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Drei ???-Themen die in kein bestehendes Forum passen oder auch das Sammelsurium

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3349) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 23:11:56: Betrachte deine Vorwarnung als zur Kenntnis genommen, ich beschwer mich dann auch nicht.
3348) PerryClifton © schrieb am 09.02.2022 um 22:49:38: Wobei ich KEIN Stephen King Fan bin. Und das mit den damaligen Verhältnissen... Nunja
3347) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 22:45:11: Laut Wikipedia gehörte Stephen King zu seinen Stammlesern, okay, da wäre dann also mit etwas härterem Stoff zu rechnen, jedenfalls für damalige Verhältnisse ... gut zu wissen! :D
3346) PerryClifton © schrieb am 09.02.2022 um 22:34:25: Bis auf die eine oder andere Stelle... *g*
3345) PerryClifton © schrieb am 09.02.2022 um 22:32:50: Thompson ist aber nichts für schwache Nerven (Wenn auch nach heutigen Standards nicht außergewöhnlich extrem).
3344) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 22:15:54: Ja, es gibt wohl einige Bücher, die man mehrmals lesen muss, damit sie einen richtig abholen. Dass ich anhand dieses Werkes bekennender Highsmith-Fan werde, ist eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht schau ich bei Ripley auch mal rein ... Jim Thompson ist auch mal vorgemerkt.
Oh ja ... :D Wobei viele Formate ja besonders den etwas schwerfälligen und repetitiven Schreibstil Reineckers aufs Korn genommen haben, den er ja schon immer gehabt hatte. In den Folgen aus den 70ern und 80ern nimmt man ihm das nicht weiter krumm, im Gegenteil, es hatte da schon seinen eigenen Charme. In den 90ern trat das aber stärker hervor, weil die Folgen Aspekte aufwiesen, die das extrem in den Vordergrund rückten. Sowas ist für ein Satireformat natürlich ein gefundenes Fressen.
3343) PerryClifton © schrieb am 09.02.2022 um 21:43:48: Stimmt, Bücher mit unzuverlässigem Erzähler machen generell öfter erstmal einen schlechten Eindruck auf mich und es ist schon mehrfach vorgekommen, dass es später geklickt hat und einige dieser Bücher dann bei mir hoch im Ansehen standen. Ich wage aber die Voraussage, das wird hier nicht der Fall sein ;-) Dennoch wäre es sicher interessant, das Ganze nochmal unter diesem Gesichtspunkt durchzugehen. Ich empfehle übrigens mal Jim Thompson für sehr ähnlich gelagerte Geschichten/Stile/Motive, wo es meist sehr gut funktioniert (und in 15-20% der Fälle so daneben geht, dass es viel schlechter ist als hier).
Ja, sagen wir mal so: Die Spätphase hat die ganzen Derrick-Parodien durchaus gerechtfertigt ;-)
3342) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 19:57:33: Anders gesagt: The unreliable narrator being PARTICULARLY unreliable.
3341) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 19:56:50: Alles korrekt; ich habe es auf Englisch gelesen, da ich einen unverfälschten Eindruck von Highsmiths Schreibe haben wollte. Wobei diese im Nachhinein betrachtet so speziell ist, dass in der deutschen Übersetzung wahrscheinlich gar nicht so viel verlorengegangen ist. Ich frage mich, ob der Mangel an Glaubhaftigkeit wohl Stilmittel ist, ähnlich wie die Introspektion an sich, die sich quer durch das Buch zieht. Ich habe schnell gemerkt, dass je mehr sich diese Stellen gehäuft haben, ich ihnen umso weniger abgekauft habe. Das mit den Fliegen zum Beispiel. :D Wir lernen ja nur Owen kennen, einen von Miriams ehemaligen Liebhabern, doch ob sie wirklich die Tingeltrine war, als die Guy sie darstellt, oder ob das eher ein einmaliger Seitensprung war, können wir objektiv nicht wissen. Genauso wenig, ob Brunos Vater wirklich so 'ne fiese Möpp ist, oder Bruno einfach nur einen auf beleidigte Leberwurst macht. Alles bleibt irgendwie im Unklaren, weil wir zu allem nur jeweils einen Blickwinkel bekommen, und der stammt nie von einer Person mit logischen/nachvollziehbaren Denkweisen. Das, und die plötzlichen Gedankensprünge zwischendurch machen Teile des Romans etwas holprig. Stellenweise fehlt die sinnstiftende Einheit. Es ist ein sehr spezieller Stil, den man entweder mag oder nicht. Hitchcock war auf jeden Fall am Start. :D
Aber die Mordszenen sind beide verdammt gut geschrieben, das muss man sagen! *g*
Und die Derrick-Folgen der Spätphase sind auch in Fankreisen nicht immer beliebt (ich persönlich kann sie mir ganz gut angucken, wenn auch eher aus dem gleichen Grunde, warum ich ein Buch wie "Strangers on a Train" lesen kann *g*), und Tappert war ja auch kein Fan davon, weshalb er letztendlich auch ausgestiegen ist. Das muss da hinter den Kulissen häufiger zu Diskussionen gekommen sein ...
3340) PerryClifton © schrieb am 09.02.2022 um 19:27:22: Während ich mehr meine Eindrücke geschildert habe, bist du dem Buch als solchem wesentlich gerechter geworden als ich. Als Außenstehender kann man sich so ein sehr gutes Bild machen. Du scheinst das Buch ja auf Englisch gelesen zu haben; ich hatte die deutsche Version. Kann mir gut vorstellen, dass hier durch die Übersetzung einiges an Charme verlorengegangen ist. Man kann zwar aus der Übersetzung nicht das komplette Original ableiten, aber auf so einige Sachen kann man durchaus schließen.
"Lassen wir die Logik des realen Lebens außen vor" beschreibt das alles so ziemlich perfekt. Und ja, das kommt von jemandem, der sich über das Herumreiten auf Logiklücken in DDF-Podcasts beschwert. Aber HIER ist es echt angebracht *g* Ebenfalls richtig, Hitchcock wird ordentlich auf diesen Erzählstil abgegangen sein ;-) Ich hatte mich glaube ich schon öfter über Hitchcock, McGuffins, Chandler, Storylogik etc. ausgelassen. Man denke sich den Rest. Ich schätze, was mich viel mehr stört als Lücken in der Storylogik sind Lücken in der Verhaltenslogik der Figuren. Dazu zählt imho zum Beispiel die Art des Kennenlernens im Zug und der Übergang zum Mord-Thema. Sicher, die Figuren sind ein bestimmter Typus, man könnte vielleicht sagen Weichflöte und besoffene psychopathische Weichflöte, aber selbst wenn man sich darauf einlässt, wirkt es immer noch etwas herbeibemüht. Der (mehr als unsubtile) homosexuelle Subtext ist damit noch nicht einmal gemeint. Selbst unter diesem Blickwinkel bleiben die Glaubwürdigkeitsprobleme in den Verhaltensweisen bestehen.
Dazu kommt, dass ich Bücher nicht mag, in denen die ganze Zeit nur gegrübelt und gezaudert wird. Sicher, ab und zu passiert hier auch zum Glück mal was ;-) Wir sind aber sehr gebunden an die Innenwelt der oben beschriebenen Figuren. Das kann sicher prinzipiell sehr interessant sein, nur mir lag es hier nicht besonders.
Ich schließe mich aber an, es ist durchaus kein schlechtes Buch und hat auch seinen gewissen Humor. Mein Lieblingszitat wäre wohl: "Solche Frauen ziehen die Männer an, wie ein Mülleimer Fliegen anzieht" xD Nur ist mir das Ganze in seiner stilistischen Ausrichtung zu speziell, als dass ich mehr von Patricia Highsmith lesen müsste, zumal ich ja auch in Mr. Ripley reingelesen habe.
Ach ja, die Derrick-Folgen der späteren Phase, die ich (Überraschung!) nicht mehr mag. Es zeichnet sich ein Muster ab... ;-)
3339) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 09:44:23: Eine hätte ich jetzt schon: Es ist natürlich Bruno, der den Südstaatenakzent nicht mag, nicht Guy ...
3338) Mihai Eftimin © schrieb am 09.02.2022 um 09:01:29: Freut mich, dass meine Rezension soweit zusagt. Freue mich auf weitere Anmerkungen.
3337) PerryClifton © schrieb am 09.02.2022 um 07:10:02: Tolle Buchrezension, mehr später
3336) Mihai Eftimin © schrieb am 08.02.2022 um 22:11:17: Patricia Highsmith, "Strangers on a Train". Wo fang ich da nur an? Am besten beim Anfang. ;-) Die Art, wie Guy und Bruno ins Gespräch kommen, unterscheidet sich doch sehr von der Art und Weise, wie ICH mit jemandem in der Bahn ins Schnacken komme, insbesondere, wenn die andere Person ebenfalls männlich ist. :D Guy scheint allerdings direkt einen nachhaltigen Eindruck auf Bruno gemacht zu haben, was man deuten kann, wie man lustig ist, in späteren Szenen aber unübersehbar ist und jeden Versuch unterbindet, das Werk ohne den Hintergrund der Autorin zu betrachten. Guy wird hier von Anfang an in seinen moralischen Grundsätzen erschüttert, da er den von Bruno als "perfekten Mord" bezeichneten "Tausch" zwar ablehnt, aber später erfahren muss, dass Miriam während seines Aufenthaltes in Mexiko tatsächlich umgebracht wurde, was nur auf Bruno zurückzuführen sein kann - woraus dieser auch keinen Hehl macht. Im Gegenteil, er kontaktiert Guy und verklickert ihm, er könne jederzeit gegenüber der Polizei behaupten, Guy sei auf seinen Vorschlag eingegangen, sollte er diese verständigen wollen. Was folgt, ist ein Wechselbad der Gefühle - Guy hasst Bruno zunächst, dann findet er ihn aber total toll, und letztendlich kommt er der Aufforderung nach, Brunos Vater zu ermorden. Vielleicht wären beide, lassen wir die Logik des realen Lebens außen vor, sogar mit ihren Taten durchgekommen, doch anstatt jeden Kontakt zu vermeiden und sich somit nicht weiter verdächtig machen zu können, wie es eigentlich mal geplant war, taucht Bruno immer wieder auf, sogar, als Guy seine neue Flamme Anne heiratet. Nachdem Bruno ersäuft, gesteht Guy die Tat dem ehemaligen Liebhaber seiner ehemaligen Frau, und der ermittelnde Detektiv Arthur Gerard hat damit das Geständnis, das er braucht. Ende im Gelände.
So, wie beschreibe ich Highsmiths Stil am besten? Ich sag's mal so: Das Spiel "Introspektion" hat sie durchgezockt, so viel ist mal sicher. :D Nach der titelgebenden Anfangsszene kommen für eine gewisse Zeit sehr kurze Kapitel, in denen sie möglichst viel in kurzer Zeit abhandeln will, was sich nicht gerade flüssig liest, aber zum Glück wird es hinterher wieder besser. Leider macht sie auch sehr abrupte Szenenwechsel innerhalb einzelner Kapitel, oft innerhalb desselben Absatzes (vom Konzept "Leerzeile als Szenentrenner" hat sie wohl auch wenig gehalten), sodass es noch konfuser wird. Trotzdem bleibt man dran, was durchaus für die Geschichte spricht, auch wenn kaum eine Figur rational oder nachvollziehbar denkt oder handelt. Es verwundert wenig, dass der Filmregisseur, der Logik für langweilig hielt, daran Gefallen fand ... :D Wenn man Bruno baden schicken will, erschafft man sich eben eine Welt, in der es auf Schiffen keine Rettungsringe gibt, damit sich Guy schön selbst noch in Lebensgefahr begeben kann. Und nein, das ist NICHT der fragwürdigste Aspekt der Geschichte hinsichtlich Logik und Nachvollziehbarkeit. ;-)
Herrlich ist, wie Bruno Guy zwischenzeitlich regelrecht stalkt, ihm stolze 21 anonyme Briefe schreibt, tagelang vor seiner Bude herumlungert - und die Einzige, die gar nichts merkt, ist Anne. Sogar das etwas vertrottelt wirkende Landei aus Iowa, bei dessen Darstellung ich dauernd an Inspector Columbo denken musste, hat irgendwann geschnallt, dass sich Guy ständig in Widersprüche verstrickt.
Die Thematik, um die man natürlich nicht herumkommt: Ja, Highsmith war bekanntermaßen homosexuell, ja, sie hat das Thema auch in ihren Werken behandelt, und ja, sie hat in der Szene bis heute eine große Fangemeinde. (Hier der obligatorische Disclaimer, dass das völlig in Ordnung geht.) Auch in "Strangers on a Train" scheint es durch - doch während die Thematik zum größten Teil eher als Subtext über der Interaktion zwischen Bruno und Guy schwebt, so macht eine Stelle SEHR klar deutlich, worauf Highsmith hinauswollte, nämlich bei der Überlegung, "If he [Bruno] could strangle Anne, too, then Guy and he could really be together." Ja, das lässt wenig Spielraum für Interpretationen. ;-) In Anbetracht der Tatsache, dass das Buch von 1950 ist, ist das aber schon bemerkenswert. (Fun Fact am Rande: Der Ausdruck "gay" fällt, wenn mich nicht alles täuscht, gerade mal zweimal im ganzen Buch, und in beiden Fällen wird er in seiner heute als veraltet geltenden Bedeutung im Sinne von "fröhlich", "heiter" gebraucht.) Würden die Leute im Buch etwas weniger qualmen und saufen, hätte das Teil genauso gut letzte Woche erscheinen können, und die Leute wären immer noch hin und weg.
Eine gewisse humoristische Metaebene ergibt sich dadurch, dass Guy keinen Südstaatenakzent mag - bekanntlich stammte Highsmith ja gebürtig aus Fort Worth, Texas. ;-)
Vieles, was ich bis hierhin benannt habe, mag nicht sehr erbaulich klingen, aber insgesamt ist es gar kein schlechtes Buch, wenn man als Krimi-/Thriller-Fan mal die Abwechslung sucht und sich einem konfusen und hoffnungslos unlogischen, aber auf keinen Fall langweiligen Psychodrama hingeben möchte. Das Buch behandelt eine sehr spezielle Facette der menschlichen Psyche, und die Charaktere philosophieren sogar an einigen Stellen darüber. Das Ganze hat ein wenig von den Derrick-Folgen ab ungefähr 1992, in denen die Ermittlungsarbeit eher hintenansteht und man das Gefühl hat, Reinecker hätte lieber philosophische Dialoge darüber geschrieben, was einen Menschen zum Mörder machen kann; die Denkweisen, Handlungsstrategien und Motive der dort handelnden Personen waren ähnlich skurril und realitätsfern, die Atmosphäre ähnlich düster. Eine seltsame Welt, in der seltsame Figuren seltsame Sachen machen. Man könnte meinen, Reinecker habe damals dieses Buch gelesen und als Inspirationsquelle für knapp 100 Folgen genutzt. :D
Würde ich das Buch also empfehlen? An sich schon, aber nicht jedem. ;-)
Mein persönliches Kultzitat aus dem Buch: "Everything was created to be seen drunk." Joa, das nenne ich einen Standpunkt. :D
3335) Mr. Murphy © schrieb am 05.02.2022 um 09:40:20: Hier noch ein ganz anderer Joke: Ist der drei ??? Autor Marc Brandel mit dem ehemaligen britischen Formel 1 Rennfahrer Martin Brandel verwandt?

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