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rocky-beach.com
125 Fragen an André Marx
+++ Alte Einträge IV +++
46) Felicitas20 (galatea_pearl@hotmail.com) schrieb am 01.09.2005 um 10:11:04: PS. Wann ist denn diese Book-Release-Party? Ich bin nämlich neu hier und habe das noch nicht so ganz mitbekommen
André schreibt: Guckst du hier: https://www.rocky-beach.com/misc/125/125.html
47) die stimme schrieb am 01.09.2005 um 16:44:03: Hi André! Mich würde einmal näher interessieren, wie du an die mannigfaltigen Ideen deiner Bücher gelangst. Kommen die einfach so "angeflogen" (nach dem Motto: Naturtalent)? Ist das Sammeln von Ideen vielleicht vielmehr eine starke Konzentrationsarbeit, bei der du dich für einen Arbeitstag (ca. 8 Stunden) hinsetzt und nach Ideen in deinem Kopf forscht, suchst und sie verfolgst? Ergeben sich Ideen vielleicht auch aus zufälligen Assoziationen aus dem Alltag, oder während du ein Buch liest oder einen Film schaust? Oder lässt du dich auch bewusst inspirieren, indem du sagst: "Ich lese nun ein Buch, um neue Ideen für mein drei ??? - Buch zu finden." Ein großer Teil hängt natürlich von der individuellen Kreativität ab, aber meinst du, man kann es auch trainieren, immer wieder neue, abstruse Ideen zu bekommen, sodass das Bücherschreiben zu einer Art Handwerk wird, wie z.B. das eines Töpfers, der mit einem Stück Ton zu 100 % ein schönes Gefäß herstellen kann und das immer und immer wieder? Dann wollte ich noch fragen, ob du bei deiner "Spur des Raben" Hitchcocks "Über den Dächern von Nizza" ("To catch a thief") als Vorlage oder Inspiration genommen hast. Viele Grüße die stimme
André schreibt: Mit den Ideen ist es eigentlich genau so, wie Du sagst: Sie kommen angeflogen, sie werden erarbeitet, sie werden geklaut, und manchmal waren sie immer schon da. Es ist sehr, sehr, sehr verschieden und eigentlich immer eine Mischung aus allem. Die Ur-Idee ist vielleicht ein Zeitungsartikel oder ein Film, die weitere Ausführung ist dann hart erarbeitet und beim Schreiben selbst ergeben sich dann aber noch hundert spontane Ideen. Eigentlich hat man täglich etwa drei bis zehn Ideen für irgendwas: für komplette Bücher, für Figuren, für Dialoge, für bestimmte Szenen, für Hintergründe, für Themen oder Konstellationen. Von denen verschwinden die meisten natürlich gleich wieder. Wenn man allerdings zufällig gerade ein Buch schreibt, dann verschwinden nicht ganz so viele, stattdessen finden sie irgendwie einen Weg in die aktuelle Geschichte. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass ich so häufig gefragt werden, woher ich meine Ideen nehme. Diesen Prozess kennt doch jeder! Woher nimmst DU Deine Ideen? Oder willst Du behaupten, Du hättest keine? Müssen ja keine Ideen für Bücher sein, sondern vielleicht für irgendwas anderes.
Ob man das mit den Ideen trainieren kann, weiß ich nicht. Ich glaube, man kann trainieren, schneller die Spreu vom Weizen zu trennen oder vielversprechende Sachen aufzuschreiben. Aber die Ideen selbst lassen sich schlecht trainieren. Die kommen und gehen, wie sie gerade Lust haben.
Zweite Frage: "Über den Dächern von Nizza" war weder Vorlage noch Inspiration für die "Spur des Raben", eher war "Spur des Raben" ein Spiel mit einem Genre, dessen berühmtester Vertreter wahrscheinlich "Über den Dächern von Nizza" ist. Will sagen: Ich habe mich nicht bewusst an diesem einen Film orientiert, hatte aber natürlich diese Art von Filmen permanent im Kopf und wollte mit dem Buch auch in genau diese Richtung gehen

48) Stinkender Apfel schrieb am 01.09.2005 um 21:43:01: Interessieren dich die Verkaufszahlen von deinen Büchern überhaupt nicht? Ich fände das schon Interessant, alleine schon um zu schauen was die Fans so mögen(oder was sie nicht mögen)! Was kommt nach Feuermond? Ist das deine letzte Fregebox? Das war es schon, viel spaß noch. Viele Grüße Stinkender Apfel
André schreibt: Genau das ist ja der Punkt: Verkaufszahlen sagen nichts darüber aus, was die Fans mögen oder nicht! "Vampir im Internet" ist zum Beispiel ein Bestseller, obwohl es bei den Bewertungen der Fans eher schlecht wegkommt. Bücher werden ja gekauft, bevor sie gelesen werden. Ich kann anhand der Verkaufszahlen also lediglich ablesen, ob ein Titel oder ein Cover oder ein Klappentext für interessant befunden wurde oder nicht. Und da liegen Sport- und Computerthemen ganz weit vorne. Vor diesem Hintergrund sind mir Verkaufszahlen absolut egal. Oder denkst Du, dass ich mich daran orientieren sollte?
Was nach "Feuermond" kommt, weiß ich noch nicht genau.
Dies ist vorerst meine letzte Fragebox, das heißt, dass ich noch keine Fortsetzung geplant habe. Aber ausschließen will ich sie auch nicht.

49) Call © schrieb am 02.09.2005 um 15:45:06: Hallo André! Wenig Fragepunkte, deshalb viele Fragen in einem. 1.) Mich würde interessieren wie oft Du so im Verlauf des schreibens Deine eigenen Bücher liest. Also sprich: fängst Du immer wieder zu lesen an, ob die ganze Sache noch stimmig ist oder hast Du alles im Kopf (ich denke wenn Du die Geschichte in verschiedene Richtungen spinnst, weist du immer noch wo Du herkommst?). 2. Hast Du, nach dem der Lektor die Story gelesen hat nochmal Einfluß auf die ganze Sache, sprich hast Du ein Vetorecht gegen gestrichene Szenen? 3. Wie wählst Du die Leute aus, wenn es denn welche gibt, die Dein Manus lesen? Danach ob Sie sich mit der behandelten Thematik auskennen oder ob sie sich für die Serie interessieren oder ob Sie Kinder haben denen sie die Geschichte vorlesen würden? 4.Zu den Zweierbänden: Auf allen Spielerweiterungen steht groß und fett drauf: Nur mit dem Originalspiel verwendbar. Könnte man natürlich auch mit den Büchern machen. 5. Schon mal dran Gedacht ein ???-Buch wie ein klassisches Drama zu schreiben, also nahezu ausschließlich in direkter Rede, Einheit von Zeit und Ort. Oder mal aus der Ich Perspektive bzw. vom gleichen Standpunkt ausgehend in der Sicht der unterschiedlichen Detektive/Gegenspieler. 6. Wie schauts den so Who-Done-It-Mäßig aus? Eine Personenzahl die schon von Anfang an bekannt ist und man hangelt sich auf Grund einzelner Indizien immer mehr selbst zur Lösung vor. Also Weniger Roman mäßig, wo Justus viele Infos bis zum großen Finale zurückbehält, sondern der Leser noch mehr mit eingebunden ist? 7. Liest du andere Krimis um Dich davon inspirieren zu lassen? So, so viele Fragen... Viele Grüße aus dem Süden der Republik, ???-Ödland... Call
André schreibt: . Das kommt ganz auf das Buch an. Es gibt Bücher, die lese ich überhaupt nicht zwischendurch, sondern erst, wenn die erste Fassung fertig ist. "Feuermond" wiederum war ein anderes Extrem, das habe ich mindestens acht Mal oder so gelesen, keine Ahnung, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Je unsicherer ich werde, desto häufiger lese ich. 2. Ich habe nicht nur ein Vetorecht, sondern ich bin derjenige, der die Szenen streicht. Die Lektorin macht Kürzungs- und Änderungsvorschläge und hat damit zu 80% Recht. Und zu 20% nicht. Und ich setze dann die Vorschläge, die ich sinnvoll finde, um. Meistens werden mir die 20%, bei denen ich anderer Meinung bin, zugestanden. Wenn nicht, dann müssen wir um die eine oder andere Szene noch mal feilschen. Aber der allerletzte Durchlauf, bevor ein Buch gedruckt wird, liegt noch mal in meiner Hand. Ich habe also bis ganz zum Schluss Einfluss auf das Buch.
3. Es sind meistens die gleichen Leute, die meine Manuskripte lesen, nämlich Menschen, die sich a) ein bisschen in der Serie auskennen, die b) ein bisschen Ahnung vom Schreiben haben und vor allem, das ist das Wichtigste, die c) in der Lage sind, eine fundierte, konstruktive Kritik abzuliefern. Ein "Hat mir gut gefallen" oder "Fand ich irgendwie nicht so dolle" bringt mir nämlich gar nichts. Ich muss wissen, WAS gut und was nicht gut war, und es gibt nur wenige Leute, die den Finger auf die Wunde legen können.
4. Könnte man. Ich schätze, das Hauptargument des Verlags wäre die Frage: Was haben wir davon?
5. Ja, was Struktur und Form angeht, habe ich wahrscheinlich schon über alles nachgedacht. Aber die Serie setzt mir natürlich Grenzen. Insofern glaube ich nicht, dass es mal ein Buch in Dramenform geben wird. Aber das eine oder andere Experiment ist schon möglich.
6. Whodunnits finde ich ja eigentlich klasse, wenn sie gut gemacht sind, aber ich bin irgendwie nicht in der Lage, so etwas zu schreiben. Ich kriege da immer Ausschlag auf der Großhirnrinde. Ich kann's einfach nicht.
7. Krimis lese ich sehr selten, vielleicht einen im Jahr oder so. Der letzte war "Der talentierte Mr. Ripley" von Patricia Highsmith, und da muss ich gestehen, dass ich den Film (den zweiten) sogar besser fand als das Buch.

50) Thomas Birker © (Dream.Land@online.de) schrieb am 04.09.2005 um 01:13:48: Mir ist da jetzt beim lesen der neuen Einträge und Antworten eine Idee gekommen. Könnte es nicht eine Limitierte Auflage oder so geben, von einem Buch, das allgemein beleibt ist, z.B. "Das Erbe des Meisterdiebs" das man noch mal rausbringt, mit den Szenen die Rausgekürzt wurden und die Du doch gut fandest, oder wenn dir noch was einfegallen ist oder so. Also so eine Art Autoren Extended Version eines Buches. Ich fände so was Klasse und sicher nicht nur ich. Gibt es eigentlich englische Versionen deiner "Die drei ???" Storys? Wenn ja wo kann man sie bekommen? Laut Deiner Aussage sind ja moderne Themen ziemlich beliebt, könntest Du nicht ein Buch das sich kritisch mit dem Thema Castingshows auseinandersetzt schreiben? Und wie wäre es mal wieder wie es damals so schön war, auch mal die Eltern von Peter und Bob rein bringen. Ich fand das damals Klasse wenn von diesen Seiten ein Fall begann. Auch Peters Opa war Klasse und ich fände es schade wenn er in der Versenkung bleiben würde. Wäre solch eine Figur nicht mal was für Dich?
André schreibt: Hallo Thomas, zu Deiner ersten Frage: Kosmos denkt schon immer mal wieder darüber nach, was man denn "noch so" machen könnte, außer einfach Jahr für Jahr sechs Neuerscheinungen herauszugeben. Es gab schon einen Haufen richtig guter Ideen, und in Richtung "special edition" (wenn auch in etwas anderer Form als von Dir vorgeschlagen) war auch etwas dabei. Allerdings muss man natürlich immer überlegen, ob so etwas auch wirklich gekauft werden würde, und zwar von mehr als 1000 Hardcore-Fans. Und dann will man es natürlich auch richtig machen, und so etwas braucht Zeit. Also: Es ist durchaus möglich, dass es mal irgendwas in dieser Richtung geben wird, aber das kann noch eine Weile dauern. Momentan ist durch den Hörspiel-Stopp und den Kinofilm auch so viel Unruhe entstanden, dass man vielleicht erst mal abwarten will, wie denn generell die Zukunft der drei ??? aussieht, bevor man jetzt noch mehr Produkte auf den Markt schmeißt. Ich finde das sehr umsichtig und sinnvoll.
Englische Ausgaben der deutschen Bücher gibt es bisher noch nicht, abgesehen von den beiden von Kosmos herausgegebenen "Schul-Englisch"-Ausgaben zu "Hexen-Handy" und "Gift per E-Mail". Diese beiden Bücher kannst Du ganz normal im Buchhandel bestellen, und vielleicht wird es auch noch mehr Bücher in dieser englischen Reihe geben. Von einem Deal mit einem englischen oder amerikanischen Verlag hingegen ist mir nichts bekannt.
Thema Casting-Shows: Tut mir Leid, aber das wird nichts, glaube ich, das finde ich einfach zu anbiedernd. Man muss ja nicht aus jedem Mode-Thema ein Buch machen. Zumal die drei ??? ja auch immer etwas Zeitloses haben (sollten). Und in fünf Jahren weiß wahrscheinlich kein Mensch mehr, was überhaupt eine Casting-Show ist. Wenn ich mich dann auch noch "kritisch" damit auseinandersetzen soll, wird's ganz übel, denn bei so einem Thema lässt sich der erhobene Zeigefinger schwer vermeiden, und darauf habe ich ja mal so gar keine Lust.
Peters Opa, Bobs Eltern: Ja, mal schauen. Ich habe nichts gegen die Figuren, kann mich aber auch nicht so richtig für sie begeistern.

51) Die Fuenfzig schrieb am 04.09.2005 um 01:51:00: Bitte geht etwas sparsamer mit den Einträgen um, bei 125 wird *wohl* Schluss sein. Und die Bücher sind noch net draußen. PS: Bin nicht André
André schreibt: Stimmt. Ich bin André. Und damit dieser Eintrag nicht völlig vergeudet ist, möchte ich an diese Stelle eine kleine Bitte loswerden: Bald, sehr bald, erscheint Band 125. Sobald es die ersten Fragen oder Anmerkungen zum Inhalt des Buches gibt, wäre es nett, wenn ihr diese Einträge "spoilert", also mit dem Hinweis verseht, dass inhaltliche Dinge zu "Feuermond" verraten werden. Dann kann jeder Fragebox-Leser selbst entscheiden, ob er weiterlesen will oder nicht. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
52) Pyramus © schrieb am 04.09.2005 um 11:35:51: Hallo hallo André! Ich hab da mal ein paar Fragen:
1. Die Ideen für die Bücher, kommen dir die spontan (bist zum Bleistift in einem Wartezimmer, und dann kommt dir eine wundervolle Idee, und ein paar Monate später gibt es die Idee schwarz auf weiß zu kaufen) oder setzt du dich im Büro hin und denkst: ,,So, jetzt muss mir aber mal was guten einfalles?
2. Würdest du dir die Hörspiele zu Folge 121 und 125 holen? Und anhören?
3. Da ich ja so ein großer Hörspiel-Fan bin: Hast du die alten Folgen auf "good-old" Kassette oder CD?
4. Da du ja Autor der Serie bist: Kriegst du auch die Hörspiele als "Belegexemplare" oder besser gesagt "geschenkt"?
5. Hattest du Angst als du deine ERSTE drei ??? Folge geschrieben hast? Angst zu Versagen, Angst gehasst zu werden, Angst "Hugenay" falsch darzustellen?
6. Nehmen wir einmal an "Hugenay" stirbt irgendwann (Vielleicht bei Feuermond? ), würdest du dann einen neuen MEGA-Bösewicht einführen und damit versuchen Hugenay zu toppen?
7. Wenn die neuen Bücher veröffentlicht werden, liest du die dann auch? Oder anders gefragt: Liest du auch die Bücher anderer Autoren der drei ??? ?
8. Hast du Mitspracherecht bei der Cover-Gestaltung? Und bist du zufrieden mit Nummer 125?
9. Fandest du die Cover von Aiga Rasch besser als die von Silvia Christoph? (Brauchst du och nicht zu beantworten, wenn du nich willst!)
10. Hast du vor auch die Nummer 150 zu schreiben, wenn du könntest? Und wenn, dann müsste es eine Quadrologie sein? UND WEHE WENN NICH! :)
Bis denne, Pyramus
André schreibt: 1. Also, Deine erste Frage habe ich eigentlich schon in aller Ausführlichkeit bei Nr. 47 beantwortet.
2. Ich werde mir die Hörspiele nicht kaufen, weil ich sie nämlich von Kosmos zugeschickt bekomme. Wäre dem nicht so ... na ja, der Vollständigkeit halber würde ich sie mir vielleicht zulegen. Aber anhören werde ich sie mir wahrscheinlich nicht, es sei denn, ich lande wieder auf einer release-party.
3. Ich habe die alten Folgen alle auf Kassette, und bevor Du weiterfragst: Zu 90% in der alten Fassung.
4. s.o. Wäre ja auch noch schöner, wenn nicht. ;-)
5. Nein, ganz und gar nicht. Die Angst kam erst später. ;-) Im Ernst: Ich hatte am Anfang keine Ahnung, dass man wegen solcher Sachen vielleicht eines Tages mal Angst haben müsste. Weil ich ganz einfach nicht wusste, dass es da draußen wirklich Leute gibt, die dieses Zeug lesen und denen das auch noch wichtig ist. Erst später, als mir klar wurde, dass jedes neue Buch nicht nur von Tausenden von Leuten gelesen, sondern geradezu analysiert wird, begann ich, nervös zu werden. Angst, Hugenay falsch darzustellen oder zu versagen oder gehasst zu werden? Bei "Poltergeist" keine Spur davon! Bei "Feuermond" eine ganze Menge! Mit anderen Worten: Ihr seid Schuld, wenn ich demnächst als Angstpatient auf der Couch lande.
6. Schwierig, schwierig, schwierig, die Frage. Sagen wir so: Ich würde Hugenay nicht sterben lassen, UM einen neuen Mega-Bösewicht einzuführen. Weiterhin denke ich, dass ein Hugenay und ein Mr. X auch gut nebeneinander existieren könnten. Was natürlich nicht heißt, dass ich Hugenay NICHT sterben lassen werde ... oder vielleicht schon sterben lassen habe ... So oder so: Ich glaube nicht, dass ich einen neuen Bösewicht als solchen planen würde, vielmehr ergäbe es sich wahrscheinlich irgendwann von allein oder auch nicht. Außerdem würde ich nicht versuchen, Hugenay mit einer solchen Figur zu toppen, denn wie auch immer dieser neue Bösewicht aussehen sollte - er müsste in jedem Fall ganz anders sein als Hugenay.
7. Ja, ich lese alle Bücher der anderen Autoren.
8. Bei der Covergestaltung kann ich Vorschläge machen. Bei der "Toteninsel" war es z.B. so, dass der Coverentwurf komplett von mir kam. Bei "Feuermond" wollte ich es ähnlich machen, fand es da aber ungleich schwieriger. Letztlich habe ich zwei, drei Skizzen gemacht, von denen eine dann etwas verändert umgesetzt wurde. Aber ein MitspracheRECHT habe ich nicht, ich kann lediglich immer wieder versuchen, meine Ideen einzubringen. Sofern ich überhaupt welche habe. Mit der 125 bin ich sehr zufrieden, wobei ich sagen muss, dass ich die erste Skizze von Silvia Christoph noch viel besser fand, die war wirklich atemberaubend gut. Bei der Reinzeichnung geht leider vieles von der Lebendigkeit verloren. Aber das Cover gefällt mir trotzdem immer noch sehr gut, besser als die "Toteninsel" auf jeden Fall.
9. Ich fand sie anders. Ich mochte Aigas verschrobenen Stil. Da war ganz gerne mal irgendwas krumm und schief oder perspektivisch verzogen, und das gab den Covern etwas psychedelisch-surrealistisches. Dieses Element fehlt bei Silvia, dafür sind ihre Cover wiederum detaillierter. Mein Lieblingscover stammt daher auch von Silvia, nämlich "Labyrinth der Götter". Aber eigentlich finde ich sie beide gut. Lediglich die Farben sind bei den Covern der letzten Jahre teilweise zu knallig, das war bei Aiga wiederum besser.
10. Die 150? Um Himmels Willen, frag mich das nicht! Müsste ich mich heute entscheiden, würde ich sagen: auf gar keinen Fall! Aber zum Glück habe ich noch ein paar Jahre Zeit, und bis dahin sind die 125-Wunden hoffentlich verheilt. So oder so denke ich, dass es eher wieder eine Trilogie als eine Tetralogie wird. Eine Quadrologie schon gar nicht, das Wort habe ich im Duden nämlich gar nicht gefunden.

53) Stinkender Apfel schrieb am 04.09.2005 um 13:21:23: Zu 48 Es ist natürlich richtig, das die Verkaufszahlen nichts mit dem Inhalt der Bücher zu tun hat, aber an den Verkaufszahlen kann man z.B. ob die Verkäufe der Bücher steigen oder nicht, ob die drei ??? momentan angesagt sind, dass würde mich schon Interessieren.
André schreibt: Also, es ist seit Jahren ein ganz leichter Trend nach oben erkennbar. Aber die Zahlen schwanken insgesamt nicht besonders stark. Man kann also nicht sagen: Hilfe, von Band 123 sind 1000 Exemplare weniger verkauft worden als von Band 122, es geht abwärts! Man muss sich die Verkaufszahlen schon umfassender ansehen. Und da gibt, wie gesagt, seit Jahren einen leichten Aufwärtstrend, soweit ich das mitbekomme.
54) Coco © schrieb am 04.09.2005 um 16:13:50: vorab zu Pkt. 40, Antwort 5 von André: Eine längere Hai-Szene gabs beim Hehler, wo Peter nach dem von Mr Burton entsorgtem "Müll" taucht.
Beim Geisterschiff glaubt Peter beim Tauchen nur, von hungrigen Haien umgeben zu sein, als er nach der verborgenen Höhle und dem Schatz sucht.

Hallo André! Ich habe eigentlich nur eine kurze Frage an Dich: Ist es schon einmal vorgekommen, dass Dir beim Schreiben einer spannenden Szene direkt eine (geniale) Idee gekommen ist, die Du für ein neues Buch verwenden konntest? Falls ja, kannst Du Dich noch daran erinnern, welche Idee es war? Danke im Voraus für die Antwort! Grüße, Coco
André schreibt: Danke für die Hai-Recherche, Coco! Ich wusste doch, da war was ... ;-) Zu Deiner Frage: Das ist mir bestimmt schon mal passiert, aber es ist ja nicht so (bzw. nur sehr selten), dass es DIE eine Idee gibt, aus der dann ein komplettes Buch wird. Häufiger ist es ein ganzer Ideenstrauß, aus dem ich beim Schreiben die welken Blüten rauszupfe und vielleicht noch ein bisschen frisches Grün reinpacke ... äh ... na ja, Du weißt, worauf ich hinaus will. Insofern kann ich mich an keine bestimmte Idee erinnern, die mir beim Schreiben gekommen ist und aus der dann ein komplett anderes, neues Buch wurde. Ideen kommen und gehen und verändern sich und werden mit anderen kombiniert, und irgendwann fange ich halt an zu schreiben und versuche, aus einer vielversprechenden Ideenkombination ein Buch zu machen.
P.S. Was habt ihr nur immer wieder mit euren Ideen-Fragen? Ist das Thema wirklich so mysteriös oder spannend oder unklar?

55) Mary di Domenico © schrieb am 05.09.2005 um 19:51:06: Naja, immerhin sind deine Ideen das, woraus deine Bücher werden. Und um die dreht es sich hier ja auch...
Aber mal eine ganz andere Frage: Wieviel von deinem 'geistigen Eigentum' kannst du eigentlich für dich allein beanspruchen? Ich meine, alle ursprünglichen Charaktere (Mathilda, Reynolds etc) sind ja unter euch Autoren eher Allgemeingut, das heißt, jeder verwendet sie, wie er sie braucht. Aber wie sieht es mit euren eigenen Neuschöpfungen aus? Würdest du Clarissa Franklin in eines deiner Bücher einbauen? Dürfen andere Autoren Jelena auftreten lassen? Gibt es Rechte an diesen Figuren für einzelne Autoren, oder wenigstens für den Verlag, oder könnte jemand hergehen und ein Spin-off über 'Brittany, die Kunstdieb- Azubine' schreiben? Ich weiß, die ganze rechtliche Geschichte um die drei ??? ist ohnehin chaotisch, werden dann solche Sachen vertraglich unter euch Autoren geregelt?
Und noch eine Frage: Theoretisch kannst du ja ständig neue Figuren dazuerfinden. Haut da jemand eigentlich den Deckel drauf, wenn Justus plötzlich noch einen Cousin hat oder Peter noch eine kleine Schwester bekommt? Gerade bei naher Verwandschaft wäre es ja eher seltsam, wenn man erst nach über 120 Folgen was davon erfährt. Gibt es da Tabus, oder einen festen Satz 'Hauptnebenfiguren', der nicht verändert werden darf?
André schreibt: Interessante Frage. Geht ein bisschen in die Richtung von Frage 26. Also, Fakt ist: Sobald ich einen Vertrag unterschreibe, gehört die Geschichte nicht mehr mir, sondern Kosmos. Dafür kriege ich ja mein Geld, ich verkaufe die Geschichte. Ob ich damit auch irgendwelche Nebenfiguren mitverkaufe, also praktisch die abstrakte Vorstellung von etwas, das ich geschrieben habe, oder bloß die Wörter in genau dieser Reihenfolge, die die Geschichte ausmachen, kann ich Dir nicht sagen. Was das Verwenden von Figuren anderer Autoren angeht: Es wird diesen Fall bei den Herbst-Neuerscheinungen zweimal geben. Um genau zu sein: Ben Nevis hat eine meiner Figuren benutzt und ich eine von Ben Nevis. Wir haben uns diesbezüglich abgesprochen, und das war dann natürlich okay. Wenn irgendjemand bei irgendeinem Verlag plötzlich ein Brittany-Spin-off schreiben würde, wäre das natürlich nicht okay, aber vor allem deshalb, weil wahrscheinlich die Worte "drei ???", "Rocky Beach" oder "Hugenay" fallen müssten, um überhaupt zu erklären, wer diese Brittany ist. Und diese Namen sind nun mal Teil des drei ???-Universums. Das würde Kosmos natürlich nicht dulden, ganz abgesehen davon, dass kein anderer Verlag so leichtsinnig wäre, ein solches Buch zu veröffentlichen. Zusammenfassend: Unter uns Autoren versteht es sich von selbst, dass wir uns im Falle eines Falles absprechen. Und käme jemand anderes auf die Idee, eine Figur zu verwenden, gäbe es wahrscheinlich großen Ärger, wobei ich die Rechtsgrundlage da nicht genau kenne. Aber Ärger gäbe es trotzdem. Bestimmt.
Zu Deiner zweiten Frage, ich zitiere mal: "Haut da jemand eigentlich den Deckel drauf, wenn Justus plötzlich noch einen Cousin hat oder Peter noch eine kleine Schwester bekommt?" JA! IHR! Ich muss ja wohl mehr Angst vor massiven Fanprotesten in Form von Briefbomben und spontanen Demonstrationen in der ZENSIERTstraße in Kreuzberg haben, als vor zaghafter Kritik aus dem Lektorat. Deshalb werde ich mich hüten, plötzlich irgendwelche Familienmitglieder dazuzuerfinden. Versteht sich irgendwie von selbst, oder? Es gibt ja häufiger Fragen nach irgendwelchen Vorgaben oder Beschränkungen von Verlagsseite. Fast immer lautet die Antwort darauf: Die meisten Vorgaben und Beschränkungen ergeben sich aus dem gesunden Menschenverstand. Wenn man die Reihe kennt, weiß man einfach, was man machen kann und was nicht. Natürlich tritt man trotzdem manchmal daneben, weil man einen Fettnapf einfach nicht gesehen hat (wie zum Beispiel beim "Hurensohn" im "finsteren Rivalen"), aber niemand käme auf die Idee, plötzlich Peters kleine Schwester auftauchen zu lassen!
Es sei denn ...
Off-topic: Ich trage mich seit Jahren mit dem Gedanken, Peters Mutter schwanger werden zu lassen. Peter als großer Bruder würde mir großen Spaß machen. Problem: So eine Schwangerschaft dauert nun mal neun Monate, und damit hätten wir einen nicht mehr wegzudiskutierenden Zeitfaktor, der die drei ??? zwangsläufig ebenfalls um neun Monate altern lassen würde, und dann wären sie plötzlich alle 17, wenn nicht gar 18, und das will ich natürlich unbedingt vermeiden. Außerdem sollte das Baby natürlich nicht auf immer und ewig ein Baby bleiben. Zu dumm. Weiß jemand eine Lösung?

56) Ian Regan (ianr81@yahoo.co.uk) schrieb am 06.09.2005 um 05:05:00: Dear André, now that two German books have been translated into English ('Poisoned E-mail' and 'Curse of the Cell Phone') do you know whether there are any plans to translate any of your own stories (such as the forthcoming 'Firemoon')? If the opportunity arose, would you oversee the translation process to ensure that the text stays faithful to the original German-language version? Kind Regards from the UK, Ian Regan.
André schreibt: I asked the publisher yesterday and the answer was: Yes, there will be more English books! They plan to publish one or two translations a year, but they don't know the titles yet. Maybe the next one will be one of my books, maybe not. I would love to see one of my books in English, this would be the only reason why I would reread my own books. But I'm afraid I won't be able to oversee the translation process. First, because I'm not a translator, and second, I am convinced that he or she will do the job very well without me looking over his/her shoulder. I wouldn't even know whether the text "stays faithful", because my English is just not good enough. (I didn't even know the phrase "to stay faithful" until now ;-))
57) Felicitas20 © (galatea_pearl@hotmail.com) schrieb am 06.09.2005 um 16:07:56: Ich mal wieder ;-) Mir ist da noch etwas eingefallen, was mich sehr interessieren würde: Musst du eigentlich die Bücher der anderen Autoren lesen bzw. liest du sie freiwillig. Wenn z.B. Ben Nevis schreibt, dass Peter mit Kelly Schluß macht, kannst du ja nicht schreiben, dass es zwischen den beiden richtig toll läuft (nur um mal ein Beispiel zu nennen. PS. "Doppelte Täuschung" war richtig cool - ich wusste, dass es Drillinge sind :-)
André schreibt: Dass ich die Bücher der anderen Autoren lese, versteht sich eigentlich von selbst. Wenn jemand etwas am status quo der Reihe verändert (z.B. eine Beziehung beendet oder eine neue einbaut), wird das natürlich mit den anderen abgesprochen. Ich gebe zu, dass das in der Vergangenheit nicht immer geklappt hat, aber seit einiger Zeit kriegen wir das eigentlich recht gut hin. Am status quo gerüttelt wird z.B. auch in "Feuermond", und ich freue mich schon SEHR darauf, wie das die Zukunft der Reihe verändern wird. (Und nun spekuliert mal schön! :-)
57b) buschinger (info@buschinger.de) schrieb am 06.09.2005 um 19:39:57: ich habe eigentlich keine frage, sondern wollte andré mal eine antwort geben (auf die antwort 54 "was habt ihr nur alle mit den ideen...). wer in irgendeiner weise kreativ tätig ist, für den ist der job zwar nicht immer einfach, aber machbar. genau so wie du welken blüten aus dem strauß zupfst, obwohl du zunächst dachtest, es wäre ein top-strauß, gelingt es, weil man für eine bestimmte sache ein bestimmtes talent hat. viele derjenigen, die hier fragen stellen, haben (ohnen ihnen zu nahe treten zu wollen) dieses talent nicht, die könnten jahre dasitzen und versuchen, einen band zu schreiben. daher ist es für diejenigen schwer vorstellbar. das geht fast bei allen berufen so. die wenigsten können verstehen, wie man auf skiern mit 140km/h einen berg runterrast. für skiprofis auch schwer, aber machbar. es ist also das "mysterium des unbegreiflichen". wie wäre dieser titel für die 150er-trilogie? )) da dies keine frage war, musst du 126 einträge beantworten. sorry und grüße, buschinger
André schreibt: Okay, buschinger, irgendwie hast Du natürlich Recht. Vor diesem Hintergrund kann ich schon verstehen, warum ich ständig nach meiner Inspiration gefragt werde, denn wie jemand es fertig bringt, auf ein paar popeligen Holzbrettern eine um 45 Grad (oder sogar noch mehr!?) geneigte Schanze runterzurasen und dann auch noch durch die Luft zu fliegen, will mir auch nicht in den Kopf. Was ich nur immer wieder zu sagen versuche: Es gibt da kein Geheimnis! Ich habe meine Ideen für Bücher auf exakt die gleiche Weise, wie ich Ideen für den nächsten Sommerurlaub habe oder Ideen, was ich morgen Abend kochen könnte oder Ideen, welches Buch ich gern als nächstes lesen würde oder was ich am Wochenende unternehme. Entweder es fällt mir etwas vor die Füße und ich greife zu, oder es fällt mir nichts vor die Füße, dann muss ich halt eine Weile darüber nachdenken. Und manchmal entscheide ich mich dann doch wieder um, weil mir die ursprüngliche Idee nicht mehr gefällt. Fertig. Es ist absolut nichts Magisches dabei, und es gibt auch keinen Trick. Chemische Prozesse im Hirn, nix weiter. (Und wahrscheinlich ist es beim Skispringen ganz ähnlich: Skispringen ist genauso wie Sackhüpfen, bloß ganz anders.)
Dies war tatsächlich keine Frage, deshalb würde ich Titus gern an dieser Stelle bitte, aus der 58) eine 57b) zu machen, ginge das? (Das ist, nebenbei bemerkt, die Gelegenheit herauszufinden, ob Titus überhaupt die Fragebox liest, oder ob er sie bloß zusammenbastelt, hähä!)

58) martin © (martiningenhoven@web.de) schrieb am 08.09.2005 um 14:28:15: Hi André: Erst mal danke für die allermeisten deiner Bücher. Dann gibts noch ein verärgert-schmunzelndes Grummeln, weil ich, seit meine Freundin bei mir eingezogen ist, sie fast nur noch mit einem dieser doofen schwarzen Bücher aus meinem Regal vor der Nase sehe, auf denen meist was von Marx oder Arthur steht (Hoffentlich wird dir der Vergleich mit dem Altmeister nicht unheimlich )und am Ende noch eine Frage: Bitte verrate mir, wie deine persönliche Ab-18-Version der ??? aussieht. Ist ja nicht so, als hätten nicht die meisten von uns eine, und wieso solltest du dafür gesteinigt werden??? Ach, da fällt mir noch was ein: Du spielst ja recht oft mit den Grenzen der Serie, und hast ja auch schon eine "grundlegende" Veränderung angekündigt (oder ist das überinterpretiert). Wird Folge 125 wieder so abgedreht wie die Toteninsel (mal ehrlich, Atombomben und Spaceshuttles sind nicht wirklich verschieden, zumindest was Rocky-Beach angeht), oder verpackst du die ganze Sache eher in einen nennen wir es mal "Old-School-Fall". Wenn ja, platze ich ab sofort vor Neugier, wie du das anstellst. Und: Wirst du bei dieser Kosmos-Wohnwagen-Buchladen-Geschichte irgendwie beteiligt sein, ich will ja immer noch ein Autogramm von dir? Wie mach ich das???
André schreibt: Bevor es bei Dir zu Hause zu einer handfesten Krise kommt, würde ich die Bücher lieber schnell in den Keller stellen oder aus Versehen verbrennen oder so. Ich will ja nicht verantwortlich sein für irgendwelche Eskalationen. Obwohl ... gäbe es bessere Werbung als eine BILD-Schlagzeile mit dem Wortlaut: "EHEDRAMA VOR DEM BÜCHERREGAL! SIE LAS ZU VIEL DREI ???, DA FLIPPTE ER AUS." Oder: "DREI FRAGEZEICHEN BRACHTEN DEN TOD!" Oder meinetwegen auch bloß "... DIE SCHEIDUNG!", wir müssen ja nicht gleich übertreiben.
Äh, hattest Du noch eine Frage? Ach ja: meine persönliche ab 18-Version. Also, es gibt keine konkrete. Je nach Laune spukt mal diese, mal jene Version in meinem Kopf herum. Es käme darauf an, zu welchem Anlass ich eine solche Geschichte schreiben würde. Sollte es Parodie sein oder ein ernstgemeinter Krimi? Die verschiedenen Versionen haben allerdings meistens eine Gemeinsamkeit, nämlich die Entwicklung der Figuren in der Zukunft: Justus ist immer noch auf dem Schrottplatz und führt ein jämmerliches white-trash-Dasein mit fleckigem Feinripp-Unterhemd über der Plauze und Dosenbier in der Hand. Das Wohnhaus ist vergammelt, er wohnt in der Zentrale, natürlich ohne Familie, und er hat eine kleine Drogenkarriere hinter sich (in Anlehnung an Sherlock Holmes, der ja auch ganz gerne mal die eine oder andere verbotene Substanz ausprobierte). Unter seinen fettigen Haaren lebt aber nach wie vor ein brillanter Geist. Bob ist zum Familientier mutiert. Er arbeitet wahrscheinlich als Journalist, hat Frau und zwei Kinder und lebt in Santa Monica in einem hübschen Haus mit gepflegtem Garten. Und Peter ... äh ... Peter ... Peter führt sein eigenes Leben. Ein Leben, von dem ich auch eine sehr klare Vorstellung habe, aber angesichts einer gewissen Diskussion im Forum der rocky-beach.com, die gerade zum ungefähr neunzehnten Mal aktuell ist, traue ich mich nicht so recht, meine Peter-Vision hier näher auszuführen.
Nächste Frage: "Feuermond" wird nicht ganz so abgedreht wie "Toteninsel". Es sind schon ein paar Dinge drin, die "bigger than life" sind, aber diesmal wurde das Motto "größer, schneller, krasser!", das eine Trilogie so mit sich bringt, auf einer anderen Ebene umgesetzt. So richtig "old school" ist der Fall dann aber doch nicht, dafür sind einfach zu viele Elemente drin, die wir so noch nicht hatten. Hoffentlich bist Du trotzdem wenigstens ein bisschen neugierig.
Letzte Frage: An der drei ???-Roadshow bin ich nicht beteiligt. Wenn Du ein Autogramm haben willst, dann komm doch am ersten Oktober-Wochenende auf die Band 125-Party nach Frankfurt, ich glaube, es sind noch ein paar Plätze frei (Infos irgendwo hier auf der Seite). Oder Du kommst drei Wochen später ebenfalls nach Frankfurt zur Buchmesse. Oder Du wendest Dich an den Verlag, aber das wäre ja irgendwie langweilig.

59) Sherlockholmes1976 (hallonils@freenet.de) schrieb am 08.09.2005 um 16:30:47: Hi Andre´! Meine Frage dreht sich allgemein um die Titel der Geschichten bzw. Bücher. Ich habe in letzter Zeit den Eindruck, als ob die Titel bewusst möglichst "reißerisch" ausgewählt werden, dh. immer häufiger Schlagwörter wie "Geist", "Monster", "Tod" oder ähnliches auftaucht. Natürlich soll ein Titel Interesse wecken und neugierig machen, aber besteht nicht die Gefahr einer gewissen "Abnutzung", wenn man diese Begriffe zu häufig verwendet? Ich meine, Titel wie "Hexenhandy", "Villa der Toten", "Schlucht der Dämonen", "Flammen des Bösen", "Geisterzug", "Geistercanyon"...usw. werden ja inflationär häufig verwendet. Die drei ??? hatten ja häufig eine gewisse Mystik in den Geschichten, auch wenn sich am Schluss alles immer logisch aufklärt, aber ich finde, es fehlt etwas Abwechslung in den Geschichten, auch wenn ich sie nach wie vor gerne lese bzw. höre. Es würde mich interessieren, ob ihr was die Titel bzw. Themen betrifft als Autoren auch gewisse Vorgaben bekommt, nach dem Motto "Das verkauft sich immer gut." Bin schon gespannt auf deine Antwort, vielen Dank und viele Grüße
André schreibt: Die Gefahr der Abnutzung besteht durchaus, und ich führe seit Jahren einen Kampf gegen Windmühlen, weil mir das nämlich genauso auf den S... geht wie Dir. Leider entscheidet im Verlag der Vertrieb über die Titel der neuen Bücher, und der Vertrieb hat seine ganz eigenen Vorstellungen von guten, verkaufsträchtigen Titeln. Leider haben die Autoren da kein Mitspracherecht. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, einfach ein bisschen rumzuzicken und häufiger mal den Titelvorschlag "Die drei ??? und der Angriff der Killer-Viren aus dem All" zu machen. Bringt leider auch nichts. Was vielleicht etwas bringen würde: Proteste von Lesern. Und zwar direkt an den Verlag. Am besten per Brief. Siehe hierzu auch Antwort 33!
Was nun wiederum die Inhalte der Bücher angeht, muss ich Dir widersprechen: Ich finde, die Reihe war noch nie so abwechslungsreich wie in den letzten Jahren. Nachdem die Anfangsjahre von Mystery-Inhalten geprägt waren, die später dann komplett verschwanden und von sehr realitätsnahen Fällen abgelöst wurden, haben wir jetzt eigentlich eine super Mischung aus Grusel-, Mystery-, Rätsel-, Krimi- und Trendthemen, und hier und da mal ein kleines Experiment. Wir hatten noch nie eine Ära, in der alle denkbaren Facetten der Reihe zeitgleich nebeneinander existieren konnten.
Vorgaben vom Verlag: Die Leute, die nur auf die Verkaufszahlen schielen, mögen sehr die Trendfolgen mit Sport- und Computerthemen, weil sie sich gut verkaufen, aber es liegt am Autor, ob er sich darauf einlässt oder nicht. Die Titel wiederum: siehe oben.

60) CRizz schrieb am 08.09.2005 um 20:14:52: Hallo Andrè! Du hast ja in einem deiner vorigen Beiträge erwähnt, dass du bei deinen Büchern besonders gern mit Genres experimentierst. Gerade dass ist wahrscheinlich auch einer der Faktoren, die mir an deiner Arbeit am besten gefallen. In einer so lang laufenden Serie wie den Drei Fragezeichen ist es einfach sich nach all den Jahren auf eine Formel festzufahren, und du schaffst es immer wieder aus den gewohnten Bahnen auszubrechen, ohne dass es sich wie eine andere Serie anfühlt. Andererseits hast du allerdings auch gesagt, dass dir die Faszination Hörspiel schon seit längerem abgeht. Und der Zusammenhang zwischen diesen beiden Faktoren hat mich auf einen (wohl unnötig komplizierten) Fragenkatalog gebracht. 1.)Kann es sein, dass der Grund, warum du kein besonders großes Interesse mehr an den Hörspielen hast, in den Tücken der Umsetzung liegt? Würde ich ein Buch schreiben, hätte ich es bei einer Interpretation eben jenes Werkes in einem anderen Medium immer ein seltsames Gefühl. Ich hätte wohl für jeden Satz, jede Geste, jede Szene eine genaue Vorstellung. Und wenn ich dann hören würde, wie mein Material sich verändert, hätte ich schon Schwierigkeiten (kein Qualitätsurteil bezüglich der Hörspiele übrigens). 2.) Sollte dem so sein, führt mich das zu einem interessanten Vergleich. In England gibt es ein wunderbares Hörspiellabel namens Big Finish, das hauptsächlich (extrem geniale) Hörspiele zur Sci-Fi Serie Doctor Who produziert. Es gibt aber auch ein paar andere Produktionen dieses Unternehmens wie z.B. "The Adventures of Professor Bernice Summerfield". Zu dieser Reihe werden sowohl Romane als auch Hörspiele heraugegeben. Allerdings, und das ist der Unterschied zu den drei Fragezeichen, laufen beide Medien eigenständig nebeneinander. Bei Big Finish scheint man der Meinung zu sein, dass Geschichten die sich fürs Audio-Medium eignen nicht notwendigerweise gute Romane abgeben - und umgekehrt. Und das halte ich für einen interessanten Ansatz. Durch diese Technik können sie Geschichten bringen, die oft auch sehr experimentell sind (wie z.B. würden Musical-Elemente, oder eine Geschichte die im Rahmen einer fiktiven Radioshow abläuft als Buch funktionieren). Auch was Kürzungen aus dem Roman und ähnliches angeht gibt es keine Probleme - denn die Hörspielstorys sind halt nur für Audio verfasst, und so fällt nichts wichtiges aus dem Script weg. So, und dieser lange Exkurs bringt mich jetzt tatsächlich auch mal zur Frage: Könntest du dir vorstellen, dass das auch ein Weg für die Drei Fragezeichen sein könnte? Vielleicht nicht als Dauerzustand, aber möglicherweise als Event? So könnte man zum nächsten Jubiläum vielleicht zwei Geschichten bringen - eine die nur als Buch erscheint (nehmen wir mal an es wäre beispielsweise eine extrem actionreiche Geschichte - das wäre ja im Hörspiel nicht unbedingt optimal), und eine die nur als Hörspiel kommt, und somit auch experimentell das Medium ausnutzt. Glaubst du so etwas wäre machbar, oder würde es schon auf dem Konzeptionsweg auf zu viele Probleme stoßen (mal abgesehen vom momentanen Hörspiel-Stopp, den ich hier einfach mal geflissentlich übergehe). 3.) Und natürlich die ganz gemeine Frage: Könntest du dir in solch einem Fall vorstellen eine, oder sogar beide dieser Geschichten zu schreiben? 4.) Noch zum Thema Status Quo der Serie: Du meintest ja, dass du große Lust hättest mal einen Charakter zu "töten". Da dies aber bei den aktuellen Hauptcharakteren extrem schwer ist (beispielsweise würden bei einer liebgewonnen Figur wie Titus wahrscheinlich sowohl die Fans, als auch der Verlag Probleme haben), habe ich mich gefragt, ob man nicht eine Figur zu diesem Zweck neu einführen könnte? Du könntest ja beispielsweise einen interessanten neuen Charakter erfinden, ihn über mehrere Storys aufbauen, vielleicht ein paar Andeutungen über ein Geheimnis im Leben dieser Figur machen... und dann... wenn alle diesen Charakter liebgewonnen haben... gäbe es eine Überraschung (egal ob sich dabei um den Tod der Figur, oder etwas anderes handelt). Man müsste eben bloß eine Menge Vorarbeit leisten. Solange die Figur vorher nur als Nebencharakter, in abgeschlossenen Geschichten auftreten würde, wäre es ja eigentlich auch keine Story Arc, oder? Okay, genug von meiner überlangen Abhandlung. Auf jeden Fall wollte ich jetzt aber noch gesagt haben, dass ich mich nach all deinen Andeutungen auf Feuermond das Buch inzwischen kaum noch abwarten kann. Und das ist DEINE Schuld! PS.: Zu Peter's Bruderrolle - seine Mutter könnte ja ein Kind (das zufällig ein dunkles Geheimnis hat, welches in einen neuen Fall führt) adoptieren. Keine besonders originelle Idee, ich weiß...
André schreibt: Hallo CRizz! Was für ein Monster-Eintrag! Das artet ja richtig in Arbeit aus! Also schön, los geht's:
1.Na ja, die Tücken der Umsetzung sind ja nichts Neues für mich. Die gab es ja immer schon. Trotzdem habe ich früher die Hörspiele mit Begeisterung gehört. Eben weil mich auch die Umsetzung interessiert hat. Und die Umsetzung ist ja nicht immer schlecht, manchmal finde ich sie auch recht gelungen. Das ist also nicht der Grund für mein Desinteresse. Ich habe einfach festgestellt, dass es für mich heute etwas völlig anderes ist, mir ein neues Hörspiel (womöglich noch nach einem meiner Bücher) anzuhören, als es damals war. Ich war neun Jahre alt, Hörspiele (besonders die drei ???) waren ein wichtiger Teil meines Lebens, und dieses Gefühl, vollkommen in eine Geschichte abzutauchen, war immer da. Heute ist es das nicht mehr. Ich gehe viel analytischer an die Sache heran, überhaupt nicht mehr emotional, und das macht die wohlig-warme Erinnerung an meine Kindheit langsam kaputt. Also habe ich aufgehört, Hörspiele zu hören, vor allem meine eigenen. Es bringt mir einfach nichts. Es nervt eher.
2. Der Weg, den Big Finish geht, erscheint mir sehr sinnvoll. Natürlich eignet sich nicht jede Geschichte für jedes Medium. Interessantes (und ebenfalls britisches) Beispiel in diesem Zusammenhang: Mir hat die Neuverfilmung von "Hitchhiker's Guide to the Galaxy" nicht besonders gefallen, und zwar deshalb, weil der Film meiner Meinung nach viel zu NAHE an der Buchvorlage war. Er hat sich nicht getraut, die Möglichkeiten des Mediums Film auszuschöpfen, wohl aus Angst vor Ärger mit den Fans des Buches. Stattdessen hielt er sich sklavisch an die literarische Vorlage. Das Buch ist genial. Der Film wirkt aber an vielen Stellen sehr statisch, lahm und öde weil einfach seitenweise Dialog theaterhaft abgefilmt wurde, und das funktioniert nicht. Mit anderen Worten: Ja, jedes Medium hat seine eigene Sprache, und man MUSS bei einer Adaption eine eigene Sprache finden. Das gelingt bei den drei ???-Hörspielen manchmal, leider aber zu selten. Eine Möglichkeit wäre daher, für die Hörspiele ganz eigene Geschichten zu entwickeln. Ich bin, was diese Idee angeht, etwas zwiegespalten. Es würde die Chronologie der Reihe, obwohl die eigentlich keine ausgeprägte Rolle spielt, ziemlich durcheinanderbringen. Andererseits könnte man so den Figuren und Geschichten vielleicht gerechter werden. Schwierig, schwierig. Im Ansatz gab es so etwas ja schon mit "Masters of chess", aber hier zeigen sich auch schon die ersten Schwierigkeiten: Ist "Moc" offizieller Teil der drei ???-Geschichte? Für mich, ehrlich gesagt, nicht.
Aber die Frage stellt sich ja nicht nur bei Hörspielen: Was, wenn es wirklich eines Tages den Kinofilm gibt? Was, wenn der so erfolgreich ist, dass tatsächlich eine Fernsehserie folgt? Was, wenn für diese Serie neue Stoffe entwickelt werden, anstatt die Bücher als Vorlage zu nehmen? (Das Studio Hamburg hat diese Option käuflich erworben!) Ist das gut, weil keine liebgewonnenen Buchvorlagen verhunzt werden können? Oder ist das schlecht, weil die Drehbuchautoren überhaupt keine Ahnung haben und uns gequirlte Kacke vorsetzen? Keine Ahnung. Ich kann nur sagen: Würde man mir den Job eines story-supervisors (oder so ähnlich) anbieten, dessen Aufgabe es ist, sämtliche Inkarnationen der drei ??? inhaltlich zu überwachen, würde ich sofort Ja! sagen. Aber ob ich selber für Hörspiele oder Fernsehserien schreiben würde ... ich weiß nicht. Ich glaube eher nicht, dafür mag ich Bücher zu sehr. (Es sei denn, die Bezahlung wäre exorbitant ...)
Zum Schluss noch das Thema Machbarkeit: Aus heutiger Sicht halte ich es für ausgeschlossen, dass es Hörspiele geben wird, die von den Büchern abgekoppelt sind. Aber diese ganze Rechtsgeschichte ist so komplex und verwirrend und durch den geplanten Film noch mal zusätzlich verschärft worden, dass sich die morgige Sicht von der heutigen Sicht sehr unterscheiden könnte. Könnte. Vielleicht bleibt aber auch bis ans Ende unserer Tage alles so, wie es ist. Es ist sehr, sehr, sehr schwierig einzuschätzen.
3. Das habe ich jetzt wohl schon beantwortet.
4. Es wäre sicherlich möglich, eine Figur extra dafür aufzubauen, um sie irgendwann sterben zu lassen. Problem: Wahrscheinlich würde ich so sehr mein Herz an diese Figur hängen, dass ich es am Ende doch nicht fertig brächte, sie umzubringen.
P.S. Die Adoptionsidee ist gut!! Bisher sogar die beste! An dieser Stelle übrigens vielen Dank an Mary di Domenico und Siemaja, die mir ihre Ideen zum Thema Familienzuwachs bei den Shaws geschickt haben. Es sei aber noch einmal deutlich gesagt: Bisher ist das mit dem Schwesterchen nur so eine Idee, überhaupt nichts Konkretes. Wenn es also demnächst in irgendeinem Forum heißt: "Peter bekommt eine Schwester! Was sagt ihr dazu?", dann kriege ich einen Anfall und mache nie, nie, nie wieder eine Fragebox!
So, ächz, dieser Einträg wäre beantwortet. Wir haben jetzt fast Halbzeit in der Fragebox, und wie der Zufall es will, erscheint HEUTE die Trilogie. Also: Nix wie los und "Feuermond" kaufen! Passenderweise ist der Sommer ja jetzt vorbei, man kann sich also mit gutem Gewissen zu Hause verkrümeln und lesen.

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