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Tomaten auf den Ohren: Fehlende Geräusche in den drei ??? Hörspielen19) SteffenS schrieb am 16.11.2010 um 07:22:58: Meines Erachtens trifft da Nicht-Können-Können und Nicht-Können-Müssen (wegen Erfolgs) zusammen. Natürlich sind unsere heutigen Ohren auch verwöhnter, weil Filme, Hörspiele usw. in der Regel aufwendiger vertont und inszeniert sind. Aber während fast alle anderen nach vorne gehen, geht z.B. ??? meines Erachtens immer mehr zurück, als würden die Macher immer mehr das Können und den Blick auf das wesentliche verlieren. Oder es als fehlende Notwendigkeit sehen? Statt Akustik gibt es Beschreibungen durch den Erzähler, laaange Dialoge und absolute Tempolosigkeit. 18) Lobbyist © schrieb am 15.11.2010 um 23:45:42: @luca94: Selbes Studio, selbe Technik. Zur Dynamik: Da hat sich was getan, aber nicht wirklich viel. Ich muss nach wie vor häufig während des Hörens nachregeln. Am schlimmsten sind die Telefonate! Das ist einfach grotesk, wie die teilweise umgesetzt wurden. Insgesamt haben die Hörspielumsetzungen extremst – in allen Belangen – an Qualität eingebüßt. In diesem Zusammenhang bin ich ja nach wie vor stark dafür, Helmut Krauss als neuen Erzähler zu etablieren. 17) luca94 © schrieb am 15.11.2010 um 22:18:49: War das Studio zu Klassikerzeiten denn ein anderes? Und würdet ihr dafür allein H.K. die Schuld geben, oder EUROPA als ganzes? 16) Jimmy Cliff © schrieb am 15.11.2010 um 21:59:54: Ein Beispiel für unterirdisch schlechte Geräuschkulissen: SMS aus dem Grab. Die drei Fahren in einem Taxi durch Kairo. Da erwartet man lautes Gehupe, Stimmengewirr und orientalische Musik. Stattdessen klingt es so, als würden sie in einem Porsche 911 mit Tempo 260 über den Hockenheimring rasen. 15) swanpride © schrieb am 15.11.2010 um 19:33:17: @13 Ich biete noch "Geisterinsel"...auch da winded und platscht es, und bei den Tauchszenen klingt es so, als hätten die Sprecher tatsächlich den Kopf ins Wasser gesteckt um den typischen "gerade aufgetaucht, leicht außer Atem" Tonfall hinzubekommen. Die Pierszene aus "Schwarze Madonna" ist wirklich ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte...was ähnliches gibt es in "Feuermond" wenn sie den Rollerblader verfolgen. Bei den klassikern hätte man da schimpfende Menschen gehört, das Geräusch des rollen die über planken/asphalt rollen usw. Was mich zum Beispiel auch immer stört ist der Computer in der Zentrale...hat das Ding keine Lüftung? Jedenfalls kann es ohne die typischen "Ladegeräusche" hochfahren...da kann man ja schon fast für den Windows-Ton dankbar sein. (Wobei ich mich schon frage, ob die ihren Rechner überhaupt je richtig benutzen, wenn der nie schon im Vorfeld angestellt ist.) 14) Crazy-Chris schrieb am 15.11.2010 um 19:14:08: @12, diese Abstimmung ging bzgl. der Laut-Leise-Problematik. War aber damals eher ein Witz, weil sich beide Soundproben nur minimal unterschieden haben. War also letztlich Glückssache, wie die Abstimmung ausgegangen ist. Allerdings hat sich die Laut-Leise-Problematik seither wirklich etwas gebssert. 13) Arthur Roberts © schrieb am 15.11.2010 um 18:21:45: Riff der Haie ist auch so mein Paradebeispiel. Da dröhnt es, da rauscht es, da windet es, da stürmt es. Früher wurden mehrere Geräusche (Wellen, Blubbern, Regen, man denke an das Aztekenschwert oder die Geisterinsel) übereinander gelegt. Ich denke, dass das Hauptproblem auch das ist, dass heute die Stimmen übermäßig laut und klar aufgenommen werden und die Geräusche einfach zu leise sind. Geräusche und Stimmen sind nicht mehr im Einklang, was die Lautstärke betrifft. Die Stimmen hören sich meistens nach Studio an und sind nicht mehr auf die jeweilige Umgebung mittels Effekten (Echo etc) verändert. 12) MelGsBlog © schrieb am 15.11.2010 um 17:33:08: Ich meine mich zu erinnern, dass vor zwei Jahren oder so auf der Europa-Seite mal ein Test gemacht wurde. Da hatten sich viele über eine komische Abmischung beschwert. Vorab: Ich verstehe nix von diesen modernen Super-Anlagen! Don't flame me! Besitzt ja nicht jeder so eine super-genial-teure-highend-hastenichtgesehen-Stereoanlage mit 5-Kanal-Heimkino-Lautsprechern oder wie der ganze Schnickschnack heißen mag. Irgendwie gab es da jedenfalls zwei Beispiele zur Abstimmung, was besser zu hören ist. Anschließend sollte das für die Zukunft dann so abgemischt werden, wie die Leute abgestimmt hatten. Keine Ahnung was draus geworden ist. Kann mir das aber durchaus so erklären. Oder liegt es vielleicht an der "altmodischen, nicht-digitalen" Bändertechnik Europas? Dass das nicht mehr so wirkt auf den hypermodernen Anlagen, auf die manche Leute so stolz sind? Nur mal so ne laienhafte Mutmaßung von mir. Also ich nehme meinen 08/15-Rekorder und für unterwegs meinen mp3-Player. Nix Hochtrabendes also. Die Geräusche sind echt manchmal ein wenig "hintergründig" und so wahnsinnig merkt man wirklich nicht, wo sich die Jungs gerade befinden. Da kann ich den meisten hier zustimmen: Bitte mehr durch Geräusche unterstützte und vermittelte Atmosphäre! Es ist ja toll, dass wir Thomas Fritsch als Erzähler haben, aber es gibt doch noch andere "Transportmittel" für die Atmo und die Geschehnisse als nur den Erzähler. Vielleicht sollten Frau Körting, Frau von der Osten-Sacken und Herr Minninger mal ein bisschen tiefer im Geräuschearchiv buddeln und beim nächsten Abmischen einfach 'nen Ticken mehr reinpacken. ;o) 11) swanpride © schrieb am 15.11.2010 um 17:12:00: @10 Naja, früher ging das doch auch...ich erinnere an "Riff der Haie", wo über das dröhnen des Schiffsmotors hinweggesprochen wird. Oder in einer Folge (ich glaube Zauberspiegel), wo erst Schrottplatzgeräusche übertönt werden, und dann die Tür zugemacht wird und man schon durch die plötzliche Stille den Raum spüren kann. 10) JackAubrey © (JackAubrey@gmx.de) schrieb am 15.11.2010 um 13:21:43: Wie auch schon in einem anderen Forum beschrieben, möchte ich gerne noch mal das Beispiel "schwarze Madonna" einbringen. Wie in Feuermond gibt es auch hier eine Szene, die auf einem Pier spielt und ich habe mir u.a. aus Vorfreude auf die Atmo das Tape gekauft. Nur scheint die Pier-Party menschenleer zu sein, es fehlt an allem, außer vielleicht ein wenig Wasserplätschern aus H.K. Gießkanne. Noch größer als das Problem der fehlenden oder sparsam eingesetzten Geräusche ist der fehlende Raumklang der Stimmen. Diese klingen immer gleich, egal ob die Drei Fragezeichen in der Eiswüste Alaskas (ok, werden wir noch sehen), an der windigen Küste, in einem Auto oder in der Zentrale sprechen. Ein wenig so wie in den analogen Synchronisationen alter Hollywoodfilme (älter 25 Jahre). Hier sollte Europa dringends modernisieren! 9) swanpride © schrieb am 15.11.2010 um 10:27:31: Es ist tatsächlich so, dass die Geräusche manchmal extrem leise sind...je nachdem, auf welchem Player ich die Folge abspiele, kann ich sie dann hören oder eben nicht. Die Meergeräusche in "Feuermond" sind z.B. so ein Fall, und sogar beim Dreitag habe ich auf einmal viel mehr gehört als ich die Bob-Folge dann mal im Auto abgespielt habe. Was bei den Klassikern defintiv besser funktioniert hat ist das Zuordnen von bestimmten Geräuschen. Es gab ein Rolls Royce Geräusch, eine Geräuschkulisse für den Schrottplatz, Vogelgezwischer sobald sie in der freien Natur waren usw. Da musste überhaupt nicht mehr gesagt werden, dass die drei gerade mit dem Rolls Royce unterwegs sind, das erschloss sich über die Geräusche von selbst. Apropos, der Kontext spielt dabei auch eine Rolle. Eine Tür kann noch so schön quietschen, wenn der Erzähler mir vorher oder nachher erzählt "Die Tür öffnete sich quietschend" dann kann sich die Wirkung einfach nicht richtig enfalten. 8) Zuffi schrieb am 15.11.2010 um 08:57:00: @ 3: Die Hubschraubergeräusche sind auch lachhaft und klingen wie die eines Spielzeughubschraubers. Mich stört nicht nur die "Leere" in den meisten Szenen heutzutage, wie z.B. das Rennen und Gehen durch eine belebte Uni, in der außer dem Putzmann aber NIEMAND zu hören ist. Es sind auch die immergleichen Schrittfolgen, Atmos usw. Ist eigentlich noch jemand außer mir das Stuhlknarzen des Sprechers in der "Treppe" direkt am Anfang am Strand aufgefallen? Ich habe das Gefühl, dass nur in Chipsess-Szenen und in der Zentrale die Sounds komplett eingesetzt werden, aber wohl auch nur, weil die direkt beim Lesen am Tisch mit gemacht werden? Im Prinzip bräuchte sich Europa nur wahllos aus einem Regal mit Hörspielen der Konkurrenz bedienen und hören, wie man heutzutage Hörspiele vertont. :) 7) luca94 © schrieb am 15.11.2010 um 08:46:32: @1: Genauso wenig finde ich aber, dass es in den Klassikern auch nur ein bisschen besser war, da gabs zwar mehr Geräuschkulisse, aber die hat m.M.n. nicht immer gepasst. Zum Pier: Nur weil wir jetzt festgestellt haben, dass da Geräusche sind, heißt das ja noch lange nicht, dass alles gut ist. Im Gegenteil! Was nutzen Hintergrundgeräusche, wenn man sie nur wahrnimmt, wenn man die Lautstärke so hochschraubt, dass man Ohrenschmerzen bekommt? 6) Crazy-Chris schrieb am 14.11.2010 um 22:58:38: @1, ich finde nicht, dass man "in vielen der neuen Hörspiele" eine Verbesserung hören kann. Im Gegenteil, die Geräusche werden immer weniger und die Atmo immer schlechter. An anderen Stellen - z.B. bei Telefongesprächen - wird dagegen zumiest übertrieben, so dass man da manchmal nur sehr schwierig versteht, was gesprochen wird. Eine Verbesserung kann ich nur bei der Laut-Leise-Problematik erkennen, hier hat man die üßbertriebene Dynamik gottseidank auf ein gut hörbares Maß zurückgefahren. 5) Jürgen © schrieb am 14.11.2010 um 22:56:01: Nachdem ich die Feuermond - Szene beim Pier kritisiert hatte, habe ich sie gerade nochmal relativ laut angehört und muss mich korigieren. Die Geräusche sind, wie derBrennendeSchuh schrieb, tatsächlich vorhanden. Das mir das bisher nicht aufgefallen ist und mich sogar sehr gestört hat, liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Hörspiele ausschließlich zum Einschlafen höre und somit relativ leise. ... oder ich benötige doch ein Hörgerät :) | |||||||||
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