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Die Weiterentwicklung der Serie

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356) PerryClifton © schrieb am 15.06.2020 um 22:18:11: @Ankylo Da muss ich gleich mehrfach einhaken: Ich weiß nicht recht, warum es so häufig auf Ablehnung stößt, die Protagonisten einer Kinderbuchserie wieder zu Kindern zu machen. Zu den Kindern, die sie in den ersten Folgen eben waren. Natürlich darf jeder seine eigenen Vorstellungen haben, also kritisiere ich nicht den Wunsch nach älteren Detektiven. Es wundert mich nur, dass es meist direkt negativ assoziiert wird.
Und ja, die Folgen von Marx u.A. aus dieser Zeit haben mittlerweile nostalgische Qualitäten für viele, aber ihre Hochzeit ist abgelaufen. Man kann das gar nicht oft genug sagen: Sie sind jetzt 20 Jahre alt, genauso alt wie die Klassiker damals, als die Innovatoren auftraten. Jetzt sind sie in der selben Situation, die Welt hat sich weitergedreht. Wie fühlt sich das an? Ich kann verstehen, das Fans von Marx' Büchern sich auf neue Folgen von ihm freuen und er kann von mir aus gerne weiter für die Reihe schreiben. Aber mir fehlt etwas das Verständnis für die Annahme, Marx würde die nächste große Phase dirigieren. Nicht, dass das falsch verstanden wird: Er kann sicher noch einige gute Bücher beisteuern, aber zu denken, dass die Muster von vor 20 Jahren die Serie jetzt retten werden, ist auch nicht besser, als den Klassikern mit dem Absolutismus hinterherzueifern, der oft unterstellt wird, wenn die "neuen" Folgen verteidigt werden sollen. Ansonsten, wie wär's mit BJHW? Sie hat inzwischen bestimmt neue Kräfte getankt *g*
Natürlich muss die Innovation heute von Seiten der Macher kommen und nicht von den Fans. Obwohl heute die Autoren ja selbst ehemalige Fans sind. Naja.
355) Ankylo © schrieb am 15.06.2020 um 21:28:16: @PerryClifton
Also eine Verjüngung fände ich ganz furchtbar. Damit geht man schon einen halben Schritt Richtung Spin-Off und vermutlich würde man das eh nur in der Form machen, dass die Reihe dann aufgeteilt wird. Weil die Moneten fließen werden, hätten wir dann vielleicht bald doppelt so viel Output und einen massiv beschleunigten Niedergang der Serie. Alle anderen Vorschläge finde ich sinnvoll.
Gute Fälle kam man nicht alleine aus Nostalgie aufbauen, da stimme ich voll zu. Aber einige Fans wollen genau das. Wieder andere kritisieren Marx dafür, dass er ständig alte Figuren und Fälle aufgreift. Man kann es halt nie allen Recht machen. Vor allem dann, wenn jetzt auch schon die Fälle von 70-125 nostalgische Qualitäten habe 😉
OK, dann schlagen wir also ganz diskret eine neue Richtung in der Reihe ein. Nur, wer gibt die vor? Ich denke, das muss von Seiten der Autoren kommen, am besten geschlossen. Vielleicht könnte auch Marx im Alleingang sowas durchdrücken oder zumindest anstoßen. Ich glaube bei Kosmos ist man sich seines enormen Wertes deutlich bewusst.
354) Micro © schrieb am 15.06.2020 um 18:01:17: @Ankylo Ich stimme mit deinen Ausführungen im Wesentlichen überein, an der FanFiction-Sache kratze ich mich aber auch. Denn FanFiction-Fälle sind, abgesehen von Text-Experimenten, die in der Realität nicht mal umsetzbar wären, außer in Kurzgeschichten-Bänden, meiner Meinung und Erfahrung nach meistens darauf aus, die Haupt-Charaktere persönlich einzubinden und das größtmögliche Drama um sie zu erzeugen (natürlich immer mit Happy End, das muss sein!). Und ich sehe einfach keinen Mehrwert in einem Fall, der so gar keine Fragen aufwirft, in dem der Gegner längst bekannt ist, es keine ungeklärten Rätsel (und ich meine damit nicht die üblichen ellenlangen Texträtsel) gibt und man einfach nur darauf wartet, dass der in Gefahr schwebende Hauptcharakter in Sicherheit kommt und der Böse gefasst wird, mit 1, 2, 3 Situationen mittendrin, in denen die Hauptperson nur gaaanz knapp dem Tod entrinnt. So was flasht mich schon lange nicht mehr (es sei denn, es passiert am Ende wirklich was Einschneidendes).
Zum Wunsch der Autorenreduzierung, ich finds schwierig, hatte das hier glaube ich auch schon mal angemerkt, dass das aktuelle Jeder macht sein Ding-Konzept zwar suboptimal, aber nicht mein schlimmster Albtraum ist. Denn wenn jeder seine individuellen Ideen reinbringt, ist die Chance einfach höher, dass da viel Gutes bei rumkommt als wenn nur ein Autor (oder Autorin) aktiv ist, der/die die Serie einfach so gar nicht verstanden hat. Europa und Kiddinx zusammen liefern da ausreichend Beispiele, wies dann laufen kann.
Auch ich bin ja bekennender Fan der erwähnten Serienphase, wann genau sie startet, ist bei jedem wohl unterschiedlich, für mich bei 61, für andere erst bei 75 rum, aber wann genau sie endet, ist interessanterweise bei vielen ähnlich, mit Folge 120 oder spätestens 125. Spätestens mit Feuermond haben wir in der Hörspielserie einen eigenständigen Cut, den es bei den Büchern nie gab. Und auch wenn von der neuen Gestaltung schon nach wenigen Folgen bis auf die Titelmelodie eigentlich nichts mehr übrig geblieben ist (Gott sei Dank!), so wurde es zumindest meinem Empfinden nach nicht mehr so wie eben vor „Feuermond“. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Hörspiele keine Laufzeitbegrenzung mehr hatten. In den Frageboxen wurde damals der Wunsch nach Hörspielen laut, die regelmäßig die Spielzeit einer CD ausfüllten. Falls das Minninger dazu bewegt haben sollte, die durchschnittliche Laufzeit einer DDF-Folge nochmals nach 61-120 deutlich anzuheben, dann verfluche ich die Existenz dieser Fragebox nachträglich Interessanterweise gefallen mir die Produktionen direkt nach dem Rechtsstreit insgesamt besser als die jetzigen, obwohl die Zahl der Veröffentlichungen pro Jahr deutlich höher war, um zu den Büchern aufschließen zu können. Das schreibe ich im Wesentlichen zwei Faktoren zu, dem Älterwerden der Beteiligten, die ihre Arbeit mit anderen Augen sehen (die Fans kaufen es sowieso, wieso also groß anstrengen) sowie dem Umstand, dass Europa heute gefühlt fast schon im Monatstakt ne neue Serie aus der Taufe hebt und man sich auf zu viele Dinge gleichzeitig konzentriert. Dabei könnte man wahrscheinlich sehr vieles auslagern / einstampfen / reduzieren. Ein sehr positives Gegenbeispiel lieferte André Minninger für mich sehr überraschend erst kürzlich mit der Vertonung von Folge 205. Beim Interview auf YouTube habe ich - wie sicherlich viele hier - noch kopfschüttelnd gelacht, aber das Hörspiel erweckte in mir tatsächlich den Eindruck, dass das, was er so im Wesentlichen zur Produktion erzählt hat, tatsächlich der Wahrheit entspricht. Also, um Missverständnissen vorzubeugen, Folge 205 ist für mich weit davon entfernt, ein Highlight zu sein, das liegt zumindest in der Hörspielfassung aber größtenteils einfach an der Story, die eine 1 definitiv nicht hergibt. Aber rein auf die Produktion und die Kürzungen bezogen ist Das rätselhafte Erbe einer von Minningers besten Jobs der letzten Jahre.
Zurück zum eigentlichen Thema, ich bin mir unsicher, ob ich das so gut fände, die Detektive sprunghaft nochmal drei, vier Jahre älter zu machen. Ich weiß auch gar nicht, wie damals zwischen Folge 46 und 47 vonseiten der Fans reagiert wurde, als man das erstmals einfach so gemacht hat, Internetforen gabs ja nicht und man hat wohl einfach genommen, was man bekommen hat. Heute würde so ein Cut nicht mehr so einfach und schnell gehen. Zudem ist die Gefahr dann viel zu groß, dass man dem Leser/Hörer wieder hochgegriffene Mafia-Geschichten serviert, die dann noch übertriebener sind. Klar gibts dann andere Möglichkeiten, aber die hier erwähnten Sachen, die man für eine bessere (oder überhaupt für eine) Kontinuität der Serie tun könnte, wären wohl auch so möglich ohne dass die Detektive 21 werden. Ansonsten kommt irgendwann der erste Fall, bei dem so gar kein ???-Feeling mehr aufkommt und der exakt nichts mehr mit den Charakteren zu tun hat, die Robert Arthur einst erschuf. Und wenn’s soweit ist, bleiben auch die beinharten Fans irgendwann weg.
353) PerryClifton © schrieb am 15.06.2020 um 17:39:09: @Ankylo Dazu hatte ich bereits etwas geschrieben. Ein Patentrezept für die "richtige" Richtung in der aktuellen Situation, um die Serie zu retten, habe ich auch nicht. Wie alle anderen sehe ich aber gewisse Aspekte, die ich bevorzugen bzw. eher ablehnen würde. Die halte ich allerdings eher zurück, weil es wichtiger ist, dass überhaupt etwas konsequent durchgezogen wird, selbst wenn es nicht "meine" Richtung ist. Ich bin durchaus bereit, mich auch mit der Zeit von etwas überzeugen zu lassen, selbst wenn mich das Konzept anfangs nicht anspricht. Qualität ist das beste Argument. Der Cut wäre, wie gesagt, praktisch keiner. Dazu muss keine große Umetikettierung erfolgen. Der inkohärente Mischmasch ist doch die aktuelle Situation, wie soll da eine Folge auffallen, die ein neues Konzept hat? Das wird sich nur mit der Zeit zunehmend bemerkbar machen, und höchstwahrscheinlich positiv.
Einige von mir favorisierte Aspekte wären: 1. Die drei wieder viel jünger zu machen 2. Verbrechen nur bis zu einer gewissen Grenze, also keine Mafia, keine Triaden, keine Atombomben, keine Weltraumflüge 3. mehr gute Nebenfiguren (man muss hier vielleicht eher "sympathische" sagen) 4. Einheitlichkeit im Setting (glaubhaft amerikanisch, Rocky Beach ohne innere Widersprüche) 5. gute Fälle ;-)
Der letzte Punkt ist natürlich der Knackpunkt und am schwersten umzusetzen. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich aber (imo) sagen, dass gute Fälle nicht mehr mit reiner Nostalgie zu erzeugen sind. Und bevor jetzt der eine oder andere jubelt: Das gilt sowohl für Fälle, die versuchen, die Klassiker nachzuahmen als auch für Fälle, die versuchen die Zeit von #73 bis #125 wiederzubeleben. Denn diese ist ebenfalls im Mittel bereits 20 Jahre her. Sie ist zur Vergangenheit geworden, der manche Leute nostalgisch hinterherblicken, wie viele den ersten Folgen zu der Zeit, als diese "neuen" Folgen geschrieben wurden. Ich finde das auch mal erwähnenswert ;-)
Ja, über Star Wars könnte man eine ähnlich umfangreiche Debatte führen, wie sie hier seit Jahren zu DDF stattfindet. Aber das machen andere bereits ausgiebig und davon ist die Lage kein Stück besser geworden :-s Hier ist es wenigstens weitgehend politikfrei, wenn man mal von gelegentlichen Ausflügen ins Reich der Gendersternchen absieht. Allerdings ist es auch hier nicht gänzlich unbekannt, dass die Macher den Fans für alles die Schuld zuschieben. Zum Glück widerum liegt auch das schon länger zurück.
352) Ankylo © schrieb am 14.06.2020 um 22:23:46: @Perry Clifton: Dann sind wir ja doch ähnlicher Ansicht. Jetzt würde mich aber schon interessieren, was für "Richtungen" du dir da vorstellst/wünschst und vor allem wie man dann einfach einen Cut machen soll um dann die nächste Richtung einzuschlagen.
Zum Thema Star Wars: Ich könnte stundenlang darüber diskutieren, aber das sollte man vielleicht privat oder in einem anderen Forum machen. "Substanzverzehrend" trifft es ganz gut. Aber man muss sich auch immer wieder vor Augen halten, was ein kluger YT-Kommenrar einst verkündete: "Niemand hasst Star Wars mehr als Star-Wars-Fans" 🙂
351) PerryClifton © schrieb am 14.06.2020 um 09:02:53: @Ankylo Schöner Beitrag :-) (Ich sage das nicht einfach so. Es macht Spaß, über gegensätzliche Meinungen zu diskutieren, wenn sie auf so eine Art vorgebracht werden. Ich habe außerdem auch viele Übereinstimmungen herausgelesen.)

Also, was die Einzelrichtung angeht, muss ich meine vorherigen Äußerungen zunächst mal vervollständigen. Ja, du hast vollkommen Recht, EINE Einzelrichtung endet unweigerlich im Stillstand der Serie. Deswegen muss es nach einer einheitlichen Peiode entweder das Ende der Serie geben oder eine neue Periode mit einer neuen Einzelrichtung, in einem neuen Abschnitt unserer Realzeit. Das Konzept der Klassiker war großartig, aber es konnte nur für ca. 30 Folgen tragen. Danach musste etwas passieren oder die Serie wäre zuende gewesen. Man hat sie dann etwas modernisiert und ist dem Grundkonzept treu geblieben. Keine Geister, mehr Realismus. Dass die Spätklassikerphase qualitativ den ersten 30 Fällen hinterherhinkt, liegt imo nicht am Konzeptwehsel, sondern eher an den konkreten Fällen. Einzelne zeigen aber deutlich, dass auch diese Phase im Prinzip eine zeitlang gut funktionieren konnte. Danach wurde es wieder Zeit für einen Wechsel. Mit den Crimebusters hat man natürlich die Serie ganz hinter sich gelassen, der Wechsel war sehr radikal und hat nach einer bestimmten Zeit zum Ende geführt. Meiner Meinung nach lag das sowohl am kompletten Verlassen der alten Grundideen als auch an schwachen Fällen. In Deutschland wurden diese wieder mehr integriert und daurch ergibt sich hier einfach eine neue Phase der Ursprungsreihe, die durch einen kaum erkennbaren Übergang in den Hörspielen natürlich besser rutscht und so auch besser aufzeigt, dass zumindest ein Grundpotenzial in einigen Fällen vorhanden ist und dass dieser Abschnitt in Deutschland eher wie eine Weiterentwicklung der Richtung der Spätklassiker wirkt. Vom Automarder zur Automafia usw. Dann musste sich wieder etwas ändern, ganz einfach, weil kein Material mehr da war. Es folgte die Einzelrichtung der BJHW. Danach die Phase der deutschen Autoren der Fan-Generation. Erst jetzt haben wir einen Abschnitt, in dem jeder macht, was er will, ohne verbindenden Grundtenor. Deshalb ist er jeder vorherigen Phase unterlegen, selbst wenn mal einzelne Fälle positiv herausstechen. Wenn ich mir jetzt eine neue Einzelrichtung wünsche, bin ich mir bewusst, dass sie nur für eine gewisse Zeit funktionieren wird (30 Fälle, 10 Jahre o.Ä.). Und so soll es auch sein. Danach kann wieder etwas Neues kommen. Ich sehe eher die Gefahr des inhaltlichen Untergangs der Serie und des Stillstandes im jetzigen konzeptuellen Ausufern.

Uhuhu, Star Wars *g* Lustigerweise hatte ich bei den Anmerkungen zur Fan Fiction unter anderem genau dieses Franchise im Kopf. Ich hatte nur nichts dazu geschrieben, weil ich hier nicht zu offtopic werden wollte. Aber jetzt hilft es nix mehr ;-)
Ich war als Kind Fan der ursprünglichen drei Filme. Danach wurden viele Romane veröffentlicht, die in diesem Universum spielten, von sehr unterschiedlicher Qualität. Bis zu einem gewissen Punkt habe ich sie alle gelesen, das war noch vor der Veröffentlichung der zweiten Lucas-Trilogie. Viele der Bücher waren reinste Fan-Fiction, davon einige grottenschlecht und dieser Anteil stieg immer mehr an. Einige waren jedoch zwar per Definition noch Fan Fiction, hatten qualitativ aber ein ganz anderes Level erreicht. Ich bin z.B. der Meinung, dass die Thrawn-Trilogie die eigentliche und beste Fortsetzung der ursprünglichen Filme ist und dass sie alle nachfolgenden Filme weit hinter sich lässt. Diese Bücher sind aus heutiger Sicht auch keineswegs perfekt oder frei von ein paar FF-Klischees. Aber hätte man diese verfilmt, mit den noch lebenden Originaldarstellern... WOW. Was hätte sein können. Stattdessen gab es eine sehr durchwachsene Lucas-Trilogie (die zumindest stellenweise echtes Potenzial gezeigt hat) und das... was dann kam :s Es zeigen sich an diesem Franchise aber sehr schön verschiedene Stufen des Fortsetzens. Klassiker/Originaltrilogie. Dann Fortsetzungen aus dem Kreis der ursprünglichen Macher (Spätklassiker/Lucas-Trilogie). Dann inhaltlich tote, zeitgeist-motivierte Neuauflagen, die die Substanz aufzehren, anstatt ihr etwas hinzuzufügen. Und Fan Fiction, wie sie zu etwas gutem werden kann, weil sie sich über gewisse Muster hinausentwickelt (Thrawn Trilogie) oder wie sie eben nur noch peinlich wird. "Ich schreibe ein Buch mit mir als Charakter und Luke Skywalker steht auf mich! Alle stehen auf mich! Und ich bin die beste in allem und erzähle ihnen, was sie alle falsch machen!" Das gab es sowohl unter den ersten Büchern, die den Filmen folgten, als auch in Form der Protagonistin unserer neuen tollen Filme. Der Unterschied war, dass in den Bücher zumindest noch die Kreativität für eine eigene Story vorhanden war, von der teilweise etwas hängen bleiben konnte, während man aktuell nur noch die Plots der Ursprungsfilme wiederkäut und sie mit Anbiederungen an politisch korrekte Zeitgeistthemen und Fan-Fiction-Klischees der untersten Schublade spickt.
Okay, soviel zu Star Wars. Jetzt zu Star Trek. Nein, es reicht ;-)
350) Ankylo © schrieb am 14.06.2020 um 00:53:28: Gott ist das mal wieder lang geworden. Und die blöden Absätze habe nicht wirklich funktioniert.....
349) Ankylo © schrieb am 14.06.2020 um 00:52:28: @PerryClifton: Das ist doch OK, wenn du das völlig anders siehst. Sonst bräuchte man ja gar nicht erst zu diskutieren.
Was genau fasziniert uns alle an der Reihe? Ich habe die ??? nie als Einschlafhilfe genossen. Für mich ging es immer um „gute Fälle“. Und ich merke, dass „gut“ bei mir oft mit „innovativ“ korreliert. Wenn für dich „gut“ bedeutet: Ein schön runder Fall ohne unrealistischen „Gangster“-Gehalt, mit interessanten Ermittlungen und ein bisschen Humor. Ja dann musst du natürlich zu ganz anderen Schlussfolgerungen in der Frage kommen, wie man die Reihe am Leben erhalten kann.
Aber zurück zum Thema Open-Source-Universum: FanFiction und Open-Source ist für mich nicht nur positiv. Es ist solange positiv, wie man sich die Einträge in seinen persönlichen Kanon quasi raussuchen kann. So mache ich das bei den ???. Schlechte Fälle lösche ich aus dem Gedächtnis oder versuche es zumindest. Ich meinte das „positiv“ in der Hinsicht, dass die Fans das Original übertrumpfen können. Sämtliche Fan-Fiktion zusammengenommen ergibt mehr Sondermüll als man zählen kann, da sind wir schon wieder beim Thema Lektorat und Qualitätssicherung……..(ich glaube das könnte so ein Thema sein, das der Verlag mal angehen könnte)
Dagegen bin ich anderer Meinung als du (sofern ich dich richtig verstanden habe), wenn es um deinen Wunsch nach einem durchweg konsistenten „Weg“ für die Reihe geht. mMn führt das schnell zum Stillstand. Zumindest, wenn man einen solchen Output produzieren will wie bisher und in der Vergangenheit. Ich würde deinen Wunsch voll unterstützen, wenn die Reihe konsequent linear aufgebaut wäre. Genau das lässt sich aber nicht umsetzen, wenn die Hauptfiguren nicht altern dürfen. Dann hat man eben diese etwas festgefahrenen Strukturen. Und unter dieser Struktur sind es einzig (v.a. narrative) neue Ansätze, die Entwicklung kreieren können und Entwicklung ist langfristig unabdingbar für eine Reihe mit Fortsetzungscharakter. Woran merkt man, dass eine Fernsehserie am Ende ist? Daran, dass die Geschichten aus den ersten Staffeln leicht abgewandelt einfach nochmal neu erzählt werden. Das, was du als „Einzelrichtung“ beschreibst endet für mich schnell im Serientod. Angenommen, es gibt die Marschroute: „Nur noch übertrieben erwachsene Themen mit fetter Action“. Dann haben diese Art Folgen nicht mehr das Alleinstellungsmerkmal von heute. Und dann geht den ??? vermutlich irgendwann der Charme verloren. Vielfalt ist auch wichtig und zumindest das ist in der heutigen Konstellation garantiert. (Ich bin deiner Meinung zum Thema Politik. Das hat bei den ??? nichts verloren, hatte es noch nie und das wird hoffentlich so bleiben)
Wenn man umgekehrt den Geist der Klassiker fest vorgeschrieben hätte, dann wären auch mit den 17-jährigen Detektiven Fälle wie „Nacht in Angst“ (Nachts im Museum, zu krass), der „Dreitag“ (Multiple Universen, Fall Nr. 3 ist eine Seifenoper) und „Im Zeichen der Schlangen“ (zu unrealistisch) nicht geschrieben worden. Hier muss ich nochmal erwähnen, dass ich eine Folge auch mal nicht so ganz ernst nehmen und trotzdem als wertvollen Beitrag einstufen kann. Natürlich ist diese Einschätzung zum Teil meiner persönlichen Prägung geschuldet. Der Dreitag z.B. hat mich nach einer langen Schwächephase wieder zu den drei Fragezeichen zurückgebracht. Die Ideen werden dann mit zunehmenden Abnutzungserscheinungen halt immer ausgefallener. Kari Erlhoff hat da in „Straße des Grauens“ einen der wenigen offenen impliziten Stränge (die verbrecherischen Mittel im Kontext der Aufklärungsbesessenheit der ???, allen voran Justus) aufgegriffen, was in meinen Augen aus narrativer Sicht eine richtige Entscheidung war.
Und ich meine, dass man solche Experimente und neue Ansätze nicht zulassen kann, ohne dabei Leute vor den Kopf zu stoßen oder komplette Fehlgriffe zu veröffentlichen. Das ist dann eher eine rechtliche Frage, ob man die Manuskripte der Autoren auch einfach mal ablehnen kann; ich denke, dass die Verträge sowas nicht zulassen. Ein gemeinsamer übergeordneter Plan der Autoren wäre aber eine gute Sache, sofern dieser Plan Entwicklung nicht behindert und flexibel ist. Aber da rennst du glaube ich bei jedem Fan offene Türen ein.
Und weil jeder Autor andere Ideen hat, wird das ganze dann leider zu einem etwas konfusen Mix. Die Autoren haben auch ganz unterschiedliche Ambitionen. Andre Marx Interviews entnehme ich, dass er versucht, IMMER etwas innovatives, etwas neues zu schaffen. Kari Erlhoff ordne ich da ähnlich ein. Marco Sonnleitner dagegen hat nur einen einzigen mir bekannten Fall geschrieben, der narrativ neue Wege beschritten hat (Nacht der Tiger). Jetzt kann man natürlich auch nicht-narrative Neuideen einbringen. Aber bis auf ein Wechseln des Schauplatzes fällt mir da wenig ein, was bisher ausprobiert wurde, und diese Fälle zählen auch noch mit zu den schlechtesten (gibt auch Ausnahmen). Um deine zwei Wege aufzugreifen. Ich bin für Weg 2 unter einer übergreifenden Qualitätskontrolle und Sicherstellung einer gewissen Konsistenz, Glaubwürdigkeit und Kontinuität mit mehreren Autoren (3-4 reichen), sodass über unterschiedlichste Experimente eine Entwicklung in der Reihe garantiert wird. Das führt dann aber in der Tat dazu, dass eines Tages der Kern der Reihe nur noch schwer erkennbar ist. Genauso, wie ein Smartphone nur noch schwer mit einem der Urcomputer zu vergleichen ist, das ist eben Fortschritt.
Aber du hast schon Recht: Eine unstringente Fortsetzungspolitik kann eine Reihe auch sehr schnell ruinieren. Ich bemühe zum Abschluss mal ein bekanntes Beispiel: Star Wars. Schon die Prequels waren zweifelhaft, aber zumindest konnten sie noch einen akzeptablen Rahmen zur alten Trilogie bilden. Dann habe ich die beiden KOTOR-Teile gespielt und war begeistert. Die Autoren von Bioware und Obsidian (auch noch fachfremd aus der Gaming-Branche) hatten Star Wars besser verstanden und deutlich intelligenter erweitert als sein Schöpfer. Es blieb ein kurzes Vergnügen. Dann kam die neue Trilogie und obwohl Teil 7 ok war, merkte man, dass es im Vergleich zu KOTOR ein Witz war ohne jegliche Tiefe und Ambitionen. Nach Abschluss von Teil 9 kann man sagen, dass Star Wars für viele Fans (inklusive mich) erstmal tot ist. Aber eben nur ´bis auf Weiteres´. Teil 7-9 existieren halt nur auf dem Papier, nicht in meinem eigenen Star-Wars-Universum. Aber wenn wieder was Gutes kommt, dann werde ich das begrüßen und in meinen persönlichen Kanon aufnehmen 😉.
348) Ankylo © schrieb am 14.06.2020 um 00:48:43: Ich denke, dass der persönliche Höhepunkt in der Reihe sehr von einzelnen Fällen und von Nostalgie geprägt ist. Bei mir war es so, dass meine Schwester ca. 20 Folgen auf Kassette hatte. Das waren alles Spontankäufe nach Cover und Beschreibungstext und die Qualität war erstaunlich hoch. Unter anderem waren „Nacht in Angst“, „Labyrinth der Götter“ und „Stimmen aus dem Nichts“ dabei. Diese Hörspiele waren meine ersten und dementsprechend habe ich alles damit verglichen. Bis heute mag ich Stimmen, Erzähler und Musik hier am liebsten. Die Klassiker habe ich dann auch bald kennengelernt. Da störten mich die jungen Stimmen, aber ansonsten habe ich die auch sehr gemocht.
Ein Faktor ist natürlich auch, ob man die Fälle liest, hört oder beides. Ich mache nie beides und meist wähle ich das Hörspiel. Da fallen mir schlechte und mittelmäßige „unoriginelle“ Fälle deutlich mehr auf als in Buchform. Bei den Büchern fand ich tatsächlich keines so richtig grottig. In Zukunft will ich aber mehr lesen als anhören.
347) PerryClifton © schrieb am 13.06.2020 um 21:15:26: Ich glaube nicht, dass es dazu in der aktuellen Situation ein großes Tamtam braucht. Ein Reboot würde im Moment eigentlich nur dadurch auffallen, dass die Folgen plötzlich wieder besser zusammenpassen Ansonsten könnte man, wie immer in der Geschichte der Serie, mit einem neuen Abschnitt einfach nahtlos anknüpfen.
346) Max DoMania © schrieb am 13.06.2020 um 13:50:03: Mir ist noch ein besseres hypothetischeres Szenario eingefallen: Was wäre gewesen, wenn der Kosmos-Verlag Anfang der Neunziger nicht auf die Idee gekommen wäre, eigens deutsche Bücher zu schreiben, sondern die Serie auch in Deutschland ausgelaufen wäre? Hätte dann Europa versucht, eigene Fälle zu verfassen? Oder vielleicht wäre dann zehn oder fünfzehn Jahre später jemand auf die Idee gekommen, die Serie zu rebooten? Ich denke tatsächlich, dass nur in dem Szenario ein Reboot wahrscheinlich (gewesen) wäre. Eine laufende Serie zu rebooten, wäre hingegen etwas seltsam, wenngleich auch nicht die schlechteste Idee.
345) PerryClifton © schrieb am 13.06.2020 um 12:34:36: Dummes Forum
344) PerryClifton © schrieb am 13.06.2020 um 12:33:59: "Wenn es die drei Fragezeichen nie gegeben hätte und heute jemand auf die Idee kommen würde, so eine Serie zu schreiben, ich weiß nicht, ob sich dafür Interessenten fänden."
Als beinharter Fan der Klassiker muss ich leider zugeben... Nein. Wahrscheinlich nicht.
343) PerryClifton © schrieb am 13.06.2020 um 12:33:41: "Wenn es die drei Fragezeichen nie gegeben hätte und heute jemand auf die Idee kommen würde, so eine Serie zu schreiben, ich weiß nicht, ob sich dafür Interessenten fänden."
Als beinharter Fan der Klassiker muss ich leider zugeben... Nein. Wahrscheinlich nicht.
342) Max DoMania © schrieb am 13.06.2020 um 11:18:24: Interessant, dass jetzt mehrere sagen, die Ära zwischen 75/80-120/125 wäre die beste. Ich würde den Klassiker-Fans insofern zustimmen, dass Klassiker-Ära die beste, da konstanteste, Ära war, bei dem anderen Bereich gibt es zwar viele Fälle, die locker mit den besten Klassikern mithalten können, aber auch viele Rohrkrepierer; der qualitative Unterschied zwischen den einzelnen Folgen ist da viel höher.
Ob gewissermaßen eine Art Reboot der Serie noch Leute hinterm Ofen hervorlocken würde, ist hingegen schwer zu sagen. Das käme dann natürlich auch auf die Qualität der Folgen an. Ich weiß nur nicht, wer so etwas in die Wege leiten würde, der Kosmos-Verlag bestimmt nicht. Aber irgendwie sind die Klassiker auch ein Produkt ihrer Zeit. Wenn es die drei Fragezeichen nie gegeben hätte und heute jemand auf die Idee kommen würde, so eine Serie zu schreiben, ich weiß nicht, ob sich dafür Interessenten fänden.

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