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Die Weiterentwicklung der Serie

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266) Ola-Nordmann © schrieb am 22.05.2020 um 17:27:50: Also das mit dem alleinigen Bezug auf die Klassiker in diesem engen Rahmen kann ich so nicht sehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich meine Hochzeit schon zu Zeiten der Crimebuster und BJHW hatte und diese Folgen daher einfach als meine Klassiker sehe. Im Bekanntenkreis ist es ähnlich. Klar, man hat gemerkt, dass die Jungs älter wurden und sich was geändert hat, aber es waren wegen der Etikettierung halt immer noch die Fragezeichen und kein Spinoff. [Br]
Ein weiterer Punkt ist bei mir sicher auch, dass ich aus der Bücherfraktion komme. Ich habe ein paar alte Kassetten, aber ich habe sehr viele Bücher aus der Zeit. Oli, Jens und Andi waren für mich lange Zeit nicht die Personifizierung der ???. Mit Folge 100 bin ich nach einer Teenie-Pause wieder eingestiegen, bevor ich auf die Idee kam, mal wieder ein Hörspiel zu kaufen gingen Jahre ins Land, die Bücher hatte ich von dem Zeitpunkt an alle (ok, nicht direkt ab 101, aber so ab 110). Die Phase, mit der mich kaum etwas verbindet ist die ab dem ersten Marx bis dahin.
265) Boomtown © schrieb am 22.05.2020 um 16:10:38: @264 OK, man könnte es auch so formulieren, dass die Serie da nicht endete, sondern gekapert wurde und unter falscher Flagge weiter segelte. Man stelle sich mal folgendes Szenario vor: Das ZDF strahlt Breaking Bad aus. Dann unter dem Titel BB auch noch Better Call Saul. Und weil's so gut läuft, castet man die beiden Hauptdarsteller als alleinige Zugpferde und produziert die Serie auf eigene Faust auf der losen Grundlage von Better Call Saul unter dem Titel BB weiter. Absurd? Ja. Aber im Prinzip das gleiche. Aber war ja "nur" ne Jugendserie, da konnte man sich das vermeintlich erlauben. Aber es ist keineswegs so, dass dieser Etikettenschwindel nicht schon damals aufgefallen wäre.

Wie ich auf die Idee komme, dass sich fast alle Erwachsenen Fans nur auf die Klassiker beziehen? Ganz, einfach, weil sich seit 20 Jahren intensiv die Rezeption der Serie verfolge. Ob im persönlichen Austausch auf Veranstaltungen, virtuell oder im Alltag, es ergibt sich ein eindeutiges Bild. Das selbe bei der Art wie Veranstaltungen konzipiert werden, Interviews geführt werden oder Merch vermarktet wird. Und klar, das sind die selben Leute, die nach wie vor die neuen Folgen sammeln, was dann aber für die allermeisten einen rituellen Mehrwert hat. Man freut sich halt über Olli, Jens und Andi in ihren Paraderollen als eine Konstante im Leben. Inhaltlich bleibt doch da schon lange nichts mehr hängen.

Dass es bei Random House ein stringenteres Lektorat gab als bei Kosmos, denke ich mir ja auch nicht aus. Man lese nur mal das Interview mit Arden. Mit dem Einzug der deutschen Autoren begann auch das Selektieren. Marx für sich genommen hat einheitlich abgeliefert, allgemein kann davon meiner Meinung nach keine Rede sein.

Dass der Serienerfinder die meisten Figuren eingeführt hat und die dann für einen gewissen Zeitraum die Serie tragen konnten, liegt ja in der Natur der Sache. Nur gab es viel weniger Klassiker als deutsche Folgen. Wenn man alte Nebenfiguren aus der Serie raus schreibt aber insgesamt über 200 Folgen produzieren will, sollte man halt schon für adäquaten Ersatz sorgen und das ist nie gelungen. Marx hat seine größten Hits ja auch nur mit alten Figuren abgeliefert.

@261 Ja, Marx hat die Serie in der Phase mit Abstand am stärksten geprägt, aber es reichen doch schon Verdeckte Fouls, Todesflug und Vampir im Internet, um den Flow zu zerstören. Und genau, für die meisten sind die aktuellen Folgen Einschlafritual oder dafür d die Sammlung in der Vitrine üppig aussehen zu lassen. Was auch sonst? Wer will sich schon ernsthaft inhaltlich mit einer MaSo-Folge auseinandersetzten und darüber diskutieren?
264) Dave © schrieb am 21.05.2020 um 12:36:17: @Boomtown: Nein es ist nicht de Facto so, dass die Reihe 1986 endete, auch wenn auch das wieder etwas ist was du seit Jahren behauptest und ich ebensolange als bodenlose Frechheit gegenüber der Autoren, die danach ihr Herzblut in die Reihe gesteckt habe, empfinde. Mag sein, dass du danach nichts mehr mit dem Werdegang der drei ??? anfangen kannst, das ist völlig ok. Aber deine eigenen Empfindungen hier wieder und wieder als Fakt hinzustellen ist eben einfach falsch. Ich habe auch keine Ahnung wie du auf die Idee kommst, dass sich fast alle erwachsenen Fans nur auf die Klassiker beziehen. Erstens zeigen die Amazonbewertungen der aktuellen Folgen, die wohl in erster Linie von erwachsnen stammen, dass ein großer Teil der Fans selbst mit dem aktuellen Zustand der Reihe noch eine ganze Menge anfangen kann, und von denen, die im Momoment unzufrieden sind sind bei weitem nicht alle reine Klassikerfans. Ich kritisiere die Entwicklung der Reihe in den letzten zehn Jahren auch sehr, aber ich beziehe mich definitiv nicht nur auf die Klassiker. Einige der in meinen Augen besten Fälle wurden erst nach 1990 geschrieben, und auch einige der Kultelemente, wie Tante Mathildas Kirschkuchen, erst später eingeführt.
Wenn du gegen einen roten Faden argumentieren willst solltest du dir nicht das eine Extrembeispiel Todesflug herauspicken. Dein anderes Beispiel ist schon wieder viel schwächer. Sicher "Das Erbe des Meisterdiebs" und "Gift per E-Mail" sind unterschiedlich, aber nie und nimmer unvereinbar. Die passen für mich tatsächlich recht gut hintereinander. Bei den Klassikern gab es auch Ausreißer wie "...und die silberne Spinne" oder "...und der unsichtbare Gegner" die sich von ihren Nachbarfolgen deutlich stärker abheben, als dein genanntes zweites Beispiel. Atmosphärisch wirkt die Phase 70 bis 100 für mich absolut stimmig, genauso wie die Klassiker oder die Crimebusters.
Du hast recht damit, dass Jelena oder Grey von den meisten anderen Autoren ignoriert werden, aber auch das war in den Klassikern keineswegs anders. Nehmen wir einmal die beiden Figuren als Vergleich von denen sie laut dir ein "billiger Abklatsch" sind. Hugenay wurde ausschließlich von Arthur verwendet und Allie lediglich von Carey. Dagegen wurde zumindest Jelena auch schon mehrfach von Erlhoff erwähnt. Ebenso wie Lesley, die schon von mindestens vier Autoren verwendet wurde. Und Rubbish George wird sowohl von Marx als auch von Nevis immer wieder verwendet. Und sicher, nahezu jeder drei ??? Fan kennt Skinny, Morton, Reynolds, Hugenay und Hitchcock. Das sind aber alles Erfindungen von Arthur, die er in den ersten Fällen in der DNA der Reihe verankert hat. Weder Arden noch Carey haben einen vergleichbaren Charakter geschaffen, warum erwartest du es dann von den deutschen Autoren?
@Max DoMania: Ja bei den drei ??? kids werden inzwischen Handys verwendet. Sie haben sich damit etwas länger Zeit gelassen, als die Hauptreihe, was aber nur logisch ist, da die drei bei den kids ja jünger sind. Internet findet schon in Folge 12 sogar in den Titel Einzug (Interntpiraten).
@PerryClifton 262: Die Kontinuität zu Arthurs Original ist zumindest in den ersten kids Bänden vermutlich größer als in vielen aktuellen Fällen der Hauptreihe. Die Geschichten spielten in einem kleineren Rocky Beach und es gibt ein breiteres Figurenensemble. Inzwischen ist das Rocky Beach der kids leider auch stark gewachsen und weißt Villenviertel, Fußballstadien, etc. auf, weshalb ich bei Folge 64 aufgehört habe die Reihe zu verfolgen. Leute wie der Porter, der in den ersten Folgen quasi den einzigen Dorfladen betreibt wirken inwzischen nicht mehr wirklich passend, wenn Rocky Beach derart wächst.
263) PerryClifton © schrieb am 21.05.2020 um 10:09:39: Allerdings ist es am Ende wohl doch so, dass die Authentizität der wichtigste Faktor ist, da komme ich auf den Gedanken des Prof's (*g*) zurück. Denn es ist eigentlich egal, ob man sich entschließt, nur von der Nostalgie zu leben, die Serie in den 60ern, 80ern oder 2020ern anzusiedeln oder ob man für 8-Jährige, 18-Jährige oder 80-Jährige schreibt... hauptsache, man tut es glaubhaft. Dieser Begriff ist natürlich dehnbar und jeder wird ihn für sich in Anspruch nehmen, aber ich denke, wer viel liest, wird wissen, was gemeint ist.
262) PerryClifton © schrieb am 21.05.2020 um 10:01:47: Hm, ich kenne mich mit der Kids-Reihe nicht so aus, aber das werde ich demnächst mal nachholen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Kids nah am akuellen Puls liegen, nur die Kontinuität, oder sagen wir, den geistigen Bezug zu Arthurs Originalserie, trifft man dort wahrscheinlich nicht in der Form an, die ich meinte. Vielleicht ist das auch nur eine nicht umsetzbare Idealvorstellung. Aber zumindest theoretisch müsste es möglich sein bzw. wäre es möglich gewesen. Das sieht man ja allein schon daran, dass es ab und zu mal fast versehentlich in den neuen Büchern passiert
261) Max DoMania © schrieb am 21.05.2020 um 09:47:01: @Boomtown: Naja, Marx hat nach der BJHW-Zeit die drei Fragezeichen schon deutlich mehr geprägt als all die anderen und bis zur 100 mehr Folgen geschrieben als Nevis, Minninger und Fischer zusammengenommen.
Mit der RRP passte man sich aber dem Niveau vieler "Fans" an, die überhaupt nicht mehr auf den Inhalt der Folgen achten, sondern die Folgen nur als Einschlafhilfe missbrauchen, eine Idee, auf die ich als Kind im Leben nicht gekommen wäre. Ich kann mich noch erinnern, als ich zur Phonophobia-Tour mit einigen gesprochen habe, da war das höchste der Gefühle, wenn zwei zusammen sich gerade noch so an die Reihenfolge der ersten zehn Hörspiele erinnerten.
Ich kenne mich bei den drei-???-Kids nicht wirklich aus: Werden dort Dinge wie Handys oder Internet verwendet? Die Kids sind aber ein gutes Beispiel, denn zum einen haben diese die "normalen" Fragezeichen bei vielen Jüngeren schon abgelöst, zum anderen scheint es eine größere Kontinuität innerhalb der kids zu geben, was auch daran liegen mag, dass fast Folgen jener Serie von nur zwei Autoren stammen, Boris Pfeiffer und Ulf Blanck.
260) Boomtown © schrieb am 21.05.2020 um 02:06:42: @253 Ein DDF-Konzept für die Gegenwart gibt es ja: DDF-Kids. Läuft und hat inzwischen seine Daseinsberechtigung. Die Hauptserie kokettiert und lebt hingegen ohnehin nur von Nostalgie und dem Blick zurück, wieso dann nicht konsequent? Wer braucht als Erwachsener eine zweite Serie, die einem vorgaukelt, in einer gegenwärtigen Jugendlichenwelt zu spielen, die das Versprechen aber nie einlösen kann? Die Protagonisten altern nicht, befinden sich in einer Zeitkapsel, wieso dann nicht konsequent auch in der selben Epoche? Leuchtet alles nicht wirklich ein. Es ist halt zufällig so gekommen, wie es jetzt ist. Kommerziell zu erfolgreich, um nochmal was wirklich Cooles draus zu machen, aber halt einfach nicht gut. De facto ist es so, dass die eigentliche Serie 1986 endete und fast alle erwachsenen Fans sich auf diese Serie beziehen. Für mich wäre es da nur folgerichtig, genau da wieder anzuknüpfen und den Kids-Ableger dafür alleinstehend für die Gegenwart zu etablieren.

@252 Also ich kann da bei bestem Willen zu keiner Zeit einen roten Faden erkennen. Da folgt Todesflug auf Labyrinth der Götter und Gift per Email auf Das Erbe des Meisterdiebs und jeder Autor versucht zwar Nebenfiguren zu etablieren, die dann aber oft billige Variationen von schon dagewesenen sind, wie Jelena oder Grey, und von den Kollegen weitestgehend ignoriert werden. Von Kontinuität und Strahlkraft keine Spur. Das Lektorat war eher eine Betreuung eines "Fans schreiben für Fans"-Projekts. Und mal ehrlich, man kann sich mit wahnsinnig vielen Menschen hierzulande über DDF unterhalten und alle meinen die Klassiker. Jeder weiß Bescheid, wenn die Namen Skinny Norris, Morton, Reynolds, Hugenay oder Hitchcock fallen, aber Grey? Wer? Rubbish George? Hä? Klar, es gab immer mal wieder auch brauchbare deutsche Folgen, aber viel mehr als von Olli, Andi und Jens betreutes Einschlaffutter ist das in aller Regel nie gewesen. Hab's die Tage schon zur Record Release Party zur letzten Folge gesagt: Rohrbeck, Minninger und Körting bekommen das Kunststück fertig eine virtuelle RRP zu feiern, ohne mit einer Silbe auf den Inhalt der Folge einzugehen. Symptomatisch für den aktuellen Zustand einer belanglos gewordenen Serie.
259) PerryClifton © schrieb am 20.05.2020 um 20:04:30: @Micro Danke für den Einblick. Weiß jemand, wie es bei TKKG aussieht?
@Murph Yup, Zustimmung.
@Prof Ich schätze mal, das gelang ihnen, weil sie sich richtig reingekniet haben
Authentizität wünsche ich mir generell immer und wir sind hier im Laufe der Diskussion wohl in diesen Themenbereich übergewechselt. Aber ursprünglich wollte ich nur wissen, wie es mit der Meinung zur Verbundenheit der Folgen untereinander in der aktuellen Situation aussieht. Für mich persönlich würde das Level in Arthurs Bänden ausreichen, in den Crimebusters wäre es mir schon zuviel, weil ich auch das "Fall der Woche"-Format bzw. DDF als Reihe bevorzuge. Im Moment sieht es für mich so aus dass, wenn Querbezüge hergestellt werden, diese oft gezwungen wirken und das Motto "je mehr desto besser" zu gelten scheint. Das muss imo nicht sein, auch wenn es generell gerne wiederkehrende Elemente geben darf, wenn man mit einem Konzept vorgeht und auch um Authentizität bemüht ist. Die Oper in RB kann man schön in der Versenkung lassen. Man könnte sich auch mal auf die ungefähre Größe von RB einigen und welches der zahlreichen Krankenhäuser es denn sein soll. Ich will auch keine Pension Seabreeze, wenn man sie nur auf dem Weg zum Dixi-Klo passiert. Außerdem nimmt man Charakteren die Magie, wenn man sie im falschen Kontext wiederbenutzt.
Zum Schluss ging es ja wieder um den Bereich der Serienentwicklung im Allgemeinen und da gewinnt der Aspekt der Authentiziät natürlich nochmal eine größere Dimension. Das ist eigentlich fast eine separate Diskussion, aber mir schweben da gerade ein paar halbfertige Gedanken im Kopf herum. Ich verlege mich mal in den Bereich der Spekulation. Sagen wir, die erste Phase der Serie war durch, etwa bis zu den 30ern. Es ging im Wesentlichen um übernatürliche Phänomene und das Umfeld von Hollywood. Dann wollte man die Leser mit neuen Themen besser abholen (was damals auf Dauer nicht geklappt hat). Man gestaltete die Verbrechen realistischer, das Umfeld greifbarer, erhöhte den Anteil an Action etwas, ließ aber alles weitgehend im Rahmen der Kompatibilität und erzeugte keinen größeren Bruch. Nehmen wir nun an, die Serie wäre weiter erfolgreich gewesen. Zum Schluss der Klassiker wurde die Technik moderner, es hielten Computer Einzug. Ich stelle mir gerade vor, die Crimebusters wären dann nur eine weitere Fortsetzung gewesen, keine neue Serie, ein bisschen so wie die Hörspielversionen im Deutschen, nur noch etwas angepasster. Also, es ginge schon um Comics, Hochschulsport, Giftmüll usw. usf. Nur hätte man die Karateeinlagen, die Freundinnen, die Charakterwandlungen (Bob als Womanizer usw.) weggelassen und hätte mehr Wert auf gute Fälle gelegt, die zwar moderner sind, sich aber auch an der detektivischen Arbeit der Klassiker orientieren. Gehen wir jetzt davon aus, dass die Serie irgendwann nach 60 Folgen in deutsche Hände überwechselt. BJHW übernimmt und schreibt ihre eigene Version, die jedoch viel angeglichener an das Gesamtkonzept ist. Die drei sind in allem auf dem Stand der 90er, machen auch eine Europareise, erleben aber durchgehend gute Fälle. Sagen wir sogar, es gäbe 10 Folgen in Europa. Dann noch ein paar in Richtung Geisterstadt, Giftiges Wasser und Späte Rache, nur mit einem Schuss mehr William Arden und ohne BJHWs belehrende Eigenheiten und einheimische Klischees. Dann übernimmt eine neue Generation deutscher Autoren, die NICHT selbst Fans waren die nun ihre eigene Serie weiterschreiben, sondern die aus etablierten und qualifizierten Autoren besteht, die sich gründlich in die Materie eingelesen haben. So, und hier strauchle ich ein wenig, weil ich mir das rettende Konzept für die heutige Zeit natürlich auch nicht aus den Fingern saugen kann, aber es geht um Dinge wie: den Bezug zur aktuellen Zeit im Sinne vom technischen Entwicklungsstand, Anpassung des Detektivkonzeptes an die vorherrschenden Umstände, ein durchdachtes Konzept für neue Fälle, KEINE Rückbezüge auf die Klassiker, große Vorsicht beim direkten Aufgreifen von Themen des Weltgeschehens, den Aufbau eines Querbezugssystems für Charaktere und Orte nur innerhalb der jetzigen Phase, um Brüche mit dem in separaten Phasen unterteilten Langzeitkonzept der Serie zu vermeiden. Fragen nach der Zielgruppe oder danach, was ein gutes Jugendbuch generell ausmacht, lasse ich mal außen vor, sonst wird das Feld zu weit.
258) Professor Carswell © schrieb am 20.05.2020 um 19:04:06: @255/PerryClifton: Warum gelang es polnischen Autoren, die im Zweifel weiter weg vom Schuss waren als Autoren hierzulande, die kalifornische Vegetation oder das Verhalten von amerikanischen Westküstenbewohnern authentischer zu beschreiben als so manchem deutschen Autor? Bei einigen Beschreibungen mancher deutscher Autoren illuminiert beim Leser eher die Assoziation der Nordsee, wo man auf den netten friesischen Seebär trifft mit dem man noch ein Jever auf der Düne trinken möchte.
Könnte mit dem was du unter dem Stichwort Kontinuität noch nicht ganz greifbar zusammenfasst eventuell Authentizität gemeint sein, das dir vorschwebt?
Die Authentizität kann man natürlich wieder unter Kontinuität subsumieren, in dem man sich wünscht die Geschichten mögen kontinuierlich authentisch sein.
257) Mr. Murphy © schrieb am 20.05.2020 um 16:20:38: @ PerryClifton: Ich halte nichts davon, jetzt das Konzept "die fortlaufende Handlung, bei der alle Folgen quasi eine einzige Geschichte bilden" bei den drei ??? einzuführen. Die Macher sollten beim "reinen Episodenformat, in dem jede Geschichte völlig neu und eigenständig ist" bleiben.
256) Micro © schrieb am 20.05.2020 um 15:17:24: @255 Zumindest die Fünf Freunde haben sich über die Jahre hinweg eher wenig gewandelt, abgesehen davon, dass es ursprünglich eine Abenteuerserie war, bei der die Aufklärung des Kriminalfalls nicht in der Form im Vordergrund stand, wie bei DDF und TKKG. Das Dumme war nur, dass dieser Drops schon nach 21 Folgen mehr als ausgelutscht war, viel mehr als Schmuggler, Diebe, Entführer, Geheimgänge und Höhlen ist Enid Blyton nicht eingefallen. Es gibt sogar eine Webseite, auf der für die jeweiligen Klassiker angekreuzt ist, was von den genannten Faktoren in der Folge vorkommt. Ab Folge 22 beim Neustart mit neuen Sprechern hat man das Konzept deshalb insofern geändert, dass der Kriminalfall mehr Priorität hatte als "Abenteuer erleben". Reine Abenteuer gab es seitdem nur ganz vereinzelt (34, 37, 117 und 133 fallen mir da ein). Trotzdem hat man die Serie weitgehend zeitlos gelassen. D. h. von Handys und Internetrecherche war lange Zeit nie die Rede, was durchaus die Illusion zuließ, die Serie würde noch immer in den 50ern spielen, wo sie ursprünglich angesiedelt war. Seit dem Tod von Hauptautorin Gabriele Hartmann, die zwischen Folge 30 und 84 die meisten FF-Storys verfasste, kommt Nachfolgerin Katrin McClean diesbezüglich aber immer wieder ins Schwimmen. Die Haushalte besitzen Computer, in Folge 100 ist gar von Rohstoffen für Handys die Rede, nur das Stichwort Internet fiel glaube ich noch nicht. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, von den drei großen Serien sind die Fünf Freunde von heute noch am ehesten mit deren Klassikern vergleichbar.
255) PerryClifton © schrieb am 20.05.2020 um 14:32:25: @Prof "Es muss also andere Phänomene als bei Netflix-Konsumenten geben die Leser von Jugendliteratur bei der Stange halten."
Aber yo dat. Und was immer diese Phänomene sind (ich bin gerade dankbar für diese griffige Formulierung!), so denke ich, dass sie es sind, die den heutigen Geschichten meist fehlen. Da ragen die Netflix-Inspirationen natürlich quasi positiv aus einem großen Nichts heraus, aber könnte man diese Leere nicht auch anders füllen? Direkt weiter zu:
@254 "Wer weiß, ob die Klassiker nicht auch mit der Zeit gegangen wären, hätte man sie über Jahre und Jahrzehnte weitergeführt..."
Jetzt geht's rund. Die Klassiker hatten ja bereits eine Weiterentwicklung geleistet, begonnen in den 30ern. Die Crimebusters waren ein neukonzipierter Relaunch, BJHW eine eigensinnige Eigenbrötlerin, die sogenannnte ernstere und erwachsenere Phase mit Marx, Minninger und Nevis bereits eine Netflixisierung und ein Spiel auf der Metaebene mit den Figuren und dem Fanhintergrund, also eigentlich keine oder vielleicht nur im Zweifel eine neue Vision. Für mich ist es jedenfalls der absolute Tiefpunkt. Danach wurde es wieder lockerer und flockiger und ging komplett durcheinander, mit einer Tendenz zur Klassikerinspiration zum Ende hin. Aus retro wurde dann reine Ausschlachtung, wie beim Feurigen Auge. Für mich alles nichts konzeptuell Eigenständiges. Wären die Klassiker ungestört weitergelaufen und hätten sich ohne größere Umbrüche organisch weiterentwickelt, wo wären wir dann heute? Das ist für mich so ziemlich die interessanteste Frage. Ich denke nämlich nicht, dass wir dann auf dem heutigen Stand wären (den man höher oder niedriger einschätzen kann), sondern dass alles zumindest kohärenter und vielleicht sogar wesentlich besser wäre. Wie würde die Serie dann heute aussehen?
Vielleicht lohnt ein Blick in Richtung TKKG oder die Fünf Freunde, aber das müsste jemand machen, der sich mit den aktuellen Folgen gut auskennt.
@Profs Anmerkung: *g*
254) Max DoMania © schrieb am 20.05.2020 um 13:38:41: André Marx hat ja sowieso den Großteil der Veränderungen, die es durch die Crimebusters und Frau Henkel-Waidhofer gab, rückgängig gemacht, und sich den Klassikern soweit wie möglich angenähert. Ok, er hat auch seine eigenen Spins miteingebaut, so das Spiel mit Leben und Tod wichtiger Figuren und die (emotionale) Reaktion der drei Fragezeichen darauf. Trotzdem kam er den Klassikern ziemlich nahe und außerdem darf man nicht vergessen, dass auch die Klassiker selbst sich weiterentwickelt haben. Der namensgebende schrullige Millionär besitzt zum Beispiel einen Computer. Wer weiß, ob die Klassiker nicht auch mit der Zeit gegangen wären, hätte man sie über Jahre und Jahrzehnte weitergeführt...
253) Ola-Nordmann © schrieb am 20.05.2020 um 12:07:31: @249: Also eine Rückstellung auf Werkseinstellung und dann praktisch Klassiker reloaded in die 80er wäre nichts für mich. Die Geschichten dürfen gerne in der heutigen Zeit spielen, das schließt ja nicht aus, dass es ein Konzept gibt. Aber wie du ja schon schreibst, das müsste ohnehin ein Crowdfunding-Projekt werden, weil der Verlag da nicht mitmachen dürfte, dazu läuft es einfach kommerziell zu gut. Wo man sich dann manchmal fragt, warum die neuen Geschichten noch gelesen/gehört werden. Die Schmerzgrenze scheint da bei einigen ziemlich hoch zu sein. Wenn man sich den Thread hier (und einige andere) mal chronologisch durchliest, ist das in großen Teilen ein 20 Jahre dauernder Abgesang.

@248, 250: Ja, da schlägt das Pendel wirklich extrem aus, wobei ich den Fruchtgummischatz für ziemlich gelungen halte, die Triaden nicht. Insgesamt würde ich die großen Gegner lieber in den Veröffentlichungen außerhalb der Reihe sehen, da ich in diesen ein experimentelleres Herangehen durchaus gerne habe (z.B. Kurzgeschichten) oder von mir aus in den Jubiläumsbänden. Da gibt es erstens genügend Platz, um sowas aufzuziehen und die Bände kann man auch als spezialgelagerte Sonderausgaben sehen. Wobei man auch ehrlich sein muss, dass größere Kontrahenten durchaus schon im Original angelegt sind. In der Silberspinne haben sie es ja auch mit einem Geheimdienst zu tun, wenn auch nur dem eines Zwergstaates. Das ist nur in der nicht wirklich stimmigen deutschen Umsetzung komplett untergegangen.
252) Dave © schrieb am 20.05.2020 um 12:06:47: @Boomtown: Nein, nach den Crimebusters kamm definitiv nicht nur noch Murks. Auch wenn du das seit Jahren immer wieder sagst und auch in Zukunft sagen wirst. Danach kamen nicht nur zahlreiche hervorragende Fälle, sondern auch Phasen, in denen die Reihe eine relativ einheitlichen Eindruck ausgestrahlt hat. Auch wenn Marx, Minninger und Nevis unterschiedliche Schwerpunkte haben, so haben ihre Geschichten in den Folgen 70 bis 100 doch gut zusammen gepasst. Die gesamte Pase ist geprägt von einer kälteren, teils nüchternen und etwas erwachseneren Ausrichtung. In den Hörspielen wird das durch Erzähler Matthias Fuchs noch verstärkt doch es ist auch in den Büchern schon vorhanden. Man muss davon kein Fan sein, aber es ist definitiv kein Murks!
Auch was die Nebenfiguren angeht gab es damals (eigentlich bis zum Rechtsstreit) noch ein lebendigeres Ensemble als heute. Jelena tauchte immer wieder auf, Lesley wurde immer wieder verwendet, Morton war noch präsenter als heute, Kelly kam immer wieder vor, Mrs. Greyston wurde zumindest in den Büchern mehrfach besucht und in den Hörspielen hat Jenny Collins immer wieder die Fernsehberichterstattung übernommen. Ach, und bei the Way: In den Klassikern war das Ensemble tatsächlich nur zu Beginn stark vertreten. In den Folgen 21-30, bzw. 31-40 kommen jeweils nur 12 regelmäßig wiederkehrende Figuren vor. BJHW war da deutlich stärker an der Einbindung bekannter Gesichter interessiert. Kari Erlhoff ebenso, die speziell mit ihren ersten Folgen für eine sehr hohe dichte regelmäßig vorkommender Figuren sorgte. Dennoch gab es nach dem Rechtsstreit eigentlich keine Phase mehr, in der ganz bestimmte Figuren immer wieder vorkamen.

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