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Meine Empfehlung - Hörenswerte Hörspiele« 1 2 3 4 5 6 7 8 9 37 38 39 40 41 42 43 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 » 3456) Boomtown © schrieb am 27.01.2018 um 22:15:18: Eigentlich hat oder hatte Bohn ja auch keinen Rechtsstreit mit dem ZDF. Scheint da vielleicht von Anfang an anders geregelt worden zu sein. 3455) hilltop.house © schrieb am 27.01.2018 um 20:49:21: Bei der damaligen Ausstrahlung im KiKa wurden die Bohn Stücke nicht zensiert, allerdings wurden sie auch nur sehr sparsam eingesetzt. Kann die Serie nur empfehlen, 80er Charme vom feinsten ![]() 3454) PerryClifton © schrieb am 27.01.2018 um 19:14:05: Oh, cool ![]() 3453) Boomtown © schrieb am 27.01.2018 um 13:35:55: Gerade sehe ich die Meldung, dass die TV-Serie von TKKG im Mai auf DVD veröffentlicht wird. Die habe ich seit damals nicht mehr gesehen. Dürfte wohl aus heutiger Sicht richtiger Edel-Trash sein. ![]() 3452) Boomtown © schrieb am 25.01.2018 um 20:20:46: @3449 Höre ich ganz anders. Die schlafende Chinesin, Ausspioniert, Die blauen Schafe von Artelsbach oder Die ewige Finsternis sind alles 180er-Folgen, auf die meine Beschreibungen zutreffen, wo Figuren, Atmo, Schauplätze und Situationen richtig gut eingefangen werden und Kopfkino funktioniert. Alleine diese piefige bayrische Gaststätte bei den "Schafen" ist doch genial getroffen. Das sind keine Phasen oder Zufälle, das hat System. Klar gibt es immer auch mal schrottige Folgen und über hanebüchene Stories muss man ja auch bei DDF nicht weiter reden, aber generell merkt man einfach, dass von Körting über Minninger bis zu Hofstetter die Macher hier Stoff umsetzen, den sie vor ihrer Nase haben (deutsche Millionenstadt), wo sie ein Gespür für entwickeln können. Zudem ist TKKG viel weniger ritualisiert und festgefahren als DDF, wo z.B. der Schrottplatz seit knapp 200 Folgen durch dieselbe Kreissäge und Körtings Gekrächze dargestellt wird. Dazu die ewig gleichen Blaupausen der Geschichten, die Visitenkarten, die krampfigen Rätsel etc. *gähn*. Und last but not least war es bei DDF auf lange Sicht super kontraproduktiv, dass die drei Sprecher zu Stars und die Hörspiele quasi nur nach ihnen ausgerichtet wurden. Bei TKKG gibt es oft ein viel lebendigeres Ensemble an Nebenfiguren. Die Diskussion Klassiker vs. Neuzeitfolgen kann man sich eigentlich auch einfach mal sparen. Im Prinzip sind das beides (und 5 Freunde auch) heute nur noch Spin Offs oder Relaunches der Originalserien und als solche sollte man sie auch für sich getrennt betrachten. Das letztere allerdings der Maßstab sind und nicht jeder Fan von früher Lust auf die Neuauflagen seiner Lieblingsserie hat, liegt in der Natur der Sache. 3451) AndyV © schrieb am 25.01.2018 um 13:34:19: Fünf Freunde und TKKG sind ja Serien die immer noch laufen und ich bin sehr gespannt wie lang dies noch so sein wird. Was aber für mich auch von großem Interesse ist, wie es bei "Point Whitmark" ausschaut? Die Serie soll ja heuer auch in eine neue Runde geschickt werden, so wie "Gabriel Burns". Gerade für PW-Fans wirds hier nicht uninteressant, weil ja glaub ich, auch viele DDF-Hörer dieser Serie zugetan sind. Also, Herr Sassenberg, zeigen sie uns, dass sie es noch können. ![]() 3450) PerryClifton © schrieb am 25.01.2018 um 13:31:13: @Boomtown Ja, an der Sache mit dem Mitwachsen ist auch was dran. Und ein weiterer Punkt bei den Hörspielen ist, dass ich den Erzähler bei TKKG generell ziemlich gut finde. Wolfgang Kaven liefert immer Solides ab, was bei DDF ja öfter nicht der Fall war. @Micro Ich gebe zu, dass ich bei DDF die Klassiker bevorzuge. Aber es gibt auch viele gute Folgen danach. Die Crimebusters haben ihren eigenen Charme, sogar BJHW hat ein paar gute Sachen dabei, dann kam die neue Ära, mit einigen sehr guten Folgen und auch in letzter Zeit ist immer mal wieder was dabei. Bei TKKG aber gab es auch über die Klassiker hinaus weite Strecken mit guten, funktionierenden Hörspielen. Da würde ich einen Schnitt also viel später ansetzen und er fiele auch weniger drastisch aus. Also bin ich quasi beides, ein intoleranter DDF-Fan und ein toleranter TKKG-Fan ![]() 3449) Micro © schrieb am 25.01.2018 um 12:09:09: Klar werden die Hörspiele von TKKG momentan mit sehr viel mehr Elan umgesetzt als die der drei ???. Kann evtl. an den aktuellen Büchern bei DDF liegen, die ja überwiegend einfach nichts hergeben. Aber das sind Phasen. Die 180er-Folgen von TKKG waren allesamt der letzte Schrott und wenn die Serie noch bis zur 230. Folge läuft, wird so eine Phase erneut kommen und DDF dann dafür glänzen. Europa hat es das letzte Mal vor vielen Jahren geschafft, alle drei großen Serien (DDF/TKKG/FF) auf konstant gutem Niveau zu halten und seitdem muss immer irgendwer unter dem Höhenflug einer anderen Serie leiden. Momentan sind das für mich ganz klar die Fünf Freunde. Da geht es jetzt gerade zwar langsam aufwärts... aber halt langsam. Und ja, TKKG-Fans sind toleranter. Sind zwar immer noch welche mit dieser „Alles über Klassiker ist nicht der Rede wert“-Mentalität dabei, aber deutlich weniger als bei DDF. Vielleicht liegt das auch daran, dass TKKGs Erfinder Stefan Wolf viel mehr zur Serie beisteuerte als es damals bei Enid Blyton und Robert Arthur der Fall war und man sich erst was Neues einfallen lassen musste, als Europa sich längst als Hörspiellabel etabliert hatte. 3448) Boomtown © schrieb am 25.01.2018 um 12:05:40: @3447 Ah, ok, dann hab ich das falsch verstanden. Sehe das auch sonst sehr ähnlich. TKKG war und ist sicher näher an der Lebenswirklichkeit von deutschen Jugendlichen. Denke aber, dass genau das auch der Knackpunkt ist, wieso TKKG bei erwachsenen Fans nie ankam und die sich auf DFF eingeschossen haben. Man konnte schlecht mit der Serie mitwachsen oder sie als junger Erwachsener wiederentdecken, weil die Themen, Figuren und Settings zu nach an der eigenen jugendlichen Vergangenheit lagen. Es fehlte Distanz. Mit Hausaufgaben, Mami, Papi, Internat, Mitschülern wollte man sich als Student nicht mehr identifizieren. DDF spielte hingegen im coolen Kalifornien und das hauptsächlich in einer Erwachsenen-Welt, in der Schule und Eltern (wie eben auch Ausländer und Mädchen) kaum eine Rolle spielten, dafür eben Hollywood-Milieu und allerlei skurrile Figuren. Das ganze Gender- und Rassismus-Ding kam erst viel später auf. Dass TKKG bei den Hörspielen umsetzungstechnisch inzwischen die Nase vorn hat, sehe ich wie gesagt auch so. Da kann die Serie nämlich wieder mit dem direkteren Bezug punkten. Die Locations, Atmo und Figuren in der Silvester-Folge 199 sind z.B. unendlich viel plastischer umgesetzt als das Phantasie-Amerika in allen DDF-Folgen der letzten Jahre. Da ist man sofort mitten im Geschehen und das Kopfkino funktioniert. Wie man jetzt die Story an sich bewertet, steht mal auf einem anderen Blatt. 3447) PerryClifton © schrieb am 25.01.2018 um 10:49:08: @Boomtown Deswegen ja auch die Anmerkung, dass es ungewöhnlich ist, von jemandem auch mal was Positives über TKKG zu lesen. Denn wenn irgendetwas tatsächlich langsam langweilig wird, dann ist es das ewige TKKG-Bashing vom hohen Ross aus. Ohne einige vorhandene Schwächen von TKKG in Abrede stellen zu wollen, mache ich jetzt mal den Fürsprecher und weise auf ein paar andere Aspekte hin. Was den Punkt Realismus angeht, ist mir spontan keine Jugendserie bekannt, die es mit TKKG aufnehmen könnte. In diesem Punkt steckt sie DDF locker in die Tasche. Wenn man also von "Wahrheit" redet, sollte man mal ein wenig auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Natürlich ist TKKG auch nicht komplett realistisch, aber mal ehrlich: wenn man den Anteil an DDF- und TKKG-Folgen prozentual ausrechnet, die so in der Wirklichkeit passieren könnten, wo wäre er wohl höher? Ob das Ganze moralischen Ansprüchen oder Tugenden genügt, ist eine ganz andere Frage (die mir ehrlich gesagt völlig egal ist). Es stellt sich auch die Frage, nachdem man ja schon als Kind wittern kann, was bei TKKG nicht stimmt, ob man als Erwachsener heutzutage im Gegenzug noch wittern darf, was bei der Serie auch gut war. Kann ja sein, dass man dann shitgestormt wird, von gewissen Medien und deren Zielgruppen ;) Dann noch etwas provokant und überspitzt formuliert: nach meiner Erfahrung sind sehr viele TKKG-Fans auch DDF-Fans. Die Mehrzahl der DDF-Fans scheint allerdings gewohnheitsmäßig eine Art Überlegenheitsgefühl gegenüber TKKG zu verspüren, weil sie die "einwandfreiere, niveauvollere" Serie mögen. Stellt sich also die Frage: sind TKKG-Fans toleranter? Wie passt das mit der Theorie zusammen, dass sie ja mit einer Serie aufgewachsen sind, die schlechte Vorbilder liefert, welche man Kindern nicht geben sollte und dass diejenigen, die mit der "konformeren" Serie aufgewachsen sind, generell eher intolerant sind? (Das Letzte bitte mit etwas Humor nehmen) ![]() Vielleicht ist am Ende ja doch die eigene Persönlichkeit maßgebend und nicht der Grad an ideologischer Vorbearbeitung der vorgesetzten Geschichten, damit man auch "richtig" beeinflusst wird. Um zum aktuellen Stand zurückzukommen: zumindest bei den Hörspielen hat TKKG umsetzungstechnisch eventuell sogar im Moment die Nase vorn. Aber das ist sicher diskutabel. 3446) Boomtown © schrieb am 25.01.2018 um 08:20:06: @3443 @3444 OK, dann sind wir uns da ja weitgehend einig. @3445 Also ich für meinen Teil verteidige die Serie doch ständig. Dass TKKG gerade im Vergleich zu DDF eher bieder, weniger originell und weniger zeitlos wirken, ist ja kaum von der Hand zu weisen. Wobei man auch sagen muss, dass bei DDF viele Fettnäpfchen einfach umschifft wurden,weil die Serie in einer vorzugsweise homogenen weißen Welt spielt und das weibliche Geschlecht erst gar keine große Rolle spielt. Mich wundert es fast ein bisschen, dass das von den Moralwächtern im großen Ganzen noch nie kritisiert wurde, aber in den Geschichten selbst ist deshalb kaum etwas zu finden, was man den Autoren rückblickend als Rassismus oder Sexismus auslegen könnte. 3445) PerryClifton © schrieb am 24.01.2018 um 15:52:55: Wow, es flammte kurz mal sowas wie Begeisterung für TKKG hier im Thread auf, das konnte ja nicht lange gutgehen ![]() 3444) Jeffrey Shaw © schrieb am 24.01.2018 um 14:51:33: Huhu, Boomtown & Käptn Kidd: Pardon. Ich habe diese Artikel nicht gelesen. Das klingt nach ziemlich fauler/langweiliger/vorhersehbarer "think piece"-Schreibe. Ich denke schon, dass man das retrospektiv "kritisieren" kann aber man sollte sich ein bisschen Mühe geben und ein paar vll auch kinder-/jugendliteraturhistorische Erkenntnisse dazu bringen. Sonst ist es einfach zu "easy" und gefällig. Aber das ist so 'n Internet Clickbait Problem. :/ 3443) Käptn Kidd © schrieb am 24.01.2018 um 14:04:04: @Boomtown: Die beiden von Dir genannten Artikel haben mir seinerzeit auch die Galle hochgetrieben. Diese auf ganzer Linie unqualifizierten Beurteilungen und vor allem das hemmungslose Ignorieren des historischen Kontextes hat mich echt ein bisschen an der nächsten Generation zweifeln lassen. Arrogant erhobene Zeigefinger und fehlgeleitete Political Correctness bis zum Erbrechen braucht wirklich niemand. Erst recht nicht die Hörspielproduzenten, die schon als Pioniere ganze Erzählwelten erschaffen haben, als die Herren und Damen Journalisten noch nichtmal flüssig waren. Allerdings sehe ich es doch auch wie Jeffrey Shaw, wenn ich mich mal in die Achtziger zurückversetze. Da habe ich nämlich schon gelebt und Hörspiele gehört ![]() 3442) Boomtown © schrieb am 24.01.2018 um 12:05:21: @3441 Ja, das ist soweit ja alles nachvollziehbar. Die "sehr spezielle Weltanschauung" lässt sich aber schlicht und einfach damit erklären, dass die Geschichten vor 40 Jahren von einem Mann verfasst wurden, der 1938 geboren und in der deutschen Nachkriegsgesellschaft sozialisiert worden ist. Bei Enid Blyton ist das doch auch nicht anders. Anne ist doch auch das Hausmütterchen und Georgina muss sich als Junge ausgeben, um cool zu sein. Kann man aus heutiger Perspektive alles kritisch sehen, aber es bringt doch gar nichts, das aus dem historischen Kontext zu reißen, es am gegenwärtigen Zeitgeist zu messen und dann z.B. Kalmuczak aka Stefan Wolf in die Nähe der AfD zu rücken, wie es z.B. Annika Leister bei Bento gemacht hat: "So rechts waren TKKG: Tim, Karl, Klößchen und Gaby hätten vermutlich AfD gewählt". Man hätte sich genauso gut ihren seinerzeit eher progressiven Einsatz für Tierschutz herauspicken können. Dann wären es jetzt PETA-Aktivisten? Genauso Finn Rütten bei NEON, der philosophiert, was TKKG heute wohl für einen Shitstorm auslösen würden. Beide Redakteure sind erst Ende der 80er geboren, glauben aber sich moralisch überlegen aufspielen zu müssen, weil sie nicht über ihren eigenen beschränkten Horizont hinaus schauen können. Das sollte man aber können, wenn man etwas einordnen möchte, was vor der eigen Geburt stattgefunden hat. In 40 Jahren werden sich auch Leute wundern, was wir heute so alles für normal halten. | |||||||||
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