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Klassiker-Nostalgie oder Wird der drei Fragezeichen-Fan alt?

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131) FloraGunn © schrieb am 24.08.2012 um 22:58:44: @130 (stormrider): Danke, dass du dazu auch mal die "jugendliche" Perspektive gibst. Du sprichst mir da aus der Seele. Ich habe auch oft die Vermutung, dass man die Klassiker anders bewertet, weil man sie mit dem Gefühl verbindet, das man als Kind beim Lesen hatte. Ich kann dir noch genau sagen, dass ich zu der Zeit, als ich das Gespensterschloss gelesen habe, zum Beispiel immer "Our House" von Madness gehört habe. Das verbinde ich bis heute mit dieser Folge. Beim Lesen vom Lachenden Schatten habe ich so lange an meinem losen Milchzahn gewackelt, bis ich ihn in der Hand hatte. ;-) Was ich damit sagen will ist: ich verknüpfe bestimmte Erinnerungen und Emotionen aus einer glücklichen Kindheit mit den Klassikerfolgen. Darum bin ich ihnen gegenüber sehr wohlwollend. Wenn man aber dieselben Kriterien an die alten Folgen anlegt, die hier teilweise an die neuen Folgen angelegt werden (Plausibilität, Logik beim Motiv, Recherche etc.), würden da viele Klassiker auch durchfallen. Ich meine...da kommen ganze Staaten vor, die es nirgends gibt. ;-) Und mal ehrlich. Wenn ich in eine Bank einbrechen will, da aber leider eine alte Dame wohnt, unter deren Haus ich den Tunnel graben will, dann fallen mir spontan auch hundert bessere Methoden ein, die Alte loszuwerden, als eine Horde Lilliputaner anzuheuern, die sich als Gnome verkleiden. Aber die Folge war trotz allem spannend und ein super Kinderbuch. Meiner Meinung nach gibt es genauso sehr gute neue wie auch sehr schlechte Klassikerfolgen. "Früher war alles besser" stimmt für mich in dem Zusammenhang einfach nicht.
130) stormrider © schrieb am 24.08.2012 um 21:34:36: Mhhh… tja schon ein interessantes Forumsthema: „Klassiker-Nostalgie oder Wird der drei Fragezeichen-Fan alt?“ – eine spannende Frage vor allem für Erwachsene. Aber ich als Jugendlicher (!) gehe an diese Thematik wahrscheinlich ganz anderes heran als die meisten Erwachsenen. Dennoch verfolge die dieses Forum recht aufmerksam und ich denke es ist an der Zeit das auch mal ein Jungendlicher seine Meinung zwischen all den langjährigen – doch wohl längst Erwachsenen – Fans äußert. Meine Meinung: Oh ja, eine Großzahl der hier vertretenden Fans scheint schon sehr alt geworden zu sein! Zum einen im Vergleich zu meiner Generation, zum anderen aber auch in den doch schon recht konservativen Äußerungen (und damit möchte ich jetzt niemanden persönlich angreifen). Viele haben sich in verschiedenen Foren geäußert den Qualitätsverlust der Serie bei den Hörspielen und den Büchern als so untragbar zu empfinden, dass sie mit dem Gedanken liebäugen, kein weiteres Hörspiel oder Buch mehr zu kaufen - als Zeichen des Protestes Kosmos gegenüber. Andere ziehen Vergleiche zwischen den jetzigen, aktuellen Folgen und den Büchern, die aus der Feder von Robert Arthur oder William Arden stammen. Ein Vergleich, der meines Erachtens nicht möglich ist. Und wieder andere hacken auf Autoren wie Marco Sonnleiter rum, weil dieser mit z.B. Fußballfolgen eine Lücke in der Welt der drei ??? füllt, die es in den Erstlingswerken nicht gab... Wenn man konstruktive Kritik an den neuen Büchern äußert (ich denke da z.B. an Rezensionen), dann sollte man diese doch auch mit Beispielen und Vergleichen zu anderen Folgen veranschaulichen. Den größten Fehler den man dabei machen kann ist, finde ich zumindest, dafür eine sogenannte „Klassiker-Folge“ (vielleicht kann mich da ja auch mal jemand aufklären: was ist das eigentlich genau, die „Klassikerära“ der drei ??? ?) hervor zunehmen. Wohlmöglich noch seine Lieblingsfolge die man zu Kindertagen, also vor vielleicht ca. 30/40 Jahren gerne gelesen/gehört hat. Aber Leute, die Zeit bleibt doch nicht stehen, weder im realen Leben, noch in einer fiktiven Welt wie in Rocky Beach und co. Natürlich argumentieren jetzt viele die drei ??? waren früher zeitlos und sollten zeitlos bleiben. Aber genau da zieht man schon wieder den Vergleich zwischen den Folgen heute, wo es Begriffe wie SMS und GPS sogar schon in den Titel schaffen und den Uraltfolgen (s. auch 97)) – ein Vergleich der, und da wiederhole ich mich, für mich nicht möglich ist. Früher wart ihr Kinder, heute seid ihr wohl längst Erwachsene. Nicht nur die Geschichten und das Zeitverhältnis in der Rocky Beach Welt haben sich verändert, sondern auch ihr, weil ihr früher ein anderes Publikum wart, eine andere Leserschicht, eine andere Altersgruppe und somit eine ganz andere Zielgruppe eben. Früher wart ihr in der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, für die die Serie ja eigentlich auch gedacht war/vielleicht auch immer noch ist. Ihr seid also eine andere Zielgruppe, die Geschichten sind aber noch prinzipiell die gleichen. Heute vergleichen hier viele ihre „Erfahrungen“ als erwachsene Leser mit denen, die sie als Kinder gemacht haben. Dabei ergibt sich dann oftmals als Resultat, dass die alten Folgen vieles hatten was heute vermisst wird. Als Kind oder Jugendlicher geht man aber anders an ein Buch heran, als ein Erwachsener, der zudem ein „Fan der ersten Stunde ist“. Da kommt es auf sowas wie das Cover an oder die aufreißerische Zusammenfassung auf der Buchrückseite. All das, was sich gegenüber den alten Folgen verändert hat ist der Lauf der Zeit geschuldet. Bob recherchiert im Internet, die Drei schießen Fotos mit dem Handy und nicht mehr mit der Polaroidkamera und ganz nebenbei sind die Thematiken teilweise mehr der jetzigen, „eigentlichen“ Zielgruppe angepasst – und damit meine ich Kinder und Jugendliche. Denn wenn Kosmos all die hier geäußerten Wünsche erfüllen würde, sozusagen neue alte Klassiker zu Tage zu bringt, würde das vielleicht die „Fans von der ersten ersten Stunde“ befriedigen aber nicht die Nachwuchsleser auf die es langfristig ankommt. Und letztere haben bestimmt nichts gegen den Schreibstil von Sonnleiter. Vielleicht lediglich die Eltern, die nach einem Kapitel das mit einem Cliffhanger endet, ihrem Kind auch noch das nächste Kapitel vorlesen müssen, bis es endlich schlafen gehen will, weil es grade doch noch so spannend ist. Meine ersten drei ??? Folgen waren Hörspiele. Der verschwundene Schatz war meine erste Folge. Danach kamen Hörspiele rund um die „Marxsche Hochära“ Somit war ich mit den neueren Folgen viel vertrauter. Als ich zunehmend auch Hörspiele aus den alten Folgen gehört habe war ich anfangs total verwirrt: Wieso hatten die drei ??? und der Erzähler andere Stimmen, wo waren Cotta, Kelly und co. und was waren das für komische Helfer auf dem Schrottplatz? Es hat lange Zeit gedauert bis ich mit den alten Folgen warm wurde und ich glaube so recht gelungen ist mir das nie. Später habe ich auch die ersten zehn Bücher von Arthur gelesen und irgendwie hat mir da was gefehlt. Wahrscheinlich die Tiefe der Charaktere, das vertraute Rochy Beach Feeling, dass meiner Meinung nach in den Folgen ab ca. Nummer 70 viel stärker zum Ausdruck kommt als in den Anfangsfolgen (irgendwer hat mal geschrieben, dass Marx und Vollenbruch den Charakteren viel mehr Tiefe gegeben haben – sehe ich genauso)…. Was ich damit allerdings sagen will: Ich denke es kommt vom Betrachterstandpunkt an. Ist man mit den Folgen von Arthur und Arden aufgewachsen tut man sich vielleicht schwer sich grade heute mit den neuen Büchern und Hörspielen abzutun – der drei ??? wird alt (zumindest wenn er sich nicht umstellen kann oder will und Bücher von z.B. Sonnleiter erst gar nicht mehr in die Hand nimmt – sry das ich ihn jetzt immer als Beispiel nehme…). Mir geht es dagegen er umgekehrt: Ich habe mich sehr schwer getan die alten Folgen zu lesen und zu hören und ich habe unter ihnen auch keine Folge die ich besonders gerne mag. Oft frage ich mich auch woran Erwachsene wohl eine gute drei ??? Folge ausmachen. Bei mir ist das so eine Art Bauchgefühl. Wenn alles passt, wenn es flüssig und spannend ist und man vom Lesen nicht mehr wegkommt dann ist das Buch gut. Basta! Dann überlese ich Rechtschreibfehler, Logiklücken und all so einen Kram. Ich habe oft das Gefühl, dass Erwachsene dazu neigen die Bücher zu zerpflücken, dann muss ich immer an meinen Deutschunterricht denken wenn unser Lehrer den Kirschgaren oder die Effie analysiert :) Denkt doch mal dran als ihr jünger wart, vielleicht Kinder oder Jugendliche, da sind euch Sachen, Details die euch heute nerven und stören bestimmt gar nicht aufgefallen. Ich erwarte von niemandem hier dass er meine Ansichten auch nur im geringsten teilt, aber vielleicht erinnert sich dann doch mal einer zurück, ob er im jungen/jüngeren Alter ein drei ??? Buch nicht auch aus ganz anderen Blickwinkeln gelesen hat…
129) Crazy-Chris schrieb am 24.08.2012 um 21:16:38: Aber ist das nicht sehr subjektiv ? Wenn man wollte, könnte man ja auch beispielsweise bei der "brennenden Stadt" eine übergeordnete Geschichte erzählen: Der blinde Technik- bzw. Fortschrittsglaube der 60er, die Ohnmacht des Menschen gegenüber Naturgewalten ? Nur mal so als Beispiel.
128) JackAubrey © (JackAubrey@gmx.de) schrieb am 24.08.2012 um 20:46:20: Das Stichwort bei den Klassikern ist Mehrdimensionalität. Man kann sie natürlich sehr voll, wie z.B. Crazy Chris ausschließlich als Unterhaltung betrachten, die Spannung erzeugen soll, egal wie. Aber das Besondere bei diesen ersten Bänden war, dass Sie oft (nicht immer) auch noch eine andere übergeordnete Geschichte erzählten, tatsächlich wie ein guter Hitchcock Film, dessen Namen sie nicht zu Unrecht trugen. Beispiel "Vertigo", ein extrem spannender Thriller, der aber jenseits der Spannung auch eine Geschichte über die Bindungsunfähigkeit der Hauptperson und das "objektisieren" von (Phantasie-Frauen) erzählt. Oder eben "Das Gespensterschloss, dass nicht nur einen spannenden Plot, sondern auch eine Geschichte über das Sterben des alten Hollywoods erzählt, Billy Wilders Sunsett Boulevard lässt da mehr als einmal grüßen. Oder "Der Ameisenmensch", in dem es jenseits des Krimiplots immer auch um das Phänomen von krankhaften Angststörungen und deren Ursache geht. Oder "Das Bergmonster", dass auch das Thema Mensch und Natur mitbehandelt bzw. anschneidet. Es sind diese Metathemen und Protagonisten mit dem Zeug zur Tragik, die in den neuen Büchern (oft) fehlen. André Marx und Frau Vollenbruch kamen da noch am ehesten ab und zu dran, aber beide schreiben nicht mehr, und Plots wie "Die brennende Stadt" haben in ihrer absolut simplen Schauerdramaturgie und Sprache gleich gar nichts mehr mit diesen Vorlagen gemeinsam.
127) Crazy-Chris schrieb am 24.08.2012 um 20:22:19: 125, du sprichst mir aus der Seele.
126) Trail schrieb am 24.08.2012 um 19:54:23: Das Weglassen der persönlichen Details hat einen großen Vorteil: Es können sich Leser unterschiedlichen Alters mit den Figuren besser identifizieren. Der Leser kann die Figuren mehr in seiner eigenen Fantasie entstehen zu lassen. Darum auch die Entscheidung, sie nie auf dem Cover abzubilden.
125) Sommerfuchs © schrieb am 24.08.2012 um 19:42:58: Ich wollte jetzt auch nicht Frau Puschert angreifen. Ich meinte ja, dass ich sie für eine gute Übersetzerin halte. Aber nicht alles, was unter ihrer Feder und zu ihrer Zeit entschieden wurde ist automatisch gut. Das man bei einer Übersetzung Rätsel und Sprachwitze nicht 1:1 übersetzen kann ist mir klar. Das kann man auch nicht verlangen. Aber für ein Rätsel mit "Rhein und Flughafen" hätte Marco Sonnleitner hier einen verbalen Kopfschutz bekommen. Die Qualität ihrer Übersetzung möchte ich nicht anzweifeln und auch die Fingerzeige finde ich wunderbar, aber sie hat so viel gestrichen und gekürzt. Warum fehlt zum Beispiel die Szene im "Gespensterschloss" in der Justus den verschwundenen Ehering von Mrs Andrews wieder findet? Warum wurden die Beschreibungen der Detektive gekürzt? Im Original wird ja sehr wohl gesagt, wie alt sie sind, in welche Klassenstufe sie gehen und wie groß und schwer sie sind und was sie anziehen. Das mag nicht wichtig sein, aber es gehört zu den Originalen dazu. Man mag jetzt behaupten, dass die Szene mit Mrs Andrews den Spannungsbogen kaputt macht und daher weichen musste, aber das würde dann doch im Umkehrschluss bedeuten, dass Robert Arthur nichts von Dramaturgie verstand, oder?
Ansonsten bleibe ich dabei, dass man die Bücher nicht in einen Topf werfen kann. Auch nicht die Klassiker. Die wurden doch auch von verschiedenen Autoren geschrieben und sind unterschiedlich gut.
Zuletzt noch eine Sache. "Das Gespensterschloss" wird hier immer als Beispiel für eine gute Folge genannt. Es gibt in der ganzen höchst komplexen Geschichte genau einen Verdächtigen und zwei Charaktere, wenn man von den Kurzauftritten von Skinny und Morton absieht. Es gibt keinen Kriminalfall, keinen Nebenfall und nur zwei Schauplätze außerhalb des Schrottplatzes: Das Schloss und das Haus vom Flüsterer. Dass es trotzdem zu meinen Favoriten gehört, ist der Tatsache geschuldet, dass es eines meiner ersten Bücher war und ich die Spukhausgeschichte unheimlich gern mag. Aber nach heutigen Maßstäben ist es kein gutes Buch. Es ist eben nur ein Buch, das ich aus persönlichen Gründen toll finde.
124) Crazy-Chris schrieb am 24.08.2012 um 19:40:43: @122 mag ja sein, dass die Klassiker literarisch besser aufgebaut sind (wie immer man das auch objektiv quantifizieren und darstellen kann). Die Frage ist nur: Ist das für die breite Masse der Leserschaft bzw. der Zielgruppe wirklich relevant bzw wichtig ? Oder ist es nicht vielleicht eher so, dass nur vergleichsweise wenig Leser mit so einem hohen literarisch-analytischen Anspruch an ein Jugendbuch herangehen ? Ich denke, man sollte Dinge/Produkte immer auch an dem Zweck messen, für den sie gemacht wurden. Für meinen Teil muss ein DDF-Buch keine hochgeistigen literarischen Ansprüche erfüllen, um gut zu sein.
123) swanpride © schrieb am 24.08.2012 um 19:20:41: Beispielsweise schätze ich "die flüsternde Mumie" als weitaus schwächer ein als "Die Rätselhaften Bilder" und "Der Rote Rubin", aus dem einfachen grund weil ich diese drei Bücher in einem dreierband habe, aber "die flüsternde Mumie" öfter mal überspringe, die anderen beiden Bücher aber nicht. Die Sonnleitner-Bände haben miteinander gemein, dass sie bislang alle nach einmal Lesen ins Regal gewandert sind, ebenso alle BHJW-Bände, mit Ausnahme von "Späte Rache", was ein "guilty pleasure" von mir ist. Das letzte Buch, dass ich mit viel Vergnügen mehrmals gelesen habe und mir eventuell mal wieder zu Gemüte führen werde (aber erst, nachdem ich das Hörspiel gehört habe), war übrigens "Meister des Todes", und die Erscheinung ist schon wieder zwei Jahre her.
122) swanpride © schrieb am 24.08.2012 um 19:11:01: @120 Das ist schön für dich, aber ich sehe es nun einmal anders. Ich werde jetzt nicht nochmal versuchen zu erklären, was an dem Aufbau der Klassiker so viel besser ist, als an vielen der neuen Bücher, das haben wir schon ein paarmal durchexerziert und führt doch zu nichts. Aber wenn es darum geht, ob meine Einschätzung der Klassiker eine Frage der Nostalgie ist, dann ist meine Antwort eindeuting Nein. Schon deswegen, weil ich viele der Klassiker Bücher und Hörspiele als Kind gar nicht gekannt habe, ich hatte keine komplette Sammlung. Einige habe ich erst als Erwachsene gelesen, als ich die Serie für mich wiederentdeckt habe, und ich habe die alten Bücher trotzdem lieber gemocht. Umgekehrt gibt es auch die eine oder andere Geschichte, die ich als Kind geliebt habe, heute aber etwas kritischer sehe (den Superwal kann ich mir inzwischen kaum noch antun), und wiederrum andere, die ich damals gemocht habe, aber erst als erwachsene so richtig zu schätzen gelernt habe.
Ich nehme übrigens auch ältere Bücher gerne mal aus dem Schrank - tatsächlich ist es für mich ein Qualitätsmerkmal, wie oft ich ein Buch lese. Bei den neueren Büchern (und Hörspielen) gibt es da weitaus weniger, die ich mir mehr als einmal vorgenommen habe - aber die, bei denen ich es getan habe, werden von mir genauso geschätzt wie die Klassiker (auch wenn z.b. Nacht in Angst an sich nicht besonders Klassisch ist).
Was die sogenannten eigenmächtigen Übersetzungen anbelangt: Wer wirklich glaubt, dass man ein Buch von einer Sprache zur anderen Wort für Wort übersetzen kann oder sollte, der hat von literarischer Übersetzung keine Ahnung. Über die Änderungen in "Die Silberne Spinne" kann man streiten (mir gefallen sie ausnehmend gut), die Fingerzeige sind sicher eine sehr persönliche Note (die meinem Meinung nach die Bücher aber aufwerten) aber die Rätseltexte musten nun einmal dem deutschen Publikum angepasst werden.
121) Trail schrieb am 24.08.2012 um 18:57:18: @119: ICh würde mal sagen, es war Vorgabe von Franckh, dass das Märchenflair des Buches und der fiktive Staat verschwinden sollte. Die Idee mit der schwedischen Stadt in Texas stammt von ihr. Für dei Amis sollte hier hier ein altertümliches, klischeehaftes Europa-Feeling geschaffen werden. Für deutsche Kinder, die die Realität in Europa kennen, wäre das zu unglaubwürdig gewesen.
120) Crazy-Chris schrieb am 24.08.2012 um 18:41:30: @115 ganz ehrlich: Ich respektiere, dass das für Dich ein wichtiges Kriterium ist. Für mich ist es das aber nicht. Ich lese DDF in meiner Freizeit, und der einzige Zweck den ein DDF-Buch erfüllen muss, ist: mich gut zu unterhalten. Dazu muss eine Geschichte nicht komplex und vielschichtig sein. Mag sein dass ich in dieser Hinsicht besonders anspruchslos bin, aber für mich das der Sinn und Zweck von Unterhaltungsliteratur.
Und wenn man bei die Sinnhaftigkeit der Pläne der bösen Buben kritisch hinterfragt, dann fällt fast jedes DDF-Buch der Jahre 1964 bis 2012 durch, und zwar mit Pauken und Trompeten. Ergo zähle ich das als Bestandteil des Konzepts.
119) Sokrates © schrieb am 24.08.2012 um 18:38:03: @Fuchs#116: Man kann's auch übertreiben jedenfalls was das "eigenmächtige Übersetzen" von Frau Puschert angeht:
Klar funzt der Gag mit dem grünen Geist von Mr.Green nur im Englischen; und ok, das mit Rhein u Flughafen ist "etwas suboptimal". Aber z.Bsp. wäre mit einem stotternden Papagei im Deutschen keine sooo schöne Lösung möglich gewesen, wie mit Loculus. Allgemein finde ich die Rätselübersetzungen, sofern ich am.Original + Übersetzung kenne, sehr gut (im Sinne von zweckdienlich bzw. zielführend). - War es ihre Idee oder "kosmische" Vorgabe, die silberne Spinne im durchgeknallen Texas spielen zu lassen anstatt in einem fiktiven europäischen Zwergstaat; oder die FYF-Folgen zu linearisieren!? Weißt du das??? Auf der anderen Seite hat sie uns die herrlichen Hitchcock-Hinweise geschenkt!
118) Fusti schrieb am 24.08.2012 um 18:37:31: @ 116: Da muß ich einfach widersprechen! Die Kontinuität in den Klassikern stimmt sehr wohl, denn hier liegt das Wohnhaus der Familie Jonas immer(!) auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ebenso gibt es keine Widersprüche hinsichtlich der Spanischkenntnisse des Ersten Detektivs. Entscheidend ist hier lediglich die Unterscheidung zwischen "Sprechen" (da hapert es) und "Verstehen/Lesen" (klappt gut)!
117) Trail schrieb am 24.08.2012 um 17:59:51: Ich habe viele Klassiker nun schon seit Jahren nicht mehr gelesen. Die unterschiedliche Lage des Jonas-Hauses war mir auch aufgefallen, aber ich dachte, es wäre erst in der Neuzeit von der gegenüberliegenden Straßenseite auf den Schrottplatz gewandert. Naja, falls es solche Fehler doch schon gab, ist mir als ich die Klassiker nach meinem Wiedereinstieg alle hintereinanderweg gelesen habe irgendwie nicht so aufgefallen. Ist aber auch schon wieder so lange her. Die Änderungen in den Übersetzungen waren z.T. nötig, da in manchen Fällen der Sinn verloren gegangen wäre, z.B. bei Wortspielen, zum anderen wurde es auch vom Verlag verlangt, wie bei der silbernen Spinne oder dem Karpatenhund. Das ist daher nicht unbedingt Frau Puschert anzulasten. In einem Interview sagte sie ja auch, dass ihr die geänderten Namen der drei nicht gefielen, der Verlag wollte diese Vereinfachung / Eindeutschung aber haben.

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