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Klassiker-Nostalgie oder Wird der drei Fragezeichen-Fan alt?

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86) Berti © schrieb am 23.08.2012 um 10:36:53: @83: Was mir hier schon öfter komisch vorkommt ist, dass hier ziemlich viele Bescheid wissen, was die eigentliche Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen lesen möchte. Meine - ausdrücklich nicht repräsentativen - Kenntnisse kommen zu anderen Ergebnisse. Ich kenne immerhin fünf (!) Kinder (zwischen 9 und 11) die regelmäßig die drei Fragezeiche-Bücher lesen. Wir unterhalten uns dann auch darüber, welche Bücher wir besonders gut finden und warum. Und oh Wunder auch bei den Jugendlichen kommen insbesondere Marx und Nevis an. Auch finden Sie die Klassiker, die sie vereinzelt gelesen haben, gut. Ich meine, dass Kinder durchaus erkennen können, welche Geschichten in sich schlüssig, atmosphärisch passend und spannend sind. Im Übrigen könnte die erwachsene Leserschaft bei den drei Fragezeichen wohl größer sein als viele glauben. Ein Buchhändler - auch nicht repräsentativ - erzählte mir, dass bei Ihm nach dem Erscheinen der Bücher viele Erwachsene kamen und gleich alle neuen Titel kauften. Dies verwunderte Ihn und er begann nunmehr zu fragen, für wen die Bücher denn wären. Die meisten Kunden erklärten, dass sie die Bücher selbst lesen würden (häufige Begründung: aus alter Verbundenheit zur Serie). Natürlich nur ein einzelner Eindruck, aber ganz interessant.
85) Dave schrieb am 23.08.2012 um 10:22:51: Er hat selbst mal gesagt, dass er nachdem er seine Tom O Donnel Buecher geschrieben hatte vom Kosmos Verlag gefragt wurde, ob er DDF schreiben will, und nicht umgekehrt.
84) Besen-Wesen © schrieb am 23.08.2012 um 07:52:45: 82 - und wenn Sonnleitner hauptberuflicher Autor wäre? Was wäre dann anders? Dann wäre das Schreiben seine Haupteinkommensquelle und würden dann nicht "die Texte in Fließbandarbeit runtergesplut" um möglichst viel zu schreiben und so mehr zu verdienen? Als Autor bekommt man normalerweise kein festes Monatsgehalt. Ich denke nicht, dass sich die Qualität eines Buches darin wiederspiegelt, ob der Autor haupt- oder nebenberuflich schreibt. Nebenbei - das kam weiter unten so rüber - wurde Sonnleitner bestimmt nicht Drei ???-Autor weil er Deutschlehrer ist sondern weil er bereits Jugendbücher geschrieben und veröffentlicht hat. Wäre er nun Sportlehrer oder Busfahrer wäre das bei den vorliegenden DDF-fremden Werken sicher nicht anders.
83) FloraGunn © schrieb am 23.08.2012 um 05:59:59: @82: So viel literarisch wertvoller war das Original auch nicht, nur vielleicht altmodischer. Sonnleitner gehört, wie vorher schon einmal erwähnt, auch nicht zu meinen Lieblingen, weil mir persönlich seine Sprache auch nicht so gut gefällt und er sich thematisch so häufig auf "trendige" Themen schmeißt. Was man aber auch bedenken muss: der Markt und die primäre Zielgruppe (das sind immer noch Kinder und Jugendliche, nicht wir "alten" Fans), sind heute andere als in den 1960er Jahren. Und vollkommen am Markt vorbei wird sicherlich kein Verlag heute produzieren, nur damit irgendwelche Eumel in Internet-Foren hinterher sagen: Mann, das war aber jetzt literarisch wertvoll. Da muss man doch die Kirche im Dorf lassen und sich immer wieder vor Augen halten, dass es hier wirklich um eine Kinder- und Jugendbuchserie geht. Da zählt also, ob die Sprache für Kinder und Jugendliche (heute!) und deren Lesegewohnheiten verständlich und spannend ist. Ich persönlich mag keine Fußball-Folgen. Passt für mich einfach auch nicht zum Setting (Jungs in Amerika - dann doch lieber Baseball), aber Fußball-Folgen verkaufen sich nun mal gut, weil die deutschen Kinder und Jugendlichen drauf stehen und das lesen wollen. Tja, ich kaufe sie mir nicht. Problem gelöst. Und glaub mir, auch ein Robert Arthur hat nicht an seinem "erwarteten Leser" vorbeigeschrieben. Der wollte hauptsächlich spannende Geschichten für damalige Jungs (wahrscheinlich nicht mal unbedingt für Mädels) schreiben. Gerade er als Drehbuchautor wusste also auch ziemlich genau, was "geht". Mal ehrlich, sprachlich brillant sind die Originale auch nicht immer. Sie entsprechen eben dem Geist ihrer Zeit und die Sprache ist zurückhaltend. Heute muss das Buch aber mit vielen anderen Medien konkurrieren (in den 60ern hatten noch längst nicht alle einen Fernseher und schon gar nicht zig Kanäle und Kino konnte man sich auch nicht ständig leisten, es gab keine Computerspiele und und und). Da müssen Bücher auch mehr Spannung bieten und das muss sich auch sprachlich niederschlagen. Insofern finde ich überhaupt nicht, dass die Autoren schlechter geworden sind, sie müssen nur andere Bedürfnisse und Lesegewohnheiten bedienen und die sind zum Teil sogar eher anspruchsvoller als damals. Ich kenne jedenfalls wenig Kinder, die heute noch mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen und das super spannend finden.
82) JackAubrey © (JackAubrey@gmx.de) schrieb am 22.08.2012 um 23:33:01: @79 Also ich finde jetzt nicht, dass die bisherigen Arbeitsproben von Herrn Sonnleitner auf großartige Autorenambitionen einer noch in der Zukunft liegenden Karriere hindeuten. Im Gegenteil, da werden eine schöne Zuverdienstmöglichkeit in Fließbandarbeit runter gespult und Texte veröffentlicht, für die sich Arthur und Co. geschämt hätten. Die Erlhoffsche Fiction hat dagegen tatsächlich Potential, wenn es mittelfristig schafft, sich von ihrem Fan-Dasein zu lösen und mit ein wenig mehr Distanz an die Serie zu gehen.
81) Crazy-Chris schrieb am 22.08.2012 um 21:28:53: Sehr guter Beitrag 79)
80) Drake © schrieb am 22.08.2012 um 19:43:12: @78: Dann löse ich halt gleich bei Kaffee und Kuchen den Satz auf, den ich in 76) nicht zu Ende gebracht habe xD ^^
79) FloraGunn © schrieb am 22.08.2012 um 19:01:05: Lustig finde ich, dass hier gesagt wird, Robert Arthur wäre halt "gestandener Drehbuchautor" gewesen und die heutigen Autoren sind ja "nur" irgendwie so olle Deutschlehrer oder Anglistik-Studentinnen...äh...wird man als Autor neuerdings geboren? Robert Arthur hat auch Englisch und Journalismus studiert und dann halt irgendwann angefangen zu schreiben. Was soll daran so viel professioneller sein, als wenn jemand Germanistik oder Anglistik studiert und dann ans Schreiben kommt? Sowohl Kari Erlhoff als auch zum Beispiel Marco Sonnleitner haben auch schon vorher geschrieben und veröffentlicht, ebenso wie Hendrik Buchna und Christoph Dittert. Warum sind die jetzt keine "richtigen Autoren", sondern nur Fan-Fiction und Hobby-Schreiberlinge? Versteh ich irgendwie nicht. Bei der 50 Shades of Grey-Trulla sehe ich das ja gerade noch ein, die hat ja tatsächlich Fan-Fiction geschrieben und das auch noch sprachlich wirklich grottig. Aber das, was ich von den "neuen" ???-Autoren gelesen habe, fand ich sprachlich vollkommen in Ordnung. Manches mehr, manches weniger, aber von Groschen-Literatur und Fan-Fiction kann da keine Rede sein. Aber was weiß ich schon davon, ich bin ja auch nur so eine Anglistik/Germanistik-Studierte mit Lehramtsabschluss, die noch nie ein Drehbuch geschrieben hat. Und wer so viel zu meckern hat: Bücher nicht mehr kaufen oder am besten...auf den Hintern setzen, besser machen, bei Kosmos einreichen!
78) Berti © schrieb am 22.08.2012 um 17:34:25: @73 Sehr schön beschrieben! Der Stil ist wirklich getroffen. Fehlt eigentlich nur noch ein Cliffhanger...
77) Markus H. schrieb am 22.08.2012 um 16:27:18: Wird der drei Fragezeichen-Fan alt? Ja! Vor allem wenn die Autoren jünger sind als die Leser, was bei mir zutrifft.
76) Drake © schrieb am 22.08.2012 um 16:11:11: Natürlich! *kopfmeetstisch* Hatte ich vergessen. Außerdem waren da natürlich viel zu wenige Sätze dabei, die in der Mitte -
75) Josuah Parker © schrieb am 22.08.2012 um 16:09:02: @Drake....Sehr gelungene Darstellung von Sonnleiters Stil (zumindest manchmal), allerdings würde er wohl das Wort "glotzte" verwenden und nicht "starrte".
74) Drake © schrieb am 22.08.2012 um 16:06:24: Nachtrag: Daran stören mich besonders die so oft im Satz unterbrochenen Aussprüche, die ein offenes Ende lassen sollen. So spricht man vielleicht noch, aber so erzählt man kein Buch. Besonders schlimm im "Fußball-Teufel". Tatsächlich hatte ich nach gefühlten fünfunddreißig "Aber -"s und "Peter - Peter war ..." gemerkt, dass Justus nicht glauben kann, dass Peter SPOILER in die Schlucht gefallen ist SPOILER ENDE. So verliert die Szene jegliche Spannung.
73) Drake © schrieb am 22.08.2012 um 16:03:51: @63: Bei der Aufzählung kann ich dir (weil Zwillinge der Finsternis für mich einfach DIE Folge ist) nicht ganz zustimmen, ansonsten aber völlig. Es riecht nach Fließbandproduktion. Ach was, es IST Fließbandproduktion. Die so uuuunglaublich lange Pause hat Sonnleiter aber sichtlich gut getan. "Fußball-Teufel" war schon ganz gut, aber "GPS-Gangster" scheint ja wirklich ein richtig guter Band zu sein, wenn ich mir hier so die Kommentare ansehe. Was mich eher stört, ist der Schreibstil bei Sonnleitner. Ich möchte einen Vergleich anstellen.

Es ward überliefert im ersten Arthur, im fünften Kapitel, Seite 43, Vers 3ff:
"Das Auge des einäugigen Piraten auf dem Bild starrte ihn an!
Das blinde Auge war von einer schwarzen Klappe bedeckt. Das sehende Auge aber blickte ihn an, darüber gab es keinen Zweifel. Es hatte einen feuchten Schimmer, und als Peter hinstarrte, sah er es blinzeln.
'Just!' Er brachte nur ein Krächzen hervor. 'Das Bild! Es sieht uns an!'"

Soweit zu dem, was Robert Arthur aus dieser an sich spannenden Szene machte. Sonnleitner hat die überaus schlechte Eigenschaft, Szenen totzuemotionalisieren. Wenn ich hierfür ein Beispiel machen dürfte unter dem Titel:

Was wäre, wenn ... Marco Sonnleitner das "Gespensterschloss" verfasst hätte?

"Das Auge des einäugigen Piraten auf dem Bild - starrte ihn an! Aber -
Das blinde Auge war von einer schwarzen Klappe bedeckt, die Peter mit völliger Angst erfüllte und sein Blut zum Kochen brachte. Das sehende Auge aber blickte ihn wütend und mit zornigem Ausdruck an, darüber gab es keinen Zweifel. Es hatte einen feuchten Schimmer, und als Peter hinstarrte, sah er es blinzeln. Wie - wie konnte das ... das konnte doch nicht -
'Just!' Er brachte nur ein Krächzen hervor. 'Das Bild! Es sieht uns an!', rief Peter, erfüllt von Schrecken und Verzweiflung. Ihm lief eine Gänsehaut den Rücken herab."

72) JackAubrey © (JackAubrey@gmx.de) schrieb am 22.08.2012 um 15:51:00: Es gibt unterschiedlichen Arten von Rückbezügen. Charaktere aus früheren Folgen, Bezugnahme auf bestimmte Ereignisse (z.B. damals im Fall Gespensterschloss haben wir doch schon mal etwas ähnliches erlebt) sind in einer langen Serie sogar wünschenswert. Ganz im Gegensatz zu dem nicht handlungs gebundenen zitieren und Verweisen, dass einzig und alleine das Fan-Dasein des Autors unterstreicht und damit die Erzählperspektive völlig verändert. Man stelle sich vor, Hitchcock als angeblicher Verfasser und Herausgeber, hätte ständig kichernde Anspielungen auf frühere Begebenheiten gemacht, die Stimmung wäre kaputt gewesen. In den Klassikern zeichnet sich die Serie grundsätzlich durch einen großen Ernst aus, und genau der fehlt mir heute, ganz besonders in den Büchern von Kari. Wie gesagt, dass es auch anders geht hat Frau Vollenbruch gezeigt...

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