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Interview mit Katharina Fischer

+++ Mai 1999 +++


Seit dem Erscheinen des Buches "Wolfsgesicht" wundert sich die drei ??? Leserschaft, wer hinter dem Namen Katharina Fischer steckt... Nun, auch wenn wir nicht klären konnten, ob es sich hierbei nur um ein Pseudonym handelt, haben wir es immerhin geschafft, Frau Fischer ein paar Fragen zu stellen! Also seid bereit, Katharina Fischer zu entdecken!

Wie alt sind Sie? Wo in Deutschland wohnen Sie?
Ich gehe so auf die 30 zu und lebe in Norddeutschland.
Ihr Lebensmotto lautet...
Puh, wenn ich da anfangen würde, richtig drüber nachzudenken, wäre der Abend gelaufen...
Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Also, ich würde eine Menge Bücher mitnehmen, natürlich auch von den drei Fragezeichen (welche verrate ich besser nicht...). Dazu viele andere Romane und natürlich noch - ganz wichtig - ein Buch mit den richtigen Tips für das Überleben auf einsamen Inseln. Dann einen Solarlaptop für viele drei ??? Bücher, einen Solar CD-Player und meine Lieblings-CDs, ein paar nette Leute (aber dann ist es ja nicht mehr einsam)... mir fällt da noch viel ein. Wieviel Platz ist denn auf dem Schiff?
Wie kamen Sie dazu, ein drei ??? Buch zu schreiben? Sind Sie selbst ein Fan, haben Sie Kindheitserinnerungen an die drei Fragezeichen?
Als Kind habe ich die drei ??? gelesen, aber auch andere Krimis, Blyton zum Beispiel. Durch ein Seminar über Kinderbücher fiel mir dann später wieder ein drei ??? Band in die Hände, und nachdem ich dann drei Stück gelesen hatte war ich sozusagen wieder drauf.
Wie viele Folgen der drei ??? Bücher (zur Zeit 86) kennen Sie?
Gelesen habe ich inzwischen, na, sagen wir mal deutlich über dreißig Stück, etwa 20 Cassetten habe ich gehört. Letztlich sind aber in den Büchern die Geschichten ausführlicher, das liegt halt am Medium.
Was finden Sie an der Serie / an den drei ??? faszinierend?
Ich finde es einfach unglaublich, daß die drei ??? seit - ich glaube - etwa dreißig Jahren erscheinen. Das hat noch keine Kinderkrimi-Serie geschafft. Uns es scheint Kult zu werden. Die drei ??? sind die Dinosaurier, aber quicklebendig. Bei Blyton, etc. gibt es ja nichts Neues mehr, und die jüngeren Serien sind meiner Meinung nach nicht alle so liebevoll gebaut (Daß bereits die amerikanischen Autoren ein ganz besonderes Verhältnis zu Justus, Peter und Bob gehabt haben, kann man sehr schön im Interview mit Gayle Lynds und Denis Lynds nachlesen... -- [hier im Autorenspecial]).
Die Grundkonstellation, die Robert Arthur erfunden hat, ist einfach so gut, daß sie Jahrzehnte überdauert. Dabei hat sich die Serie immer ein kleines Stück mit der Zeit entwickelt, ohne aber ihre Grundsätze zu verlieren. (Na gut, mal mehr, mal weniger, aber insgesamt ist die Serie stark genug für den einen oder anderen Ausflug.)
Toll ist auch, besonders für mich, die ich hin und wieder in der Werbeagentur arbeite, daß das Coverkonzept seit dem ersten Tag anhält und mittlerweile längst zum Markenzeichen geworden ist. Das alles haben die Amerikaner leider nicht geschafft, dort wurde die Reihe ja eingestellt.
Schreiben / schrieben Sie auch für andere Serien?
Nein, ansonsten habe ich nur für die Schublade geschrieben.
Werden Sie wieder ein Buch zur Serie beisteuern?
Ich muß noch genauer über die nächste Story nachdenken, die dann der Kosmos-Lektorin gefallen muß, und dann wäre wohl das nächste Jahr im Herbst oder etwas später was möglich. Also von mir aus natürlich: gerne!
Wie stehen Sie den Neuerungen der Serie (Freundinnen etc...) gegenüber? Sie haben ja auch ein Mädel eingebaut, allerdings auf Freundinnen weitestgehend verzichtet...
Im Internet wird ja heiß diskutiert, aber ich habe eigentlich nichts gegen Mädchen in den Stories. Es gibt uns nun mal, oder? Und es lesen auch viele Mädchen die drei ???. Andererseits muß ich zugeben, daß ich Elisabeth, Kelly und Lys nicht besonders mag, am wenigsten von allen mag ich die 'Barbiepuppe' Lys. Darum habe ich Justus in Wolfsgesicht mal ein anderes Mädchen gönnen wollen, mit dem er vielleicht etwas mehr Spaß hat und die ein bißchen lebendiger ist. (Keine Angst: Sie muß ja nicht gleich seine Freundin werden...)
Natürlich habe ich mich wegen Lys gleich beim Kosmos-Lektorat rückversichert, und dort fand man auch, dass Lys zwar eine Freundin , aber nicht unbedingt die Freundin von Justus sei. (Die Lektorin ist übrigens sehr in Ordnung, witzig, trinkfest, aber auch sehr sehr streng...)
Alles in allem denke ich, die Freundinnen können mal auftauchen, können auch mal ganz wegbleiben, auf alle Fälle sollen sie nicht so püppchenhaft wie in manchen anderen Serien sein (das sind sie letztlich auch nicht), aber vor allem müssen Justus, Peter und Bob klar die Hauptfiguren bleiben. Es ist und bleibt eindeutig ihre Detektivserie.
(Gut gefallen hat mir zum Beispiel Jelena aus "Musik des Teufels" (Buchversion). Oder in "Fouls" (Buchversion) ist der Einsatz von Kelly auch noch okay.)
Mit den anderen Neuerungen (Auto, Computer) verhält es sich meiner Meinung nach ebenso: gemäßigt ist in Ordnung, aber es sollte auch zur Story passen. Und es wäre ja unlogisch, wenn ausgerechnet Justus, Peter und Bob nicht über Computer oder leihweise auch Handy verfügen, während alle Kids heutzutage damit längst umgehen. Bei den zehn- bis zwölfjährigen Leserinnen und Lesern wird das alles ohnehin nicht so heiß gegessen...
Wie sind Sie auf die Idee zu Ihrem Buch "Wolfsgesicht" gekommen?
Wie ich zu dieser Idee gekommen bin? Nun ja, ich weiß es noch genau. Ich saß in einem Werbeseminar und der Trainer erzählte von diesen Psychologischen Modellen, daß man sich im Gehirn die Wirklichkeit aus verschiedenen Informationen sinnvoll zusammenbastelt und daß man da auch ganz schön falsch mit liegen kann, weil man zum Beispiel auch immer besondere Zusammenhänge gerne herstellen will oder eben darauf geeicht ist. Dann erzählte er weiter über andere Dinge, es wurde langweiliger und ich hörte nicht mehr richtig zu und überlegt statt dessen an diesem Wirklichkeitsmodell herum.
Ein Detektiv geht ja ebenso vor, dachte ich mir: Er reimt sich aus verschiedenen Teilen eine vielleicht "wahre" Geschichte zusammen, ähnlich wie es Bob dann in dem Buch überlegt. Umgekehrt gedacht kann das ein Verbrecher ja nutzen, um eine falsche Fährte zu legen. So kam ich langsam auf den Kern der Story und mußte den Rest "nur" noch herum und dazuerfinden.
Gibt es das Lied von Peter Gabriel wirklich? Auf welchem Album?
Ja, das gibt es, es ist auf "Ein deutsches Album" erschienen und heißt wie im Buch geschrieben "Schnappschuß". Die Platte gibt es auch in der englischen Originalversion.
Haben Sie schon viel Reaktion auf Ihr Werk bekommen? Positive oder negative?
Ich habe das Buch zum Test einigen zehn- und zwölfjährigen zu lesen gegeben und die waren zufrieden. Und im Internet habe ich zum Glück ja auch Glück gehabt.
Bekommen Sie viel vom Rummel um die drei ??? im Internet mit?
Das Lektorat von Kosmos hat mich auf die drei ??? Seiten aufmerksam gemacht und nun schaue ich, wenn ich irgendwo die Gelegenheit habe, gerne mal hinein. So habe ich auch das Interview mit Arden entdeckt und die Freundinnendiskussion mitbekommen, etc...
Wie gefällt Ihnen das Titelbild Ihres Buches?
Ich glaube, es ist in Ordnung, oder?
Was erwarten Sie sich vom Hörspiel zu "Wolfsgesicht"?
Ich bin mal gespannt, was auftaucht und was nicht. Reynolds wurde gestrichen, habe ich im Internet [hier] gelesen. Ist ja auch nachvollziehbar, weil nur eine Nebenszene, aber das sind die Dinge, die in den Büchern eben drinstehen (und manchmal das Salz in der Suppe sind - Reynolds übernimmt hier eine Funktion, die früher Hitchcock inne hatte).
Dafür haben die Hörspiele vielleicht andere Ideen, die aus der Umsetzung herauskommen. Je nachdem, wieviel Zeit da reininvestiert wird.
Bücher und Hörspiele sehe ich getrennt, es gibt zum Beispiel bessere Bücher und daraus schlechtere Hörspiele genauso wie umgekehrt. Wie gesagt, ich bin gespannt.
Stehen Sie in Kontakt zu Ihren Kollegen Marx, Minninger, Nevis?
Nein, aber ich lese die drei neuen Autoren gerne, nicht nur, um auf dem Stand der Dinge zu bleiben, sondern vor allem: weil's Spaß macht!
Haben Sie zum Schluß noch Anekdoten, die Sie uns nicht vorenthalten möchten?
Ich glaube, hier verhält es sich so ähnlich wie mit der Frage nach dem Lebensmotto. Anekdoten fallen mir erst ein, wenn der Computer aus ist.
Frau Fischer, wir danken Ihnen für Ihre Zeit und Ausführlichkeit!
zum Autorenspecial

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