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Meine Empfehlung - Hörenswerte Hörspiele

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3971) PerryClifton © schrieb am 29.05.2022 um 14:41:13: Oder erst gar, etwas zu schreiben, was es nicht schon hundertmal gab und das dementsprechend keinen "Markt" hat... 😒
3970) PerryClifton © schrieb am 29.05.2022 um 14:38:35: BTW, natürlich ist die Auswahl im Buchhandel auch geradezu zum Heulen. Man könnte meinen, zu lesen würde sich prinzipiell nicht lohnen...
3969) PerryClifton © schrieb am 29.05.2022 um 14:34:41: Manchmal wäre so eine Like/Dislike-Funktion für Beiträge ja ganz lustig Wenn man dann so fuffzich Daumen nach unten kriegt, könnte man eventuell ins Grübeln kommen *g* Andererseits hat Youtube das ja auch wegen "seelischer Grausamkeit" wieder abgeschafft...
Im Musikbusiness ist es wohl schlimmer als überall sonst. Zum Glück können kleinere Bands (oder alle NICHT-gigantischen) das ja durch die Möglichkeiten des Internets bzw. Selbstvertriebs zumindest teilweise auffangen. Aber Musik, die nicht den gängigen Schemata entsprechen und trotzdem groß rauskommen will? Forget it. Daher stagniert das alles auch zunehmend. Ja, auch in diesem Bereich lassen sich noch neue gute Bands entdecken, aber dazu muss man sich mittlerweile schon sehr anstrengen.
Es wundert mich jedenfalls überhaupt nicht, dass die einzigen guten Sachen (jetzt mal im Hörspielbereich) von kleineren, unabhängigen Personen/Labels kommen. Denen wird weniger reingequatscht, weil die nicht den Status haben und dementsprechend weniger "Anforderungen" unterworfen sind. Man könnte auch sagen, sie haben mehr künstlerische Freiheit. Kommt ja in durchqualitätsgemanagedten und marketingorientierten Contentproduzentenkreisen nicht mehr so wirklich als Faktor in der Gleichung vor.
3968) Mihai Eftimin © schrieb am 29.05.2022 um 11:25:45: Jo, die angenehmen Konversationen, mit denen wir uns so beliebt machen ... *g* Gefühlt ist es ja durchaus so, dass Groß stets Klein verdrängt, und den Gedanken halte ich durchaus für plausibel; wenn es erwiesermaßen auf dem Buchmarkt und in der Filmbranche (und vermutlich auch auf dem Musikmarkt) der Fall ist, warum sollte das auf dem Hörspielmarkt anders sein? In der Theorie heißt es ja immer, Qualität setzt sich durch, doch Beispiele, wie man mit absoluten Schund kommerziell erfolgreich werden kann, kennen wir alle wohl mehr als genug ... allerdings dürfte es auch oftmals das Quentchen Glück sein, das darüber entscheidet, was auch Jahrzehnte später noch populär ist und was nicht. In einer alternativen Realität hätten sich ja auch statt DDF, TKKG etc. auch Paul Pepper oder Reiterhof Dreililien durchsetzen und bis heute erfolgreich bleiben können - die reine Produktionsqualität der Hörspiele (und im ersteren Falle auch die stilistische und erzählerische Qualität der Bücher) hätte das jedenfalls durchaus ermöglicht. D3S wiederum erscheint bis heute nur digital, weil Contendo laut eigener Aussage keine Plattenfirma fand, die Interesse gehabt hätte sie auf CD zu pressen, und jetzt, nach bisher elf Folgen, sollte die Qualität eigentlich für sich sprechen. Ob es nur das bekannte "Klein gegen Groß" ist, oder ob noch mehr Faktoren mit hineinspielen, wäre in solchen Fällen jedenfalls mal interessant zu ergründen. Aber zum Glück hat man als Individuum die freie Auswahl und kann sich an den guten Sachen erfreuen - und gespannt sein, was die Zukunft so bringt.
3967) PerryClifton © schrieb am 28.05.2022 um 16:35:38: @Mihai Da gibt es nicht viel zu widersprechen, also sonne ich mich im Lichte der angenehmen Konversation *g* Ja, momentan scheint es bei Hörspielen wieder einen Aufwärtstrend zu geben, was doch schön zu sehen ist. Da lasse ich mich auch gerne mal wieder öfter auf Neues ein und empfehle auch selbst was weiter. Der zweite Abschnitt ist sowieso als "Meckern auf hohem Niveau" zu verstehen. Absolute Klassiker mit jahrzehntelanger Haltbarkeitsdauer bringt man eben auch nicht mal eben so auf den Markt. Bei dem Stichwort "Markt" stellt sich natürlich auch wieder die Frage, ob es hier ebenfalls so ist wie im Buchmarkt und in der Filmbranche, dass die Großen das aufkommen jeglicher Konkurrenz blockieren und dass daher alles einheitlicher (und immer schlechter) wurde/wird und neue Ideen keine Chance bekommen. Wie dem auch sei, es scheint ja hier mal tendenziell in eine gute Richtung zu gehen
3966) Mihai Eftimin © schrieb am 28.05.2022 um 16:08:11: Ui, so viele schöne Fässer! *g* Ich hab ja selbst eine ganze Weile lang in Geschäften nach Hörspielen gesucht. Es mag regional oder auch je nach städtischer oder ländlicher Umgebung unterschiedlich aussehen, aber meine Erfahrung ist, dass Hörspielregale in Geschäften alles mögliche tun, keinesfalls aber die existierende Hörspiel-Landschaft akkurat wiederspiegeln. Das umfangreichste Regal in meiner Heimatstadt setzt sich nach meiner groben Schätzung folgendermaßen zusammen: 40% langlaufende EUROPA-Serien, 40% langlaufende KIDDINX-Serien, 20% anderes. Nimmt man an, dass das eher die Norm als ein Ausnahmefall ist, ist es kein Wunder, dass du zu der Meinung gelangt bist, gute Hörspiele seien heute eine Rarität; bei der Auswahl an Sachen, mit denen auch ein langjähriger Fan bzw. Fan von alten Hörspielen was anfangen kann, ist es gar nicht anders möglich, als zu diesem Eindruck zu gelangen.
Das Internet hat da einiges geändert: Durch Austausch mit Geeks und solchen, die es werden wollen, in Kombination mit der schnellen und unkomplizierten Art an Hörspiele zu kommen, konnte ich nicht nur meine durch jahrelange Pause entstandenen Wissenslücken füllen, sondern auch Neues für mich entdecken, sodass ich seither eigentlich durchgängig mit ausreichend Hörfutter versorgt bin.
Seither kenne ich nicht nur, wie vorher, nur die reine Marktlage gemessen an in Geschäften zu erwerbenden Tonträgern, sondern eben auch einen weitaus größeren Teil des kompletten Angebots. Das reicht von Produktionen kleinerer Labels (Gruselstunde, Insel-Krimi, Die 3 Senioren) über absolute Nischenprodukte (Miss Melody) bis hin zu nicht-kommerziellen Produktionen (Radiohörspiele vom ÖRR sowie Sachen von Hobbyproduzenten wie z.B. "Reiterhof Dreikronen in Gefahr").
Da kann man sich natürlich fragen, warum es derartig viele solide bis sehr gute Produktionen gibt, die Giganten an Markt aber gefühlt ihr Handwerk komplett verlernt haben. Ist es wirklich nur die "Verkauft sich doch eh!"-Denke, die ja offenbar funktioniert, sodass die deutlich kleinere Konkurrenz mit wirklicher Qualität auflaufen muss, um überhaupt wahrgenommen zu werden? Hängt es damit zusammen, dass DDF mit 40 Jahren fast kontinuierlicher Existenz aufwarten kann, die Gruselstunde aber halt nicht? Oder steckt doch noch was anderes dahinter, was ich gerade gar nicht bedenke?
Natürlich ist es nochmal komplett anders, je nachdem, was man individuell sucht, da können zwischen dir und dem durchschnittlichen Geek im anderen Forum natürlich wirklich Welten liegen, wobei die Userschaft drüben natürlich auch keine homogene Masse ist, sondern auch und gerade wegen des breiten Themenspektrums viele verschiedene "Hörertypen" hervorbringt. Nichtsdestoweniger lässt sich ein Trend beobachten, und da decken sich unsere Eindrücke im Wesentlichen - die Qualität hat in den letzten Jahren hörbar zugenommen. Auffällig oft nahmen Serien, die ich jetzt nicht mehr missen möchte, 2019 oder 2020 ihren Anfang und sind an einem Punkt, an dem ich neue Folgen möglichst bereits am Erscheinungstag höre und nicht mal bis zum gemeinsamen Hören im Chat warte, wo diese Folgen meist eh drankommen. Ich denke, unabhängig davon, was einen thematisch interessiert, kann man durchaus fündig werden. Mir ist auch aufgefallen, dass die Ideen wieder kreativer werden - statt des drölfzigsten Sherlock-Holmes-Spinoffs dann jetzt mal eine Serie über drei ehemalige Juniordetektive, die sich im Rentenalter wiedervereinen. Das ist eine generelle Entwicklung, die ich gar nicht so schlecht finde.
Das Thema Buchvorlagen hatten wir ja schon, und ich denke weiterhin, das Fehlen von Buchvorlagen ist etwas, was man den TKKG-Folgen ab 91 deutlich anmerkt. Ich hab jedenfalls das Gefühl, dass die Folgen danach, die parallel zu den entsprechenden Büchern entstanden sind, hörbar anders sind als die reinen Hörspielfolgen. Kann man natürlich auch wieder nur vermuten, wie diese Folgen geworden wären, hätte Wolf das damals etwa einem Felix Huby überlassen, oder wahlweise einen noch lebendigen Wolfgang Ecke angetroffen und der es übernommen hätte. Letztendlich kann man aber schlecht abstreiten, dass HGF auch den Esprit von Figuren anderer Autoren bei seinen Umsetzungen voll eingefangen hat, was meiner Meinung nach eine seiner größten Stärken war.
3965) PerryClifton © schrieb am 28.05.2022 um 10:38:39: Ich habe eine längere Phase gehabt, in der ich nur die alten Hörspiele gehört habe, auch aus der Überzeugung heraus, dass man gute Hörspiele heute einfach nicht mehr hinkriegt. Das war, glaube ich, noch bevor ich in diesem Forum aktiv war. Später habe ich dann nach und nach immer mal wieder neue Hörspiele beim Abgrasen von Geschäften entdeckt. Die meisten davon bestätigten meinen Eindruck leider vollkommen und ich dachte nur, wenn die "einstige Kunst" so heruntergekommen ist, braucht man sich nicht zu wundern, dass das Medium Hörspiel heute nicht mehr die gleiche Bedeutung hat wie früher (Gameboy-Knick usw. mal außen vor gelassen).
Da sich daran lange Zeit nichts änderte, hatte ich mit dieser Ansicht quasi abgeschlossen. Irgendwann habe ich dann die Sherlock Holmes Reihe von Maritim entdeckt; die alten Fälle, welche sich auf Conan Doyle beziehen. Ich dachte, wenn zumindest die Vorlagen erwiesenermaßen gut sind, könnte ich die Hörspiele ja mal antesten. Ich war dann wirklich überrascht, dass die Hörspiele selbst auch sehr gut waren und das hat mein Bild dann geändert. (Kleiner Exkurs: Ich habe gehört, die alten Folgen gibt es jetzt mit neuer Musik neu aufgelegt. Ohne die Qualität vergleichen zu wollen: Ist das irgendeine Art Fluch, dass gute Hörspiele später nur in veränderter Form wieder auftauchen? 😐).
Danach habe ich dann weiter abgegrast, aber immer noch hauptsächlich in Geschäften, nicht im Netz. Es waren weiterhin viele Gurken dabei und nur ganz selten mal was Gutes. Point Whitmark haben wir ja schon thematisiert. Aus dem zuvor beschriebenen Brei ragt die Serie natürlich weit hinaus und gerade die erste Folge ließ vieles erhoffen, was dann später leider nicht eingelöst werden konnte. Ich kann aber jeden verstehen, der PW im Vergleich zu anderen Sachen aus einer bestimmten Zeit abgefeiert hat und zum gelegentlichen "Einmalhören" sind die Folgen ja auch okay.
Kleiner Gegenvergleich: Ich habe in der Zeit auch einige Sachen von früher entdeckt, die ich noch nicht kannte. Auch da waren tatsächlich ein paar Gurken dabei und ein paar Sachen eher im unteren Mittelfeld; aber die Hörspiele, die gut waren, haben mich quasi umgehauen. Ganz ohne Nostalgie konnte man also sagen: Früher war zwar nicht "alles besser", aber WENN es gut war, dann wesentlich besser als das meiste von heute.
Was nun "bestimmte Foren" angeht: Zumindest eines davon kenne ich gut, auch wenn ich dort selbst nichts schreibe. Dort habe ich auch bereits viele Anregungen bzgl. neuer Hörspiele entdeckt. Besonders dort fiel mir aber auch auf, dass die meisten Leute etwas anderes suchen als ich. Trotzdem war ab und zu mal was halbwegs Gutes zu finden. Aber um konkreter zu werden: Das Gruselkabinett wurde oft empfohlen. Wenn ich allerdings höre, was sie mit einigen Vorlagen so angestellt haben (Lovecraft usw.) kann ich damit nichts mehr anfangen. Und generell habe ich zu der Serie keinen Zugang gefunden, auch wenn sicher ein paar gelungene Folgen dabei sind.
Natürlich bin ich, bezogen auf neue Hörspiele, nicht so ein Geek wie einige in besagtem Forum, die das Material massenweise in sich hineinfuttern (so wie ich Bücher *g*) und kenne mich in der aktuellen Hörspiellandschaft deswegen nicht so gut aus wie manch anderer. Daher mag mein folgender Eindruck kommen, der vielleicht nur auf meinen Blickwinkel zurückzuführen ist, vielleicht aber auch anderweitig zutrifft: In letzter Zeit scheint es imo wieder einen deutlichen Qualitätsschub nach oben gegeben zu haben, sowohl was die inhaltliche Ausrichtung als auch die Umsetzung von Hörspielen angeht. Man findet wieder mehr interessante Themen in einer größeren Bandbreite, wobei andererseits die Umsetzung wieder mehr an der Qualität älterer Hörspiele orientiert scheint. Die Phase davor war jene, in welcher es z.B. fünfhundert Sherlock Holmes Serien gab und alles an altem Material verwurstet wurde, was sich irgendwie auftreiben ließ. Entweder direkt aus alten Vorlagen oder nur vom Namen her. Da bekam dann jeder Nebencharakter plötzlich seine eigene Serie. Ich habe mal in Oscar Wilde und Mycroft Holmes sowie Inspektor Lestrade reingehört und dann gibt es glaube ich noch Irene Adler und was weiß ich noch mehr. Teilweise konnte man FAST (imo) was Ordentliches zustande bringen, aber letztlich scheiterte es oft an der mangelnden Integrität der Story-Vorlage. Natürlich aus der Sicht von jemanden, der sich eher mit Büchern beschäftigt. Wobei anzumerken ist, dass viele der alten Hörspiele sich eben gerade auf Buchvorlagen stützten, was inhaltlich auch durchkam.
Um zur aktuellen Phase zurückzukehren: Der Eindruck ist noch relativ frisch und stützt sich mit auf Seaport Secrets und die Gruselstunde, aber auch auf anderes, was ich bisher nur gesehen habe oder noch antesten will bzw. wo ich ein paar mehr Folgen zum Einschätzen brauche. Bei den genannten steckt auf jeden Fall mehr drin, als nur ein Geschäftsmodell. Man merkt, da haben sich Leute wirklich Mühe gegeben, eine persönliche Note reinzubringen. Dementsprechend besser ist das Ergebnis. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen und in nächster Zeit kommt noch mehr in dieser Richtung 😎

Ich muss, denke ich, aber auch näher darauf eingehen, woran es meiner Meinung nach bei vielen Hörspielen hapert, selbst wenn die Umsetzung ansonsten, sagen wir, "professionell" ist. Das spielt dann auch in den Bereich mit hinein, warum ich denke, dass so einige Hörspiele in 30 Jahren nicht mehr so "abgekultet" werden wie DDF und andere heute. Oder auch in den Themenkomplex "Erfolgsfaktoren der Drei ???".
Ein offensichtlicher Ansatzpunkt ist, dass alte Hörspiele oft auf Buchvorlagen basieren, oder von Buchautoren direkt als Hörspiel geschrieben wurden. Klar, man kann sagen, wer heute ein Hörspielskript schreibt, ist dann auch ein Autor, aber so einfach ist das nicht. Um eine Geschichte in Buchform zu schreiben, ist einiges nötig, was man am deutlichsten bemerkt, wenn dessen Fehlen auffällt. In Hörspielen, die neu entstanden sind und die direkt in Skriptform enstanden sind, mangelt es oft an der Integrität der Story. Damit sind nicht nur Logiklücken gemeint, sondern auch die Ausarbeitung der Charaktere und damit die Glaubwürdigkeit. Man mag einwenden, dass z.B. Francis viel gekürzt hat und dass es deswegen Logiklücken in den Geschichten gab. Doch ich sage, dass HGF auch Autor war und deswegen ein Händchen für Charaktere und Spannungsaufbau hatte, trotz Kürzungen, und dass die Integrität der Vorlagen trotz einiger Logiklücken trotzdem durchscheint. Weshalb ich die Konzentration auf reine Logikanalyse auch sinnlos finde, wie schon oft erwähnt. Francis und Ecke beispielsweise konnten auch Geschichten direkt in Skriptform erfinden, die mit der inneren Kohärenz eines Buches funktioniert haben. Ich bin sicher, dass genau darin eines der Geheimnisse liegt, warum einige Serien so ausdauernd geschätzt werden. Buchvorlage und Umsetzung durch fähige Autoren. (BTW, natürlich hat früher niemand daran gedacht, dass das Gespensterschloss mal so einen Status erreichen würde; damals wurde quasi alles von den Erwachsenen belächelt. Es ist nur die Frage, warum man sich als späterer Erwachsener an bestimmte Sachen wieder erinnert und an andere nicht).
Um dann auf die oben erwähnten positiven Beispiele zurückzukommen und nun kritisch zu analysieren, warum diese wahrscheinlich nicht den gleichen Status wie unsere Dauerbrenner erhalten werden, trotz vieler guter Eigenschaften: Gruselstunde und Gruselserie. Man kann einzelne Eigenschaften gegeneinander abwägen, Qualität der Musik oder Leistung der Sprecher, aber das ist gar nicht nötig; die Gruselstunde macht aus ihren Mitteln etwas sehr Gutes und Ansprechendes, das reicht eigentlich. Die Defizite sitzen hier in der Ausarbeitung der Charaktere. Wir haben spannende Handlungen mit einer krassen Szene nach der anderen, was sich gut hört, aber die Figuren sind blass und müssen es bleiben, so wie die Geschichten erzählt werden. Man hat sie fünf Minuten später wieder vergessen. Im Gegenzug muss ich nur sagen "Eireen Fox und Tom Fawley" und jeder weiß, warum HGF eine andere Liga war.
Seaport Secrets ist deutlich aus Nostalgie geboren, dabei sehr sympathisch und mit Herzblut umgesetzt. Man eifert hier deutlich den Vorbildern nach und vielleicht gab es auch eine gewisse Unzufriedenheit mit Point Whitmark; auf jeden Fall gibt es hier wirklich nichts zu meckern. Was nicht sein müsste ist nur, dass man quasi ganze Passagen wiederekennt (z.B. die Auktion aus dem Totenkopf), gerade weil die Serie es ansonsten auch ohne sowas schafft. Allerdings mangelt es den Hauptcharakteren ein bisschen an Eigenleben (auch wenn die "Bausteine" alle am Platz sind) und die Verehrung der Vorlagen lässt so einige Sachen ins Leere laufen. Die Gargoyle-Szene ist z.B. überhaupt nicht gruselig, weil man sich zu sehr darauf verlässt, dass alte Tricks heute auch noch zünden. So ist das Ganze eher eine schöne Reminiszenz als etwas Neues. Allerdings sehe ich im "zugemauerten Zimmer" zum Beispiel positive Ansätze, dass die Serie darüber hinauswachsen könnte, und das fände ich sehr schön. Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben.
Soweit meine Gedanken dazu, wesentlich umfangreicher als geplant 😉
3964) Mihai Eftimin © schrieb am 27.05.2022 um 23:14:30: Jo, die letzten Monate der Horizonterweiterung (an denen bestimmte Foren nicht unwesentlich beteiligt waren) haben mein Bild von heutigen Hörspielen wohl ziemlich verändert, wenn man bedenkt, was ich noch vor 'nem halben Jahr über die Entwicklung in bestimmten Serien vom Stapel gelassen habe ... *g* Natürlich ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass man die Dinger noch in Jahrzehnten abfeiern wird (obwohl, über die DDF-Classics und die alte GS von HGF wurde damals vermutlich von einigen Leuten ähnlich gesprochen; wissen kann man's also nie ...), aber ich halte sie dennoch für ein gutes Beispiel dafür, dass man es prinzipiell auch heute noch "richtig machen" kann. Auch wenn man u.U. länger nach solchen Beispielen suchen muss ...
Freut mich aber, dass sie dir (grundsätzlich) zusagen!
3963) PerryClifton © schrieb am 27.05.2022 um 13:26:41: Gruselstunde - Knochensammler: Okaaaaaay Das geht natürlich schon eher in Richtung Argento und weniger in den Bereich "Grusel". War aber (für das, was es sein will *g*) in Ordnung.
3962) PerryClifton © schrieb am 27.05.2022 um 12:33:47: Seaport Secrets - Die blaurote Briefmarke: Klingt vom Titel her ziemlich langweilig, ist aber ein sehr schöner Fall mit vielen Nostalgie-Elementen bzgl. der alten Hörspielserien. Ja, stellenweise wird es etwas übertrieben, da man fast ganze Dialogpassagen aus DDF-Hörspielen wiedererkennt oder wenn ein zwielichtiger Seemann Jim heißt. Aber zusammen mit den schon erwähnten Vorzügen der Serie (Musik, Erzähler, Setting usw.) ergibt es wieder ein schönes Hörspiel.

Gruselstunde - Insel der Riesenspinnen: Einfach super
Gruselstunde - Totenhaus: Überraschend modern und relativ einfallsreich, aber trotzdem gruselig. Japp, die Serie kann was.

Um auch den inneren zynischen Kritiker zufriedenzustellen: Natürlich kommen diese Hörspiele nicht an alte DDF-Folgen oder die Gruselserie heran. Zum Beispiel in der Hinsicht, dass wahrscheinlich niemand 30 Jahre später diese Hörspiele so feiern würde, wie wir heute DDF und andere Serien. Aber als aktuelle Hörspiele zur Unterhaltung sind sie wirklich klasse und sehr viel besser als vieles, was man in den letzten Jahren so gehört hat.
3961) Mihai Eftimin © schrieb am 25.05.2022 um 22:15:31: Sehr gut. :-) Ich fand persönlich den "Knochensammler" und "Fantasien des Wahnsinns" sehr gut. Wobei man gerade bei Letzterem erst mal durchsteigen muss ... *g* Ich empfehle das (und auch anderes, wie beispielsweise praktisch alles von Contendo Media) halt gerne ausdrücklich Leuten, die meinen, heutzutage würden nicht mehr viele gute Hörspiele gemacht. Gerade da sieht man meiner Meinung nach, dass das anders ist, sobald man Hörspiele von "anderen Labels" betrachtet - da erscheint immer noch viel Gutes. ;-)
3960) PerryClifton © schrieb am 25.05.2022 um 20:58:41: Gesagt, getan *g* Habe die Knochenseuche gehört, weil ich vom Titel her an Macabros denken musste. Was für'n Gemetzel xD War gut gemacht und unterhaltsam. Natürlich eher trashig und nichts zum logisch Hinterfragen. Aber da höre ich sicher noch mal öfter rein.
3959) PerryClifton © schrieb am 25.05.2022 um 19:56:11: Die Titel sind schonmal gut, da werde ich mal reinhören
3958) Mihai Eftimin © schrieb am 25.05.2022 um 19:49:03: Nach 1, 4 und 10, allesamt gut hörbaren Einzelepisoden, wird es wohl bald mal Zeit einen der Zweiteiler anzutesten und zu gucken, was die so können.
À propos Gruselserie: Wem das Remake nicht so zusagt, gut inszenierter Grusel aber schon, kann gerne mal in die "Gruselstunde" von Xantho Audio reinhören. Gerade die letzten Folgen waren meiner Meinung nach top.
3957) PerryClifton © schrieb am 25.05.2022 um 18:53:17: Gesagt, getan. Ja, die Story hat so einige DDF-Anleihen und die Geschichte mit dem verlassenen Haus wurde in Folge 10 besser umgesetzt. Schlecht fand ich diese Folge aber auch nicht. Für mich immer noch eine sehr positive Abwechslung zu anderen Hörspielen von heute. Mal ehrlich, selbst die, die es schonmal besser konnten (Europa bzw. Gruselserie), kommen nicht näher an die alten Sachen heran als diese Serie es schafft.

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