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Maßstäbe und Erwartungen: was ist eine gute ???-Story?

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358) swanpride © schrieb am 22.03.2013 um 13:47:07: @357 Nicht die Granada Adaption...und das ist bei weitem die Beste von allen (wenn es um dieser Kurzgeschichte geht). (Ohnehin haben die meisten "Irene Adler's" so gut wie gar nichts mehr mit der original Figur zu tun). Aber falls du das Thema noch weiter diskutieren möchtest, dann wäre ich dafür, dass wir zu pm wechseln.

357) Hunchentoot © schrieb am 22.03.2013 um 13:33:29: @356 Hm, ich gebe zu, das ich es noch nicht so gesehen habe. Ich bin zwar nicht hundertprozentig überzeugt, dass diese Interpretation es vollkommen trifft und nicht auch ein Stück der anderen Sichtweise darinsteckt, bzw. das Irene fern aller Kritik steht. Vor allem weil ich finde, dass, wenn er es so darstellen wollte, er es etwas besser hätte herausarbeiten sollen. Gut, Ansichtssache.
Der interessante Punkt dabei ist dann aber, warum wirklich fast alle Adaptionen die Figur auch falsch verstehen und aus ihr eine Femme Fatale machen und gerade deshalb Holmes sie anziehend findet und nicht, weil er sie für ihre Integrität bewundert, so wie in der eigentlichen Geschichte.
356) swanpride © schrieb am 22.03.2013 um 13:16:52: @344 ACD spielt bei der ursprünglichen Beschreibung von Irene Adler mit den "unreliable narrator". Das sie angeblich so ein intrigantes Frauenzimmer ist, das ist alles nur die Aussage des Prinzen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich aber ein anderes Bild, das eines arroganten Prinzen und einer Frau, die gezwungen ist Schritte zu unternehmen, um sich selbst zu schützen, nachdem sie ihrem Liebhaber plötzlich unbequem wurde. Wichtig ist nicht, wie der Prinz sie beschreibt, sondern wieviel Respekt Sherlock ihr später zollt - vor allem auch deshalb, weil sie, im Gegensatz zum Prinzen, Integrität besitzt. Sie könnte, wenn sie wirklich so verdorben wäre, wie der Prinz behauptet, die Fotos wegschicken bevor sie nach Amerika reist. Und dass der Prinz ihrer Versicherung, dass sie das Bild nicht verwenden wird, Glauben schenkt, zeigt, dass sie keineswegs so hinterhältig ist, wie er behauptet.
@347 Das klingt nach einem sehr guten Fang...wenn ich mir einen Klassiker auswählen dürfte um ihn auf Englisch zu lesen, dann "The Silver Spider". Die englische und die deutsche Version zu vergleichen ist bestimmt sehr interessant. "Die schwarze Katze" ist übrigens alleine schon wegen der Beschreibung des Rummelplatzes sehr amerikanisch. Diesen Mischmasch aus Zirkus und Rummelplatz mit mehreren Manegen und Schießbuden vor den Zelten, das ist so typisch amerikanisch.
355) Besen-Wesen © schrieb am 22.03.2013 um 07:46:41: Tuigirl, von der Auswahl her hast Du insgesamt eher schwächere Klassiker erwischt, aber auch hier mag das ja jeder untschiedlich sehen. Kennst Du Diese Folgen auch auf deutsch bzw. als Hörspiel?
354) Besen-Wesen © schrieb am 22.03.2013 um 06:33:12: Es gibt auch in den Klassikern Charaktere, die eher blass bleiben. Das ist bei Robert Arthur eher der Fall als bei Arden und Cerey. Besonders Careys stärke waren interessante Charaktere. Karpatenhund war ein gutes Beispiel, auch Allie stammt aus ihrere Feder und eigentlich kommt in jeder Folge mindestens einer dieser Charaktere vor. Bei Arden ist das nicht immer der Fall (dafür waren seine Ortsbeschreibungen die besten). Bei Arthur blieben Charaktere öfter blasser.
353) baphomet schrieb am 22.03.2013 um 04:27:09: @352 Sorry, wollte Deinen Blick nicht trüben, aber wenn Du sowieso schon von Meinungen hier ausgehst, kann ich Dir auch meine sagen. Es gibt hier genug, die das Buch gar nicht mögen.
352) Tuigirl schrieb am 22.03.2013 um 04:01:44: @350- war leider das einzige CB Buch, das ich kriegen konnte. Aber naja, wir beide haben ja schon teilweise unterschiedliche Meinungen, daher geh ich da jetzt mal ganz unbefangen ran...
351) baphomet schrieb am 22.03.2013 um 03:52:51: @349 ...Of a demon in my view. Das ist so typisch für ihn.
350) baphomet schrieb am 22.03.2013 um 03:36:01: @347 Da hast Du mit "Funny Business" aber einen ganz schlechten Fang gemacht, um rauszufinden, wie schlecht die Crimebusters sein können, denn das ist mein absolutes Lieblingsbuch der CB-Zeit. Dies und "Hot Wheels" ("Automafia") halte ich für die beiden besten Bücher dieser Ära. Das Hörspiel ist auch gut, da packt mich immer die Sehnsucht, auch mal zur realen ComicCon zu gehen, die hat in den letzten Jahre auch enorm an Prestige gewonnen.
349) Hunchentoot © schrieb am 22.03.2013 um 03:35:53: @348 Dabei fällt mir "Alone" von Poe ein...
Danke für den Tipp, ich werd mich nach der Ausgabe umsehen.
348) baphomet schrieb am 22.03.2013 um 02:59:46: @346 Amoralisch ist vielleicht auch nur eine Sicht von außen, das interessiert SH eigentlich nicht, da sich für ihn die Frage nicht stellt. Aber wie dieses eigentlich Unmenschliche an den Leser transportiert wird, ohne unsere Verachtung zu erzeugen, ist Doyles Genius, was die Holmes-Forschung bis heute auf Trab hält. Sicher, SH ist leichte Kost, aber es hat enorme Untiefen. Falls Du die noch nicht hast, empfehle ich die annotierte englische SH-Fassung von Leslie Klinger, da bleibt kaum ein Stein auf seinem Platz, was Hintergründe und Referenzen in den Stories und Romanen betrifft.
347) Tuigirl schrieb am 22.03.2013 um 02:51:50: Wow, die letzten Beitraege waren ja mal echt tiefsinnig....leider habe ich von der Materie fast keine Ahnung und muss das wohl erst man googlen. Zwischenzeitlich hatte ich Erfolg mit meiner Suche nach den englischen Originalausgaben der Klassiker. Dabei hab ich eine Entdeckung gemacht, die mich fast vom Stuhl gehauen haette- ich habe einen ECHTEN ENGLISCHSPRACHIGEN Fan (Kiwi) auf einer Tradingwebsite getroffen, der hier in der selben Stadt wohnt und seine ueberzaehligen Buecher verkauft. Der Mann kennt sogar diese Webseite! Ich wusste gar nicht, dass es nicht- deutsche Fans gibt, die die deutschen Folgen gar nicht kennen. Wieder was gelernt. Wie dem auch sei, es war mir moeglich, die Folgen "Silver Spider", "Coughing Dragon", "Funny Business", "Skeleton Island" und "Crooked Cat" zu besorgen. So, jetzt bin ich mal echt gespannt wie amerikanisch die Folgen sind und wie sehr sie sich von den neuen deutschen Folgen unterscheiden. Besonders gespannt bin ich da ja mal auf "Silver Spider". Und das Crimebusters- Buch "Funny Business" hab ich nur besorgt, um herauszufinden, ob die Crimebusters wirklich so schlecht sind wie hier beschrieben.
346) Hunchentoot © schrieb am 22.03.2013 um 01:43:40: @345 Das Schlimme ist, dass ich befürchte, dass du recht hast. Wenn man liest, besteht das Kopfkino ja nur zu einem Teil aus den Fakten der Geschichte und aus den Intentionen des Autoren, der Rest ist die Eigenleistung des Verstandes, die Interpretation. Jeder stellt sich die Figuren auf Grundlage ihrer Beschreibung anders vor, abhängig von der eigenen Persönlichkeit. Fast alle Holmes Geschichten ergeben für mich ein klares Bild, nur diese läuft meiner persönlichen Vorstellung komplett entgegen. Der Gedanke, dass Holmes auf diese Art amoralisch sein soll, und das eine so manipulative Frau auch noch Bewunderung verdient und Vorbildcharakter haben soll, macht mir die ganze Figur unsympathisch, genauso wie Justus' plötzliche kriminelle Energie. Das passt nicht in mein persönliches Bild, selbst wenn es der Autor so gemeint hat. Sowas ist mir einfach fremd. Und da sind wir wieder beim Bedienen der Wünsche nach Kompromittierung. Was bei mir Verachtung hervorruft, ist genau das, was viele gerade als den "Pep" an der ganzen Sache betrachten, weil sie sowas anscheinend in sich selbst wiedererkennen und damit eine bessere Verbindung zur Figur aufbauen können. Jedem das seine. Doyle hat die Figur ja auf einem Professor oder ähnlichem aufgebaut, den er kannte. Er beschreibt ihn also nicht als Verkörperung seines eigenen Selbst, sondern von außen, was in vielen Geschichten auch durchkommt. Meiner Meinung nach hat er an mehreren Stellen nicht das richtige Verständnis für diesen Charakter, aber die sind zum Glück recht selten. Da wird man mir natürlich widerspechen und sagen, dass es seine Figur ist und er machen kann, was er will. Womit wir wieder auf die persönliche Interpretation kommen und die Tatsache, dass kein Autor je das Werk komplett anhand der Fakten im Verstand eines Lesers ausgestalten kann, da die Eigeninterpretation einen großen Teil hinzufügt. Das liegt am Medium, dem Buch.
So, laber laber Frittenbude, werdet glücklich mit diesen Handlungsideen, ich mag sie nicht. Und um zu DDF zurückzukommen, sowas ist schon von der psychologischen Tiefe her für diese Serie ungeeignet und der bereits erörterten Überpsychologisierung zuzuschreiben. SH und DDF bedienen mein Bedürfnis als Moralapostel. Wenn ich Abgründe will, lese ich nicht so leichte Kost wie diese beiden Serien.
345) baphomet schrieb am 22.03.2013 um 00:45:10: @344 "Milverton" ist ein grenzwertiger Fall, ähnlich wie "Abbey Grange", wo Holmes das Recht selbst in die Hand nimmt. Da sieht man mehr Doyles Abneigung gegen Ausbeutung und Unrecht. Beim "Skandal" ist die Stimmung viel leichter, Adler ist Amerikanerin, was aus britischer Sicht schon zweifelhaft ist, da sinkt die moralische Latte sowieso schneller. Watson macht auch keinen Hehl daraus, dass ihr Ruf bestenfalls zweifelhaft ist. Das Geniale bei Doyle ist aber, dass die Biederkeit und der moralische Anstand, den Watson hier zeigt, gerade den Blick von SH auf Adler noch attraktiver macht. Holmes ist in seinem Kern ebenfalls völlig amoralisch, er ist nur durch Intelligenz und Vehemenz zu beeindrucken, Wertungen ergeben sich nur daraus. So zerbricht sie für einen kurzen Moment seinen Panzer gegen die eigene Korrumpierbarkeit durch Emotionen.
344) Hunchentoot © schrieb am 22.03.2013 um 00:08:01: @339 Tut mir leid, ich muss nochmal nachhaken: nach meiner Erinnerung ist sie nicht ehrenvoll, weil sie es nicht einsetzt, sondern behält es als Druckmittel, um sicher zu sein. Und es wird auch vorher schon beschrieben, dass sie ständig Männer wechselt und ihre Spielchen treibt. Vor dieser Person sollte niemand Respekt haben. Nehmen wir z.B. die Frau aus "Charles Augustus Milverton", die besagte Figur, die eigentlich das genaue männliche Gegenstück zu Irene Adler ist, umbringt (weil diese Figur ja böse ist und es verdient, im Gegensatz zu Irene, warum auch immer). Diese Frau wird durch Holmes gedeckt und sie hat meine vollste Sympathie, weil sie ausgenutzt wurde und sich rächt. Hätte Holmes z.B. von dieser Frau Respekt gelernt, weil sie so durchsetzungsstark und gerecht ist, hätte ich es weitaus gelungener gefunden.

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