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Auf der Couch von Dr. Franklin - ???- Interpretation mal anders

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72) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 18:10:28: Ok, ok, ich werde bei Gelegenheit nochmal reingucken. Vielleicht hab ich auch die neuen Holmes Filme mit Downey Jr. unterbewusst noch zu sehr im Kopf.
71) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 14:12:37: @69,70 Besser kann man es nicht ausdrücken. Hinzu kommt bei "Sherlock" noch, daß beide Darsteller absolut gleichwertig behandelt werden. Watson ist hier der gesunde Menschenverstand im besten Sinne, Holmes ein Vulkan an Energie. Ihren "Lohn" dafür haben sie schon aus Hollywood bekommen: Freeman/Watson ist Bilbo im "Hobbit", Cumberbatch/Holmes ist der Villain im kommenden "Star Trek into Darkness"
70) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 13:54:03: Man muss dazu noch erwähnen: Der Gedanke hinter "Sherlock" ist nicht "machen wirs modern, Viktorianisch England will doch keiner sehen" oder "peppen wir die alten Geschichten mal auf" sondern "Wenn Sherlock heute leben würde, wie würde die Figur dann sein?" Also wenn der Viktorianische Sherlock technisch seiner Zeit vorraus war und eine Vorliebe fürs Senden von Telegrammen hatte, dann ist der heutige natürlich auch technisch auf den neuest Stand und verschickt lieber SMS statt zu telefonieren. WEnn er ursprünglich mal alles mögliche von einer Taschenuhr ablesen konnte, muss heute das I-phone herhalten.
Ich wünschte an die ??? würde man ähnlich herangehen.
69) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 11:51:21: @66: Wenn man eine eigenständige Serie auf Basis des Werkskanon von Doyle erfindet, besteht immer die Gefahr, dass sie sehr leicht in das Genre Satire oder Parodie abgleiten kann. Mit Sherlock ist den Machern aber eher eine Hommage an Doyles Holmes gelungen. Sie treffen sehr gut den Geist von Sherlock Holmes und haben nur das angepasst, was wirklich nötig war, wobei schon darauf geachtet wurde, dass man sehr nah am Original bleibt. Wurde Watson im Werkskanon in damaligen Afghanistankrieg verwundet und musste daher seinen Dienst quittieren, so wurde der Watson in Sherlock ebenfalls in heutigen Afghanistankrieg verwundet. Sogar das kennenlernen von Holmes und Watson wurde eins zu eins übernommen. Zwar kann man das als Verfälschung ansehen, da es nicht mehr im 19. Jahrhundert spielt aber wenn das so liebevoll gemacht ist wie ihr, ist die Serie eigentlich eine Hommage an Doyle.
68) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 11:37:14: Nachtrag: RA hat Kreativarbeit geleistet, indem er Hitchcocks und Doyles Elemente zu seiner eigenen Serie geformt hat. Hätte er damals nur eine aktualisierte SH Fassung herausgebracht, wäre diese jetzt schon lange nicht mehr gefragt und genau das wird wahrscheinlich auch im Laufe der Zeit mit Sherlock passieren, während man die Originale immer noch kennen wird.
67) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 11:34:15: @61: Da passt wieder der Vergleich zu Sherlock Holmes und Watson. Im Werkskanon Sind Holmes und Watson ebenbürtig bzw. gleichberechtigt. Dadurch hebt sie Holmes von ihm ab genau wie es Justus in den Klassikern von Peter und Bob getan hat. Erst die Verfilmungen von Holmes haben Watson zu einem dummen Sidekick und Stichwortgeber werden lassen genau wie die heutigen Autoren vor allem Peter als dümmlich darstellen, damit Justus intelligenter und überragender gegenüber seinen Kollegen wirkt. Das hat aber viel vom Zauber der Klassiker geraubt. Durch Justus Vermenschlichung und da er seinen Kollegen überlegen sein muss, müssen sie wiederum ihm auch menschlich unterlegen sein, die nur noch Justus hinterhertrotten.
66) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 11:28:49: @64 Doch, natürlich kann man das heute machen. Guck dir mal die 90er Serie der Fünf Freunde an, die haben ein realistisches Bild der Bücher abgeliefert. Man muss unterscheiden zwischen realistischer Darstellung und Zeitzeugenbericht. Letzteres kann man natürlich nicht voraussetzen.
Klar war es damals Realität und heute ist es Geschichte. So ist es mit allem, die wenigsten erschaffen mit Absicht Geschichte, nichtsdestotrotz wird es dazu. Wer sich für die Zeit interessiert, wird die Originale lieber mögen. Wer sich dort nicht hineinversetzen kann, wird eine aktualisierte Fassung bevorzugen. Bezüglich der Geschichte ist diese verfälscht, bezüglich der Unterhaltung für denjenigen verbessert. Ich reagiere auf Verfälschung empfindlich und hätte lieber Weiterentwicklung, d.h. das Erschaffen von etwas Eigenem mit den Erfahrungswerten des vorher Bestehenden. Für mich ist das Übertragen der alten Geschichten in diese Zeit mechanische Arbeit und das Erdenken einer eigenen Serie, die von SH beeinflusst ist, wäre kreative Arbeit.
65) Dave schrieb am 04.03.2013 um 11:11:41: @61: Einmal wirft man den Autoren vor, dass Justus alles alleine denkt und entscheidet, dann wieder, dass er keine Autorität mehr hätte und seinen Hintern nicht mehr hochbekommen würde. Was ist denn jetzt gewünscht. Straße des Grauens beweist übrigens genau das gegenteil von dem was du sagst. Auch wenn es ab und zu schon so erscheint, ganz falsch ist deine Aussage also nicht, aber deutlich zu pauschal.
64) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 11:03:03: Als Doyle seine Sherlock Holmes romane und Erzählungen geschrieben hat, war es Realitätsliteratur. Er hat es geschafft ein so genaues Bild der damaligen Zeit, der damaligen Ereignisse zu schaffen, dass der Leser das Gefühl bzw. den Eindruck hatte Holmes sei real bzw. würde zur selben Zeit Leben wie der Leser. Nicht um sonst werden die Geschichten dem Realismus zugeschrieben. Das die heute "Geschichte" sind, hat aber nie das Konzept. Wer die Geschichten heute liest taucht in die Welt von Holmes und in das viktorianische England ein und so wird es wieder real, weil man noch heute vieles in London wiederkennt.
Genau so ist es auf bei DDF. Einem amerikanischen Autor gelingt es besser ein Bild der USA zu zeichnen als einem Deutschen. Sie leben in dieser Welt und können sie als real dastellen und auf Begebenheiten eingehen. Ein deutscher Autor wird daran immer scheitern, egal ob er es in den 60ern oder den 10ern spielen lässt.
63) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 10:30:58: @58 Gut, also im Grunde um es für den heutigen Rezipienten greifbar zu machen, wie ich vermutete. Wenn man das will, kann man es natürlich tun. Für mich ist Sherlock Holmes aber Geschichte und nicht Gegenwartsliteratur. Wenn man es neu adaptiert, schafft man aktuelle Unterhaltung, aber mit dem ursprünglichen Geist von Sherlock Holmes hat das nichts zu tun, denn man kreiert einen völlig neuen Bezugsrahmnen, der diesen gar nicht mehr zulässt. Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden: ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Geschichten intelligent auf unsere Zeit übertragen haben und das die abstrahierten Konzepte und Charaktermerkmale im neuen Gewand gezeigt werden. Aber das ist es eben, dieses neue Gewand, was den Geist einzufangen nicht erlaubt. Man erschafft stattdessen einen völlig eigenen, der ja auch nicht schlecht sein muss, aber der auch nicht mit dem ursprünglichen identisch sein kann. Wie will man z.B. dieses England-als-Kolonialmacht und Gefahren-aus exotischen-Ländern Gefühl heute vermitteln? Man kann die Storymerkmale übernehmen, aber da die Welt heute viel mehr zusammengerückt ist, kann es nicht mehr denselben Eindruck hervorrufen. Auch wenn man Wege finden wird um es im neuen Rahmen gut darzustellen. Aber gerade "Geist" ist das Stichwort, denn dieser ist in einer solchen Form nicht rettbar. Das Übetragen auf die heutige Zeit ist bezüglich der Originale hochgradig materialistisch, denn es übernimmt nur deren Fakten und erschafft daraus eine aktuelle, völlig neue Entität. Wenn man diese dann gut findet, kein Problem, aber es ist eben nicht mehr dasselbe.
Das ist übrigens auch ein Problem vieler Umsetzungen älterer Geschichten in der heutigen Zeit. Selbst wenn man originalgetreu zu sein glaubt, indem man z.B. alles viktorianisch gestaltet, liefert man doch etwas ganz anderes ab, weil die Figuren denken und handeln, als würden sie aus unserer Zeit stammen, was dann überhaupt nicht mehr zusammenpasst. Es gibt aber immer mal wieder Umsetzungen, die es trotzdem hinbekommen. Aber das Loslösen vom heutigen Zeitgeist scheint oft ein Ding der Unmöglichkeit oder des Nicht-Wollens.
Andersherum: ich glaube durchaus, dass die Serie ganz allgemein gesagt gut ist oder sogar das beste, was seit langem im TV lief. Für mich ist es allerdings gerade die Verbindung zum alten SH, die mein Vergnügen daran ruinieren würde. Ich hätte es wahrscheinlich eher begrüßt, wenn sie eine eigene Serie ohne Direktbezug auf SH und nur aufgrund dessen Prinzipien erschaffen hätten, denn nichts anderes haben sie letzendlich getan, außer dem Namen nach.
Allerdings werde ich wohl nochmal reingucken, auch wenn ich bereits einen Eindruck gewonnen habe. Gegen das Wort "Vorurteil" verwahre ich mich aber.

Um auf DDF zurückzukommen: die heutigen Autoren könnten den Gegenwartsrealismus der 60er zwar leisten, aber nur mit einem Aufwand, der nicht im Verältnis zu den Wünschen der meisten Leser steht. Insofern beiße ich in der sauren Apfel und gestehe zu, dass DDF als fortlaufende Serie sich den aktuellen Gegenbenheiten zumindest nicht entgegenstellen kann, unter dem Vorbehalt die aktuellen für mich persönlich von den alten Büchern zu trennen. Damit sind wir dann wieder bei der Diskussion um aktuelle Autoren und Geschichten, die wir ja schon ausführlich geführt haben. Allerdings bedeutet diese Sichtweise für mich eben, dass ein gefühlt realistisches RB eines wäre, dass dem 60er Original entspricht und nicht einem einheitlich modernisierten Bild dieses Ortes.
So, nachdem ich es jetzt erfolgreich verstanden habe, mich als alten verstaubten Lappen darzustellen, kann ich zu meiner Verteidigung nur sagen, dass ich noch (relativ) jung bin und durchaus viele aktuelle und zukunftsorientierte Bücher lese
62) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 02:08:06: @60 Man merkt aber, daß die Aktiven meinen, diese Frage der Technik sei zu vernachlässigen, weil die Fans daran nicht interessiert sind. Wir wollen lieber in ein zeitloses Irgendwie mit den geliebten Dreien eintauchen und nicht durch ständige Aktualisierungen an die Gegenwart erinnert werden: Die ???, 1,2,3, meins. Und so vergisst man, daß die Technik integraler Bestandteil der Serie war, zwar mit LowTech-Charme, aber durchgängig.
61) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 01:45:18: @59 Jeder Fünfjährige wirkt heute technisch fitter als JJ. Das war mal anders. Vor 20 Jahren gab er am Computer den Ton an, aber dann hat diese Demokratisierung eingesetzt, schon in den CB ging's los, aber richtig ab erst vor vielleicht 10 Jahren, als MaSo dazu kam, dann Vollenbruch. Da war dann sogar JJs absolute Aufklärungshoheit in Gefahr. Das sollte ihn attraktiver, menschlicher machen. Aber dafür liest man keine Detektivgeschichten. Heute kriegt er oft den Hintern nicht mehr hoch, bei soviel schlabbriger Gleichmacherei. Mal kann er was, mal nix, wirkt hilflos. Früher war er ein gnadenloser Diktator, heute ist er mehr dicker Kumpel, wie ein Vorgesetzter, den keiner ernst nimmt.
60) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 01:21:18: Tut mir leid ich wollte hier keine solche Diskussion anleiern. und bevor das jetzt hier zu einer Diskussion über "Sherlock"und über die Verwendung und nicht Verwendung von Technik wird, bitte wieder zurück zum Thema. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, wie die einzelnen Autoren zu der Serie stehen. Nämlich, dass Marx Pastiche in Form von Hommagen an die Klassiker schreibt und die anderen Autoren eigentlich mehr schlecht als recht versuchen was zu kopieren, was ihnen nicht wirklich gelingt. Und frau erlhoff in ihrer eigenen kleinen drei ??? Fan-Welt lebt und den Leser mit ihrem Fan-Humor und ihren fan-Vorstellungen langsam auf den nerv geht. können wir dazu bitte wieder zurückkommen bevor das hier wieder ausartet. Danke. mea culpa est.
59) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 01:08:53: Im übrigen versteh ich nicht, warum sie die Walkie Talkies nicht mehr benutzen...sicher, ein Handy is moderner, aber ein Walkie Talkie ist definitiv praktischer für eine Observation. Und warum setzen sie eigentlich keine Wanzen mehr ein? Sie selbst werden hingegen dauernd verwanzt.
58) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 01:06:32: @53 Warum? Weil man Sherlock Holmes durchaus in einem Viktorianisch Gewand adaptieren kann, aber zum einen gibt es bereits eine Serie, die das hervorragend getan hat (allgemein bekannt als Granada Sherlock), und zum anderen fängt das den Geist von Sherlock Holmes nicht wirklich ein.
Ein Grund warum die Geschichten so erfolgreich waren war, weil sie für die Leser so real wirkten. Es spielte in der Gegenwart and realen Orten, es wurde auf reale Ereignisse bezug genommen - einer der Gründe warum die Leute auf Sherlock Holmes Tod so heftig reagiert haben (es liefen sogar Leser mit Trauerbinden in herum) war, weil er für sie wie eine reale Person war. Und dieses Gefühl der Realität kann man nun einmal mit einer viktorianischen Adaption nicht einfangen. "Sherlock" ist aber genau das gelungen, gerade weil es im hier und heute spielt. Die BBC hat sogar den Blog von Dr. Watson und Sherlock's Homes fiktive Webseite "The Science of Deduction" ins Web gestellt um die Illusion zu unterstützen (außerdem Internetpräsenzen für einige Nebenfiguren erfunden). Und die Fans sind voll darauf eingestiegen, wie die "I believe in Sherlock Holmes" Meme beweißt.
Ich kann nur jeden empfehlen, die Vorurteile mal zu vergessen und einfach mal zu schauen. Für den Fan ist es eine Freude die ganzen Querverweise zum Holmes Canon zu finden, aber der Nicht-Fan wird sich nicht verloren fühlen. Und ganz unabhängig davon, ob man nun die Art der Adaption mag oder nicht: Die Serie ist das Beste, was TV in den letzten Jahren hervorgebracht hat! Es ist ein Skandal, dass diese überbewertete Kostümsoap Downton Abbey immer wieder die Preise bekommt, während Sherlock übergangen wird. Score, Schnitt, Kamera, Cinematography, jedes einzelne Element der Serie ist hervorragend und teilweise unheimlich innovativ.
Um jetzt mal den Bogen zurück zu den ??? zu schlagen: Da ist das Problem ähnlich. Rocky Beach war für mich mal ein realer Ort, aber dieser Realismus wird nicht mehr erreicht, weil sich jeder Autor den Ort so zurechstrickt, wie er ihn mag. Und anscheinend verstehen die Autoren auch nicht, dass es an sich kein Problem ist, ein Handy einzubauen, es sollte halt nur nicht unbedingt der Mittelpunkt der Geschichte sein. "Die Flüsternde Mumie" heißt ja auch nicht "Das Superperiskop", und es gab auch keine Walkie Talkie Gangster. Natürlich sollten die Bücher nicht zu einer i-Phone Werbung verkommen. Und teilweise finden die Updates ja auch statt, der Computer in der Zentrale ist ja zum Beispiel ganz selbstverständlich da. Nur hat Justus früher immer in seiner Werkstadt an Sachen rumgeschraubt, das heutige Gegenstück wäre wohl, ihn am Cumputer rumprobieren zu lassen....und da funktioniert es wiederrum nicht so gut, denn auf der einen Seite scheuen sich die Autoren, Justus so etwas nebenher machen zu lassen, auf der anderen Seite schüttelt er dann aber plötzlich Computertricks aus den Ärmel.

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