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Interviews mit Peter Lerangis
+++ 2002 +++


Peter Lerangis ist seit den späten 1980er Jahren im Geschäft: dutzende Bücher in verschiedenen Kinder- und Jugendserien, diverse Romanfassungen von Hollywood-Filmen und unzählige unter Pseudonymen veröffentlichte Geschichten stehen auf seiner Liste. Leider war es ihm nicht vergönnt, mehr als nur ein Buch zur Crimebusters-Serie beizusteuern: nachdem er relativ spät zum Autorenteam stieß und die 9. Folge Foul Play verfasst hatte, bekam er den Auftrag für eine zweite Geschichte, die auch im letzten Crimebusters-Buch angekündigt wurde, dann aber nie erschien. In diesem e-Mail-Interview erzählt er uns ein wenig über Brain Wash und verrät auch einige Details zu Foul Play. Wir haben die Fragen mit den Übersetzungen eines von Mark Zahn geführten Interviews angereichert und danken dem Verfasser herzlich für die Erlaubnis hierfür.

Darf ich fragen, wie alt du bist?
Oh ... irgendwas zwischen 20 und dem Tod.
Wie bist du zu den Crimebusters gekommen? [MZ]
Zu jener Zeit habe ich an den Serien Hardy Boys und Nancy Drew & Hardy Boys Super Mysteries geschrieben. Einer meiner Lektoren war Bill McCay, übrigens auch ein guter Freund von mir. Er hatte bereits eine Anfrage von Jenny Fanelli bei Random House/Knopf erhalten, ob er nicht eine drei ???-Geschichte schreiben wolle. Eines Tages kam er auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht auch Lust hätte. Ich antwortete: "Drei was?" und so begann es.
Du hast Gefahr im Verzug so um 1990 herum geschrieben; wie lange war die Schriftstellerei da schon dein Beruf? [MZ]
Etwa drei Jahre.
Warst du ein Fan der älteren drei ???-Bücher, und gab es da Lieblingsfolgen? [MZ]
Die habe ich als Kind nie gelesen! Aber natürlich habe ich mich vor dem Schreiben in die Serie eingearbeitet, und besonders mit dem gestohlenen Preis hatte ich viel Spaß.
Ich habe gelesen, dass Jack London zu jenen Autoren zählt, die dich in deiner Kindheit beeinflusst haben. Gibt es noch andere Bücher? [MZ]
Dr. Seuss hielt ich für ein Genie, ich kannte jedes seiner Bücher auswendig. 1984 habe ich schon sehr früh gelesen, das hat mich sehr beeindruckt - es hat mich erschreckt, aber auch fasziniert. Von Tom Swift verschlang ich alles, was mir in die Hände fiel, und The Forgotten Door von Alexander Key las ich rauf und runter.
Nach Foul Play wurdest du mit einem weiteren Buch der Crimebusters-Serie betraut: Brain Wash. Hat es dich überrascht, dass die Serie so schnell abgesetzt wurde, zumal dein Manuskript ja bereits fertiggestellt war, aber nie zur Veröffentlichung gelangte? [MZ]
Brain Dead - so fühlte ich mich, nachdem ich vom Aus der Serie und des Buches erfuhr. Das hatte eine wirklich interessante Handlung. Jahre später erhielt Random House eine Anfrage (aus England, glaube ich), ob es möglich sei, Brain Wash zu veröffentlichen, aber das Manuskript war zu lang. Ich überarbeitete es, doch abermals stoppte man die Veröffentlichung, bevor es auch nur irgend jemand lesen konnte.
Besteht für die Fans noch die Hoffnung, irgendwann einmal Brain Wash lesen zu dürfen? Kannst du uns mit einer kurzen Inhaltsangabe dienen?
Nun, damit hätte ich persönlich kein Problem. Allerdings besitze ich nicht die Rechte an den Figuren, also würde ich gegen das Urheberrecht verstoßen! Wenn vielleicht viele hartgesottene Fans so etwas wie eine Unterschriften- oder Briefaktion starten und diese an die amerikanischen und deutschen Verleger schicken würden, dann überlegen die es sich vielleicht doch noch, das Buch nach einer so langen Zeit zu veröffentlichen! Was den Inhalt angeht - um ehrlich zu sein, ich habe das Buch nun vor knapp zehn Jahren geschrieben und mittlerweile die meisten Einzelheiten vergessen. Im Grunde mussten die drei Detektive einen Freund retten, der sich einer religiösen Kultgemeinschaft angeschlossen und mit ihnen das Weite gesucht hatte - der Sekte stand ein böser und SEHR charismatischer Anführer vor.
Staffierte dich Random House auch mit der Crimebusters-Serienbibel aus, in der detailliert beschrieben wurde, wie jede Figur in der neuen Serie beschrieben werden sollte? [MZ]
Ja, es war in der Tat sehr detailliert.
Das Format der Crimebusters-Bücher ist sehr strikt. Gab es Vorschriften, eine bestimmte Anzahl von Seiten zu füllen? Waren Szenen wie Verfolgungsjagden oder Karateeinlagen der drei ??? Pflicht? [MZ]
Na, und ob ...
Hat dich irgend etwas Besonderes zu Gefahr im Verzug inspiriert?
Ich habe mal als Schauspieler in Musicals mein Geld verdient. Die Namen vieler Personen (Garber, Bernardi, Jacobs etc.) deuten auf Kollegen und Freunde im Theater hin. Der im Buch beschriebene Vorfall basiert auf etwas, das einem meiner Freunde in einer Broadway-Show namens "Shogun" widerfuhr: er wurde von einer herabfallenden Requisite getroffen.
Bernardi ist ein sehr lustiger Name, den mag ich sehr gern! Jetzt weiß ich auch, warum er mit New Yorker Akzent spricht! Lass mich raten, in Wirklichkeit hat er auch einen?
Nein, den hat er nicht. Er ist sehr gebildet und, naja, welterfahren. Das ist ein Teil des Witzes.
Hast du viel für Gefahr im Verzug recherchieren müssen? [MZ]
Ja, vor allem für die Karate- und Lingoszenen. Im Musical-Geschäft kannte ich mich ja schon aus.
Ist dir beim Schreiben von Gefahr im Verzug irgend etwas schwer gefallen? Gibt's da Anekdoten? [MZ]
Wenn es um gute Kapitelüberschriften ging, war ich richtig schlecht. Meine Lektorin hat sie mir immer und immer wieder zurückgeschickt: "Nein, das funktioniert so nicht ... versuch's noch einmal ..." Nun ja, auf den Titel für Kapitel 14, Phantom of the Operating System, war ich mächtig stolz: was für ein Wortwitz, und der passte auch noch zur Handlung im Kapitel! Phantom of the Opera war ja gerade am Broadway erfolgreich, und das DOS-Betriebssystem war auf dem Vormarsch (wir schrieben das Jahr 1989 ...). Tja, und meine Lektorin hat das überhaupt nicht verstanden. Das brach mir doch beinahe das Herz. Plötzlich rief sie mich an und erzählte mir, sie hätte den Titel ihrem Ehemann gezeigt, der von Computern Ahnung hatte, und der hätte gemeint, die Formulierung sei lustig. Der Titel blieb also - hurra!
Gefiel dir das Cover deines Crimebusters-Buches? Hast du dich darüber mit dem Zeichner unterhalten?
Den Zeichner der Coverillustration habe ich weder getroffen, noch gesprochen, aber das Bild gefällt mir. Die Rot- und Gelbtöne fallen doch sehr ins Auge.
Andere Crimebusters-Autoren haben erwähnt, dass sie keine Einmalzahlung erhielten, sondern prozentual an den Gewinnen beteiligt wurden. War das bei dir auch der Fall? [MZ]
Ja.
Was meinst du: hättest du bei den Crimebusters weiter gemacht und einen dritten Band geschrieben? [MZ]
Ich denke, ja. Die drei ??? mochte ich sehr, und die Zusammenarbeit mit meiner Lektorin war fantastisch.
Wie sieht die Zukunft für Serienliteratur für Kinder und Jugendliche aus? [MZ]
Ja, wenn ich das wüsste, stünden die Verleger bei mir Schlange. Im Prinzip dringt das, was bei den Erwachsenen populär ist, auch zu den Jugendlichen durch, aber welche Lehren wir daraus ziehen sollten, das kann keiner mit Bestimmtheit sagen.
Deine Watchers-Bücher haben sich einen beachtlichen Fankreis aufgebaut - wird es da weitere Folgen geben? [MZ]
Die Planungen sind noch nicht weiter als bis zur Folge 6. Allerdings hat sich ein Film- und Fernsehproduzent für kurzem die Option auf eine Verwertung gesichert. Wenn daraus was wird, könnte die Serie weiterlaufen.
Welche Bücher hast du in jüngster Zeit gelesen? [MZ]
Death Comes as the End von Agatha Christie, Give Me My Father's Body von Kenn Harper, Ex Libris by Anne Fadiman, Winn-Dixie von Kate DiCamillo und Moby Dick von Herman Melville.
Und wie steht es um die Zukunft von Peter Lerangis? [MZ]
Ferien, einfach nur Ferien! Äh, na ja, Wunschdenken! Eine neue Mystery-Serie für jüngere Leser (also 2. oder 3. Klasse) mit dem Namen ABRACADABRA steht in den Startlöchern; es geht um einen Club von Zauberdetektiven - und Zauber bedeutet in diesem Fall magische Tricks, kein Fantasy. Danach erscheint ein Hardcover-Buch für Jugendliche, das wird wohl Smiler's Bones heißen, das dreht sich um einen Eskimojungen, der im New York der vorletzten Jahrhundertwende zum Waisen wird.
Verwendest du für deine anderen Bücher Pseudonyme, oder schreibst du alles unter deinem echten Namen?
Andere von mir benutzte Namen sind A.L. Singer (ein Anagramm von "Lerangis"), George Spelvin und Dr. R.E. Volting. Zudem war ich Ghostwriter vieler Bücher von Ann Martin, die es wirklich gibt.
Bekommst du Feedback von Fans hinsichtlich Gefahr im Verzug?
Manchmal bekomme ich Briefe. Die Webmaster der www.threeinvestigatorsbooks.com sind sehr enthusiastisch. Und vor einigen Jahren hat mich ein gewisser Tom Calhoun befragt, der an einem Buch über die drei ??? arbeitete [Anm.: das bis heute nicht erschienen ist!].
Warst du jemals in Deutschland?
Nein. Aber ich würde sehr gerne. In der High School bestand die Möglichkeit. Ich hab' den Austausch aber nicht mitgemacht, und das habe ich seitdem bereut.
Die Fragen stellten Mark Zahn und das Team der rocky-beach.com. Übersetzung aus dem Amerikanischen: Matthias Bogucki und Sven Haarmann.
Weiterführende Links:
Mark Zahn: Peter Lerangis. An Interview with a Crimebusters Author (2002)
The Bayport Gazette, Issue 11: An Interview with Peter Lerangis (2003)
zum Autorenspezial

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