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Folgen-Diskussionen

Hier kannst Du einen Kommentar zur Folge und der Knochenmann abgeben.

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6) Mr. Murphy © schrieb am 26.07.2022 um 19:12:41 zur Folge und der Knochenmann: Der Knochenmann ist besser als erwartet, aber es reicht nur für eine Note 3 Plus. Die Story war unterhaltsam und teilweise spannend. Kritik gibt es u. a. für diverse Sonnleitner Marotten, z. B. Cliffhanger von einem zum nächsten Kapitel. Kritikwürdig fand ich u. a. auch, dass sich am Ende der Geschichte heraus stellt, dass ein scheinbar wichtiges Detail völlig unwichtig für den Fall ist. Seinen Schreibstil fand ich diesmal mittelmäßig.

5) PerryClifton © schrieb am 26.07.2022 um 18:25:35 zur Folge und der Knochenmann: Fassen wir mal zusammen: Sonnleitner schreibt Feuergeist 2.0, Erlhoff schreibt Straße des Grauens 2.0 und Nevis schreibt Doppelgänger 2.0. Iiiiiirgendwo sehe ich da einen roten Faden *g*

4) ArabianWerewolf © schrieb am 26.07.2022 um 18:14:55 zur Folge und der Knochenmann: Ich schließe mich zu 100% Artspice an, du sprichst mir aus der Seele. Für alle, denen der Post zu viel ist, hier ein TLDR: Ein typischer Fall aus den schlechtesten Sonnleitner Zeiten mit allem an Cliffhangern, dummen Klischees, und Fällen, die sich von selber lösen, was man halt auf so ca 150 Seiten unterbringen kann. Immerhin waren die Rechtschreibfehler diesmal Absicht. Ich kann von dem Buch nur herzlichst abraten. Investiert die 9€ in was Anderes, egal was, ihr werdet mehr davon haben.

3) Ola-Nordmann © schrieb am 26.07.2022 um 16:09:17 zur Folge und der Knochenmann: SPOILER

Um es kurz zu machen: Der Knochenmann ist ein typischer Sonnleitner. Ok, etwas ausführlicher darf es gerne werden, also noch ein paar Worte. Das Buch ist vollkommen übertrieben, teilweise hanebüchen (Kurzzeitgedächtnis Peter, die wirklich sehr tüchtigen Handwerker, die ein erdbebengeschütteltes Theater innerhalb einer Woche aufbauen,... einfach bei Artspice lesen). Nichtsdestotrotz konnte ich das Buch erstaunlich gut lesen und fand die Geschichte solides Mittelmaß. Hätte man das unnötige Rätsel gestrichen, auf das Erdbeben verzichtet, das hätte was werden können. Sicherlich bei weitem nicht Sonnleitners bestes Buch, aber immer noch um Längen besser als die letzten Buchnas oder Ditterts Shanghaitrip, bei denen ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen habe.

2) Micro © schrieb am 26.07.2022 um 15:45:29 zur Folge und der Knochenmann: SPOILERWARNUNG!

Holla die Waldfee, Sonnleitner teasert hier mehr als einmal sein verhasstestes Werk an, sodass gewisse treudoofe Leser das Buch oberflächlich gelesen für Feuergeist 2 halten könnten. Und Überraschung: Es hat funktioniert. Es wird verrissen wie verrückt. Zum Glück bleibt es bei den Anspielungen und er verzichtet auf echte Aliens im Theater, Schweizer Schokolade und den teuersten Kaffee der Welt, kreiert aus Katzenkacke.
Theater gibts aber natürlich trotzdem und das nicht zu knapp. Nachdem schon gleich zu Beginn eine Flut an Theaterpersonal innerhalb von ungefähr zehn Sätzen auf den Leser losgelassen wird, bleibt Sonnleitner natürlich erst mal nichts Anderes übrig, als sich durch die handelsüblichen Theaterklischees zu arbeiten, um die Leute überhaupt irgendwie einordnen zu können. Alle sind auf ihre Art einfach ein wenig bekloppt, nur die Auftraggeberin nicht unbedingt. Aber - und das möchte ich ihm zugute halten - er übertreibt es damit nicht so wie Buchna.
Ein völlig überflüssiges Rätsel später müssen die drei ??? zwischen einem halben Dutzend total unauffälliger Erwähnungen, dass später noch ein voll fettes Erdbeben kommen könnte, das Verschwinden von Diabetikerin Maya aufklären. Sie hat eine Katze, ist manchmal schusselig und sie hat Diabetes. Also, um das klarzustellen, sie braucht Insulin, weil sie Diabetikerin ist. Für viel mehr interessieren sich die Detektive auch eigentlich nicht. Ich fand’s schon irgendwie beeindruckend, wie man so interessiert tun kann, den Fall zu lösen obwohl man eigentlich viel lieber im Theater abhängt und 10.000 Dollar kassieren will.
Weil Justus, Peter und Bob aber selber plötzlich ziemlich hilflos im Lösen von Rätseln geworden sind und es wirklich nur extrem halbherzig versuchen, interviewen sie sich durchs Theater in der Hoffnung dass sie endlich mal jemand spoilert, was der ganze Mist eigentlich soll. Das bekommt der Leser in der Regel nur im Off mit, denn es sind eh schon zu viele Namen aufgetaucht, die sich kein Schwein merken kann. Es wird auch nochmal clever untergebracht, dass die Erde wohl bald wieder beben wird. Muss ja nicht unbedingt in diesem Buch sein. Oder doch?
Nach einem heftigen Überlebenskampf wegen einer Erdbeere, äh, eines Erdbebens, bei dem den ??? rein zufällig auch noch das Skelett eines zufällig schon mal irgendwo in der Handlung erwähnten Meisterdiebs vor die Füße knallt, hat Diabetikerin Maya keine Lust mehr, auf ihre Rettung zu warten und rettet sich einfach selbst.
Es fällt während des Lesens tatsächlich nicht unbedingt auf, aber die Eigenleistung der Detektive ist hier schon arg auf ein Minimum reduziert worden, so viel, wie sie hier zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.
Nachdem Justus am Ende ganz dramatisch ermordet wird, gibts den MaSo-typischen Cliffhanger zum Kirschkuchenessen (aber immerhin, es ist dieses Mal nur ein solcher Cliffhanger, plus einen halben am Ende von Kapitel 2), das dieses Mal leider entfallen muss, weil man im Theater ja eher keinen Kirschkuchen am Start hat.
Stilistisch ist das Buch gefühlt eher ein Hörbuchskript. Während Erlhoff und Nevis sich in dieser Hinsicht in relativ wenig nachstanden, haut Sonnleitner alles raus, was die treue Leserschaft nicht in einem DDF-Buch lesen will. Es ist wirklich kein Wunder, dass man von ihm abseits von DDF wenig bis nichts hört, dieser Mann wird nie ein großer Schriftsteller. Immer wenn man mal ganz gut drin ist, feuert er wieder ungelenkige Formulierungen raus. Und das wirklich das gesamte Buch über. Wer laut liest und Betonungen setzen kann, der hat damit unter Umständen womöglich sogar ein wenig Spaß, aber man sollte dabei am besten auf einem Laufband aktiv sein, das macht es noch besser. Ich frage mich, ob „Haha“ jetzt sein Markenzeichen ist, schon wieder taucht es mitten außerhalb der wörtlichen Rede auf, das ist jetzt mindestens das dritte Mal.
Obwohl Sonnleitner sich tatsächlich inhaltlich durchaus Mühe gibt, dieses Mal auf seine typischen Marotten zu verzichten, kann er zu keiner Zeit verbergen, dass er der Autor dieses Buches ist. Das ist schade, weil viele Leser sich genau daran aufhängen werden. Lass den Fall an sich von Marx schreiben, die Rezensionen wären nicht ansatzweise so vernichtend.
Denn den Fall finde ich, bei allem vorangegangen Sarkasmus in der Rezension, gar nicht mal so schlimm. Spannend ist er selten, aber halt auch nicht sterbenslangweilig oder vollkommen überdreht und überladen mit Krimskrams, den er im Abschlusskapitel irgendwie rechtfertigen muss. Letztlich geht das schon einigermaßen in Ordnung, was da unter zehn Dutzend verunglückten Sätzen und Halbsätzen an Geschichte hervorlugt. Irgendwann so um Seite 80 herum hat es mich dann auch langsam angefangen zu interessieren, wo Diabetikerin Maya denn nun steckt. Ob’s diesen Fall jetzt überhaupt gebraucht hätte oder er eigentlich mehr eine Füllfolge darstellt, sei mal dahingestellt. Im Grunde passiert nichts Neues in Rocky Beach und Umgebung, wir hatten das alles schon mal und die Verbindung Theater -Monster - Rätsel - Sonnleitner bedeutet zugegebenermaßen nicht unbedingt ein Qualitätsversprechen. Aber dafür ist es am Ende noch ganz nett geworden. Ich glaube sogar, wenn die Hörspielumsetzung knackig wird, dann wird sie zumindest um Einiges besser ankommen als die Vorlage, denn MaSos mehr als gewöhnungsbedürftigen Schreibstil findet man normalerweise weniger im Hörspiel.
So bin ich am Ende gewillt gnädig eine schwache 3 zu vergeben, weil ich irgendwie irgendwo irgendwann das Buch nicht so übel fand, dass ich es gerne gelöscht hätte und der Fall wie gesagt letztlich keinem wehtut. Es ist kein Todesflug, kein Feuergeist, kein Bann des Drachen und kein Schwingen des Unheils. Und das ist doch immerhin die halbe Miete.
Ach so ja, es ist nicht schlimm, dass MaSo sein Schreibpensum heruntergefahren hat

1) Artspice © schrieb am 26.07.2022 um 15:15:02 zur Folge und der Knochenmann: Nach langer Zeit habe ich endlich wieder einmal Zeit, Rezensionen zu schreiben. SDo here we are :-) Und am Ende fängt Schiller den Räuber.

Was habe ich von Titel und Coverbild erwartet? Ein bisschen Aztekenschwert, ein bisschen Teufelsberg, eventuell etwas Silbermine. Und was dachte ich, als ich den Klappentext las?
Tja - Theater und Marco Sonnleitner als Autor = Feuergeist-Vibes. Ich gebe zu, ich mag eigentlich alle anderen Autoren (mit Ausnahme von André Minninger) wirklich lieber. Allerdings ist mein Verhältnis zu Sonnleitners Werken nicht mehr so vehement ablehnend wie früher. Seine letzten fünf/sechs Bände gefielen mir durchweg gut bis sehr gut, was auch daran lag, dass er sich die Kritik der Leser zu Herzen genommen haben schien. Die Bücher waren sprachlich besser, weit weniger hanebüchen als vieles, was davor kam und manchmal kam sogar Kalifornien-Feeling auf. Deshalb habe ich den Knochenmann ebenso unvoreingenommen gelesen wie seine Werke davor. Leider funktionierte das nur auf den ersten Seiten. Danach verstärkten sich für mich (!) die Feuergeist-Vibes leider sehr.

***Ganz dicker SPOILER***

Einen überdrehten Intendanten gibt es auch wieder. Ein hoch auf die Klischeefalle. Und genau wie in Feuergeist wird wieder Theaterfachwissen verbreitet bis zum geht nicht mehr und wir sind erst auf Seite 11. Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde es sehr gut, wenn auch Jugendbücher lehrreich sind. Es kommt aber immer noch darauf an, wie dieses Wissen vermittelt wird - einfach als Nebenfakt in die Geschichte eingestreut, sodass man das Wissen mal eben so mitnimmt oder aber mit leicht lehrerhafter Note, sodass man sich vorkommt, wie im Schulunterricht.
Peter ist wieder einmal ein absoluter Volltrottel und scheint ein Kurzzeitgedächtnis zu haben. Nach dem Fall mit den sieben Toren kennt er den Unterschied zwischen der Tor und das Tor nicht mehr? Zwei Vertipper im Rätsel fallen ohnehin sofort ins Auge. Ich war wirklich froh, dass sie zum Rätsel gehören – ich hatte schon befürchtet, das Lektorat hat gepennt.
Ende Kapitel 1: Menno - ich dachte, wir hätten die MaSo‘schen Cliffhanger längst hinter uns gelassen. Aber nein, an Ende des ersten Kapitels noch mitten in einem Erdbeben, am Anfang des nächsten ist wieder alles in Butter.
Ach ja, Hauptdarsteller am Theater sind ja auch meistens eigentlich nur Selbstdarsteller mit schlimm duftendem Rasierwasser. Ich vergaß: Auch der Maskenbildner ist überkandidelt. Natürlich – was denn sonst? Klischeefalle die Dritte. Mir gefällt dieses Schubladendenken überhaupt nicht. Es verfestigt meines Erachtens völlig falsche Vorurteile.
Auf Seite 23 der nächste Cliffhanger. Die Erde bebt und am Anfang des nächsten Kapitels treffen sich alle fröhlich zur Besprechung der Zentrale.

Zwischenfazit und ein kurzer Überblick über das muntere Themen-Kabinett: Auf Seite 25 haben wir bereits Folgendes angerissen: die fünf Akte des klassischen Dramas, eine verschwundene Kostümschneiderin, ein Rätsel, Pigmentflecken, Diabetes, Erdbeben und Nachbeben und eine Haarspange mit Intarsien. Dabei ist es schon fast verwunderlich, dass auf das Fremdwort „Intarsien“ verzichtet wurde und nur von Einlegearbeiten die Rede ist. Eine Hyäne gesellt sich ein paar Seiten später auch noch dazu.
Cliffhanger Nummer drei haben wir dann bereits schon im nächsten Kapitel auf Seite 31/32. Das ist ja wie in den dunkelsten Zeiten des Autors.
Auf Seite 65 überlege ich übrigens immer noch, was der Titel des Buches mit dem Inhalt zu tun hat. Einmal abgesehen von einem einzelnen Zahn, der rein theoretisch zu einem Skelett – also einem Knochenmann gehören könnte. Selbst im Feuergeist hatten wir an dieser Stelle im Buch das titelgebende Wort wenigstens einmal (und danach nie wieder) lesen dürfen - und zwar genau an dieser Stelle, nämlich auf Seite 65.

Auf Seite 67 sagt Bob etwas, dass auf diese Folge so exakt zutrifft, wie ansonsten tatsächlich nur auf Feuergeist: „Allmählich haben wir ein ganzes Arsenal von Merkwürdigkeiten, aber für keine eine vernünftige Erklärung.“ Da hat der Autor sein eigenes Werk treffend auf den Punkt gebracht. Viel zu viele Fäden für viel zu wenig Fall.

Aber das reicht noch nicht: Auf Seite 70 geht es plötzlich um einen Juwelendiebstahl, der 50 Jahre zurückliegt und für den es vorher nicht einmal ansatzweise eine Andeutung gab - und das bei all den winkenden Holzhandlungen. Natürlich arbeitete der Juwelendieb am Camelot Theater (wo auch sonst, irgendwie muss man ja den Zusammenhang erzwingen. Allmählich ahnt man ja schon, wer der Knochenmann ist).
Seite 76: Hasenhirn - ach ja, mal wieder eines dieser wunderbar passenden Schimpfworte, wie sie ja überall Kalifornien üblich sind. Gefolgt von der Knalltüte (wer benutzt dieses Wort heute noch?) auf Seite 77. Wir erinnern uns nur einmal an die Sacknase und die Weichnase sowie ähnlich unpassende Wörter (zumindest, wenn wir davon ausgehen, dass die Geschichten weiterhin in den USA spielen). Auf Seite 157 gesellt sich dann noch eine Schnarchnase dazu.
Auf Seite 82 winkt vorher die nächste Holzhandlung: Zuckerkrümel. War Maya nicht Diabetikerin? Seite 102: Weiße Flecken? Vielleicht Pigmentflecken? Und wieder winkt die Holzhandlung.
Seite 105: RL steht für Requisitenlager? Ernsthaft? Sonst überall winkende Holzhandlungen und dann so etwas? Ein bisschen sehr weit hergeholt, finde ich zumindest. Was mir grundsätzlich negativ auffällt: Der Autor neigt dazu, auf Dinge, die man mit ein bisschen nachdenken problemlos erraten könnte, regelrechte Leuchtpfeile mit 20 Zwinkersmileys zu setzen. Ernsthafte Hinweise hingegen laufen unter ferner liefen, sodass der Leser diesbezüglich kaum eine Chance hat, mitzuraten. Wenn das ein neues Stilmittel sein soll, finde ich persönlich das ziemlich misslungen.
Seite 107: Ruß an der Wand zum Geheimgang -> da winkt die nächste Holzhandlung. Von wegen Haylie hatte Wimperntusche im Gesicht. Alles sehr offensichtlich.

Seite 125: Man glaubt es nicht – es gibt ihn doch, den Knochenmann. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Für ganze zwei Seiten steht das titelgebende Objekt im Mittelpunkt.
Seite 127: Der nächste Cliffhanger - juchhu.
Seite 128: Und jetzt taucht auch noch die verschwundene/entführte Person von selbst wieder auf – toller Fall. Vor lauter Handlungssträngen blieb wohl nicht genug Zeit, dass die drei Jungs das Rätsel um die verschwundene Schneiderin selbst lösen. Danach wird wieder schön in Rückblenden erzählt, was alles passiert ist.
Seite 135: Alizonda = Alibaba/Amazon. Ein wirklich origineller Name für ein Versandunternehmen 😖. Fast so schön wie „Prinzessin Minumana“ und „Marks Möbelmeile“ beim Phantom aus dem Meer. Das Erfinden von ins kalifornische Setting passenden, fiktiven Markennamen ist wirklich keine Stärke Marco Sonnleitners.
Schön (Achtung Ironie) ist übrigens auch, dass im Buch ab jetzt in Nebensätzen immer erklärt wird, was die Drei ??? inzwischen alles außerhalb der Handlung des Buches (nur der kann der Leser ja folgen) erfahren haben. Henry ist plötzlich nett – ach ja, das und auch warum wissen die drei ja schon. Auf diese Weise werden zahlreiche Handlungsfäden, die vorher gesponnen wurden, einfach abgeschnitten. Werden ja auch nicht mehr benötigt.

Seite 151/152: Das ist jetzt wirklich der übelste Cliffhanger im ganzen Buch. Hat fast schon die Dimensionen desjenigen in Zwillinge der Finsternis. Jedem ist doch klar, dass Justus nicht erstochen wird. Das soll vermeintlich spannend und schockierend sein - wie schockierend kann etwas sein, von dem wirklich Leser jedes Alters wissen, dass das nie passieren würde? Man hätte die Geschichte an dieser Stelle problemlos in der Handlung fortführen können. Spätestens, wenn auf Seite 152 der nächste Zeitsprung hinter uns liegt und die Premiere des Theaterstücks beginnt, ist doch klar, dass nichts Dramatisches passiert ist.
Wie in den bislang schlechtesten Büchern des Autors gilt übrigens auch hier: Wenn am Ende kein Platz mehr ist, erklären wir in einem Satz, wie sich große Probleme in Luft auflösen. Natürlich kann man ein von einem Erdbeben beschädigtes (und laut Statikern einsturzgefährdetes) Gebäude problemlos in einer Woche instandsetzen lassen. So ein Finderlohn einer Versicherung, den man für die Sanierung benötigt, wird sicher binnen 24 Stunden ausgezahlt. Sorry für die Ironie, aber das ist so unglaubwürdig. Aber da ja das letzte Kapitel mit der Theater-Premiere vermutlich zwingend ins Buch musste, musste eine Erklärung her, warum das Theater plötzlich wieder intakt ist. Auf dieses Ende mit Bobs Bühnenauftritt hätte der Autor freiwillig vermutlich nicht verzichtet. Für mich persönlich ist das immer so eine Art unangenehmer „Altherrenhumor“ (finde gerade kein passenderes Wort - nein, ich bin keine Feministin), wenn Marco Sonnleitner die Detektive in vermeintlich witzige, in Wirklichkeit aber einfach peinliche Situationen bringt. Hat für mich immer so eine Art Fremdschämen-Effekt und passt meiner bescheidenen Meinung nach nicht zu den drei Detektiven.
Und die Story um den jungen Mann mit den Pigmentflecken an den Händen findet auch noch ein schmalziges Ende…
Knochenmann ist ein ähnliches Feuerwerk an Kuriositäten, Unlogik, Klischees und halbgaren Handlungssträngen, wie es vor elf Jahren der Feuergeist war. Mir ist unbegreiflich, wie dem Autor Fehler passieren können, die er nach den Kritiken damals bislang nicht mehr gemacht hat. Das einzige, was für mich logisch erscheint, ist, dass der Knochenmann Handlungsstränge enthält, die man in Feuergeist nicht mehr unterbringen konnte. Das Material war noch da, wurde aufbereitet und verwertet. Anders kann ich mir nicht erklären, warum Marco Sonnleitner in den unangenehmen Stil seiner frühen Bücher zurückgefallen ist. Cliffhanger, unpassendes Setting (kaum Kalifornien-Feeling), zu viele Handlungsstränge, Unlogik, klischeehafte Charakterzeichnungen.
Sprachlich lässt das Buch auch wieder stärker zu wünschen übrig als die jüngeren Vorgänger dieses Autoren. Kinderbuch hin oder her – die drei ??? hatten in meinen Augen immer den Anspruch, etwas anspruchsvoller zu sein. Das fehlt hier leider. Etwas, was mir wieder sehr negativ aufgefallen ist: die Flut der beschreibenden Adjektive. Was eigentlich Spannung und Atmosphäre schaffen soll, wirkt in dieser Fülle eher schwülstig. Wenn das Lektorat Marco Sonnleitner einmal 90 % der unnötigen Adjektive herausstreichen würde, hätte er am Ende auch genug Platz, um die Geschichte besser aufzulösen.
Immerhin klappt es weiterhin mit den Charakterzeichnungen. Zumindest Justus und Bob sind so, wie ich sie kennen- und liebengelernt habe. Peter ist mir in dieser Folge wieder einmal zu begriffsstutzig dargestellt. Deutlich unschöner fand ich, dass vieles an dem eigentlichen Fall auf Zufall beruht. Hätte die Täterin nicht zufällig den Geheimgang entdeckt, hätte es überhaupt keinen Kriminalfall gegeben. Und hätte sie nicht den falschen Mann kennengelernt, wäre es ebenfalls nicht so weit gekommen. Für meine Begriffe haben die Geschichten rund um die drei Detektive immer davon gelebt, dass die „Bösen“ ihr Ziel häufig mit besonders aufwendigen (und manchmal wirklich übertriebenen) Methoden erreichen wollten. Man denke nur an den Phantomsee, den tanzenden Teufel, die flammende Spur, und, und, und. Die Fälle waren immer besonders. Das fehlt mir beim Knochenmann sehr - auch wenn diese Kritik viele weitere Fälle der Neuzeit betrifft.

***SPOILER ENDE***
Vielleicht ist man als erwachsener Leser einfach zu kritisch (geworden) und der vergleichende Blick zurück ist oftmals zu nostalgisch. Andererseits hat uns auch die Neuzeit bereits sehr sehr gute Fälle beschert, die imho auf einer Stufe mit den besten Klassikern stehen. Zum Beispiel die Villa der Toten, das Auge des Drachen, die Spur des Spielers oder, um auch einige der noch neueren Titel zu nennen, das weiße Grab, der Kristallschädel und Insel des Vergessens . Und auch Marco Sonnleitner hatte eigentlich ein stabiles, gutes bis sehr gutes Niveau erreicht mit Folgen wie Fluch der Medusa, Kreaturen der Nacht, Schrecken aus der Tiefe oder die Rache des Untoten.

Woher dieser starke Leistungsabfall kam, ist für mich unerklärlich. Aber vielleicht ist das bei Marco Sonnleitner einfach so. Vor Feuergeist hatte er ja auch ein paar ganz gute Folgen abgeliefert - und dann der damals so massive Ausfall. Für mich ist der Knochenmann leider eine der ganz schwachen Folgen der Serie. Nicht gar so katastrophal wie der Feuergeist oder die Zeitreisende (die beiden einzigen Folgen, die bei mir jemals eine sechs bekommen haben), aber doch schwächer als manche Fußballfolge. Und ja - auch schwächer als Todesflug ;-) Theater/Oper scheint bei den drei Detektiven ähnlich schlecht zu funktionieren wie Fußball. Ich vergebe eine fünf, die mit viel Wohlwollen und ganz fest zugedrückten Augen noch ein Plus bekommt.

 
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