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Meine Empfehlung - Hörenswerte Hörspiele« 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 » 3936) Mihai Eftimin © schrieb am 15.02.2022 um 23:36:21: Ich greife hier mal die Cobra (no offense taken ;-)) auf, da ich die Serie gut kenne und weiß, dass auch Micro ein großer Fan ist: "Alarm für Cobra 11" ist ein gutes Beispiel, wie man sich konzeptuell erweitern kann, und auch, dass das in ganz andere Richtungen führen kann, um am Ende doch wieder beim Ursprung zu landen. Zu Beginn war sie eher eine klassische Krimiserie mit zwei bis drei Actionszenen pro Folge. Das hat man durchgehalten von 1996 an (Team Stolte/Fischer bzw. nach zwei Folgen Stolte/Gerkhan) bis ungefähr 2006 (Teams Fux/Gerkhan, ab 1999 Gerkhan/Kranich, plus Intermezzo Gerkhan/Richter). 2007 gab es den ersten Konzeptwechsel mit eher actionlastigeren Folgen und solchen, die dem Klischee mit den explodierenden Autos entsprachen (Team Gerkhan/Ritter), und schon ab 2008 (Team Gerkhan/Jäger) driftete man in Richtung Dramedy ab, wo dann bisweilen auch viel Klamauk dabei war. Bis 2013, mit der Folge "Auferstanden", folgten die Episoden dem gleichen Konzept wie DDF, TKKG, 5F etc., nämlich mit in sich abgeschlossenen Folgen. Von dort an suchte man den Weg mit einer episodenübergreifenden Rahmenhandlung à la DDA. Das Kapitel Jäger wurde noch innerhalb derselben Staffel beendet, und ab 2014 (Team Gerkhan/Brandt) kamen dann Geschichten mit viel Düsternis, Ernsthaftigkeit und einer eher Thriller-artigen Handlung. Von diesem Konzept wurde sich dann aber 2016 schon verabschiedet (ab da Team Gerkhan/Renner), und die Leichtigkeit der Jäger-Ära wurde zurückgeholt, mit einem sehr bunten Mix aus allem Möglichen, was bislang in der Serie existiert hatte, mit SEHR unterschiedlichen Ergebnissen (Machwerke wie "Ein Scheißtag" und "Jenseits von Eden" stammen aus exakt dieser Ära, und ich möchte sie RTL heute noch um die Ohren hauen). 2020 (Team Gerkhan/Reisinger) gab es dann den radikalsten Wechsel - etablierte Nebenfiguren flogen reihenweise raus, Semir war fast ein Jahr abwesend, die Dienststelle wurde umgebaut, und erstmals ermittelte er mit einer Frau zusammen. Einerseits recht avantgardistisch, zumal sich beide aus nachvollziehbaren Gründen misstraut und daher lange gesiezt haben, andererseits ging man zurück zum klassischen Krimi (so klassisch, dass man sie auch in "SOKO Köln" umbenennen könnte) mit Action-Elementen, also zu den Anfängen der Reihe. Nachdem 2021 die Einstellung der regulären Serie bekannt wurde, wurde später verlautbart, ab 2022 gehe die Cobra weiter, aber als Eventfilm-Reihe - sprich, als genau das, als was die Serie Mitte der 1990er Jahre geplant war. Man könnte sagen, hier schließt sich, trotz aller Veränderungen, ein sehr großer Kreis. Und das nach fast 400 Folgen. Ich hoffe, ich hab nichts Wichtiges vergessen? ;-) @Micro: Ja, die Teufelskicker sind in der Hinsicht schon ein Phänomen; ich hab selbst nur ein paar Folgen gehört, bin aber auch erstaunt, dass eine thematisch derart eng gefasste Serie bald auf ihr 100er-Jubiläum zusteuert. Ich wäre da schon interessiert zu wissen, was Fans der Reihe nach sovielen Folgen noch daran abholt (sollte das noch der Fall sein). Bei B&T weiß ich ja, welche Antwort ich da kriegen würde. *g* Ich denke ganz allgemein, dass es nicht schaden kann, bei einer neuen Serie gleich zu überlegen, wie man den Rahmen steckt, und wieviele Episoden man genau bringen möchte. Ich denke nicht, dass KIDDINX Anfang der 1990er mit B&T mehr vorhatte als ein kleines Spin-off, doch die Reihe kam gut an und wurde fast zum Selbstläufer, sodass sie nach 30 Jahren immer noch läuft. Das hat wahrscheinlich keiner kommen sehen. Doch eine Erweiterung des Rahmens, die, wenn richtig gemacht, durchaus Potential hätte, traut man sich dann wohl doch nicht ... 3935) PerryClifton © schrieb am 15.02.2022 um 23:01:06: Um zu verdeutlichen, was ich meinte: Es gibt unzählige Sachen, die ein enges Konzept, eine Formel oder sogar immer das gleiche Schema haben bzw. hatten und die damit gut und erfolgreich gefahren sind. Und sogar quasi alles hatten was sie brauchten. Das hat dann teilweise erst nach drölfzig Staffeln oder hunderten von Folgen gestört. Es geht also durchaus, viel Unterhaltung mit wenig Veränderung zu erzeugen. Sicher kann man Sachen nicht komplett 1:1 kopieren, ein bisschen was muss schon anders sein und im Idealfall hat man immer was Neues. Aber es ist nicht unmöglich, auch mit alten Sachen immer weiterzumachen. Wolf hat ja auch Ideen gerne wieder verbraten. Sicherlich geht das nicht endlos, aber ziemlich lange und DDF wären eigentlich noch in dem Folgenbereich, verglichen mit o.g. langlaufenden Serien, in dem es noch funktionieren könnte. Es hat aber schon viel früher aufgehört zu passen. Um in aller Kürze an einem Beispiel nochmal zu zeigen, was ich meinte: Geist des Goldgräbers fängt wie ein klassicher DDF-Fall an, aber dann hatte der Autor wie abgeschnitten keinen Bock mehr auf die ursprüngliche Idee, lässt alles liegen und schreibt, was er WIRKLICH schreiben will. Die Folgerung ist aber nicht, dass Geister von Goldgräbern ausgelutscht sind, sondern dass dieser Autor sowas eigentlich nicht schreiben will. Dementsprechend mitreißend liest sich das dann auch. Heißt aber nicht, dass ich mir nicht spannende Fälle vorstellen könnte, die anders sind als bisherige und trotzdem mit einem geisternden Goldgräber nach klassischer DDF-Manier zu tun haben... 3934) PerryClifton © schrieb am 15.02.2022 um 20:05:12: @Micro Ich gehe davon aus, du hast nie regelmäßig Bonanza geguckt, oder A-Team, oder *ahem* Cobra 11 (sorry Mihai ![]() 3933) Micro © schrieb am 15.02.2022 um 19:54:53: @3929 Einspruch, da machst du es dir mMn etwas zu einfach. Denn natürlich sind die Autoren gezwungen, auch die zwanzigste Bildergeschichte nochmal anders zu erzählen als die 19 davor. Das geht dann irgendwann vielleicht auf Kosten der Plausibilität, andererseits gäbe es für eine Story, die sich zu sehr und zu offensichtlich an eine ältere Folge anlehnt, genauso keinen Applaus, das wäre dann wieder einfallslos und abgekupfert. Siehe Marx‘ Kristallschädel, der auch nur deshalb nicht komplett durchgefallen ist, weil er sich gewohnt gut lesen lässt. @Mihai So ist es und weiter gedacht: Wie sind die Teufelskicker mit dem Fußballtheme so weit gekommen? Einzig bei Wendy zeigt man noch keine allzu großen Abnutzungserscheinungen, was wohl auch daran liegt, dass man hier im Gegensatz zu B&T auch mal die Pferde in den Hintergrund rückt und Geschichten erzählt, die zwar Pferde beinhalten, die aber auch so gut funktionieren können. 3932) Mihai Eftimin © schrieb am 15.02.2022 um 16:16:04: Hab ich mir fast gedacht, aber die Anmerkung war mir trotzdem noch wichtig. Ansonsten, ja, das große Argumentationsbattle fällt wohl auch dieses Mal wieder flach. *g* 3931) PerryClifton © schrieb am 15.02.2022 um 15:09:57: Nope, war auch nicht auf deine Meinung bezogen. Ja, wir sehen es mal wieder sehr ähnlich ![]() 3930) Mihai Eftimin © schrieb am 15.02.2022 um 14:53:36: @Perry: Zum Klischee-Koeffizienten: Da hast du natürlich nicht unrecht, wobei dieser Anspruch auf Wissenschaftlichkeit ja, wenn ich das korrekt verstanden habe, eher in die Anfangszeit des SSP gehört, und sie mittlerweile eher davon abgerückt sind bzw. das Spielchen nur noch aus einer Art Tradition heraus machen. Ich denke also schon, dass sie inzwischen verstanden haben. Zumal es ja auch nur eine Aufzählung von serientypischen Elementen in einer Folge ist, was über die Qualität dieser ja erst mal nichts aussagt; auch eine Folge, in der nur wenige davon auftauchen, muss nicht schlecht sein. Wiederholungen KÖNNEN nerven, MÜSSEN aber natürlich nicht, sofern die neue, recycelte Folge einen Mehrwert bietet, was z.B. bei TKKG 106 gegenüber TKKG 81 durchaus der Fall ist. TKKG 107 ist wiederum thematisch und von Setting her nahezu identisch mit TKKG 106, erzählt die Geschichte aber komplett anders. Wie du schon sagst, die Umsetzung macht es. Manchmal muss man nur wenige Elemente verändern, um Innovation zu schaffen, und dann beklagt sich auch keiner darüber, dass bei DDF mal wieder der Mann unterm Laken unterwegs ist, oder mal wieder Bilder irgendwo verschwinden. Bei DDF, TKKG, auch BB (Elefant), BB (Hexe) etc. gibt der Serienrahmen aber ausreichend dafür her, ohne dass man alles auf den Kopf stellen müsste, während man bei B&T extrem eingeschränkt ist, sodass man stets alten Wein in nicht mal besonders neuen Schläuchen bekommt. Der Klappentext zur in Bälde erscheinenden Folge 105 liest sich original wie eine Wiedergabe der relativ kürzlich erschienenen 102. Da wäre eine gewisse Erweiterung meiner Meinung nach (und Micro sieht das, denke ich, ähnlich) schon sinnvoll, um noch wirklich Neues erzählen zu können. Hundertprozentiger Innovationsdruck ist natürlich auch nicht hilfreich, das wollte ich ja auch nicht sagen. 3929) PerryClifton © schrieb am 15.02.2022 um 14:28:45: @Mihai Widerspruch nur in einem Punkt: "Mir ist allerdings, offen gestanden, auch noch nie jemand untergekommen, der ironiefrei dieser Meinung gewesen wäre" Ich finde schon, dass da eine Art von Wissenschaftlichkeitsanspruch immer mal wieder bei einigen durchscheint; und sei es im Zweifel nur beim erwähnten Klischee-Koeffizienten. Aber ich gehe auch davon aus, dass die meisten einfach nur ein praktisches Tool für ihre Bewertungen suchen und 10 Punkte sind da immerhin besser als Noten von 1-6. Recycling ist ein anderes Thema. Wie sehr will man da auf Innovation pochen? Gibt es nicht im Grunde sowieso nur eine handvoll Geschichten, die in unzähligen Variationen immer wieder erzählt werden? Insofern ist Recycling erstmal nichts Schlechtes, würde ich sagen. Es KANN natürlich sehr nerven. Allerdings bin ich ja der etwas unmainstreamigen Meinung, dass so gewisse Wiederholungen erst durch falsche Behandlungen der Themen anfingen zu nerven... Sprich, es sind nicht die Bilderdiebstähle, Rätsel und falschen Geister, die uns zum Halse raushängen, sondern mehr unglaubwürdige oder lustlose Umsetzungen derselben... Natürlich spricht auch nichts gegen neue Arten von Geschichten, aber ein hundertprozentiger Innovationsdruck führt auch zu nichts, imo. 3928) Mihai Eftimin © schrieb am 14.02.2022 um 22:41:04: @Mr. Murphy: Beste Sportfolge, wenn man "Die Spur des Spielers" nicht als solche betrachtet (was Marx übrigens selbst nicht tat - "Sie tut nur so.")? "Gekaufte Spieler". ![]() 3927) Mihai Eftimin © schrieb am 14.02.2022 um 22:37:17: Wir haben das Problem also erkannt. Natürlich gibt es keine objektiven Maßstäbe, nach denen man wissenschaftlich messen kann, warum sich eine Folge eine bestimmte Anzahl von Punkten erstreiten kann, dafür sind die Empfindungen einfach zu subjektiv. Mir ist allerdings, offen gestanden, auch noch nie jemand untergekommen, der ironiefrei dieser Meinung gewesen wäre; dass bestimmte Ären einer Serie objektiv besser sein müssten als andere, ist logischerweise nicht anhand von Durchschnittsbewertungen einer bestimmten Hörergruppe (in diesem Falle wohl der Gruppe der Nerds, welche ohnehin nicht repräsentativ für alle Hörer ist) unanfechtbar ableitbar. Man kann sich einen generellen Eindruck davon verschaffen, wie eine Folge in besagter Hörergruppe so ankommt, genauso kann man sich die Bewertungen eines bestimmten Users ansehen, um dessen generellen Geschmack in etwa einzuschätzen - doch das ist eben auch nur ein genereller Eindruck, und keine präzise Aussage, die zweifelsfrei zutreffen MUSS. In ersterem Falle muss man sich auch die Abweichungen vom Durchschnitt ansehen; eine Folge, die im Durchschnitt um 5/10 herum liegt, kann einfach eine sehr durchschnittliche Folge geraten sein - oder aber es ist eine stark polarisierende (gibt einer 1/10 und einer 9/10, gibt das im Schnitt auch 5). Ich denke aber, das ist so ziemlich jedem hier klar. :-) Dann darf man natürlich nicht vergessen, dass jeder ein anderes System anwendet, um zu bewerten. Ich selbst werte nach Intuition nach dem (letzten) Hören, daher extrem subjektiv, und eventuell kann sogar meine Tageslaune über einen oder zwei Punkte entscheiden. Subjektiver geht's kaum. Mit der Zeit passe ich Wertungen auch nachträglich mal an. Mir sind aber durchaus Leute bekannt, die nach System bewerten; sei es nach eher abstrakten Kriterien wie Spaß und Anspruch, andere je nach Serie auch nach konkreten wie Fall, Spannungsbogen und Privatleben (im Falle der drei !!! ist das gut machbar, da die Serie das konzeptuell hergibt). Natürlich sind auch diese subjektiv. Macht Vergleiche dann allerdings auch nicht leichter ... Und noch schwieriger wird es, sobald es serienübergreifend wird, weil verschiedene Serien unterschiedlich konzipiert sind und von unterschiedlichen Elementen getragen werden. Wir hatten das Thema ja gerade erst wieder. Es gibt Fälle, die strukturell durchaus vergleichbar sind, wie das "Aztekenschwert" und "Angst in der 9a", doch jemand, der, wie ich, sowohl beim "tanzenden Teufel" als auch bei "Die Nacht des Überfalls" 10/10 vergibt, wird das aus SEHR unterschiedlichen Gründen tun, die viel damit zu tun haben, wie die entsprechenden Serien ausgelegt sind. Anderes Beispiel: Klassische DDF-Folgen verzichten für gewöhnlich auf Ausflüge ins Privatleben der drei; alles ist relevant für den Fall. Da stört mich das auch nicht weiter. Bei DDA sind zumindest beiläufige Erwähnungen bis hin zu Interaktionen mit Freunden und Familie ohne Relevanz für den Fall normal und ein prägendes Element der Serie; in den letzten Folgen wurden diese oft rausgekürzt, sodass Folgen wie "Legende der Einhörner" oder "Rätsel der Vergangenheit" eher wie klassische DDF-Fälle konzipiert sind. Da ziehe ich durchaus auch einen Punkt ab, wenn das, was die Serie von anderen abhebt, komplett fehlt. (Davon, dass damit durch die Präsenz von Nebenfiguren, wie ich sie mir auch bei DDF wieder wünschen würde, das DDA-Universum lebendiger wirkt, mal gar nicht erst anzufangen.) Auch bei TKKG gibt es einiges an Geplänkel (um es mal mit den Worten der Hängeschaukel zu sagen), doch das hat meistens Charme und gehört deshalb einfach dazu, siehe Tim und Klößchen, auch wieder in der "Nacht des Überfalls", wo Klößchen sich mit verdünnter Zahnpasta einen Iro verpasst, oder eben Klößchens Traum von den Kannibalen im "leeren Grab im Moor" beziehungsweise dem Escape Room aus Schokolade in "Beim Raubzug helfen Ahnungslose". Gehört eben dazu - jedenfalls bei TKKG. Was wer bei DDF träumt, juckt mich höchstens bei der DR3I-Folge "Die Pforte zum Jenseits", vielleicht auch noch, wenn auch etwas zu offensichtlich eingebaut, in "Im Netz der Lügen" - ansonsten brauche ich da keine weiteren (Alb-)Träume, ich hab schon meine eigenen. ;-) Was das Selbstplagiat angeht, da gebe ich Micro recht - je enger der Rahmen gesteckt ist, desto wahrscheinlicher werden Wiederholungen. Das gilt für alle Serien. (Witzigerweise habe ich mich echt schon gefragt, wie B&T auf über 100 Folgen kommen konnten. Recycling regelt offenbar ...) Was TKKG betrifft: Bei mir war die 116 eine meiner ersten Kassetten, und ich finde die Folge bis heute grandios, wobei der Nostalgiefaktor da nicht zu unterschätzen ist. Das entsprechende Buch mag ich allerdings auch, wobei Buch und Hörspiel in dem Falle in etwa soviel miteinander zu tun haben wie bei, sagen wir mal, "Gangster auf der Gartenparty". ;-) Für andere mag es eine eher durchschnittliche Folge sein. An der Serie selbst entwickelte ich allerdings erst größeres Interesse, als ich die Klassiker zu hören bekam ... TL;DR: Einfach weitermachen, wie gewohnt. Passt schon. :D 3926) Mr. Murphy © schrieb am 14.02.2022 um 22:19:24: Erinnert mich an den Witz: Welche DDF-Folge ist die beste Sport-Folge? Anwort: Die drei ??? - Die Spur des Spielers von André Marx. Schach ist offiziell ein Sport. *g* 3925) Micro © schrieb am 14.02.2022 um 20:15:42: Ja gut, manchmal hat man gewisse Plots vorab in derselben Serie einfach schon zu oft gehört (Stefan Wolf hat sich ja auch mehrfach selbst plagiiert). Ganz schlimm ist das bei Serien mit eng gestecktem Setting (Reiterhof-Thema bei Bibi & Tina, da wird inzwischen auch nur noch recycelt, was das Zeug hält), das kann durchaus da mit reinspielen, dass man dann eine für sich solide Folge schlechter bewertet, weil vorab schon zwei Folgen mit sehr ähnlichem Inhalt erschienen sind. Das mit der Gewichtung ist eine interessante Sache, weil manche ein Punktesystem mit festen Faktoren auf die komplette Serie anwenden. Das funktioniert für mich in dem Moment nicht mehr, in dem verschiedene Folgen einer Serie unterschiedliche Facetten aufweisen. Als Beispiel sei hier „Das versunkene Dorf“ (DDF 136) als atmosphärisches Highlight genannt, während „Horrortrip im Luxusauto“ (TKKG 81) mit Action punktet. Es kommt immer darauf an, worauf der Autor den Fokus legt und ob es dann gelingt, diesen Aspekt voll in gelungener Form auszuspielen. Gegenbeispiel: Emotional angedachte Szene in TKKG 192 „Feuer auf Gut Ribbeck“, wo ein kurzer Schwenk Richtung Kindesmisshandlung gemacht wird. Das geht schief, weil es nur angerissen wird und man wohl davor scheute, so etwas expliziter zu behandeln. Nur, dann sollte man es gleich ganz lassen. Gegenbeispiel für suboptimal platzierte Action: DDF 192 „Im Bann des Drachen“, wo das ganze Wegrennen nur dazu dient, die dünne Story irgendwie auf die passende Länge zu strecken. Also, ich stehe nicht grundsätzlich immer auf Abenteuer-, Rätsel-, Action-, Fußball-, Emotions- oder Mysteryfolgen und lehne genauso nichts davon grundsätzlich ab. In jeder dieser Kategorien erinnere ich mich an Produktionen, die mir gefallen haben und welche, die ich nicht mochte. Es kommt für mich immer darauf an, was man daraus macht. 3924) PerryClifton © schrieb am 14.02.2022 um 19:15:36: Hm, langsam denke ich immer mehr über diese Punktesystem-Geschichte nach und eure Kommentare haben das Fass nun endgültig zum Überlaufen gebracht ;-) Ich schätze, mein Problem damit liegt in der Tatsache, dass so ein System zunächst einmal als Zahl daherkommt und nach etwas Objektivem, Messbarem aussieht. Ansonsten könnte man ja wie gesagt einfach "gut/schlecht" bzw. "gut/mittel/schlecht" oder noch genauer "mies/unterer Durchschnitt/oberer Durchschnitt/super" und so weiter verwenden. Dann sieht es nämlich nach dem aus, was es wirklich ist: Ein rein subjektives, schwer vergleichbares, persönliches Empfinden. (Was natürlich vollkommen in Ordnung ist, nur eben als Zahl quasi "wissenschaftlich" aussieht, als könne man es ausrechnen und was teilweise in seiner Aussagekraft auch so behandelt wird). Die Wahrheit ist aber, dass einer viel Wert auf Atmosphäre legt, der andere auf Figuren, der dritte auf Rätsel, der vierte auf Hugenay, der fünfte auf Rocky Beach Folgen, der sechste auf Fussballfolgen, der siebte auf Vorlagentreue zum englischen Original, der achte ist 10 und möchte nicht soviele Fremdwörter, der neunte ist irgendsoein bekloppter Nerd aus 'nem Internetforum, der sich unvermittelt eine halbe Doktorarbeit zusammentippt... ;-) Sicher, ich habe schon verstanden, dass ein Punktwert zwischen 1 und 10 (mit Kommastellen bräuchte man eigentlich keine 30 Punkte) nur ein praktisches Instrument ist, um seine Meinung kurz und knackig auszudrücken und wer das will, soll es gerne weiter so machen. Wenn ich allerdings solch einen Punktewert sehe und wenn der dann auch noch zu scheinbar objektiven Vergleichen herangezogen wird (seht mal, die Crimebusters haben im Schnitt 6.2 und die Buchna-Folgen 5.9 also sind die Crimebusters unanfechtbar besser!) müsste er einen ganz logischen Unterbau mit messbaren Kategorien haben, was dann wieder kaum Platz für die eigentliche subjektive Meinung lässt. Sagen wir zum Beispiel: 1. Gab es die Idee schon oder ist sie neu in der Serie? (Und da fängt es bereits an, das ist quasi der umgekehrte Klischee-Koeffizient) 2. Ist die Handlung schlüssig? (Womit wir bei Logiklücken wären, einem zweiten bekannten Problem, welches dazu auch noch jeder unterschiedlich beurteilt) 3. Ist die Folge noch zeitgemäß? (Problemfeld 3, ebenfalls häufig kritisiert)... Okay, ich schwöre, ich habe nicht vorher gewusst, worauf das jetzt hinauslief und mir fällt tatsächlich gerade nichts anderes ein, was auch nur den Hauch von objektiver Messbarkeit hat... sollten einige Podcasts also dieser scheinbaren Wissenschaftlichkeit aufgesessen sein? Das hieße ja im Umkehrschluss aber, dass solche Konzepte auf der Vermeidung von persönlichen Eindrücken basieren... Jedenfalls funktioniert dies alles imho nicht, denn so sind keine objektiven, vergleichbaren Kriterien messbar, die zugleich etwas mit der wirklichen Qualität der Geschichte zu tun haben. Selbst wenn man streng literaturwissenschaftlich herangehen würde, was sowohl Podcasts nicht hinkriegen als auch selbst den größten Nerds nicht leichtfallen dürfte, interessieren einen am Ende des Tages eben doch eigentlich nur die persönlichen subjektiven Meinungen und die Aspekte, die jeder dafür auswählt bzw. heranzieht. Es ist eben Kunst und daher nicht rein objektiv durchdringbar. Deshalb finde ich Worte, egal wieviele, zur Bewertung am sinnvollsten. Ein Punktewert kann zwar schnell eine grobe individuelle Einschätzung wiedergeben. Aber je mehr man sich in zahlenmäßigen Vergleichen verliert, desto weniger sagt man imho letztlich damit aus. Siehe wiederum den Klischee-Koeffizienten als bestes Beispiel. Die haben bald die ganze Serie mit Zahlenwerten versehen, und was ist damit letztlich an Aussagekraft gewonnen? Nichts. PS: Sorry :-D Aber jetzt bin ich mit dem Thema wenigestens durch. PPS: Millionendiebe n i c h t besser!? Skandal! Zeter! Mordio! *grummel* ;-) 3923) Micro © schrieb am 14.02.2022 um 18:23:46: @3922 Aber was würde das ändern? Das Bild bliebe ja weiterhin verzerrt, ob es nun 10, 15, 30 oder 100 Punkte sind. 3922) Mr. Murphy © schrieb am 14.02.2022 um 16:34:25: @ 3909 = Wie wäre es mit einem Punktesystem 1 - 30? 30 Punkte für die besten Folgen und 1 Punkt für die allerschlechteste Episode. | |||||||||
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