|
Meine Empfehlung - Hörenswerte Hörspiele« 1 2 3 4 5 6 7 8 9 48 49 50 51 52 53 54 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 » 3291) AndyV © schrieb am 14.07.2016 um 08:57:11: Mr.Murphy@ Hab das von den H.G. Wells-Veröffentlichungen auch gehört und freue mich wirklich sehr darauf. Das sind ganz tolle literarische Vorlagen und wenn Titania diese mit der gleichen Gründlichkeit vertont, wie sie das schon in der Vergangenheit gemacht haben, dann stehen uns 4 wunderbare Hörspiele bevor. Werde ich mir sicher kaufen. Ach ja, jetzt kommt ja von GRUSELKABINETT "Die Grube und das Pendel" auf den Markt und wenn diese Geschichte genau so gut ist, wie "Die Maske des roten Todes" dann wird meine Sammlung wieder um ein Hörspiel größer. ![]() 3290) Boomtown © schrieb am 13.07.2016 um 11:31:31: @3286 Naja, wir hatten ja schon gesagt, die Situation ist für NN vermutlich deshalb anders, weil er im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht von diesem Business lebt und er somit autonom agieren kann. Gerade wenn in der Szene besagte schwarze Listen existieren, bist du vermutlich erledigt, wenn du so eine Nummer startest. @3287 Ich denke auch, dass man das eher mit Gepflogenheiten im Musik-Business vergleichen kann, wobei auch da so lange laufende Hörspielserien einen beispiellosen Sonderstatus haben. Im übertragenen Sinne könnte man die berechtigte Frage stellen, sind die Hauptsprecher wie zu Beginn noch bloß eine Art Studiomusiker oder längst die eigentliche Band. Dei DDF könnte man das leichter beantworten aber auch bei TKKG dürfte die Antwort irgendwo dazwischen liegen. @3289 Ja, sehr sicher lag diese Entscheidung bei Sony. Zumindest spricht NN selbst auch nur von Sony in diesem Zusammenhang. Als 100-prozentigen Tochter von Sony wird Europa sicher auch gar keine Berechtigung mehr dazu haben, alleine mit den Sprechern über etwaige Gewinnbeteiligungen o.Äh. zu verhandeln. 3289) Mr. Murphy © schrieb am 12.07.2016 um 19:49:35: Es kann auch sein, dass Sony dem Tonstudio Europa da Vorgaben machen kann je nach Vertragssituation, also lag dann gegebenenfalls die Entscheidung bezüglich der Trennung von N.N. allein bei Sony. In dem Fall könnte man sagen, die "Künstlerische Gesamtleitung" liegt bei Sony... Zum Glück müssen nicht alle die Ereignisse mehr miterleben... Die Frage ist auch, ob und wann sich Sony mit N.N. noch einigt bezüglich der 2 oder 3 Folgen, die vom Markt genommen werden mussten. 3288) PerryClifton © schrieb am 12.07.2016 um 17:07:30: @Käptn Kidd Danke für die weiteren interessanten Infos. Ja, mein erster Reflex war auch der, Partei für den Einzelkämpfer gegen den mächtigen Konzern zu ergreifen, aber momentan bleibe ich erstmal unparteiisch, denn die bisher bekannten Fakten sind zu mehrdeutig. 3287) Käptn Kidd © schrieb am 12.07.2016 um 16:36:57: @3285: So sehe ich das auch. Deshalb ist auch meine eben aufgestellte Rechnung zu Veronika Neugebauers 1000 Euro reine Spekulation und auf den Hörspielbereich wohl nur bedingt übertragbar. Außerdem wird es bei Synchron und Hörspiel definitiv Unterschiede bei der Rechteverwertung und der Gewinnbeteiligung geben. Die drei Fragezeichen und TKKG sind ja inzwischen richtige Marken, wo viel mehr dranhängt als schlichtes Sprechen. Ohne es genau zu wissen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jeder Synchronsprecher an den DVD-Verkäufen beteiligt wird. Ein Stammsprecher einer mehr als 30 Jahre laufenden Serie wird aber ganz bestimmt an den Tonträgerverkäufen beteiligt. So ähnlich läuft es im Musik-Business schließlich auch. 3286) Käptn Kidd © schrieb am 12.07.2016 um 16:27:01: @Perry Clifton: Tja, die Geschichte mit N.N. ist schon irgendwie merkwürdig. Allein die Tatsache, dass er einen solchen Prozess überhaupt initiiert, zeigt eigentlich schon, dass er nicht unbedingt der Typ ist, der sich schnell mal über den Tisch ziehen lässt. Und warum macht nur ER plötzlich dieses Fass auf, wenn er doch zwei Kollegen hat, die theoretisch in exakt der gleichen Situation stecken müssten. Diese halten sich aber auffallend bedeckt. Alles ein bisschen ungereimt, wie ich finde. Auf jeden Fall ist es nicht einfach, hier Partei zu ergreifen. Oberflächlich sieht es ja so aus, als wäre mal wieder ein armer Künstler von einem bösen, reichen Konzern abgezogen worden. Aber in diesem Fall? Bin mir da nicht ganz sicher. Ob die Forderungen von N.N. (wie auch immer sie im Detail aussehen mögen) vielleicht doch etwas weit hergeholt sind und er einfach nur unter der Regie eines streitlustigen Anwalts auf den Off- und Vacano-Zug aufspringen wollte? Ich hoffe, man erfährt dazu noch mehr. Woher die 1000 Euro von Frau Neugebauer gekommen sind, weiß ich auch nicht. Ich könnte auch nicht sagen, wie hoch der übliche Tagessatz eines Sprechers ist, weil in der Branche eben eigentlich nicht so gerechnet wird. Aber man kann's ja mal überschlagen: Beim Synchron kalkuliert man meistens ca. 30 Takes pro Stunde. Geht man von €3 pro Take und einem 8-Stunden-Tag aus, wäre man immerhin auch schon bei €720. Vielleicht wurden bei besagten €1000 doch auch noch ein paar Rechte inkludiert. Vielleicht statt einem 8- ein 10-Stunden-Tag. Dann klingen €1000 doch erstmal ganz vernünftig. Man darf ja bei freien Kreativen – egal welcher Art – nicht vergessen, dass sie solche Beträge bei weitem nicht jeden Tag einnehmen. Selbst eine Veronika Neugebauer wird nur einige wenige Jobs dieser Größenordnung pro Monat gemacht haben. Wenn überhaupt. Was genau ein Take ist, wusste ich auch lange nicht. Im Grunde ist es meistens schlicht ein Satz. Kann aber auch ein Lachen, ein Schluchzen oder ein Schrei sein. Ich denke, dass man beim Hörspiel etwas lockerer damit umgeht. Beim Film wird aber vorher ganz genau definiert, was ein Take ist. Der Cutter hat im Vorhinein die wunderbare Aufgabe, das komplette Skript "durchzutaken", sodass Regisseur und Sprecher am Ende ein Buch mit seitenweise einzeln durchnummerierten Takes haben, die dann nacheinander abegarbeitet werden. Ein Job für Zen-Mönche und Autisten. Ach ja, bezahlt werden die Sprecher natürlich nach den Takes, so wie sie im Buch stehen. Nicht für jeden einzelnen Anlauf, den sie brauchen ![]() 3285) Boomtown © schrieb am 12.07.2016 um 16:07:37: @3282 Ich würde auch eher letzteres vermuten, dass EUROPA das schon immer auf eigene Faust geregelt hat. Macht ja auch eigentlich Sinn, denn ein Hörspiel und eine Synchro sind dann doch zwei paar Schuhe. Hörspiele sind kürzer und haben viel weniger Takes. Bei so manchem Minninge-Skript dauert alleine die Einführung schon 15 Minten, das wäre dann bei diesem Vergütungsschlüssel ein Verdienst von 3 Euro für 25 % des Hörspiels ![]() 3284) Mr. Murphy © schrieb am 12.07.2016 um 14:40:19: Was sagt ihr dazu, dass es nächstes Jahr von Titanias Gruselkabinett vier H. G. Wells Hörspiele in Folge geben wird? Die Rechte an H. G. Wells Werken werden zum Jahreswechsel frei. Angekündigt sind: 120 & 121: Der Unsichtbare (März 2017), 122: Die Insel des Dr. Moreau (April 2017), 123: Die Zeitmaschine (April 2017), 124 & 125: Der Krieg der Welten (Mai 2017) 3283) PerryClifton © schrieb am 11.07.2016 um 16:55:04: @Käptn Kidd Äußerst interessante Einblicke. Da fragt man sich aber wiederum, wie Frau Neugebauer im Voraus auf eine Gage von 1000 Euro kommt, ohne die Anzahl der Takes zu kennen. (Was ist übrigens mit "Take" genau gemeint? Verdient ein Sprecher also mehr, der jeden Satz verhaspelt und 10 mal wiederholen muss? ![]() Bleibt die Frage ob Dr. Nikolai A. Behr (danke TKKG Forum) dank seines Standings sich einfach mehr getraut hat als alle anderen oder ob er aus irgendeinem Grund tatsächlich schlechter gestellt wurde als sie? Er wirkt in seinen Vorträgen (Youtube) nicht gerade wie ein Noob der sich über den Tisch ziehen lässt. 3282) Käptn Kidd © schrieb am 11.07.2016 um 16:01:12: Mein Branchenhalbwissen zu den Sprechergagen: Boomtown liegt richtig, dass es immer eine sogenannte Komm-Gage von 50 – 60 Euro gibt, selbst wenn der Sprecher nur für zwei Sätze oder Menge/Masse engagiert ist. Ansonsten wird man im Synchron wie im Hörspiel üblicherweise nach Takes bezahlt. Für einen Take bekommt man zwischen 2 und 4 Euro. Hier wird aber normalerweise nicht danach gegangen, wie gut der Sprecher im Geschäft ist, sondern nach der Kategorie des Films (A, B oder C). Ausnahmen bestätigen die Regel. Im Hörspiel wird es ähnlich sein. Für beides (und vieles mehr, wie Werbung, Imagefilme, Games etc. … ) gibt es offizielle Listen, nach denen sich (üblicherweise) jeder Sprecher und jedes Studio zu richten hat. Insofern dürfte es keine exorbitanten Unterschiede bei den Sprechergagen geben. Es sei denn, der Sprecher ist ein wirklich großer, alter Hase, z.B. vom Format eines Thomas Danneberg oder Manfred Lehmann, hat einen ausgefuchsten Disponenten/Agenten und kann den Studios seine Kurse diktieren. Das dürfte aber wirklich nur die seltene Ausnahme sein. Das eigentliche Geld machen selbst die Großen v.a. durch Quantität und durch die grundsätzlich sehr gut bezahlten Werbe-Jobs. Was sehr oft über das Engagieren oder Nicht-Engagieren eines Sprechers entscheidet, sind Reise- und Hotelkosten. Man schaut immer erstmal, wer in der jeweiligen Stadt gerade passend oder verfügbar ist. Nur wenn es unumgänglich ist oder der Sprecher selbstlos auf Spesen verzichtet, lässt man ihn einfliegen. Bei Hollywood-Produktionen ist das natürlich keine Frage, aber bei Hörspielen oder auch B und C-Movies, wo die Budgets kleiner sind, ist das ein entscheidender Faktor. Daran kann man erahnen, wie sehr dann doch aufs Geld geschaut wird, wenn's um Gagen geht. Und man kann sich ungefähr ausrechnen, um was für Beträge es tatsächlich geht. Nämlich um völlig normale Dienstleisterbeträge und beileibe keine Star-Gagen. Dass Synchronsprecher am Erfolg von Filmen beteiligt werden, dürfte seit Marcus Off etwas Neues sein. Das ist meines Wissens höchst unüblich – wenn es überhaupt schonmal dagewesen ist. Eventuell kann man über die VG Wort noch ein paar Zunkufts-Cents herausholen. Ich weiß aber gar nicht, ob Sprecher da überhaupt was zu melden haben. Off muss jedenfalls ein paar brillante Anwälte haben. Dass der von ihm geleistete "schöpferische Akt" das schlagende Argument war, kann ich mir nur schwer vorstellen. Wie soll man den denn messen und bewerten? Und leistet nicht jeder Sprecher, jeder Autor, jeder Regisseur, überhaupt jeder Kreative einen prägenden schöpferischen Akt bei seiner Arbeit? Allerdings: WENN der "schöpferische Akt" im Fall Off tatsächlich der juristische Knackpunkt gewesen sein sollte, wäre das eine Revolution. Dann könnten sich demnächst wohl so ziemlich alle Firmen, die freie Kreative beschäftigen, auf turbulente Zeiten einstellen. Inwieweit das Vorangegange nun überhaupt auf Europa zutrifft, ist natürlich eine ganz andere Frage. Bei einem Haus, das in der Hörspielbranche absoluten Pionierstatus besitzt, das vermutlich schon lange vor irgendwelchen Listen existiert hat, das immer irgendwie seine eigenen Regeln gemacht hat, wo bestimmte Persönlickheiten schon seit Dekaden unter Vertrag sind und wo die Herrscherin nicht nur die Hörspielkönigin sondern auch eine Meisterin juristischer Winkelzüge ist, kann man wohl davon ausgehen, dass man sich bis zu einem gewissen Grad seine eigene Parallelwelt geschaffen hat, die sich vielleicht nicht immer mit den aktuellen Branchenregeln deckt. Aber vielleicht ist NN die Nadel, die die Blase gerade zum Platzen gebracht hat. Wer weiß … ? 3281) PerryClifton © schrieb am 10.07.2016 um 01:57:48: @3279 Ich glaube, schlecht geschrieben und gut gemeint trifft es wohl am besten. 3280) Boomtown © schrieb am 10.07.2016 um 01:50:39: Genau. Und selbst bei der Beerdigung von Helmut Schmidt wurde die ein oder andere launige Anekdote zu besten gegeben. Von Lemmys Trauerfeier wollen wir gar ich erst reden. ![]() 3279) Arbogast © schrieb am 10.07.2016 um 01:30:47: Ich fand den Nachruf auch nicht pietätlos. Er war schlecht geschrieben: okay, aber mit seinen bescheidenen Mitteln zeichnete er, wie Boomtown schon erwähnte, das Bild einer sehr feinen und liebenswürdigen Person. Das war aus dem Leben gegriffen und darum authentisch; und das ist mir lieber als die steif-unterkühlte Floskel-Salbaderei, die einem sonst häufig untergejubelt wird. 3278) Boomtown © schrieb am 10.07.2016 um 00:40:17: @Murphy Der Dialog vermittelt ein überaus positives Bild von einer unkomplizierten, selbstlosen, großzügigen und sympathischen Neugebauer, die für fast lau ein Low-Budget-Projekt zusagt. Konkrete Zahlen hätte der Autor nicht nennen müssen, ok, wo er aber erheblich an Pietät vermissen ließ, erschließt sich mir da nicht, auch wenn die Anekdote etwas flapsig daherkommen mag. Wenn Nowotny ab 2003 750 Euro Vorauszahlung und 0,5 Cent pro verkaufter Folge erhielt, kommt das doch in etwas aufs gleiche raus. 3277) Mr. Murphy © schrieb am 10.07.2016 um 00:13:36: Kann es sein, dass sich die vier Hauptsprecher von TKKG nie über ihre Gage unterhalten haben? Sieht so aus, als ob es da ein Missverhältnis gibt, wenn Veronika Neugebauer 1000 Euro pro Tag bekommt. Außerdem wäre mal interessant zu erfahren, was denn nun in der Hsp-Branche üblich ist: Tagesgage, Stundensatz oder Gage pro Folge. (Es kann ja grundsätzlich Unterschiede zum Synchrongeschäft geben.) | |||||||||
|