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Faszinosum ??? Live-Shows« 1 2 3 4 5 6 7 8 9 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 » 377) PerryClifton © schrieb am 03.12.2019 um 19:46:04: Die Kinder- und Zeichentrickserien der 80er waren für die Kassetten wohl definitiv eine starke "Konkurrenz". Ebenso Videos. Und Bücher. Und themenbezogene Zeitschriften... 376) hilltop.house © schrieb am 03.12.2019 um 19:38:06: Und das Kinder TV in dieser Zeit keine große Rolle spielte kann man so auch nicht sagen, wurden doch genau in jener Zeit die besten Kinder/Jugend Serien produziert. Aber ich weiß natürlich was du meinst. 375) Sven H. © schrieb am 03.12.2019 um 19:21:07: @372: Stefan Bonner und Anne Weiss haben den Begriff "Kassettenkinder" nicht erfunden. Vermutlich wird sich nicht klären lassen, wann der Begriff erstmals aufgetaucht ist, möglicherweise schon vor dem Revival der Hörspiele Mitte der 1990er Jahre? Wenn jemand diesen Begriff popularisiert hat, dann war es Annette Bastian mit ihrem Buch "Das Erbe der Kassettenkinder: ... ein spezialgelagerter Sonderfall" (2003). 374) Dave © schrieb am 03.12.2019 um 19:20:14: Die drei ??? und der dunkle Taipan Es war die vierte Tour und schon die fünfte Show der drei ??? auf der großen Bühne, siebzehn Jahre nach der ersten. Und während „Master of Chess“ und „...und der Super-Papagei“ sehr minimalistisch waren was die technische Umsetzung anging, wollte man doch zumindest teilweise die Vertonung eines Hörspiels präsentieren, hatte „...und der seltsame Wecker“ schon stärker auf zusätzliche Effekte wie eine LED-Wand gesetzt. Phonophobia trieb das mit einer eigens für die Tour entwickelten Panel-Wand und fünf Musikern (dafür aber keinem Erzähler) auf die Spitze. Die neue Show „...und der dunkle Taipan“ geht diesen Trend nicht weiter, sondern kommt, vom Finale abgesehen, dem Ursprungskonzept wie es in Master of Chess praktiziert wurde am nächsten. Der Erzähler ist zurück, es gibt keine Video-Elemente mehr, das Spiel mit Licht und Farben wurde reduziert. Man könnte sagen, es handelt sich um die unspektakulärste Liveshow. Und wäre da das grandiose Finale nicht, wäre es auch absolut richtig zu sagen, dass diese Show dem Konzept nichts mehr hinzuzufügen weiß. Doch das muss überhaupt nicht schlecht sein. Denn während Phonophobia in der großen Halle super funktioniert hat, blieb auf Dauer doch nur eine recht geringe Halbwertszeit, und die Faszination verflog auf der DVD spätestens beim zweiten Anschauen. Bei „...und der dunkle Taipan“ könnte es umgekehrt sein. Auch wenn bei uns in Stuttgart die Stimmung wunderbar war würde ich sagen, dass mich „Phonophobia“ damals mehr begeistert hat. Und doch kann ich mir vorstellen, dass der Taipan den Unterhaltungsfaktor über längere Zeit aufrecht erhalten kann. Was den Vergleich aus meines Sicht etwas problematisch macht ist die Tatsache, dass Phonophobia für mich eine komplett neue Geschichte war, während ich das Buch „...und der dunkle Taipan“ bereits gelesen hatte und im Gegensatz zur ebenfalls in Buchform erschienenen „Sinfonie der Angst“ ähneln sich Buch und Bühnenstück dieses mal stark, mit Ausnahme des dritten Viertels findet sich nahezu jede Szene in beiden Medien wieder. Dieses dritte Viertel ist es auch, das als einziges seine Längen hatte, der Rest hat mich ausnahmslos unterhalten und auch die kleinen Längen hier werden doch recht schnell überbrückt. Das ganz große Plus sind die Sprecher, allen voran Michael Prelle und Tim Grobe, der in jeder seiner Figuren glänzt. Die Rückkehr des Erzählers macht sich durchweg positiv bemerkbar, Prelle kombiniert hier Hitchcockschen Sarkasmus mit liveshowtauglicher Leichtigkeit und stärkt die Show ungemein. Einziges Manko ist, dass er nicht wie Helmut Krauss auf der Bühne hinter seinem Tisch sitzen darf, sondern wie die anderen Gastsprecher auf und Abtritt. Dieser Tisch mit Leselampe hat den ersten Livetouren immer eine gewisse Heimeligkeit verpasst die einer etwas kühleren Professionalität gewichen ist. Die spiegelt sich im ganzen Charakter der Show wieder. Die Zeiten, in denen Versprecher, ungeplante Gags und ähnliches an der Tagesordnung waren sind leider vorbei, dabei würde das auch heute noch in den großen Hallen funktioniert (Hat es 2009 in ähnlich großen Hallen ja auch noch). Tatsächlich empfand ich nämlich den Moment am charmantesten, als die drei scheinbar aus dem Skript ausbrechen und sich ihre Späße mit dem Geräuschemacher liefern. Am Verhalten des Erzählers merkte man dann doch, dass die Szene so geskriptet war (Vermutlich um dem Geräuschemacher, der dieses Mal weniger Aufmerksamkeit als früher bekam, seinen starken Moment zu ermöglichen), was der Szene etwas geschadet hat, dennoch war es neben einem tatsächlichen Patzer gegen Ende, als der Erzähler an einer Requisite Hand anlegen wollte, die vielleicht schönste des Abends. Das Finale zeigte einmal mehr, dass Kai Schwindt ein fantastischer Regisseur ist. In Phonophobia lief mir ein Schauer über den Rücken, diesmal war ich schlichtweg gefesselt, die Inszenierung war hervorragend und ein bestimmtes Element des Buches wurde tatsächlich auf der Bühne umgesetzt was der gesamte Halle ein Raunen entlockt hatte. Inhaltlich verlässt sich „...und der dunkle Taipan“ etwas zu sehr auf die Klassiker, äußerlich tut ihm der klassische Anstrich (der sogar einen Theatervorhang gekonnt einsetzt) dagegen sehr gut. Ich hatte in Stuttgart mit einer befreundeten Familie einen schönen Abend, würde den Besuch jedem drei ??? Fan weiterempfehlen und kann auch nur zu einem Blick auf den Merch raten. Während mich weder das klassische Kassettenmotiv noch die Schrottplatz-Shirts wirklich gereizt haben sehe ich im Tour-Shirt das bislang stärkste von allen Liveshows. Shon als Cover auf dem Buch war der dunkle Schlangenkopf eine nahezu perfekte Kombination aus Silvia Christophs Zeichenstil und Aiga Raschs prägnanter Motivauswahl. Auf dem T-Shirt harmoniert das perfekt mit dem umgebenden Schwarz und ist sowohl alltagstauglich (sieht vermutlich auch für nicht Kenner ansprechend aus) als auch klassisch. Fazit: Nicht perfekt aber dennoch sehr schön und weiterzuempfehlen. 373) PerryClifton © schrieb am 03.12.2019 um 17:46:26: @Boomtown Dachte ich mir Allerdings ist der Begriff, den sie erfunden haben, dann etwas schwammig. Natürlich weiß man trotzdem, was gemeint ist. Andererseits klingt das Wort auch ein bisschen nach Diagnose, deswegen fand ich es nie so toll. 372) Boomtown © schrieb am 03.12.2019 um 17:28:07: Kurz zum Thema "Kassettenkinder": Dass man auch nach 1990 noch Kassetten hören konnte, ist mir schon klar. ;-) Der Begriff wurde von den Autoren Stefan Bonner und Anne Weiss im Buch "Wir Kassettenkinder: Eine Liebeserklärung an die Achtziger" erfunden und, wie der Titel schon verrät, ziemlich klar definiert. Es geht um die Generation, die mit Hörspielkassetten als DAS "Hauptmedium" für Kinder in einer Zeit sozialisiert wurden, als Kinder-TV, Videospiele und sonstiges Home-Entertainment für Kinder noch eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielte. So habe ich den Begriff auch gemeint. Bin davon ausgegangen, der sei hier geläufiger. Finde die Definition sinnvoll, weil sich in den letzten Jahren immer öfter zeigt, dass es altersbedingt doch erhebliche Unterschiede in der Rezeption zu geben scheint. Das zeigen all die Diskussionen über neue Autoren, über Podcasts oder jetzt über die Inszenierung der Live-Shows ziemlich deutlich. @368 Ups, ich saß auch in Block B so etwa 10 Meter mittig vor der Bühne. Den genauen Platz verrate ich lieber nicht, vielleicht saßen wir direkt beieinander. ;-) Aber ich meine das auch wirklich gar nicht böse oder gar persönlich. Im Prinzip hast du ja bei deiner Beschreibung der Dramaturgie vollkommen recht. Es ist halt wie bei einer großen, alten Rockband, um bei dem Vergleich zu bleiben, wo alle auf die großen Hits warten und die dann obligatorisch abfeiern. Wenn es da eine jüngere Generation gibt, die etwas neues und eigenständiges erwartet, verschieben sich die Erwartungen erheblich und das ganze funktioniert nicht mehr so rund. Bei MoC war es noch eine ziemlich homogene Hörerschaft und der Fokus lag ganz klar auf dem kollektiven "abkulten", so wie auch bei den Veranstaltungen des Vollplaybacktheaters zu der Zeit. Das hat sich offenbar geändert. Allerdings muss ja aber auch jedem klar sein, und das verstehe ich dann nicht, dass Schauspieler Mitte 50 gerade auf der Bühne Stücke, in denen sie 16jährige spielen, zwangsläufig nur noch noch als Persiflage inszenieren können. Eine ernst gemeinte und auf Spannung basierende Story ohne komödiantische Metaebene stelle ich mir in dem Rahmen einfach nur furchtbar vor. Das wäre für mich dann der totale Rohrkrepierer. 371) PerryClifton © schrieb am 03.12.2019 um 14:09:37: Interessantes Thema eigentlich. Sind Kassettenkinder das gleiche wie Hörspielkinder? Sind die erste Generation der DDF-Hörer vielleicht eher als LP-Kinder zu bezeichnen? Gibt es eine Hauptphase der Kassettenkinder und eine Spätphase oder zählen "die aus den 90ern" irgendwie nicht mehr dazu? Fragen über Fragen, allerdings etwas OT. 370) Ola-Nordmann © schrieb am 03.12.2019 um 13:51:21: @368: Der Vergleich mit der heißen Kartoffel trifft es ganz gut. Ein, zweimal hab ich da auch nichts dagegen, da funktioniert sowas auch bestens, hier war es irgendwann aber einfach zuviel des Guten und nicht mehr lustig. 369) fr2310 © schrieb am 03.12.2019 um 12:36:29: @366 Warum kann man mit Ende 20 kein klassisches Kassettenkind mehr sein? Was ein Unsinn. 368) Lt.Ferrante © schrieb am 03.12.2019 um 11:48:42: @366: Da hast du bei mir tatsächlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Es war meine erste Live-Show und meine Erwartungshaltung war relativ hoch. Vielleicht nicht angepasst an das was Story-technisch möglich ist in so einer Live-Show. Aber ganz so einfach will ich es uns allen hier nicht machen. Ich erwartete eine Geschichte mit Spannungsbogen. Das kann natürlich nicht funktionieren wenn man wahllos alle mal in den Klassiker-Folgen aufgetauchten Gegenstände aneinander reiht. Ich will das gar nicht generell kritisieren, dass man Bezug nimmt auf die Klassiker-folgen, nur es soll halt mit einer gewissen Sinnhaftigkeit passieren. Was hier größtenteils gemacht wurde ist: Ein Gegenstand einer Klassikerfolge taucht auf und alle sollen kurz mal lachen aber danach wird der Gegenstand nicht weiter in die Geschichte eingebaut, sondern wie eine heiße Kartoffel wieder fallen gelassen und trägt nichts zur Geschichte bei. Das war so mein Eindruck. zu deinem zweiten Punkt: Ich bin einer von denen spaßbefreiten Menschen um die 30 die keine Kassettenkinder mehr sein können ;) Jetzt im Ernst: Ich würde mich selbst nicht so beschreiben. In welcher Reihe saßt du eigentlich? Ich war relativ nah dran, Block B. Und Kassettenkinder waren wir auch noch, als wir Mitte der 90er angefangen haben mit drei ???. Ich glaube bis zur Jahrtausendwende gab es kaum CD's. D.h. bei mir zuhause findest du etwa 100 ???-Kassetten. @367: Da bin ich ebenfalls deiner Meinung, ich habe MoC als Livemitschnitt und finde die Story hier auch besser. 367) Ola-Nordmann © schrieb am 03.12.2019 um 08:51:45: @363: Also was die Geschichte angeht, ist das Buch deutlich komplexer, jedenfalls am Ende. Da fand ich es sehr angenehm, dass sie das beim Liveauftritt etwas gestrafft haben. Im Buch ist es aus meiner Sicht einfach etwas zu übertrieben. Ich habe das damals nicht groß negativ bewertet, weil ich dachte, es wäre der Liveshow geschuldet, aber dem war ja wohl nicht so. @365 & 366: Das sehe ich auch so, die Story ist beim Liveauftritt zweitrangig. Als reguläres Hörspiel wäre der Taipan grottig, die Story ist nämlich hanebüchen (da bin ich auch anderer Meinung als Boomtown, die Master of Chess Geschichte hätte - dann natürlich nicht als Persiflage inszeniert - als normales Hörspiel funktioniert, die finde ich deutlich stärker). Ich gehe zum Live-Auftritt, weil ich die Atmosphäre mag, es sehr interessant finde, vor allem auch dem Geräuschemacher live zuzusehen und natürlich etwas in Nostalgie zu schwelgen. 366) Boomtown © schrieb am 03.12.2019 um 03:05:29: @363/364 Interessant, dass ihr das jetzt schreibt. Vielleicht ist das schon ein Aspekt für verhaltene Stimmung. Mit der Erwartungshaltung da ein seriöses Stück geboten zu bekommen, kann das ja kaum funktionieren. War das euer erstes Mal? Von Anfang an waren die Live-Shows doch als Persiflage auf die Serie angelegt und das gemeinsame Abfeiern von Insidergags das Salz in der Suppe. Bei Master Of Chess hatte das ganze dadurch eine Art Klassentreffen-Atmosphäre. Das spielte sich das aber halt auch noch im studentischen Umfeld in ganz kleinem Rahmen ab, war günstig, es gab 0,0 Merch, viel Bier, 0,0 % Event-Publikum und 100 % Nerds. Und es war vor 17 Jahren halt neu. Im Laufe der verschiedenen Touren hat sich das langsam genau ins Gegenteil verkehrt und vielleicht passt das das Konzept da einfach nicht mehr. Oder es hat sich überlebt. Ich fand die Show an sich bisher eigentlich am besten und ja, auch die Story. @361 Hehe, geiler Vergleich. Bei Metallica lieber St. Anger abfeiern ist tatsächlich so wie bei DDF Dittert den Vorzug zu geben . Wer weiß, vielleicht ist jetzt wirklich die "Generation Podcast" verstärkt da am Start, die nichts schnallt und nur auf Logikfehler achtet. :)) Tatsächlich saßen um mich herum einige spaßbefreite Leute Ende 20, die keine klassischen Kassettenkinder mehr sein können. Aber mal ehrlich, warum geht man denn zu so einer Show? Insgesamt war es aber, wie Lt.Ferrante schon sagte, gemischt und auch viele Ü50 da, sodass ich den Schnitt bei 40 schätzen würde. Am Ende kommen vermutlich viele Faktoren zusammen. Ich saß ganz vorne, habe aber inzwischen viele Fotos gesehen, die Leute in anderen Hallen von hinten oben gemacht haben, wo du ja einfach gar nix unmittelbar von der Bühne siehst. Da dann auf Knopfdruck zu lachen, wenn da vorne Stichworte wie "Haschimitenfürst" fallen, ist vermutlich auch nicht so einfach. 365) Lapathia © schrieb am 02.12.2019 um 21:00:45: mattes, kein Mensch erwartet da eine grandiose Story ... am Ende zählt der Output und in Stuttgart war die Stimmung richtig gut! 364) mattes © schrieb am 02.12.2019 um 20:45:11: Lt., sind wir mal ehrlich: die Story ist grauenhaft einfallslos... meinem Sohn hat’s gefallen, aber ich fühlte mich in manchen Szenen arg gelangweilt. Und den Plot als solchen hab ich heut schon wieder vergessen. Schön war’s, ja, aber hätte besser sein können - dann wäre sicher auch das Publikim mehr mitgegangen. 363) Lt.Ferrante © schrieb am 02.12.2019 um 17:09:03: @Boomtown: so ein Zufall, ich war gestern auch in der Festhalle in Frankfurt. Und mir ist es ebenso aufgefallen wie dir, dass die Zuschauer nicht so mitgegangen sind. Vom Altersschnitt würde ich sagen, dass es gut sein kann das er schon Richtung 35 - 40 ging. Zumindest in der Nähe meines Sitzplatzes. Ich kann mir grundsätzlich aber auch vorstellen, woran es lag dass die Zuschauer nicht so mitgegangen sind. Dazu muss ich zuerst sagen, dass ich die Show der Drei wirklich gut fand, das war schon toll. Aber es hinkte auch etwas und zwar an der Story. Ich habe das Buch vorher nicht gelesen und muss sagen, dass ich zwischendrin schon auch mal den Faden verloren habe. Ich empfinde die Story ehrlich gesagt als Klamauk. Ja gespickt von vielen Anspielungen auf ältere Fälle. Aber teilweise einfach nur weil man unbedingt irgendwelche Reminiszenzen einbauen wollte. So auf Teufel komm raus, egal ob es an der Stelle überhaupt passt. Damit will ich nicht sagen, dass ich diese Live-Show nicht weiterempfehlen würde. Aber sind wir mal ehrlich diese Story reiht sich nahtlos ein in die aktuellen, nicht so sehr gelungenen Folgen. Die wild aneinander gewürfelten Reminiszenzen machen aus dieser folge keine Klassiker-folge. Diskussion dazu erwünscht ;) | |||||||||
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