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Folgen-Diskussionen

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27) Ola-Nordmann © schrieb am 10.06.2021 um 10:48:32 zur Folge Die schweigende Grotte: Die Ausführungen sind wirklich interessant zu lesen und man kann die Herangehensweise auch recht gut nachvollziehen finde ich. Wenn man sich Perrys Auflistung anschaut, sind das ja einige Bereiche, die den Kern der Serie ausmachen. Da ist es dann natürlich auch klar, dass das Fundament als solches relativ tragfäig ist, selbst wenn man mal einen kleineren Stein wie Reynolds rausnimmt (im Vergleich zu anderen ist der aus meiner Sicht klein) und durch Cotta ersetzt. Das bringt das Gebilde nichtmal zum Wackeln - vorausgesetzt man macht es halbwegs gut. Aber hier geht es ja um ganz viele Steine. Mir kommt in letzter Zeit immer öfters die Fernsehserie "Bones" ins Gedächtnis. Da waren nach vier-fünf Staffeln auch alle Themen auserzählt und dann wurde herumgedoktort, so dass die Figuren am Ende nichts mehr mit dem Beginn zu tun hatten. nach der 6. oder 7. Staffel konnte ich es mir nicht mehr anschauen und hab aufgehört (die Serie wurde einige Zeit später dann auch eingestellt).
Zurück zu den drei Fragezeichen. Bei Reynolds/Cotta wurde ja immerhin ein Stein durch einen anderen ersetzt. Nach den Crimebustern Reynolds wieder zu reaktivieren hätte ich etwas komisch gefunden, weiterhin eine Ansprechperson bei der Polizei zu haben, ist aber sicher wichtig. Bei Patrick und Kenneth wurde dagegen ein Stein ohne Ersatz entfernt. Sicherlich, sie sind nicht mehr auf die Hilfe der beiden als Fahrer angewiesen, aber um Leben auf den Schrottplatz zu bringen, fehlen die beiden halt schon. Da fände ich den Ansatz mit einem neuen Gehilfen durchaus sinnvoll. Dass die Iren wegziehen ist ja durchaus möglich, zumal die beiden nie so ausgearbeitet waren, dass man sie nicht adäquat ersetzen könnte. Aus Gründen der Kontinuität sollte das dann aber nicht ständig wechselnde Personen sein. Man kann Titus und Mathilda ja mal ein, zwei Bücher lang Ersatz suchen lassen und den dann dauerhaft einbringen. Das hätte mehrere Vorteile. Erstens gäbe es wieder bücherübergreifende Elemente und natürlich auch Möglichkeiten für neue Themen. Gerade wenn man von funktionsgetragenen Figuren ausgeht, sollte das klappen, solange es keine der absolut tragenden Figuren betrifft und es nicht zu oft durchgeführt wird. Bezüglich letzterem hat man aber inzwischen schon ein recht großes Level erreicht. Da ist Perrys Auflistung ja schon ziemlich lang. Deutlich sinnvoller - aber auch schwieriger - wäre es gewesen, einigen der Figuren neue Funktionen zu geben, statt sie komplett zu streichen. Reynolds und Morten hätten da beide Möglichkeiten gegeben, die aber jeweils nur kurz angerissen wurden.

26) PerryClifton © schrieb am 10.06.2021 um 07:28:31 zur Folge Die schweigende Grotte: Interessante Ausführungen Ankylo, kann man gut lesen Das Problem ist nur, dass ich auf etwas anderes hinauswill (was ich vielleicht nicht adäquat genug rüberbringen kann) und wir wieder bei persönlichen Vorlieben oder Sichtweisen landen. Darüber kann man zwar interessante Gespräche führen, aber ich will in diesem Fall einen distanzierten, sachlichen Standpunkt transportieren. In Kürze gesagt: Egal, wie man das im einzelnen findet, oder ob einem ein Fall mit solchen Mustern mal gut gefällt oder nicht... ergibt sich mit meinen aufgezählten Punkten nicht ein klares Bild? Nicht innerhalb der DDF-Welt gesehen, sondern aus Sicht der Autoren? Die ursprünglich reizvollen Themen sind auserzählt und man hat keine neuen, dauerhaften Themen gefunden, die gleichwertig gut sind und diese ersetzen könnten. Deshalb benutzt man den "billigen" Trick, an den Fundamenten der Serie zu werkeln. Jede drittklassige Fan-Geschichte kann das. Wenn mal nix mehr geht, dann wird z.B. einfach jemand entführt. (Weil, er ist dann weg und nicht mehr da und wir wollen ihn ja wiederhaben!). Allen diesen Strategien ist eines gemeinsam: Sie sind keine Ideen und man kann sie überall und auf alles anwenden. Und es kommt nix dabei rum. Aber sie generieren kurzzeitig Aufregung. Man könnte sie auch Strohfeuer-Taktiken nennen. Und wenn dann nichts mehr übig bleibt, wendet man sich den Charakteren zu (oder gegen sie) und werkelt dort herum, auch wenn es bei dieser Serie nie so gedacht war, von der Art her, wie sie angelegt ist. Das sind alles Methoden, die den vorhandenen Stoff "verbrennen", anstatt die Welt zu erweitern, wie z.B. bei Perry Rhodan.
Was ich meine, ist vielleicht im ersten Moment etwas abstrakt. Es geht sozusagen um einen guten "Nährboden" für neue Ideen. Und dieser bestünde IMO im ersten Schritt darin, erstmal wieder eine funktionierendes Elemente-Syste, zu etablieren, so dass sich eine neue Welt wieder aufbauen kann und sich wirkliche neue Ideen auch lohnen. Klar, Cotta für sich ist jetzt kein großes Problem, ob man dazu die Nummer mit dem "DDF mal kräftig bestrafen" braucht, ist eine ganz andere Sache. Aber das war gar nicht der Punkt. Ich denke, wenn alles erstmal in sich funktioniert, werden sich auch neue Möglichkeiten für Geschichten eröffnen. Ich habe natürlich auch nicht die zündende Idee nach dem Motto "anstatt Geistergeschichten erzählen wir jetzt primär Fälle bzgl. XY". Aber ich weiß, dass das, was im Moment abläuft, zwangsläufig zum inhaltlichen Ende der Serie führen wird.

25) Ankylo © schrieb am 09.06.2021 um 22:51:55 zur Folge Die schweigende Grotte: @Perry Es macht immer Spaß, mit dir zu diskutieren. Aber diesmal tue ich mir etwas schwer damit, deine Argumentation vollständig nachzuvollziehen bzw. ich sehe es halt teilweise gerade anders :) Die Elemente der Klassiker hast du schön beschrieben, soweit bin ich noch dabei. Dass diese das Fundament sein müssen, da gehe ich auch mit. Aber vieles, was du dann an verwerflichen Änderungen beschreibst, sehe ich in ganz anderem Licht.
[Cotta statt Reynolds?] Gute Idee (auch wenn der Cut fleißend schöner gewesen wäre, aber das ist ja so eine Dauerproblematik mit der Umstellung auf die Crimebusters). Cotta hat eine ganz andere Persönlichkeit, ist etwas erratisch, jähzornig und doch dankbar für die Arbeit der ???. So können ganz herrliche Situationen entstehen, wenn Cotta mal schlicht keinen Bock hat und man nicht weiß: Hilft er jetzt doch noch, oder taucht er vielleicht gar nicht mehr auf? Mit Reynolds wäre das nicht möglich gewesen – weil out of character. Die Beziehung zu Cotta ist einfach eine ganz andere, das schafft neue Möglichkeiten. Dass das dann nicht zuende gedacht wird (siehe schwarze Madonna oder Straße des Grauens) und die drei für ihre Missetäten nicht ordentlich büßen müssen, das ist ein Fehler der Autoren, die diese Handlungsstränge nicht konsequent erzählen. Cotta sollte viel eher als Reynolds in der Lage sein, die „kollegiale Beziehung“ zu den ??? zu kappen, weil er keine verklärte Sicht hat, denn er kennt sie erst seitdem sie jugendliche Unruhestifter sind und nicht schon als relativ unschuldige Kinder. In der Praxis ist er hin und wieder mal für eine Folge verstimmt und das war es dann auch.
[Die Freundinnen?] Schlecht umgesetzt, aber grundsätzlich finde ich die Idee von Romanzen als kleines (!) Element einer Jugenddetektiv-Serie nicht verkehrt. Das verleiht manchen Folgen eine gewisse Würze, siehe „Feuermond“, „Meister des Todes“, „Im Zeichen der Schlangen“, „ein fremder Freund“ und „der dunkle Wächter“. Natürlich haben es die Autoren teilweise auch verbockt wie in „Angriff der Computerviren“, „Erbe des Meisterdiebes“ (jawohl, ich finde das Seifenoper-Niveau von Marx hier echt nicht gut, obwohl es die Basis für die Würze in Feuermond legt) und „Höhenangst“. Seitdem die Freundinnen weg sind, mussten wir auch noch keine weitere dauerhafte Beziehung erdulden (wobei ich glaube, dass es funktionieren könnte, wenn man es richtig macht). Kelly zählt für mich nicht wirklich, weil sie ja inzwischen fast gar nicht mehr in Person auftaucht, aber vielleicht ist das auch genau die Art und Weise, wie man es machen sollte.
[Justus als gedemütigter Weiberheld?] Gedemütigt wurde er doch nur von Brittany und das fand ich ja auch stark drüber. Und Weiberheld? Sehe ich nicht. Ich finde, er hat eher chronisches Pech mit den Frauen. So ein bisschen wie der klassiche Chancentod im Fußball. Irgendwie hat Justus schon Qualitäten in dieser Hinsicht, aber am Ende kommt nix bei rum.
[Patrick und Kenneth weg?] Ist für mich kein großer Verlust. Die Jungs sind halt jetzt älter und brauchen niemanden mehr, der sie rumkutschiert, also fällt ihre Hauptfunktion ja sowieso weg. Ich glaube eine der Autoren hatte mal die Idee, zwielichtige Typen als neue Helfer zu etablieren (ob dauerhaft oder nur für eine Folge, das weiß ich nicht mehr). Da könnte der Wegfall der zwei Iren sogar eine neuen interessanten – evtl. folgenübergreifenden – Handlungsstrang ermöglichen. [Hitchcock weg?] Stimme ich zu, das finde ich schade, aber hat das mittlerweile nicht auch rechtliche Gründe? [Rätselverse bis zum Abwinken?] Vollste Zustimmung. Rührt wohl daher, dass die Autoren glauben, sowas muss halt rein. Da man halt die Cliftonschen Minimalregeln nicht so wirklich verstanden
[Motivation Verbrechen aufzuklären?] Das sehe ich immernoch als zentrales Element gewürdigt. Ich würde es aber anders formulieren: Aufklärung ungeklärter Phänomene und Verbrechen. Müssen nicht immer kriminelle Machenschaften sein. Straße des Grauens macht für mich doch die anderen 200 Fälle nicht kaputt. Und in der Aufklärung von Dingen, die keinen kriminellen Hintergrund haben, sehe ich einen der Ansätze, den man noch nicht unendlich durchgekaut hat. Hurra, Potenzial für neues :D
[Authentizität? Wie wär's mit Space Shuttle und Atomraketen, Triaden und Mafiabossen.] Ja gut, eine Nummer kleiner würde nicht schaden, da kommen wir zusammen. Aber das sind im Grunde bisher auch nur wenige Ausrutscher gewesen. (Gray finde ich bei weitem nicht so problematisch wie du, aber vielleicht sehe ich hier mehr Potenzial als wirklich vorhanden ist)
[Detektivunternehmen? …] So ein bisschen Streit unter guten Freunden sollte normal sein. Die Fake-Konkurrenz, ja die braucht man nicht wirklich, aber mal im Ernst: Das sind doch rein humoristische Einlagen, die da eingebaut werden, um hin und wieder die Atmosphäre aufzulockern. Ernsthafte Konkurrenz gab es nie. Hau mich, aber auch hier sehe ich wieder Potenzial für was neues, wenn man das wirklich mal etwas ernster aufzieht.
[Der arme Skinny Norris]. Ach, ich weiß nicht. Ich freue mich immer, wenn er auftaucht. Problem ist doch eher, dass es keinen übergeordneten Plan für diese zentrale Nebenfigur (eine der ganz wenigen!) gibt und die Autoren mit ihm machen, was sie wollen, scheinbar ohne Absprache untereinander. Dass er zum waschechten Kriminellen gemacht wurde, gefiel mir noch. Aber dann halt die Inkonsistenzen mit „unsichtbarer Gegner“ und so weiter. [Skurrile Nebenfiguren?] Da stimme ich dir nur teilweise zu. Wenns mal übertrieben ist, sehe ich das nicht so tragisch. Und muss es denn immer skurril sein? Das Fass will ich nicht komplett aufmachen, aber bei erwachseneren Themen usw. machen auch andere Arten von Nebenfiguren Sinn. Ich sehe das Problem vielmehr darin, dass man generell kaum Nebenfiguren schafft, die im Gedächtnis bleiben, geschweige denn, die über mehrer Folgen sinnvoll auftauchen. Dasselbe gilt für die Gegenspieler.
Fazit: Ich sehe es nicht so, dass die Kernelemente der Serie nur noch ein Trümmerhaufen sind. Ich sehe das Problem eher in der kumulierten Ideenlosigkeit der Autoren (und wie gesagt, das will ich gar nicht nur auf die Autoren selbst schieben) und der Wahllosigkeit, wie alle Beteiligten mit der Reihe umgehen – wodurch die Kernelemente immer wieder mal für einzelne Folgen über den Haufen geworfen werden. Ein harter Schnitt könnte da wirklich die Lösung sein, auch wenn ich den vermutlich anders als du gestalten würde. Zuviel würde ich trotzdem nicht erwarten. Nach bald 220 Einträgen sehe ich keine neue Boomphase mehr, sondern einen langsamen Niedergang, den man nur etwas verlangsamen kann, wenn man die Kurve innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahren noch erwischt. Ich prognostiziere mal konservativ: Wenn man bis zur 300 nicht ordentlich auf die Kacke haut, dann wird es die 400 nicht mehr geben.
Die Damen und Herren bei Europa machen zwar eh ihr Ding und ich glaube nicht, dass man dort noch kreative Ambitionen hat. Aber beim Verlag scheint mir doch zumindest die Leidenschaft noch da zu sein. Also @Kosmos: Weniger Autoren und neue sondieren. Mehr Koordination und härtere Vorgaben, was geht und was nicht. Zur Not das modifizierte cliftonsche Handbuch Version 2.9 konsultieren. Außerdem: Bitte schaut, dass ihr irgendwie mehr Fälle (insbesondere nahe beieinander liegende) lose miteinander verknüpft, sodass ein wenig Kontinuität in die Reihe kommt. Die Historie muss einfach deutlich besser gewürdigt werden. Macht die drei doch jetzt einfach offiziell 17. Und macht endgültig klar, ob wir vom Stand der Technologie eher 2000 oder eher 2020 haben. In 100 Folgen machen wir das dann nochmal. Dankeschön.

24) PerryClifton © schrieb am 09.06.2021 um 20:25:00 zur Folge Die schweigende Grotte: @Ankylo Dazu habe ich nun eine ganze Menge zu sagen ;-) Ich weiß gar nicht, ob ich das alles hier unterbringen kann. Also: ja, ich wäre auch dafür, mindestens 50% des Teams neu zu besetzen. Die zwei von dir angesprochenen Punkte treffen zwar zu, aber sie sind meiner Meinung nach nicht das Hauptproblem. Soll heißen, ja, eine langlaufende Serie verliert meist an Qualität (aber nicht immer unbedingt drastisch oder am selben Punkt, selbst nach 200 Folgen liefen viele Sachen noch gut weiter, Rhodan, Sinclair...) und ja, natürlich wird es mit zunehmender Dauer schwieriger, neue Ideen zu finden, wenn auch nicht unmöglich. Ein Kernpunkt dabei ist, sich bzw. die Serie weiterzuentwickeln und die Kunst dabei ist, ihr trotzdem im Kern treu zu bleiben. An dieser Stelle will ich kurz mit einem eventuellen Missverständnis aufräumen; natürlich mag ich klassisch aufgebaute Folgen, aber wenn ich von Folgen spreche, die ohne Polarisierung auskommen, können das auch gerne ganz neue, innovative Sachen sein. Also eine Folge muss nicht wie ein Klassiker daherkommen, um mir zu gefallen. Ich mochte ja z.B. auch Nacht in Angst (Buch). Soviel dazu. Zurück zur Entwicklung: Wenn man einen Sprung in neue Gegebenheiten verpasst, fängt man zwangsläufig an, sich zu wiederholen. Wir haben das gesehen. Eine E-Mail Lawine ist z.B. ein gelungener Schritt mit der Zeit, aber wenn dann z.B. versucht wird, immer wieder über die gleichen Bilderdiebstähle zu schreiben, hängt es einem bald zum Hals raus und es funktioniert auch bei den neuen Autoren meist nicht. (Was aber nicht heißt, dass die ursprünglichen Bilderdiebstahlfolgen in diesen "Genervtheitsstrudel" mit hineingezogen werden sollten; so nach dem Motto: Ach waren die Klassiker blöd, Bilderdiebstähle sind ja so klischeehaft...) Das gleiche gilt z.B. für Geister. Niemand kann heute mehr vernünftige Geisterfolgen schreiben. Niemand. Punkt. An Versuchen mangelt es allerdings nicht und da liegt das vorhin angesprochene Problem: Es mag wie ein Klassiker aussehen, ist deshalb aber nicht automatisch auch gut bzw. gefällt mir deswegen nicht besser oder schlechter als eine nicht-funktionierende Folge über Handy-Gangster. Also ist es generell eine bessere Idee, DDF-Folgen von Dingen handeln zu lassen, mit denen die Autoren auch was anzufangen wissen. Natürlich muss es dann auch noch zur Serie passen und den Lesern gefallen. Sicher keine leichte Aufgabe. Aber hier etwas, auf das ich ständig hinauswill mit meinen Anmerkungen, was meiner Meinung nach der Grund für die Probleme ist, die die Folgen mittlerweile haben: Die Autoren haben sich selbst die Ideen abgegraben!
Wenn ich von Aspekten rede, die mich an neueren Folgen stören, endet das oft in Diskussionen darüber, was wem gefällt, wer wann oder von welcher Phase Fan ist oder was "gefühlt" zur Serie passt, wer was darf und was nicht. Darauf will ich eigentlich nie hinaus, deswegen hier mal eine ganz andere Darstellungweise des intendierten Inhaltes. Die Schwierigkeiten, die die Serie mit ihrem Erzählmuster bekommen hat, kamen IMO wiefolgt zustande:
Die Ursprungssituation war eine Serie mit funktionstragenden Charakteren (der kluge dicke Meisterdetektiv, der sachliche ruhige Rechercheur, der sportliche Zupackende). Andere nennen das holzschnittartig; es ist in diesem Fall aber mehr als genug gewesen, denn der Reiz ergab sich aus den Querverbindungen der vielen interessanten Elemente: Zentrale, Polizeidirektion, Schrottplatz, Hollywood, Hitchcock, Detektivunternehmen, Rolls Royce, Patrick und Kenneth, Mathilda und Titus, Skinny Norris, Allie Jamieson, Geisterphänomene, die logisch erklärt wurden, Abenteuer, Krimis, Rätsel, Action, Denkarbeit, skurrile Nebencharaktere und Abwechslung. Im Spannungsfeld dieser Elemente wurden dann Fälle entwickelt. Das Problem ist jetzt, dass mittlerweile immer mehr Elemente wegfallen oder umgedeutet werden und dass einfach nichts mehr von den einst guten Sachen übrig bleibt, womit man noch arbeiten kann. Geister? Funktioniert nicht mehr bzw. keiner kann oder will es noch glaubhaft rüberbringen. Hitchcock? Weg. Hollwood? Ganz am Rande vielleicht, aber nicht mehr so authentisch. Detektivunternehmen? Wird gerne mal als solches in Frage gestellt, korrumpiert, blamiert, zerstritten, getrennt, mit allerlei Konkurrenz belegt, die nur abträglich gestaltet wird (Trio XY kann besser ermitteln, Mädchen XZ kann besser ermitteln, Konkurrent hier kann besser ermitteln, Freundinnen da können besser ermitteln.) Patrick und Kenneth? Weg. Peters Opa? Wie wär's mit Demenz oder Kriminalität? Morton? Tot? Nicht mehr benötigt. Justus, nicht mehr klug, sondern ein gedemütigter Weiberheld. Bob, psychosexuell von einer älteren Psychologin abhängig. Peter? Vielleicht schwul, vielleicht Bi, auf jeden Fall ein Schisser, alles schon dagewesen. Reynolds? Weg. Cotta? Eher ein meckernder Erwachsener als ein väterlicher Freund. Zentrale? Ausgegraben, kaputtgemacht, wieder hingestellt und zugeschüttet (ein schönes Symbol für die Behandlung der Serie an sich). Mathilda ist noch da. Immerhin. Die Karte ist noch da, aber auch da kann man was drehen, schätze ich. Wir übernehmen jeden Fall, damit kann man sie bestimmt reinrasseln lassen. Skinny Norris? Tausendmal durch und noch ein Stück weitergetrieben zum Schwerverbrecher. Rätsel? Jeder albernste Vers wurde trotzdem noch verwendet, wer soll das jetzt noch ernst nehmen? Die Motivation überhaupt Verbrechen aufzuklären? Meh. Warum zeigen wir nicht lieber, dass sie selbst nicht besser als Verbrecher sind oder ziehen sie auf "die dunkle Seite"? Authentizität? Wie wär's mit Space Shuttle und Atomraketen, Triaden und Mafiabossen. Skurrile Nebenfiguren? Meist nicht und wenn ja, dann zu gewollt oder einfach albern.
Tja, und dann fragt man sich am Ende, was soll man denn noch schreiben? Ja was denn nun? ;-) Vielleicht wäre es doch einfacher gewesen, die Serie auf dem neuesten Stand der Zeit zu halten, wenn man ihre Kernelemente nicht komplett zerschossen hätte.
Deswegen: Ein harter Cut KÖNNTE helfen mit ganz neuen Autoren im Team. ein Kontinuitätsbruch und ein Neuanfang. Man setzt die Elemente wieder erkennbar zusammen und ich wette, es wird sich plötzlich ein ganz fruchtbarer Boden für neue, innovative und meinetwegen auch ganz andere Geschichten als früher auftun. Weil die Serie aufgehört hat, sich selbst zu fressen und man mal wieder Geschichten erzählen könnte, anstatt zynische Metabetrachtungen in Geschichten umzumünzen. Perry Rhodan mag in den zunehmenden Tausendern auch abgesackt sein, aber sie haben hunderte von interessanten Folgen fabriziert, indem sie einfach neue Fässer aufgemacht haben, anstatt die alten zu Klump zu hauen. Und an die Fans: Wenn man zu begeistert von diesen Herangehensweisen ist, wird man auch nie was Besseres bekommen.

23) Mihai Eftimin © schrieb am 09.06.2021 um 20:03:25 zur Folge Die schweigende Grotte: Perry trifft es ja im Wesentlichen - "spannende Folgen mit einer guten Story, die funktioniert" sind gewünscht (mein Gott, wir auch immer mit unseren Ansprüchen ... ). Ob es jetzt unbedingt moderne Klassiker sein müssen, oder ob es, sagen wir mal, auch mal ein moderner Crimebuster à la "Im Auge des Sturms" sein darf, hängt wesentlich vom individuellen Geschmack ab - ich muss Letzteres auch nicht in jeder zweiten Folge haben, aber hin und wieder darf mal ein derartiges Werk kommen, sofern es spannend ist und funktioniert. Über den Inhalt speziell dieser Folge kann ich akut noch überhaupt nichts sagen, aber ganz allgemein büßt die Reihe schon deutlich an Qualität ein, was eben auch damit zusammenhängt, dass es bei über 200 regulären Folgen und gefühlt ähnlich vielen Specials nicht leichter wird, frische, unverbrauchte Ideen zu finden.
Ich hab selbst ebenfalls durchaus etwas Erfahrung mit Textarbeit, und muss Ankylo da beipflichten. Mit einer "Och nö, gar keinen Bock"-Haltung produziert kein Mensch 144 Seiten Text. Man kann lustlos anfangen, aber man kann es nicht lustlos beenden - entweder man wird eins mit der Sache und gewinnt so an Lust und Liebe zum eigenen Werk dazu, oder man hört irgendwann auf und macht etwas anderes. Nicht einmal ein Fließbandschreiber wie Rolf Kalmuczak hätte auch nur ein einziges Werk fertiggestellt, ohne diesen Prozess zwangsweise zu durchlaufen. Dass das Resultat nicht immer gleich der Brüller ist, ist unbestritten. Lieblosigkeit bei diversen Hörspielumsetzungen? Ja, sehe ich. Lieb- oder Lustlosigkeit bei den Autoren? Schwierig. Eine gewisse Routine, durch die Schludereien entstehen können, ja, aber wenn das nicht trotzdem mit viel Aufwand verbunden wäre, könnte praktisch jeder ein DDF-Buch schreiben.
Ich denke also, besagte Blutleere bei den letzten Hörspielen, die Micro sehr treffend beschreibt, hat nicht unbedingt (nur) mit den Vorlagen zu tun. Gerade in der Ära 61 bis 120 finden wir einige Beispiele dafür, wie selbst aus schwachen Vorlagen noch gut hörbare Hörspiele herausgeholt wurden; nicht jede Story in dem Bereich war gut, aber die Produktion nahezu durch die Bank weg makellos. In letzter Zeit hat das gehörig nachgelassen.

22) DerBrennendeSchuh © schrieb am 09.06.2021 um 19:18:01 zur Folge Die schweigende Grotte: Zu dieser Folge (Buch) kann ich im Moment nur sagen, dass mindestens die erste Hälfte nur aus der Schilderung einer Situation aus Sicht von DDF und zwei Wiederholungen des Ganzen besteht. Danach habe ich erstmal aufgehört...

21) Ankylo © schrieb am 09.06.2021 um 18:45:47 zur Folge Die schweigende Grotte: @Micro Hast du denn das Buch gelesen? Das kam hier ja nicht so schlecht weg, wenn auch es nur wenige überhaupt gelesen haben - wenn ich die Anzahl der Posts hier als Maßstab nehme.
Würdest du die "Blutleere" eher am ganzen Konzept der Folge oder eher an der Hörspiel-Umsetzung festmachen?
Ich muss gestehen, ich lasse ja immer 50% der Neuerscheinungen aus (Dittert und Sonnleitner sind bei mir mittlerweile eigentlich safe raus, es sei denn hier im Forum kommt ein Band gut weg; bei Buchna warte ich einige Meinungen ab) und wir hatten ja auch mal darüber diskutiert, ob neue Autoren nötig sind. Ich wäre ja dafür, die Hälfte des Teams neu zu besetzen, aber womöglich ist das Problem vielmehr eine Kombination aus mangelnden Ideen bei mittlerweile über 200 Folgen (plus zahlreiche Specials) und lieblosen Hörspiel-Adaptionen. Wobei ich das mit den lieblosen Hörspielen nicht generalisieren würde. Minnninger wird hier immer für sein mangelndes Talent beim Kürzen kritisiert, aber das geht ja noch auf Zeiten zurück, als die Hörspiele im Schnitt viel mehr begeistern konnten (siehe Diskussionen hier zu Folgen der frühen 100er). Ich lese noch nicht so lange die Bücher, aber mir fallen natürlich ein paar Beispiele ein, wo die Adaption komplett missglückt ist (zuletzt las ich Meister des Todes und mein Gott ist das Hörspiel schlecht im Vergleich zum Buch). Allerdings sehe ich viel häufiger mittelmäßige und schlechte Vorlagen, die eben recht mies umgesetzt werden. Meinst du nicht, dass Minninger leidenschaftlichere Hörspiele produzieren würde, wenn die Bücher mehr begeistern würden? Das, was du über die schweigende Grotte schreibst, klingt ja nicht nach "Minninger hat wieder mal schlampig und inkompetent gekürzt und die Atmosphäre war mal wieder spärlich", sondern so, als ob auf beiden Seiten lieblos gearbeitet wurde. Wobei lieblos impliziert, dass man keine Ambitionen mehr hat. Bei Minninger kann ich mir das vorstellen, bei den Autoren eher nicht. Ich habe selber ein wenig Erfahrung mit Textarbeit (Sachtexte, keine Romane, aber trotzdem kenne ich mich ein wenig aus) und aus meiner Sicht ist es nahezu unmöglich, einen lieblosen Text von 50 DinA4-Seiten abzuliefern. Selbst, wenn man lustlos anfängt, wird man mit der Zeit mit seiner Schreibarbeit verschmelzen und sie immer weiter verbessern, weil da ein Gedankenkonstrukt entsteht, in das man sehr viel Zeit investiert. Zu viel Zeit, als das man sich davon lösen könnte und es einfach runterrotzen will.
Meine These: Manchen Autoren mangelt es teilweise sicher an Talent und Gefühl für die Serie, ein vielleicht noch größerer Faktor ist aber, dass man halt mittlerweile alle Elemente irgendwo in ähnlicher Form schon gesehen hat und es immer schwerer wird zu begeistern. (Ja, Perry ich weiß, du wärst zufrieden mit einer ganz klassich aufgebauten Folgen aber ich will halt tendenziell was neues sehen und den meisten Fans geht es ähnlich, vermute ich). Ist es vielleicht normal, dass die Serie langsam, aber sicher an Qualität verliert?

20) Micro © schrieb am 09.06.2021 um 14:03:16 zur Folge Die schweigende Grotte: Traurig ist ja, dass man bei Folge 190 dachte, dass die Hörspiele um Folge 170 rum eigentlich noch deutlich besser waren. Jetzt denke ich, dass es um Folge 190 rum eigentlich irgendwie noch besser war... zumindest geringfügig. Ich will lieber nicht wissen, mit was wir uns bei Folge 230 zufriedengeben sollen.
Abgesehen davon, man kann sich die Folge durchaus anhören, sie gibt einem nur nichts. Es wäre ne verschenkte Stunde, aber mir haben Tornadojäger und Bann des Drachen wesentlich mehr zugesetzt. Ups, sind ja beide von Dittert...

19) Mihai Eftimin © schrieb am 09.06.2021 um 13:59:55 zur Folge Die schweigende Grotte: Wow ... okay, dann ist jetzt wohl ein guter Zeitpunkt, sich auf den Jadekönig zu freuen ...

18) PerryClifton © schrieb am 09.06.2021 um 13:33:37 zur Folge Die schweigende Grotte: So wie du das beschreibst, brauche ich wohl gar nicht erst anfangen, mir bezüglich der aktuellen Hörspiele Hoffnungen zu machen.
Dann wird mein nächsten DDF-Projekt wohl eher "Vollenbuch und Fischer lesen".

 
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