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Meine Empfehlung - Hörenswerte Hörspiele« 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 » 3951) Mihai Eftimin © schrieb am 24.05.2022 um 15:35:04: Hab mir dann doch mal etwas Zeit genommen und zwei Folgen von Seaport Secrets gehört (1 und 10, der Empfehlung folgend), und wundere mich doch sehr, dass die Serie bisher komplett an mir vorbeigegangen ist. Man könnte sie wirklich als eine Art "Point Whitmark 2.0" betrachten, nur mit mehr heimeliger Atmosphäre und weniger überdrehter Effekthascherei. Das Erzähltempo ist zumeist recht ruhig, was aber kaum stört, weil alles andere stimmt - ein überwiegend gutes Sprecherensemble, guter Einsatz von Geräuschen, guter Musik (die Bohn-Anleihen sind unüberhörbar; die Titelmelodie ist fast so schön wie die von PW) und spannende Geschichten. Auch fällt auf, dass auf Technologie der heutigen Zeit wie Handys vollumfänglich verzichtet wird und man noch Telefonzellen aufsucht und sogar Telegramme verschickt, weshalb die Geschichten funktional zeitlos sind und genauso gut in den 1980ern, 1960ern oder noch viel eher angesiedelt sein könnten, wodurch ein gewisses Flair der DDF- und teilweise auch 5F-Klassiker entsteht. Es werden auch heutzutage noch gute Hörspiele gemacht. Man muss nur etwas länger danach suchen. *g* 3950) Danny Street © schrieb am 24.05.2022 um 06:45:35: Das klingt doch recht ordentlich. Wird angetestet. 3949) PerryClifton © schrieb am 23.05.2022 um 18:51:05: Wow, zweimal Point Whitmark falsch geschrieben, muss man auch erstmal hinkriegen ![]() 3948) PerryClifton © schrieb am 23.05.2022 um 18:47:41: Ich habe mal in Seaport Secrets reingehört, mehr aus Routine als aufgrund irgendwelcher großen Erwartungen. Dafür kenne ich aktuelle Hörspiele zu gut. Dachte ich ![]() 3947) Mr. Murphy © schrieb am 21.05.2022 um 19:52:02: Hurricane habe ich mir auch vor ein paar Tagen gekauft. Ich kenne auch von Vidan und Hyde Away jeweils die erste Staffel. Beide hatten mir sehr gut gefallen. 3946) AndyV © schrieb am 18.05.2022 um 14:15:50: @3945 Hyde Away sagt mir leider nix. Aber danke für die Anregung. Dafür schicke ich noch als Retourtipp "Monster 1983" nach. ![]() 3945) Max DoMania © schrieb am 18.05.2022 um 13:51:43: @3944: Erinnert ein bisschen an Vidan und Hyde Away. Apropos: Ich höre gerade Hyde Away zum ersten Mal durch, bin in der Mitte der Staffel und bislang richtig begeistert. 3944) AndyV © schrieb am 18.05.2022 um 13:34:04: Da meinte man, daß EUROPA bei seinen Veröffentlichungen nur mehr die kleinen Zuhörer anspricht. Da startet man neu durch und probiert wieder andere Zielgruppen anzusprechen. "Hurricane" heißt die neue Thrillerserie die hier auf uns losgelassen wird. Dann meine ich, geben wir dem neuen Produkt mal eine Chance und hören uns da rein. 3943) Mihai Eftimin © schrieb am 16.02.2022 um 21:33:49: Wie hättest du auch ahnen können, dass du als ehemaliger Gelegenheitszuschauer gleich auf zwei Experten triffst. :D Naja, dafür hab ich von Highsmith ziemlich auf den Latz bekommen. ;-) Über die griechische Mythologie habe ich nur sehr rudimentäre Kenntnisse ... dafür kenne ich mich bei der nordischen etwas aus und kann nach einigen Überlegungen schon bestätigen, dass gewisse Motive schon dort zu finden sind. (Übrigens, wer glaubt, Poetry Slam sei eine komplett neue Erfindung, der wird an "Lokasenna" durchaus seinen Spaß haben ... ;-) Aber das nur am Rande.) Ich verstehe, worauf du hinauswillst, und kann dir soweit rechtgeben; das ist ja auch der Grund, warum sich Geschichten sehr oft gut miteinander vergleichen lassen. Deshalb habe ich allein in diesem Thread schon oft Bezug auf entsprechende andere Serien genommen, beispielsweise von Captain Blitz und Paul Pepper zu TKKG und T&L, oder von Point Whitmark zu DDF. Das Genre Krimi, noch dazu Kinder-/Jugendkrimi, schränkt die Auswahl an Themen und Erzählstrukturen logischerweise deutlich ein, sodass man nahezu immer irgendetwas auf irgendetwas anderes zurückführen kann, wenn man will. Letztendlich ist es nicht nur der alte Wein, der (trotz des Alters) fasziniert, sondern die neuen Schläuche, wie ich in meinen letzten Posts anhand von Beispielen verdeutlicht habe. Jo, da haben wir eine ähnliche Einschätzung bei Marx, nur etwas anders formuliert. Ich wollte damit auch lediglich ausdrücken, dass seine anfängliche Intention mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht das war, was am Ende herauskam, anhand dessen, was wir (beispielweise anhand von "Feuermond") über seinen Schreibprozess wissen. Also eigentlich, dass der "Goldgräber" kein Marx-untypisches Werk ist. ;-) 3942) PerryClifton © schrieb am 16.02.2022 um 20:25:48: Hehe, da hab ich mir mit der Cobra 11 Erwähnung eine leicht blutige Nase geholt, aber das ist okay, hab ich wohl unterbewusst drauf angelegt ;-) Nur zur Verdeutlichung: Ich bin zwar nie ein Fan der Serie gewesen, aber der Bezug zum Recycling und zur Kontinuität ist nicht negativ gemeint; wie oft habe ich die gleiche Geschichte beim A-Team oder bei MacGyver als Kind gefeiert :-) Ich wollte ja im Prinzip auch nur darauf hinaus, dass 'grundsätzliche' Geschichten sehr rar sind, da gibt es nur eine handvoll. Dann gibt es viele spezielle Ausformungen dieser Grundtypen von Geschichten, nur in anderen Settings oder Zeiten oder Genres. Und es gibt Spiele mit Erwartungen und mit Subversion. Aber das Grundsystem erlaubt nicht allzuviele verschiedene Möglichkeiten; um sowas zu sehen, muss man allerdings viele viele Geschichten gesehen, gelesen oder gehört haben, dann dämmert es einem langsam. Man ist dann auch weniger aufgeregt, wenn neue Sachen mit nur geringfügig getweakten Bausteinen angekündigt werden, während andere es bis zum Erscheinen oder darüber hinaus für etwas ganz Ungewöhnliches und Neues halten... Ein Beispiel wäre es, heute Literatur wie von Patricia Highsmith für neu und zeitgemäß zu halten, ohne zu wissen, dass es sowas schon in den 50ern gab... und wahrscheinlich sogar bereits in den griechischen Sagen. Yo, das ist eine gute Einschätzung von Spur des Spielers. Und beim Goldgräber deckt sich das ja auch mit meinen Eindrücken: Er hat mit dem klassischen Thema angefangen, hatte dann keinen Bock mehr drauf (daher der abrupte Bruch) und hat dann das aufgeschrieben, was ihn wirklich umgetrieben hat. Es war nur (imho) leider so ziemlich das Gegenteil von dem, womit er angefangen hat, was, zusammen mit gewissen Wüstenkrokodilen und Rabentussis, eben unterm Strich nicht das kohärenteste DDF-Buch ergeben hat. Okay, aber eine Täuschungsabsicht anhand des Anfangs muss man ihm wohl auch nicht unterstellen, da hast du wohl recht. 3941) Mihai Eftimin © schrieb am 16.02.2022 um 19:59:43: @Micro: Das mit der Roesner-Ära sehe ich ähnlich; die war eine echte Wundertüte. Von ganz gut bis hundsmiserabel war alles dabei, und Semir hat man da zwischenzeitlich zu einer echten Witzfigur gemacht, das war Fremdscham pur. In der Jäger-Ära hatte man selbst bei den astreinen Comedyformaten noch das Gefühl, die Leute nehmen das, was sie da machen, ernst ... Jetzt hab ich gerade nochmal zwecks Auffrischung der Erinnerung in die Folgenliste reingeguckt und festgestellt, dass meine Beispiele für absolute Serientiefpunkte ja beide aus der Herbststaffel 2017 stammen. Dann hab ich die ja mal sauber verdrängt. ;-) Da wollte man ja alle möglichen Genres verwursten, von Polit-Drama mit orientalischem Flair über Grusel bis hin zum Westernfilm im Hunsrück. Ich erinnere mich an Ende 2019, als mit Verkündigung von Pia Stutzenstein als neue Partnerin der große Aufschrei kam und alle meinten, dass sei nicht mehr "ihre" Cobra. Da war ich schon kurz davor, mich extra im Fanforum anzumelden, nur um die Leute zu fragen, ob "Eden" und "Scheißtag" denn eher "ihre" Cobra gewesen seien und wieviel schlimmer eine Frau als Semirs Partnerin verglichen damit denn wäre. ;-) Aber stimmt, jede andere Staffel wirkte wie aus einem Guss, man wusste trotz konzeptueller Veränderungen immer, was man bekommt, wenn man einschaltet. Anscheinend machen alle möglichen Serien mal ähnliche Phasen durch; bei TKKG und den Fünf Freunden gab es ja zwischendurch ähnliche Durststrecken mit diversen Fremdschamfesten. Bei DDF verteilen sich diese mehr über die Zeit und folgen nicht zwingend aufeinander. @Perry: Ich weiß nicht, welche Phase der Serie du mitbekommen hast, aber die ganz frühen Folgen können das dann ja nicht gewesen sein, da sind zwar auch mal Autos durchs Bild geflogen, aber nicht in jeder Folge. ;-) Gute Beispiele für besagte Kontinuität, über die ich ebenfalls etwas mehr Expertenwissen habe, wären vielleicht langlaufende Kinderformate wie die Pfefferkörner oder Schloss Einstein; die sind sich konzeptuell bis heute treu geblieben und laufen jetzt auch schon weit über 20 Jahre. Ich hätte auch fast noch Derrick in den Raum geworfen, hätte dann aber hinzufügen müssen, "jedenfalls die ersten 18 Jahre". ;-) Um mal wieder über DDF zu reden: Ich glaube gar nicht so sehr, dass Marx die zweite Hälfte soviel "wichtiger" war als die erste. Warum? Weil Marx, wie er in Interviews und Frageboxen mehrmals selbst eingeräumt hat, beim Schreiben nur selten weiß, wohin die Reise gehen soll. Er fängt halt an, und häufig merkt er, dass ihm der Stoff zu langweilig wird, und dann dreht er richtig auf. Paradebeispiel "Feuermond", wo er erst auf den letzten Drücker auf die Idee kam, mit Hugenays Hintergrundgeschichte um die Ecke zu kommen. Nicht umsonst halte ich "Die Spur des Spielers" für eines seiner gelungensten Werke überhaupt, wenn nicht DAS gelungenste, weil er sich jeden möglichen Schnitzer erspart hat, und man das Gefühl hatte, dass er hier einen Plan hatte. Da hat man gemerkt, wie gut ihm seine jahrelange Pause getan hatte. Und so oft, wie Sonnleitner hier schon auf den Deckel bekommen hat - wie ihr korrekt erwähnt, hat er seine eigene Interpretation davon, was den Nukleus der Serie ausmacht, und dieser bleibt er stets treu. Das mündet nicht immer in gelungenen Werken, doch man weiß bei ihm zumindest immer, was man bekommt, und er ist nicht gerade dafür bekannt, dass er das DDF-Universum auf links zu drehen versucht. 3940) PerryClifton © schrieb am 16.02.2022 um 18:05:14: @Mihai Okay, bei Cobra 11 bist du definitiv der Experte :-) Ich habe die Serie nur am Rande mitgekriegt und es flog jedesmal, aber wirklich jedesmal, ein Auto durch die Luft, jahrelang, daher habe ich auf eine gewisse Kontinuität geschlossen ;-) (Siehe A-Team: "Oh, ein Schuppen mit Werkzeug, lass ma nen Panzerwagen bauen!") Wenn sich da später verschiedene Phasen ergeben haben, ist es natürlich keines der besten Beispiele für die Endlosserien-Kontinuität, auf die ich im Zuge der Recycling-Diskussion gerade hinauswollte. Aber zumindest bei Bonanza müsste es jedem einleuchten *g* Der Punkt war ja nur, dass man rein theoretisch mit einem Mindestmaß an Innovation sehr sehr lange unterhaltsam und erfolgreich erzählen kann. Ob das ideal ist oder so sein sollte, ist natürlich eine ganz andere Frage. Damit kann ich gut überleiten zu: @Micro Kann sein, dass ich dich nicht komplett verstanden habe. Ich hatte allerdings auch das gleiche Gefühl bei dir ;-) Da ich deinen Ausführungen im letzten Beitrag gut folgen und ihnen zustimmen konnte, müssen wir an irgendeinem Punkt aneinander vorbeigeredet haben. Das war wahrscheinlich an dem Punkt, wo ich Marx' Geschichte als Beispiel nehmen wollte und du, von mir unbeabsichtigt, quasi die andere Hälfte als wichtig erachtet hast. Ich wollte damit sagen, dass Marx der erste Teil nicht viel bedeutete und dass man das quasi beim Lesen merkt. Du sagst ja das Gleiche in grün, nämlich, dass ihm der zweite Teil am Herzen lag. Volle Zustimmung. Für dieses Beispiel wollte ich (ausnahmsweise) aber gar nicht auf eine Bewertung des zweiten Teils hinaus, sondern nur auf den Aspekt der halbherzigen Behandlung gewohnter Serienthemen im ersten Teil und die daraus fälschlicherweise resultierenden Überdrussgefühle, die man bzgl. serienaffiner Themen bekommen kann, weil sie eigentlich dem AUTOREN nicht liegen. Ob der zweite Teil nun innovativ und gut ist, war nicht der Punkt, auf den ich hier hinauswollte (aber es ist der, bei dem wir immer irgendwie landen, bei JEDER Diskussion ;-) ). Das einzige, was ich noch hervorheben will, ist, dass zumindest der Übergang oder sagen wir Bruch in dieser Geschichte alles andere als meisterhaft gelöst ist. Was auch immer man vom zweiten Teil hält, aber entweder hatte Marx wirklich sowas von keinen Bock mehr auf die Goldgräber-Story oder er wollte quasi einen täuschenden Aufhänger vorschieben. Aber das glaube ich fast nicht, denn es sieht im Endeffekt erzähltechnisch einfach nur leicht schizophren aus, nicht nach einem literarischen Kunstgriff. Nochmal besonders erwähnen möchte ich deine Beschreibung von Sonnleitner, weil seine entschiedene Freude am Erzählen alter Muster ja so ziemlich das ist, was ihn mir schleichend sympathisch gemacht hat :-) Selbst wenn die Geschichten manchmal nicht das Gelbe vom Ei sind, aber er ballert munter weiter seine Version von dem raus, was er für die Serie hält. Und manchmal trifft er es sogar ganz gut. Könnte mir definitiv Unsympathischeres vorstellen :-) 3939) Micro © schrieb am 16.02.2022 um 00:10:18: @3936 Relativ gut zusammengefasst, wobei ich noch betonen möchte, dass ich mit dem Dramedy-Konzept von 2009-2013 viel, viel besser zurechtkam als mit dem, was RTL da zwischen 2016 und 2018 präsentierte. Das driftet jetzt vielleicht ein wenig zu sehr ins Offtopic ab, aber gerade an dieser Stelle kann ich den Bogen wunderbar zurück zu der von mir in 3938 erwähnten von den Autoren vermutlich ersehnten Konzepterweiterung schlagen. Denn Cobra 11 war ab 2016 nichts weiter als eine Wundertüte, bei der man mal zufrieden sein konnte und mal am liebsten den Fernseher aus dem Fenster geschmissen hätte. Das Paradebeispiel ist hier die Herbststaffel 2017, die von RTL als "Genre-Mix" beworben wurde und genauso fühlte es sich auch an. In einer Woche wurden BDSM-Sprüche platziert, den Gegnern Klobürsten um die Ohren gehauen und Semir Gerkhan war der Volldepp vom Dienst, eine Woche später dann wieder der ursprüngliche ernstzunehmende Ermittler, der seine Tochter schützen wollte und nicht alle zwei Minuten auf die Schnauze flog, weil das ja so witzig ist. So krass war der Qualitätsunterschied innerhalb einer einzelnen Staffel in den 20 Jahren davor nie, da passte alles zusammen und harmonierte alles zusammen, da ergab alles ein stimmiges Gesamtbild, man schaltete den Fernseher an und konnte sich darauf einstellen, was man bekam. Und auch wenn in der Comedyzeit von Ben Jäger (2009-2011 am extremsten) mal ernstere Folgen/Szenen dabei waren, blieb alles immer im selben Rahmen mit derselben Bildsprache, denselben Farben. Diese Kontrolle hatte man ab Daniel Roesner komplett verloren. Nun möchte ich nicht sagen, dass es bei DDF derart krasse Genreschwankungen innerhalb der jeweiligen "Staffeln" gab (Verbrechen im Nichts / Im Bann des Drachen / Schrecken aus der Tiefe muss man hier wohl als Extrem-Ausnahme ausklammern), aber letztendlich versuchen die Autoren, auf ihre eigene Art und Weise immer wieder was Anderes zu erzählen (Goldgräber / Bann des Drachen / Tauchgang / Höhenangst), was zum eigentlichen Kanon, zur eigentlichen DNA nicht mehr oder nur noch bedingt passt und oftmals einfach nur ein Spiel mit Grenzen darstellt. Diese Grenzgänge möchte ich nicht per se gut heißen oder verteufeln, sie polarisieren nicht grundlos. Aber sie zeigen, dass der Wunsch, die Serie weiter zu fassen, allgegenwärtig ist. Und auch wenn ich für diese Aussage u. U. jetzt gesteinigt werden könnte, bin ich fast schon der Meinung, abseits von einer Einstellung der Serie wäre eben jene Grenzerweiterung (also quasi nochmal ein Sprung wie zwischen Millionär und Gockel) sogar von den realistisch umsetzbaren Optionen noch das Beste, was der Serie derzeit passieren könnte. Nein, ich will keine Hubschrauberbattles und keine sich überschlagenden, explodierenden Autos oder gar MP-Geballer im Dauerzustand bei DDF, sie sollen durchaus die Juniordetektive bleiben, die sie sind. Ich würde es aber gar nicht mal so verkehrt finden, wenn die im letzten Moment dann doch wieder angezogenen Handbremsen in Fällen wie Meisterdieb, Straße, Tauchgang oder Drachenbann eben kein Thema mehr wären und man da mehr in die Tiefe (auch folgenübergreifend) gehen könnte. Klar, irgendwann steht man vor der Frage, ob man Robert Arthurs Erbe eigentlich noch wiedererkennen kann. Aber in letzter Zeit hat die Serie so dermaßen viele Böcke geschossen, dass ich mir das gar nicht mehr als so schlimm vorstellen würde (was auch einiges aussagt). 3938) Micro © schrieb am 15.02.2022 um 23:44:11: Mmh, ich sehe den Goldgräber als sehr unglücklich gewählten weil im Laufe der Geschichte wie du bereits erwähnt hast komplett fallen gelassenen Aufhänger. Da hast du vielleicht falsch interpretiert, worauf ich hinauswollte, denn der Goldgräber ist eher ein Beispiel dafür, wie man ansatzweise Neues in einem glaubwürdigen Rahmen erzählen kann. Auch bei Marx läuft ja durchaus nicht alles rund und ich schätze eher, er wollte von Anfang an keine Goldgräbergeist-Geschichte erzählen, sondern brauchte einfach nur einen Grund für die drei Detektive, die wirklich relevante Geschichte zu erleben. Phantom aus dem Meer würde da für mich eher passen, weil ich da viel mehr den Eindruck hatte, dass Sonnleitner nach dem ersten Drittel noch nicht wusste, wo er eigentlich hin wollte und schließlich hat er seinen Spuk nach zwei Dritteln aufgelöst, um dann eine komplett andere Geschichte zu erzählen. Gegenbeispiel wäre für mich zB Die blutenden Bilder, wo Kari Erlhoff eine Bildergeschichte erzählen will, dem ausgelutschtem Thema aber eine neue Facette entlocken möchte, was auch gelingt. Beim von mir als Beispiel genannten Kristallschädel gelingt eben das imo nicht, weil man so gut wie alles in diesem Fall zu ähnlich bereits in der Serie mehrfach gelesen hat. Zu deiner Frage, ich würde behaupten, min. 80 Prozent aller bisherigen Cobra 11-Folgen zu kennen. Mir fehlen ein paar der ersten 47 und aus der kurzlebigen Ära mit Gedeon Burkhardt, ansonsten habe ich da - trotz zwischenzeitlichem Ausstieg in der grauenhaften Ära mit Daniel Roesner - keine Lücken. Und ja, natürlich hat sich im Laufe der Serie vieles unzählige Male wiederholt (da könnte ich jetzt aber so ziemlich JEDE US-Krimiserie von Navy CIS bis Criminal Minds als Beispiel nehmen, wo es nicht anders ist). Ganz besonders fällt das in der ersten René Steinke-Ära (1999-2003) auf, wo die Story der bösen Waffen-/Drogenhändler / Mörder / Erpresser in beinahe jeder Folge mit dem beinahe immergleichen Konzept erzählt wird, erst später wurde man da ein wenig kreativer. Und trotzdem kann ich als eingefleischter Fan die Folgen voneinander unterscheiden. Warum? Damals lag es viel an den Figuren, an den Feinheiten, den kleinen Dingen, die eben doch anders waren und durch die sich dann doch nochmal abgegrenzt wurde. Davon gibt es im Marx'schen Kristallschädel für mich entschieden zu wenig. Aber - und das war der eigentliche Punkt, auf den ich hinauswollte - es war für mich keine "lustlose" Umsetzung, die du in Beitrag 3929 angeprangert hast (ich weiß, aufs Allgemeine bezogen, nicht auf diese Folge an sich). In diesem Fall ist es dann eben doch die Geschichte an sich, die mir zum Hals raushängt und nicht die Art der Präsentation. Ich sage damit nicht, dass es den umgekehrten Fall nicht auch gibt. Aber gerade einem hier so oft gescholtenen Marco Sonnleitner kann man eigentlich selten Lustlosigkeit vorwerfen - seine abstrusen Ideen bringt er immer wieder voller Überzeugung und überschäumendem Elan ein. Insofern würde ich das nicht als Kernproblem betrachten. Vielmehr denke ich, man würde gerne (wie Marx im Goldgräber) öfter mal andere Wege gehen, ist aber gezwungen, weiterhin ein gewisses Konzept einzuhalten, was es zusehends schwieriger macht, noch gute Geschichten, die zur Serie passen und noch innovativ genug erscheinen zu erzählen. Aus der Perspektive betrachtet würde das Gros der letzten Folgen bei näherer Betrachtung selbstredend gnadenlos durchfallen. 3937) Mihai Eftimin © schrieb am 15.02.2022 um 23:37:45: *Mitte der 1990er URSPRÜNGLICH geplant war | |||||||||
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