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+++ 2007 +++
Oliver Rohrbeck, allen drei ???-Fans als Hörspielstimme des Ersten Detektivs wohlbekannt, wurde von Studio Hamburg mit der deutschsprachigen Synchronregie des ersten drei ???-Kinofilms "Das Geheimnis der Geisterinsel" betraut. Das folgende Interview wurde uns von der Pressestelle von Buena Vista International zur Verfügung gestellt.
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Was war Ihre Reaktion, als Sie hörten, dass es einen Kinofilm mit den "Die drei ???" geben würde?
Es liegt auf der Hand, die Abenteuer von Justus, Peter und Bob in Filmform zu verpacken. Aber ich muss gestehen: Es war schon ein komischer Gedanke, weil es immer geheißen hatte, dass man den Stoff nicht verfilmen wolle. Bei den Hörspielen hat jeder die Welt der "Die drei ???" immer selbst im Kopf. Jeder stellt sie sich anders vor. Als es hieß, es würde ein konkretes Bild für diese Welt entstehen und geprägt werden, da war das ein merkwürdiges Gefühl. Wir haben uns aber schnell an die Idee gewöhnt, dass der Film kommen würde. Es handelt sich um zwei völlig verschiedene Welten – Hörspiel und Film. Und die kommen sich eigentlich auch nicht in die Quere. Ich freue mich natürlich, dass der Film so gut geworden ist. Mir gefällt die Umsetzung, die Fantasie, die die Macher bewiesen haben bei ihren Überlegungen, wie diese Welt wirklich aussehen könnte. Gerade die eingebauten Details sind sehr liebevoll gestaltet. |
Sie haben die Dreharbeiten in Südafrika besucht. Wie haben Sie das erlebt?
Ich wurde eingeladen und sollte eigentlich zu Drehtagen vor Ort sein, an denen in der Zentrale gefilmt wird. Das ging leider aus terminlichen Gründen nicht, weshalb ich erst später am Set war. Das war natürlich ein Riesenaufwand, der da betrieben wurde, mit einer hohen Professionalität. Und dass es sich um eine sehr liebevolle Umsetzung handeln sollte, das hat man sofort gesehen. Und klar, das fanden wir gut. |
Haben Sie sich mit Ihren beiden "Die drei ???"-Kollegen Andreas Fröhlich und Jens Wawrczeck ausgetauscht?
Jens hatte keine Zeit, das Set zu besuchen. Aber Andreas war da, als in der Zentrale gedreht wurde. Er hat sogar einen kleinen Gastauftritt. Er äußerte sich nur begeistert, wie schön man alles umgesetzt hätte. Er war sehr angetan. |
Wie kam es dazu, dass Sie die Synchronregie für das Projekt übernahmen?
Ronald Kruschak, der Creative Producer, sprach uns bei unseren Aufenthalten in Südafrika an, ob wir das gerne übernehmen würden. Es gibt bei den "Die drei ???" gewisse sprachliche Eigenheiten bei den drei Hauptfiguren, die eine ganz bestimmte Art und Weise haben zu reden. Tatsächlich bot sich das aufgrund unserer Erfahrung im Umgang mit der Regie von Synchronarbeiten bei großen internationalen Spielfilmen an, dass einer von uns die Aufgabe übernehmen würde. Wir haben das untereinander geklärt, wobei der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle spielte. Das Los fiel schließlich auf mich. |
Gab es Überlegungen, ob Sie nicht vielleicht selbst die Figuren sprechen könnten?
Das weiß ich nicht. Bei uns stand das nie zur Debatte. Das wäre aber auch albern gewesen. Da hätten wir sofort gesagt, dass wir das nicht wollten. Es ist ja klar, dass wir mit Anfang 40 nicht 13-jährige Jungs sprechen können. Das würde sich immer merkwürdig anhören und dem Film nicht zugute kommen, weil er dann lächerlich wirken würde. Und wir würden unserer Hörspielgemeinde mit so einer Entscheidung auch zu verstehen geben, dass wir uns die Welt der "Die drei ???" immer so vorgestellt hätten. So müssen die Figuren jetzt aussehen, wenn ihr euch die Hörspiele anhört. Wichtig war uns, die beiden Welten klar und streng zu trennen. Wir wollen keine Bilder vorgeben. Das soll sich weiterhin jeder selbst vorstellen. Und die Filmwelt, eine ganz andere Welt, hat fortan einen ganz bestimmten Look - und zwar einen Look, der mir wirklich sehr gut gefällt. |
Inwiefern hat sich die Synchronregie zu "Die drei ??? - Das Geheimnis der Geisterinsel" von anderen Synchronarbeiten unterschieden?
Auf rein professioneller Ebene hat sie sich nicht sonderlich unterschieden. Man hält sich immer an das Original, den Originalfilm, was von ihm vorgegeben wird. Entsprechend haben wir die Stimmen ausgesucht, die zu den drei jungen Schauspielern passen. Dafür gab es ein Riesencasting. Der Unterschied war, dass ich meine Arbeit mit dem Regisseur des Films abstimmen konnte. Das kommt eher selten vor. Ich konnte mich auf ein zweites Urteil verlassen, was sonst meistens nicht der Fall ist. |
War diese Arbeit emotionaler für Sie als üblich?
Das Thema begleitet mich mein Leben lang, es ist seit 30 Jahren eine sehr präsente Größe. Natürlich ist das dann eine emotionale Angelegenheit. Mir war es wichtig, dass die Arbeit sehr gut wird. Ich bin froh, dass der ganze Film so gut geworden ist und sich wirklich sehen lassen kann. |
Könnte man Ihre Mitwirkung an dem Projekt als Synchronregisseur auch als eine Art Gütesiegel bezeichnen?
Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Wenn das jetzt ein billiger, rasch hingeworfener Film gewesen wäre, mit dem man schnell mal ein bisschen abkassieren wollte, und ich zu irgendeinem Zeitpunkt gemerkt hätte, dass man sich damit keine große Mühe gibt, dann hätte ich meine Mitarbeit bestimmt zurückgezogen. |
Hand aufs Herz: Was hätten Sie bei dem Film anders gemacht?
In jedem Fall hätte ich nicht viel anders gemacht. Das ist alles richtig so, wie Florian Baxmeyer das hinbekommen hat. Man musste sich auf eine bestimmte Zeit festlegen, in der die Geschichte spielt. Das ist bei den Hörspielen nicht der Fall, die spielen irgendwann, aber keiner weiß es genau. Der Film musste sagen, er spielt 2006. Er musste sich für Bilder und Gesichter entscheiden. Das ist alles gut gelöst worden. Ein bisschen hat man die Handlung von den klassischen "Die drei ???"-Geschichten weiterentwickelt, indem man etwas mehr Action bietet. Die Geschichte mit dem Mädchen kommt dazu, was es in den klassischen Hörspielen und Büchern mit den "Die drei ???" nicht gibt. Man findet ein paar moderne Elemente, die es bei den Hörspielen nicht gibt. Das war eine bewusste Entscheidung der Filmemacher, um den Film auch weltweit auswerten zu können. Ich kann nur sagen: Dem Film tut das sehr gut. |
Werden Sie bei Teil 2 auch wieder mit von der Partie sein?
Die Option halte ich mir auf jeden Fall offen. Es war eine sehr schöne Arbeit. Wenn man mich wieder fragen sollte, höre ich sicher aufmerksam zu. |
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