn in Band 100 zurück brachtest, bitte vergeßt ihn nicht und gebt ihn eine größere Rolle damit der andere Andre mit Namen Minninger ihn nicht einfach wieder aus den Hörspielen streichen kann. 3. Wie wäre denn mal mit einer Folge in der die drei Jungs gegen die Zeit kämpfen müssen? Jemand schwäbt ihn lebensgefahr, eine Bombe ist zu suchen oder enliches. Halt so im Still der TV Serie "24"? Wäre sicher ein Intressanter Rahmen und das von einem Autoren wie Dir. Das würde wohl der Hammer! 4. Wie wäre es mal eine realexistierende Figur (Promi) auftauchen zu lassen? Ihr habt doch viele Fans unter den Promis einige haben ja sogar schon mitgesprochen, sollte doch kein Problem darstellen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und alles Glück dieser Erde. Ganz liebe Grüße Dein Fan Thomas Nun zu meinen Fragen: 1.
André schreibt: 1. Die Geschichte um Hugenay und Brittany wird mit Sicherheit irgendwann in irgendeiner Form fortgesetzt werden. Aber frag mich nicht nach Details.

2. Auch Skinny ist mit Sicherheit nicht in Vergessenheit geraten und wird wieder auftauchen. Aber frag mich nicht nach Details.

3. Die Zeit-Idee ist sehr nett, und eigentlich ist es erstaunlich, dass es das so explizit (mit einem klassischen Countdown) noch nicht gab. Okay, ich hab's mal in den Ideenpool geschmissen. Mal sehen, ob was draus wird.

4. Hm, ein deutscher Promi, der in der Hörspielfassung sich selbst spricht? Und was sollte der dann in Rocky Beach? Die Idee finde ich nicht so faszinierend, ehrlich gesagt. Und die drei ???-Vorzeige-Promi-Fans wie Bastian Pastewka oder die Fetten Brote finde ich auch nicht so prickelnd. Zumal man ja auch damit rechnen muss, dass die in fünf Jahren kein Mensch mehr kennt. Nee, im Sinne der Zeitlosigkeit der Serie lasse ich lieber die Finger davon. Wäre auch eigentlich zu nix gut, oder?

77) Tom schrieb am 14.09.2003 um 11:14:28: Guten Tag Herr Marx!! In einem der unteren Einträge schreiben Sie, Sie beantworten die Fragen der Box nur im Büro. Büro? Sie schreiben also nicht zu Hause...? Was ist das für ein Büro? Ist das so ein Atelier mit vielen anderen Autoren oder Künstlern? Das wäre meine erste Frage - die zweite Frage: Schreiben Sie mittlerweile per Computer? Vielen herzlichen Dank für die Antwort, Tom. PS: Stört es Sie eigentlich, wenn Sie hier alle so kumpelhaft duzen?
André schreibt: Also, erstmal: Das Du ist absolut okay und mir auch wesentlich lieber als ein "Sie". Noch. Frag mich in zehn Jahren noch mal ;-). Mein Büro: Genau, ich schreibe nicht mehr zu Hause. Vor einem Jahr habe ich mir überlegt, dass es mal einen Versuch wert wäre, Arbeits- und Berufsleben auch räumlich stärker zu trennen, weil ich zu Hause eigentlich nie so recht wusste: Ist eigentlich gerade Arbeit angesagt oder nicht? Also habe ich mir einen Arbeitsplatz in einer Bürogemeinschaft gemietet. Zur Zeit bestehen wir aus fünf Leuten: Eine Wirtschaftsjournalistin und -redakteurin, eine Wissenschaftsjournalistin und Biografin, ein Marketingberater, ein Promovend und ein Jugendbuchautor. Wir sitzen alle in einem Raum, tippen vor uns hin und genießen die Arbeitsatmosphäre um uns herum, bei der man sich wesentlich besser, schneller und länger konzentrieren kann, als wenn man zu Hause am Schreibtisch sitzt. Und übrigens: Ich sitze gerade an einem Laptop, nicht mehr an der Schreibmaschine. ;-)
78) Dr Woolley (marie-laveau@gmx.net) schrieb am 14.09.2003 um 18:58:40: Hallo André! Mein "Drachenauge" (oder war es Drachenkralle?) handelt von etwas ganz anderem, keine Angst. Nämlich vom Diebstahl antiker Atlanten und Karten aus Bibliotheken - ziemlich bescheuert eigentlich, aber ich hatte dazu mal 'nen Artikel gelesen. Und Drache, weil die Fährte in einem Chinarestaurant endet, wenn ich mich recht erinnere. Dämlich :). Zur Frage: Wie war das mit dem Kea? War zuerst die Idee da, am Anfang einen vermeintlichen Drachen vorkommen zu lassen, damit das Steinauge nicht alles "drachige" im Buch ist oder bist du zuerst auf den Kea gestossen, hast gelesen, dass sein Gefieder geschuppt wirkt und bist so erst auf den Rahmen "Drache" für die Geschichte gekommen? Wahrscheinlich war's wieder ganz anders , danke, Charles.
André schreibt: Stimmt, es war ganz anders. Die Ur-Idee war, dass der Vogel selbst ein Tetrachromat ist. Was nicht so ungewöhnlich bei Vögeln ist wie bei Menschen. Aber die Sache mit der Dressur stellte sich dann doch zu schwierig dar, außerdem hätte ich am Ende zu viel zu erklären gehabt, es wäre zu kompliziert geworden. Also habe ich mich von der Idee dann wieder verabschiedet. Auf der Suche nach einem geeigneten Vogel bin ich jedoch auf den Kea gestoßen, fand ihn gleich richtig klasse und habe ihn für die Story ausgewählt. Die Drachen-Idee stand da schon. Dass der Kea nun schuppenartig gefärbtes Gefieder hat, war purer Zufall, bestätigte mich aber natürlich in der Kea-Auswahl. Das Steinkunstwerk wiederum hieß ursprünglich "Auge des Bergriesen", womit ich aber nie wirklich zufrieden war. Meine Lektorin kam dann auf die brillante Idee, daraus ein Drachenauge zu machen, was ja auch absolut naheliegend war, und somit passte dann plötzlich alles wunderbar zusammen.
79) Mareike schrieb am 15.09.2003 um 13:53:32: Hallo André!Ich muss dir auch erst mal ein Kompliment machen. Deine neuen Bücher finde auch ich sehr gelungen, nachdem mich die Sieben Tore etwas enttäuscht haben. Ich habe schon länger deine Fragebox verfolgt und in Eintrag 1000 schreibst du, dass du gerne über Musik geredet hättest, daher meine Frage : Was hörst du für Musik? Gruß Mareike
André schreibt: Mit dieser Bemerkung, dass ich gerne über Musik geredet hätte, meinte ich eigentlich weniger meine Lieblingsmusik - denn auf diese Frage habe ich tatsächlich schon ein paar Dutzend Male geantwortet (kannst ja mal die anderen 999 Einträge der alten Box lesen ;-)). Vielmehr ging es mir um die Bedeutung von Musik bei meiner Arbeit. Es ist nämlich so: Ich bin großer Filmmusikfan. Ich habe Hunderte Soundtrack-CDs zu Hause und gehe manchmal nur ins Kino, weil ich den Komponisten des Soundtracks mag. Und warum diese Soundtrack-Besessenheit? Weil Filmmusik Geschichten erzählt! Sie wurde komponiert, um bestimmte Stimmungen zu transportieren, eine Handlung zu unterstützen und Emotionen rüberzubringen. Und deshalb ist es die ideale Musik zum Schreiben. Beim Hören einer dramatischen, besinnlichen, actiongeladenen oder düsteren Filmmusik habe ich schon ganze Bücher geschrieben. Es gibt auch immer mal wieder Szenen in meinen Büchern, die auf ein ganz bestimmtes Stück auf einer bestimmten Soundtrack-CD zurückzuführen sind. Und manchmal geht das so weit, dass ich mir dann selbst eigene Soundtracks zu meinen Büchern zusammenstelle. So gibt es z.B. einen kurzen "Meuterei auf hoher See"-Soundtrack. Und einen langen "Toteninsel"-Soundtrack. Und wer mal die Musik zum "Erbe des Meisterdiebs" hören will, der muss sich nur den Soundtrack zu "Hannibal" (Lecter) besorgen. Diese CD habe ich nämlich - ungelogen - wochenlang auf repeat gestellt und vom ersten bis zum letzten Satz kontinuierlich gehört. Ohne Pause. Und wer die CD zufällig hat oder kennt, dem ist jetzt sicherlich auch klar, wie ich auf die Idee mit Hugenays Briefen gekommen bin ...

Das war es, was ich immer mal zum Thema Musik loswerden wollte. Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit.

80) Happa schrieb am 15.09.2003 um 14:33:22: Hi Andre! Eigentlich sind ja unsere 3 ??? eine Jugendbuch-Serie, sind also für Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 18 geschrieben. Nun wissen wir aber alle ganz genau das viele wesentlich ältere Leser dabei sind (ich selbst bin 30). Wie oft denkst du beim schreiben darüber nach das dieses oder jenes für die älteren Leser zu "kindisch" bzw. für die jüngeren zu "erwachsen" ist und sie es nicht verstehen. Wer ist nun wirklich die Zielgruppe? Jugendliche oder junggebliebene Erwachsene?
André schreibt: Also, das mit den Zielgruppen ist so: Die drei ??? sind eine Jugendbuchserie! Wobei die Jugend da eher schon im Alter von 10 Jahren anfängt, nicht erst mit 13. Diese Zielgruppe müssen wir (die Autoren) immer im Auge behalten. Natürlich wissen wir, dass es viele erwachsene Fans gibt. Aber gerade die wollen ja eben AUCH ein Jugendbuch lesen, wenn sie zu einem drei ???-Band greifen. Sie wollen keinen Krimi für Erwachsene, denn dann würden sie ja Henning Mankell oder so kaufen. Sie wollen ein Stück ihrer Kindheit zurück. Und das kriegen sie bei den drei ???. Insofern stören sich diese beiden Zielgruppen eigentlich überhaupt nicht. Trotzdem nehmen Erwachsene die Bücher natürlich anders wahr als Kinder. Insofern muss man schon darauf achten, was und wie man schreibt. Aber im Grunde gibt es zwei ganz einfache Regeln:

Die Sprache muss einfach sein und von einem Zehnjährigen ohne Probleme verstanden werden können. Ähnliches gilt für die Handlung. Kinder verstehen eine ganze Menge, aber es darf natürlich trotzdem nicht ZU kompliziert werden. Um auch den älteren Lesern gerecht zu werden, baut man am besten kleine oder größere Insidergags ein. Hier muss man nur aufpassen, dass sie entweder auch von Kindern verstanden werden oder dass Kinder gar nicht merken, dass es sich um einen Gag handelt. Sprich: die Insider müssen eigentlich im Text "verschwinden", sie sollten nicht die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Geschichte ablenken. Ein kleines Beispiel, auf das ich recht stolz bin (um mir mal ganz unelegant selbst auf die Schulter zu klopfen): Der "Buh!"-Gag von Sokrates in "Villa der Toten". Wer den "sprechenden Totenkopf" nicht kennt, wird sich nichts weiter dabei denken, er wird aber auch nicht irritiert sein oder das Gefühl haben, dass ihm gerade etwas entgangen ist. Der Witz geht für einen Nicht-Fan völlig unter. Einem Fan allerdings, der alle Folgen kennt, entlockt er hoffentlich ein kleines Schmunzeln.

Tja, das ist auch schon alles. Und übrigens: Diese goldenen Regeln habe ich mir gerade selbst ausgedacht, sie sind nicht etwa vom Verlag vorformuliert oder dergleichen. Es sind einfach die Regeln, die ich beim Schreiben im Kopf habe.

81) Sebastian (prof.moody@gmx.de) schrieb am 15.09.2003 um 17:44:16: Hey Andre! Ja ich vertrete meine eigene Meinung und lasse mich nicht von den anderen Fans oder irgendwelchen anderen Leuten beeinflussen. Ja ich werde trotzdem wie auch schon die Jahre zuvor jedes neue Buch sowie die Alten lesen. Natürlich finde ich die etwas abgehobeneren auch gut..nur es sollte eine Grenze geben zwischen abgehoben und zu abgehoben..zu der Singenden Schlange : Ja natürlich mag es erstma seltsam klingen, dass ein Typ Töne erzeugt, ohne den Mund zu öffnen. ABER : Es ist vom Grundaufbau der Geschichte wirklich so realistisch, dass es für mein Unterbewusstsein wieder als "real" erkannt wird. Ich meine es geht los mit einem Zusammenstoß mit einem Pferd. Das ist ja wirklich nicht selten. Und auch der weitere Verlauf der Geschichte nimmt meines Erachtens keine zu übernatürliche Handlung an. Es ist nämlich wirklich so, dass für mich persönlich die Sache mit der Schlange im Rauch und die Töne eher leicht zu durschauen waren. Aber das ist natürlich warscheinlich wieder personenspezifisch. Trotzdem danke für deine netten Antworten und jetzt hast du auch einmal die Meinung eines jüngeren Fans gehört, der vielleicht nicht so richtung "??? Mainstream" geht. Viele Grüße, Sebastian
André schreibt: Ja, vielen Dank! Das mit der "singenden Schlange" habe ich zwar immer noch nicht ganz verstanden, da ich nach wie vor denke, dass das eine ziemlich phantastische Geschichte ist. Aber Du hast natürlich Recht: Letztlich ist das immer sehr subjektiv, und das ist auch gut so. Ich freue mich jedenfalls, dass es auch Leute gibt, die die realistischen Stories lieber mögen, auch wenn ich selbst nicht zu diesen Leuten gehöre.
82) Eisenhauer © schrieb am 15.09.2003 um 19:21:30: Hi André! Ich muss Dir für deine 2 neuen Bücher gratulieren: Großartig! Ich las zuerst "Das Auge des Drachen" und die Auflösung hat mich völlig umgehauen! Emilys gelbe Bilder, ihre Phantasie und dazu noch dieses Medium! Man kommt einfach nicht auf diese Auflösung. Einfach genial! Dann las ich VdT. Und beim Lesen kam endlich mal wieder Hitchcock Feeling auf. Ich glaube, dass wurde vorallem durch die gruselige Atmosphere erzeugt: eine geheimnisvolle Villa, ein mysteriöser Tot, das Spielen mit Psychologie (Mrs. Adams) und dem Unterbewußt (Gläserrücken) und besessener Nachbar. Für dieses Meisterwerk möchte ich den "Alfred Hitchcock - Preis" überreichen . Doch eine Sache gibt dann doch zu etwas Kritik anlass bzw. möchte ich genauer hinterfragen: 1. Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt dass die Drei ??? nicht auf Mörderjagd gehen dürfen bzw. dass auch keine Leichen auftauchen dürfen (von Sokrates mal abgesehen). Ist dies zutreffend? 2. Wenn 1. zutrifft, wie verhält es sich damit in VdT? Ok es gibt keinen Mord (höchstens unterlassende Hilfeleistung) und die drei Satzzeichen kommen auch mit keiner Leiche direkt in Kontakt, aber über einen größeren Zeitraum denken die ???, dass Sie einen Mörder jagen! (Dies ist auch mein Kritikpunkt! Zum Schluß konnte man mich einfach nicht überzeugen, dass es Mord war oder das es einen Mörder gab!) 3. Themenwechsel: Hast du schon jemals mit dem Gedanken gespielt einen Aspekt eines Falles nicht aufklären zu lassen? Viele Grüße und vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, Eisenhauer
André schreibt: Oh, danke für den Alfred Hitchcock-Preis! *erröt* Zu Deinen Fragen: 1. Ja, eigentlich ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass es keine Morde bei den drei ??? gibt. Maximal ein mindestens hundert Jahre altes Skelett, aber mehr auch nicht. Aber "frische" Leichen und Mörder sind die Grenze, die nicht überschritten werden darf.

2. Grenzen machen natürlich nur dann Spaß, wenn man sich hin und wieder mal traut, so nahe wie möglich heranzugehen oder auch mal den großen Zeh auf die andere Seite zu halten. Und das habe ich bei VdT getan. Mir war klar, dass ich mich auf recht dünnem Eis bewege, indem ich die drei ??? in einem Fall ermitteln lasse, der zumindest ein Mordfall hätte sein können. Und dann am Ende irgendwie auch fast ist. Aber eben nur fast. Ich habe jedenfalls lange mit dem Lektorat diskutiert, und wir haben auch noch einiges am Manuskript geändert, um klarzumachen: Ja, wir wagen uns nahe an eine Grenze heran. Aber wir überschreiten sie nicht. Es war ein Experiment. Und ich habe daraus einiges gelernt. Zum Beispiel, wie ungeheuer wichtig es ist, WIE man eine Geschichte erzählt. Die gleiche Story, nur ein klein wenig anders geschrieben, hätte Stürme der Empörung hervorrufen können. Ist aber zum Glück nicht passiert.

3. Regel Nummer eins: Enttäusche nie Dein Publikum. Teilaspekte eines Falls nicht aufzuklären, macht eigentlich nur Sinn, wenn die Geschichte dadurch besser wird. Wenn eine letzte ungeklärte Frage eine interessante Stimmung erzeugt. Oder wenn eine Antwort unbefriedigender wäre als die Frage selbst. Das ist allerdings höchst selten der Fall, insofern sollte man eigentlich immer alles auflösen. Eine kleine Ausnahme habe ich vielleicht bei "Labyrinth der Götter" gemacht; streng genommen wird dort zwar jede Frage beantwortet, trotzdem gibt es ein leicht offenes Ende. Auch das war ein Herantasten an Grenzen. Aber man muss es ja nicht übertreiben.

83) Mike Hall © schrieb am 15.09.2003 um 19:37:53:
Hi André!
Auf jeden Fall mal Danke für deine Antwort, aber das stimmt schon: Man kann ALLE TKKG Bücher noch kaufen, und die Serie lebt noch .
Eine Frage hätte ich da noch zur Titelwahl: Ist es Absicht, dass sich die letzten Titel im Prinzip sher ähnlich sind. (DAS Erbe DES Meisterdiebs; DAS Tal DES Schreckens; DIE Höhle DES Grauens; DIE Villa DER Toten; DIE Schlucht DER Dämonen; DAS Auge DES Drachen... um nur einige zu nennen) oder reiner Zufall? HAbt ihr eigentlich fixe Vorgaben für die Titel? Ich favorisiere ja eher die ..und der/das/die Titel. Dürft ihr die nicht mehr nehmen, oder wollt ihr sie nicht mehr?
viele Grüße,
"Mike Hall"
André schreibt: Zum Thema TKKG habe ich inzwischen einige Erkundigungen eingeholt, aber viel ist leider nicht dabei herausgekommen. Niemand weiß so recht, wie Pelikan das bewerkstelligt. Eine (für mich logische) Erklärung ist jedoch folgende: Der Pelikan-"Verlag" (ich tue mich mit dieser Bezeichnung wirklich schwer) hat ein ziemlich übersichtliches Programm: TKKG, Neues vom Süderhof (oder so ähnlich) und Der Puma. Ganze drei Reihen, wobei letztere sogar schon ausgelaufen ist und nur noch aus der Backlist besteht. Wenn man sich um so wenig Titel kümmern muss, kann man vielleicht eher seine ganze Energie in die Bewerkstelligung der logistischen Aufgabe legen, alle TKKG-Bände lieferbar zu halten. Bei einem doch gewaltig größeren Verlag wie Kosmos ist das eben nicht möglich, weil es noch eine Menge anderer Sachen zu tun gibt. Aber wie gesagt, auch das ist nur eine Mutmaßung. Letztlich weiß ich nicht, wieso das bei TKKG klappt. Du könntest ja mal bei Pelikan nachfragen, es würde mich sehr interessieren.

Die Titel: Diese Nominativ-Genitiv-Konstruktion ist ein doofer Zufall. Eigentlich wird bei jedem Buch wieder von vorne überlegt. Und da ergab es sich nun mal zufällig, dass wir in letzter Zeit verstärkt diese Titelkonstruktion hatten. Mir gefällt es auch nicht besonders, deshalb bemühe ich mich, mir starke Alternativtitel zu überlegen. Manchmal klappt's, manchmal nicht. Beim nächsten Buch hat's geklappt. Da war auch erst ein "Die ... des ..."-Titel vorgesehen, aber dann ist mir noch was Besseres eingefallen. Generell dürfen wir uns natürlich überlegen, was wir wollen. Das Problem ist, dass das letzte Wort die Leute vom Vertrieb haben, die dafür zuständig sind, dass die Bücher sich verkaufen. Und die stehen in letzter Zeit verstärkt auf reißerische Formulierungen. Gefällt mir nicht besonders. Ich finde, damit werden die drei ???-Titel ein bisschen beliebig. Und ich glaube auch nicht, dass sich die Bücher damit besser verkaufen. Aber leider habe ich noch keinen Weg gefunden, meine Argumentation an den Mann zu bringen.

84) Thomas Biker (Dream.Land@t-online.de) schrieb am 15.09.2003 um 23:30:01: Zu Eintrag 76: Mit den Promitipp den Du nicht gut findest, dachte ich eigentlich an Franka Potente, Rammstein oder so. Aber eigentlich hast Du auch Recht, muß nicht umbeldingt sein. Das Du meine anderen Lieblinge nicht vergessen wirst finde ich Klasse, das du aber nichts verräts finde ich etwas schade. Nur eine Antwort bitte :( Wann ungefähr kann man mit der Rückkehr meiner Lieblinge rechnen? Wenn Du das mit der Zeit-Idee wirklich umsetzen würdest fände ich das wirklich genial. Wie geschrieben und wie Du ja auch weist ich finde Du bist mit abstand der Besten Autor der Truppe. Bitte las mich nicht im Stich :(
André schreibt: Rammstein in einem drei ???-Buch??? Das ist so absurd, dass es schon fast wieder gut sein könnte. Aber ich denke, ich werde mich der Thematik lieber doch nicht annehmen. ;-)

Die Rückkehr Deiner Lieblinge: Okay, so gaaaanz ungefähr kann ich Dir ja verraten, wann Du mit der Rückkehr der einen oder anderen Figur rechnen kannst: Irgendwann innerhalb der nächsten drei Jahre. Circa. So ganz grob. Ungefähr. Reicht das? ;-)

85) nellska © (nellska@gmx.net) schrieb am 16.09.2003 um 13:42:14: hallo andré - dank dir, bzw. den eindruck, den ich von dir habe, und dank dem vielen lob hier auf RBC werde ich mir jetzt doch mal ein buch von dir holen und lesen. ich kenne die drei ??? nämlich seit meiner kindheit, aber halt nur als hörspiel, jetzt bin ich doch neugierig und werde mal anfangen... gibt es ein buch von dir, die du mir besonders empfehlen würdest als mein erstes drei ??? - BUCH von dir ? freu mich drauf ! sonnige und ganz liebe grüße aus berlin-charlottenburg von nellska. P.S.: lebst du nicht auch in berlin ?
André schreibt: Na endlich! Endlich trägt meine Missionarsarbeit namens "Fragebox" Früchte! Endlich kauft jemand, der vorher nur Hörspiele gehört hat, ein Buch! ;-) Also, wenn Du eine Empfehlung willst: Kauf dir die "Toteninsel"! Oder "Das Erbe des Meisterdiebs". Wobei letzteres als Hörspiel eigentlich ganz gut umgesetzt wurde. "Spur des Raben" ist zwar ein Buch, das ich nicht sehr mag, aber dafür findest Du dort noch zwei weitere Rätsel, die es im Hörspiel nicht gibt. Das Buch bekommst Du allerdings nur noch als Taschenbuchausgabe. Aber wenn ich es mir recht überlege ... kauf Dir doch besser die "Toteninsel"!

Ach ja, ich lebe auch in Berlin, stimmt, allerdings in Kreuzberg (61 natürlich). In Charlottenburg war ich noch letzten Sonntag.

86) nellska © (nellska@gmx.net) schrieb am 16.09.2003 um 13:44:08: ".... DAS du mir empfehlen würdest..." usw. muss es natürlich heißen... ;o)
André schreibt: Schon klar.
87) Simi © schrieb am 16.09.2003 um 16:01:59: Hi Andre, hast du die drei ??? eigentlich als Hörspiel oder als Buch kennengelernt ? Wie findest du die Hörspielumsetzungen von Andre Minninger . Findest du die Cover von Silvia Christoph, besser als die von Aiga Rasch ? Was ist deine Lieblingsfolge ? Und weißt du den richtigen Namen von Ben Nevis ? Übrigens deine neuen Bücher sind echt gut. Viele Grüße "Simi" !
André schreibt: Nur vier Zeilen und so viele Fragen! Also gut, dann fange ich mal an: 1. Als Hörspiel kennengelernt ("Die schwarze Katze" war mein erstes), später dann als Buch weitergelesen ("Der sprechende Totenkopf") und schließlich beides parallel fortgeführt.

2. Mal mehr, mal weniger gelungen.

3. Nein. Aber auch nicht schlechter. Es gibt Sachen, die gefallen mir an den Christoph-Covern ausgesprochen gut, dafür mag ich anderes nicht so sehr. Und bei Aiga ist es ähnlich: In bestimmten Sachen ist sie unschlagbar, in anderen halt nicht. Ich kann es wirklich nicht sagen, wen ich besser finde, und das ist keine offizielle diplomatische Antwort, sondern ganz ehrlich gemeint. Ich mag beides. Es gibt nur einen Kritikpunkt: In letzter Zeit finde ich die Christoph-Cover zu weit vom alten drei ???-Stil entfernt. Sie sind ein wenig zu kleinteilig geworden. Das sollte sich wieder ändern.

4. "Der Fluch des Rubins"

5. Ja

88) Asti (asti79@gmx.de) schrieb am 16.09.2003 um 16:38:30: Hallo André ! Du wirst ja immer wieder gefragt wie Du dieses oder jenes Buch findest ... dann stellt sich öfter mal heraus, dass dies oder das Thema nicht so Dein Ding ist. Was sind denn Deine 5 "Lieblingsbücher" ? Meine sind (jetzt mal abgesehen von den ???) "Im Sturm" von Tom Clancy, "Elf Freunde müßt ihr sein ..." von Sammy Drechsel (spielt übrigens in Berlin), "Die Rückkehr der Zauberer" von Wolfgang Hohlbein, sowie abgesehen von meinen Unibüchern noch "Die 40 vom Abendblatt" wobei mir hier leider der Autor entfallen ist *schäm*. Noch mal was anderes ... wie war Dein Urlaub und wo warst Du wenn ich fragen darf. So, viele Grüße, Asti
André schreibt: Also, von Deinen Lieblingsbüchern kenne ich kein einziges, wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Mein absolutes Lieblingsbuch ist wohl "Der Soldat aus dem Großen Krieg" von Mark Helprin, dessen Werke ich allgemein sehr schätze. Außerdem mag ich Jonathan Carroll ("Die Stimme unseres Schattens"; "Das Land des Lachens") und habe in letzter Zeit ein wenig Andreas Eschbach für mich entdeckt, wobei seine Bücher extrem zwischen sehr gut und grottenschlecht schwanken. Tja, was noch? Momentan lese ich "Wassermusik" von T.C. Boyle, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das wohl ein Lieblingsbuch wird. Ach ja, sehr beeindruckt hat mich auch "Der Vorleser" von ... Name vergessen.

Mein Urlaub war übrigens sehr erholsam.

89) Nancy © (alice_gross@web.de) schrieb am 16.09.2003 um 21:52:46: Hey André! Eine Frage hab ich nicht, aber ich glaub, du bist auch mal ganz zufrieden, wenn mal nur ein Lob kommt. Nee, im Ernst jetzt ... du bist für mich der beste Autor, den sich die drei ??? nur vorstellen können. Von deinen Büchern wird man gepackt und nicht mehr losgelassen, wobei dein Namensvetter (Minninger) fast das Gegenteil erzeugt. Also wirklich mal, Respekt, was du da immer wieder aufs Papier bringst. Weiter so!
André schreibt: Da kann ich mich nur herzlich für die netten Worte bedanken, die natürlich runtergehen wie Öl.
90) sAuron © schrieb am 17.09.2003 um 02:53:30: Andre schrieb unten: "Es könnte sein, dass Pelikan aufgrund der Tatsache, dass die ja eigentlich eher Schulhefte machen (was aufgrund der Inhaltsleere ja irgendwie ganz gut zu TKKG passt)". Ein bissiger Komnmentar - habe herzlich gelacht. Überhaupt macht dich deine Offenheit sehr sympathisch. FRAGE 1: Dadurch kannst du natürlich schonmal in Bedrängnis geraten. Wie sieht's da aus, (wie gut) kennst du "den bösen (Herrn) Wolf"?? Und dein heikler, aber erfrischend ehrlicher Mini-Aufreger über so manches Buch der Kollegen, hatte DER schon Folgen?? FRAGE 2: WoW! Da bin ich aber platt, dass ich mit meiner Akte X-Entdeckung bei A d Drachen voll ins Schwarze getroffen habe. Aber Morley-Zigaretten war dann der Knackpunkt, der mir auch schlagartig klar machte, woher ich "Emily" in Verbindung mit "merkwürdigem Kind" schon kannte... Ich finde aber, dass das sehr gut zu deinem Schreibstil passt. Akte X wäre sicher auch ein geiles Schreibfeld für dich. So wie Wolfgang Hohlbein neue Indiana Jones-Abenteuer kreiert hat. Rein hypothetisch: Wär das etwas (also freie, neue X-Folgen), was dich reizen würde? FRAGE 3: Da du gerne unmerkliche, kleine Anleihen nimmst, hat bei Auge d Drachen so ein bißchen die Welt der frühen Mulder/Scully für die Atmo Pate gestanden?! ---- So, damiot aber auch endlich genug von den X-Akten! ----- sAuron RFER
André schreibt: 1. Einer meiner hehren Vorsätze zu Beginn der (alten) Fragebox war: Ich bin immer ehrlich. Ich hasse es nämlich, wenn z.B. in irgendwelchen Film-Making ofs die Schauspieler immer davon schwärmen, wie großartig die Zusammenarbeit war und wie viel Spaß sie alle am Set hatten ... da fragt man sich doch, wie viel Konventionalstrafe sie zahlen müssten, wenn sie Gegenteiliges von sich gäben. Und da die Fragebox ja auch häufig in Richtung "Making of" geht, wollte ich auf gar keinen Fall in dieses Klischee tappen. Zum Glück gibt es aber tatsächlich nicht viel zu meckern, daher kann ich diesen Ehrlichkeitskurs guten Gewissens beibehalten.

Was die beiden letzten von Dir angesprochenen Äußerungen angeht: Ich habe ja nur gesagt, dass ich manchmal die Bücher meiner Kollegen nicht mag. Aber ist das schlimm? Alles andere hätte mir sowieso niemand geglaubt. Jedenfalls gab es deswegen noch keinen Ärger oder so. Außerdem weiß ich ja, dass meine Bücher garantiert auch nicht von allen Kollegen gemocht werden, also was soll's. Zum Thema Stefan Wolf kann ich nur sagen: Ich kenne ihn nicht persönlich. Und ich bin heilfroh darüber, denn ich kenne genug Leute, die ihn kennengelernt haben, und was ich da so höre ... nun ja, man sollte sich ja eigentlich immer eine eigene Meinung bilden. Ich gebe zu, das kann ich bisher nicht. Aber ich kenne seine Bücher. Und meinen Kommentar bezüglich der Inhaltsleere meinte ich ganz genau so, wie ich ihn geschrieben habe. In Bedrängnis geraten bin ich deshalb noch nicht. Und wenn das doch mal passieren sollte, wäre mir das auch egal.

Frage 2: Ich denke, "Akte X" wäre ein denkbar schlechtes Betätigungsfeld für mich. Denn so sehr ich die Stimmung der Serie auch mag, so häufig geht es mir auch auf den Keks, dass im Prinzip NICHTS erklärt wird. Nie wird etwas aufgelöst. Immer bleibt es nebulös. Und darauf hätte ich keine Lust. Ich könnte es auch gar nicht. Ich würde wahrscheinlich am Ende immer versuchen, alles zu erklären, weil ich das von den drei ??? so gewohnt bin. Und gerade das IST ja auch das Geile an den drei ???. Ich finde, Akte X macht es sich da ein bisschen zu einfach. Wie schon vorher erwähnt: Ich bin nicht wirklich ein Fan. Ich mag die Atmosphäre, die Mythologie, die innere Geschlossenheit der Serie. Aber die Geschichten finde ich eigentlich zu häufig haarsträubend, um wirklich ein Fan zu sein. Und damit auch gleich zur letzten Frage:

Nein, Akte X hatte mit "Auge des Drachen" eigentlich nichts zu tun. Ich habe lediglich die Morley-Zigaretten geklaut (ohne bestimmten Grund, just for fun) und den Namen Emily verwendet, weil er irgendwie gut zu der Figur passte. Aber ansonsten sehe ich beim "Auge des Drachen" eigentlich immer einen sonnendurchfluteten Wald vor meinem inneren Auge, sehr fantasy-mäßig, so mit flimmernden Lichtmustern auf dem Waldboden, einer leichten Brise in den Bäumen und tanzenden Löwenzahnsamen auf Lichtungen. Nicht sehr Akte X-like. Da würde niemals einfach so ohne Grund die Sonne scheinen.

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