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rocky-beach.com
Interview mit Ronald Kruschak
+++ April 2009 +++


Seit rund drei Wochen gewähren hierzulande knapp 400 Kinosäle Einlass in "Das verfluchte Schloss". Wir dachten, es wäre wieder einmal an der Zeit, den Filmproduzenten Ronald Kruschak zu kleinen Details und zum großen Ganzen zu befragen.

Herr Kruschak, wieviele Gummibärchen passen ins Empire State Building?
Fahrstühle eingerechnet?
Beim Lösen dieser Rechenaufgabe scheint Chancellor Millor, der Darsteller des nach Meinung vieler Fans im ersten drei ???-Film zu schlanke Justus Jonas, selbst einige Gummibärchen verdrückt zu haben - hat er für den zweiten Film etwa zugenommen?
Nein, glücklicherweise hat er eine Physiognomie, die in der Kamera rundlicher wirkt, als jene von Nick Price und Cameron Monaghan ...
"Die drei ??? - Das Geheimnis der Geisterinsel" rief beim Publikum gemischte Reaktionen hervor, viele erkannten "ihre" drei Detektive aus Rocky Beach nicht wieder. Wie waren Ihre Erwartungen wenige Tage vor dem Filmstart von "Das verfluchte Schloss", was den Zuspruch des Publikums anbelangt?
Wir hatten im Rahmen der Kinotour Vorführungen in Anwesenheit der Darsteller in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg (zweimal), Berlin und Erfurt. Wir hatten also schon Erfahrungen in Hinsicht auf die Frage, wie der Film ankommt. Er kommt sehr gut an. Die Rezensionen sind fast ausnahmslos großartig, wir sind also zunächst einmal sehr froh. Beim ersten Film mögen die Reaktionen bei den erwachsenen Fans gemischt gewesen sein, beim Kinderpublikum waren die Reaktionen durchweg hervorragend.
Das Abenteuer auf der "Geisterinsel" vollzog sich - ähnlich wie die Vorlage - vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Konflikte in Südafrika; die Filmbewertungsstelle stufte den Film als "besonders wertvoll" ein. "Das verfluchte Schloss" gilt nun als "wertvoll", und es hat den Anschein, als gehe es im zweiten Film verstärkt in die Geisterbahn. Was wird im zweiten Film anders sein als im ersten, und was bleibt gleich?
Der erste Film hatte eine gewisse pädagogische Komponente, die von der Filmbewertungsstelle gewürdigt wurde. Sie meinen sicher die Antirassismus-Botschaft des ersten Films und die in dem Zusammenhang gezeigte soziale Realität in den Townships von Kapstadt. Für eine sozial-gesellschaftliche Komponente war im zweiten Film kein Platz. Die geplanten drei Filme sollten sich alle deutlich voneinander unterscheiden. Der erste Film sollte ein Action-Adventure-Film werden, der zweite eine Schauergeschichte und der dritte ein Spionage-Thriller. Außerdem zieht sich die Story, nach der Justus den Tod seiner Eltern aufklärt, durch die Trilogie. Das hält die Filme zusammen. Gleich geblieben sind alle Beteiligten. Team und Schauspieler sind weitgehend identisch. Der zweite Film bewegt sich noch mehr im klassischen drei ???-Universum: Sie müssen ein Spukschloss untersuchen, Morton und der Rolls Royce kommen vor, etc.
Apropos: wie kamen Sie auf die Idee, bei Mortons Synchronisation eine Brücke zu den drei ???-Hörspielen zu schlagen? Und hätte Andreas von der Meden den Chauffeur nicht auch gleich spielen können?
Wir versuchen immer Brücken zu der Klassik-Reihe und zu den Hörspielen zu schlagen, wo es sich anbietet ... Man suchte die neuen Schauspieler ausschließlich in Südafrika, wo ja auch der zweite Film durchgehend gedreht wurde.
Alfred Hitchcocks Kurzauftritte waren ein Running Gag in all seinen Filmen. Laufen Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und diesmal auch Jens Wawrczeck erneut durchs Bild?
Die Fans werden sicher gleich entdeckt haben, wer wo vorkommt ...
Es ist gewiss Gummibärchenzählerei, aber im Vorspann des ersten Films war "Recherche und Archiv - Bob Andrews" zu lesen. Erscheinen beim zweiten Film nun die "Recherchen" im richtigen Plural?
Ich sehe in der Übersetzung "Recherche und Archiv" keinen wirklichen Fehler, aber ich glaube, das ist auch allen Beteiligten durchgerutscht.
Im "Geisterinsel"-Film wurden ja einige Genres vermengt, konkrete Filmzitate gehören bei so etwas natürlich zum guten Ton. Wenn aber im Finale unzählige Kinder solidarisch zusammenströmen, um in einer riesigen Gruppe den Bösewicht, in eindrucksvollen Kamerabildern gefilmt, zur Strecke zu bringen, stellt sich die Frage: muss man am Ende eines drei ???-Films das Ende von "Emil und die Detektive" zitieren?
Erich Kästner hat in "Emil" einfach das beste Ende für eine Detektivgeschichte gefunden und wir fanden es in unserer Geschichte sehr passend, wenn die drei ??? aus den USA mit den Kindern aus den Townships gemeinsam den Bösewicht zur Strecke bringen. Wir hatten überlegt, ob die deutliche Anlehnung an "Emil" ein Nachteil wäre, aber wir fanden es passend, uns mit dem Zitat vor Erich Kästner zu verbeugen, der sehr viel für das Genre geleistet hat. Es bringt einfach nichts, sich beim Ausdenken der Stories ständig selber mit Zensur zu behindern. Es war so einfach das beste Ende.
Die in die Vorführungen des "Geisterinsel"-Films strömenden Zuschauer blieben knapp im sechsstelligen Bereich. Als wir Sie wenige Tage vor dem Filmstart fragten, welche Zuschauerzahl für Sie Pflicht sei, meinten Sie, es sei "eine deutlich höhere" als beim jüngsten TKKG-Film (der weniger als 1 Mio. Besucher hatte). Hat der erste drei ???-Film also weder die Pflicht, geschweige denn die Kür bestanden? Die Produktionskosten dürfte er kaum eingespielt haben?
Wenn ich mich recht erinnere, hat der TKKG-Film um die 366.000 Zuschauer gehabt. Wir hatten in Deutschland 940.000 Zuschauer. Das ist eine deutlich höhere Zahl. Wir waren in dem Jahr von 154 deutschen Filmen der Siebterfolgreichste, haben Preise gewonnen und im deutschsprachigen Raum - also inklusive Österreich und Schweiz - über 1,1 Mio. Zuschauer gehabt. Auch in den Artikeln zum zweiten Film wird der erste klar als "Erfolg" bezeichnet. Wenn ein Film mit 940.000 Zuschauern in Deutschland kein Erfolg sein soll, was sollen denn die 148 nachfolgenden Filme sein?
"Das verfluchte Schloss" verzeichnet nach dem dritten Wochenende insgesamt 338.012 Zuschauer, das sind über 200.000 weniger, als "Das Geheimnis der Geisterinsel" zu demselben Zeitpunkt hatte.
Ja, darüber sind wir nicht begeistert.
Nach dem theoretisch international kompatiblen Filmsong "Hide & Seek" von Sasha werben Sie nun mit der Single "Mein eigener Film" von Das Bo - ein deutschsprachiger Hip-Hop-Song inkl. Sample der alten Hörspieltitelmelodie von Carsten Bohn. Sie scheinen nun doch die erwachsengewordenen drei ???-Fans verstärkt ansprechen zu wollen?
Wir sprechen mit den Filmen Kinder und Familien an, klammern die Erwachsenen also nicht aus. Natürlich wollen wir immer Elemente der drei ???-Historie einbauen, deswegen auch die Einbeziehung von Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich, die Partnerschaft mit Kosmos, etc. Und was den internationalen Markt anbelangt, können wir eine englische Fassung des Songs von Das Bo anbieten, oder die Käufer können einen Song aus ihrem eigenen Land benutzen.
In Australien erschien "The Secret of Skeleton Island" direkt auf DVD - mit der englischen Tonspur. Wird es in absehbarer Zeit eine Neuauflage des "Geisterinsel"-Films mit den originalen Dialogen geben, beim "verfluchten Schloss" vielleicht gleich von Anfang an? Und: könnte man als Bonus nicht eine alternative Tonspur mit Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich als Synchronstimmen der drei ??? produzieren? Nur um den Fans mal zu beweisen, wie unwirklich sich das anhören würde? Ein paar Szenen würden vielleicht sogar genügen ...?
Nein, das letzte Thema ist für uns wirklich erledigt. Wir hatten die Frage vor Drehbeginn des ersten Filmes mit den dreien persönlich besprochen und sie haben sofort abgewinkt, da die Stimmen nicht zu unseren Jungs passen würden ... Aber die drei wurden von Anfang an in das Filmprojekt einbezogen. Eine DVD mit englischer Tonspur wird in Deutschland nicht herauskommen, die Sprachversionen sind territorial klar getrennt.
In einem Interview ließ Regisseur Florian Baxmeyer schon recht früh durchblicken, dass es eventuell vom Zuspruch für den ersten Film abhinge, ob bzw. in welcher Form die "silberne Spinne" realisiert werden würde. Noch während der "Geisterinsel"-Film in den Kinos gelaufen war, hatten ja bereits die Dreharbeiten für "Das verfluchte Schloss" begonnen. Wie ist es jetzt, vor dessen Kinostart, um den dritten Teil, die "silberne Spinne", bestellt? Wie weit ist das Drehbuch gediehen? Wer schreibt es?
Wird der zweite Film erfolgreich, werden wir weitermachen. Die Story steht ja längst, die Grundkonstruktionen aller drei Teile waren schon vor Drehbeginn des ersten Teils festgelegt. Wir sind in der Entwicklung, das Drehbuch würde wieder Philip LaZebnik schreiben.
Sollte der unglückliche Fall eintreten, dass die Finanzierung nicht mehr so üppig fließt wie bei den ersten beiden Filmen, so wäre es ja auch denkbar, die "silberne Spinne" als Pilotfilm der TV-Serie zu inszenieren - sofern diese dann noch in Angriff genommen wird. Können Sie zum jetzigen Zeitpunkt etwas über die Planungen zur TV-Serie sagen? Gibt es bereits Kooperationspartner? Sind Skripte in der Produktion? Nehmen Sie sich die übrigen Folgen von Robert Arthur vor, oder erfinden Sie komplett neue Abenteuer?
Wir wollen die Serie machen. Ob es klappt, ist noch unsicher. Wir sind in Gesprächen.
Die Darsteller der drei ??? sind inzwischen ordentlich gewachsen; den Fotos der jüngsten Premierenfeier zufolge ist Bob inzwischen sogar größer als Justus. Läuft Ihnen nicht die Zeit davon, oder wird das einkalkuliert, sprich: werden die drei Detektive im Filmuniversum ebenso merklich älter?
Ja, das war von vornherein der Plan für die Trilogie. Wir haben die Jungs so gecastet, dass sie beim dritten Film 16, 17 Jahre sein würden. Damit wären sie dann im Alter der deutschen Kosmos-Romane angekommen.
Wie bewerten Sie den gütlichen Ausgang des Rechtsstreits zwischen Buch- und Hörspielproduzenten der drei ???-Serie? Spielt das für Ihre Arbeit überhaupt eine Rolle?
Ja, es spielt eine große Rolle, weil die Arthurs und über sie auch wir damit belastet waren. Jetzt können wir in Ruhe und in Partnerschaft sowohl mit dem Kosmos-Verlag, mit BMG und auch mit den Arthurs kommunizieren.
Werden wir jemals erfahren, was es mit dem Fall des "niesenden Elefanten" auf sich hat?
Ja, der Elefant hatte ein Gemälde im Rüssel, auf deren Rückseite eine Schatzkarte war, Hugenay hatte den Elefanten fast zu Tode gekitzelt, damit er das Bild ausniest, in letzter Minute kamen die drei ??? dazwischen ... aber sagen Sie bloß, das wussten Sie nicht?!
Die Fragen stellte das Team der rocky-beach.com.
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