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Auf der Couch von Dr. Franklin - ???- Interpretation mal anders

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1) Sommerfuchs © schrieb am 15.03.2012 um 19:32:41: In einem anderen Forumspunkt wird gerade (ziemlich offtopic) darüber diskutiert, was man alles in die drei ??? hineinlesen kann. Dabei wurde klar, dass dieses Thema auch einen eigenen Forumsstrang haben könnte.
Egal, ob man es ernst nimmt, oder einfach nur Lust auf einen (humorvollen) Freudschen Ausflug nach Rocky Beach hat: Die drei ??? Bücher lassen sich auf jeden Fall psychologisch interpretieren.
Ein paar Vorschläge aus dem André-Minninger-Forumsstrang:

- Sehr auffällig bei den drei ??? ist der Hang zum "Genderbending". Besonders Männer treten seit Beginn der Serie immer wieder als Frauen auf. Zufall, oder psychologisches Motiv?
- Das Hauptquartier: Die Zentrale der drei ??? könnte als defensiv weiblich sexualisierter Ort gesehen werden. Besonders in Hinblick auf die Konkurrenzserie "Point Whitmark" deren Hauptpersonen einen Leuchtturm bezogen haben. (Sehr phallisch!)
- Bei Robert Arthur-Büchern wird überdurchschnittlich viel gefesselt und eingesperrt. Krimi-Motiv oder Bondage-Hinweis?

Wer jetzt schon die Augen verdreht hat und darauf verweist, dass es sich ver****nochmal um eine ver***** Kinderserie handelt, hat Recht. Aber es macht doch solchen Spaß, Freud, Dr. Franklin und Frau Kalwass auf die drei ??? loszulassen! Und letztendlich sind wir doch deswegen hier.
Also deutet fröhlich drauf los. Es gibt bestimmt viel zu entdecken!
2) DBecki © schrieb am 15.03.2012 um 20:44:20: Meine Meinung zu dem Thema: Wer bei den drei ??? auf solche Gedanken kommt, gehört selbst auf besagte Couch...
3) Crazy-Chris schrieb am 15.03.2012 um 21:01:10: Man könnte dieses Thema auch gut mit der "schleichenden Verweiblichung" zusammenlegen...
4) Dave schrieb am 16.03.2012 um 16:26:07: Ich kann deiner Einstufung der Zentrale zwar nicht zustimmen, aber das Thema ist ganz interessant.
5) iMicky © schrieb am 17.03.2012 um 11:07:43: ich frage mich, ob das hier wirklich nur Langeweile ist oder mehr dahinter steckt. Muss man wirklich in alles etwas (krampfhaft) hineininterpretieren?
6) Subito (bobandrews@o2online.de) schrieb am 17.03.2012 um 16:30:39: Von einer anderen Seite betrachtet: es wäre schön, wenn die Serien etwas politisch inkorrekt wäre. Die früheren Folgen waren dies Übrigens: das Narbengesicht mit den verrückten Terroristen
7) Nienna © schrieb am 18.03.2012 um 18:57:18: Also was mir immer auffällt, ist das "Wilde-Hühner-Syndrom", wie ich es getauft habe: Justus, Peter und Bob bilden eine Einheit, sie sind Teil eines Ganzen das man nicht auseinander nehmen kann und in das niemand anderes mehr hineinpasst :-). Andere Freunde, so wie Jeffrey zum Beispiel, oder diverse "Hilfsfragezeichen", kommen zwar vor, aber sie werden von den ??? eher als Außenstehende akzeptiert und nicht wirklich in Freizeit oder Arbeit integriert. Als ich als Kind die Wilden Hühner gelesen habe, hat mich dieses Bandenverhalten wahnsinnig geprägt und da die ??? in dieser Hinsicht ja nicht "besser" sind, habe ich die ganze Grundschule hindurch in Banden gedacht. Da frage ich mich, ob das nicht vielleicht die Sozialkompetenz beeinträchtigen könnte... Nur so dahergesponnen... :-)
8) FloraGunn © schrieb am 19.03.2012 um 14:19:16: Mann muss doch nicht alles immer gleich so ernst nehmen. Ist doch ganz witzig ein wenig herumzuspekulieren. Übrigens finde ich die Rabeneltern in den damaligen Serien immer sehr lustig. Man denke an Onkel Quentin bei den Fünf Freunden. Er macht wichtige (militärische) Erfindungen, da nerven die Kinder natürlich nur und werden erst einmal alleine irgendwo zelten geschickt. Oder die Jetset-Eltern von Allie Jamison bei den ???...reisen irgendwo in Europa herum und lassen Allie bei ihrer völlig durchgeknallten und verantwortungslosen Tante. Nach dem Asmodi-Desaster lernen sie aber nicht etwa daraus, sondern schicken Allie stattdessen zu einem Onkel. Also, das entspricht aber sicher nicht dem pädagogischen Ideal, oder? Die Geschlechterrollenklischees sind natürlich auch herrlich. Mütter spielen eigentlich selten eine Rolle, höchstens mal zum Meckern oder Sachen verbieten. Die Väter (Mr Shaw, Mr Andrews) haben natürlich spannende Berufe und können den ??? dadurch helfen. Immerhin steht Tante Mathilda nicht nur in der Küche zum Kirschkuchenbacken sondern auch auf dem Schrottplatz ihren Mann. :)
9) Horace © schrieb am 19.03.2012 um 15:30:06: @5 Ja, manche Interpreten interpretieren mehr hinein, als eigentlich drin steckt. Beispiel: Wir lesen für's Abi gerade Agnes von Peter Stamm, in der früheren Ausgabe war ein Teil von einer Geschichte kursiv Gedruckt, der andere nicht und darüber haben sich Interpreten Seitenweise ausgelassen. Jetzt stellte sich allerdings heraus, dass es sich dabei lediglich um einen Fehler des Verlages handelte. In der neuen Ausgabe ist alles kursiv gedruck und die ganze Interpretiererei für die Katz. :D Aber jetzt zum Thema. Ich bin mir sicher, dass die Bücher der drei Fragezeichen Spielraum für Interpretationen lassen, ist ja auch normal, aber ob diese Spielräume immer absichtlich gelassen werden glaube ich nicht. Es sind ja Jugendbücher und keine hochkomplexen Romane.
10) Sokrates © schrieb am 19.03.2012 um 17:30:25: Immer gern genommen: Totgeglaubte, die im Laufe der Folge quietschlebendig wieder auftauchen Da man man jetzt reininterpretieren, was man will - oder es auch lassen *ggg*
11) Sven H. © schrieb am 19.03.2012 um 19:50:25: Hierzu paßt ein kleines Detail aus dem "Scar-Faced Beggar": es ist nicht unwahrscheinlich, daß die "Three Investigators"-Serie nach dem Tod von Alfred Hitchcock eine Weile lang vor dem Aus gestanden haben könnte, immerhin erschien nach "Shark Reef" (1979) im Jahr darauf keine einzige neue Folge. Die Handlung des ersten Bandes ohne Hitchcock spielt an ... einem Ostermontag.
12) Nienna © schrieb am 19.03.2012 um 21:54:46: Uiiii, das ist ja ein Hammer... Um also die Serie ohne Gewissensbisse fortzusetzen, lässt man Hitchcock sozusagen durch eben diese Fortsetzung auferstehen und hebt ihn damit auf eine Stufe mit unserem Erlöser Jesus Christus ... nicht wahr? :)Ist doch richtig toll! *g*
13) baphomet schrieb am 21.03.2012 um 06:13:17: Ohh, sweet Lord. Ja, das ist sogar richtig super: Bei mir steht Hitchcock noch über dem Heiland, denn nur einen davon hat's nun wirklich ja auch gegeben. Und ein großer (katholischer) Künstler steht immer über einer bloßen Erfindung von Paulus und den Kirchenvätern, denn der eine lieferte ungenaue Pladitüden und weckte unberechtigte Hoffnungen, der andere gibt einen schneidenden Blick auf die Realität. Aber auch das ist alles nur Interpretation. Es ist schön, daß sich jetzt, nach einigen Jahren, wo ich diesem Forum Besuche abstatte, doch mal dieses (Un-)Wort möglich ist, in so offensichtlicher Lage der Dinge bei den Fragezeichen. Sommerfuchsens Gegensatzpaar der Hauptquartiere, phallisch bei PW und uteral bei DDF, ist exzellent. Stellt man sich noch kalifornische Wärmegrade unter den Schrottbergen vor, wird die warme Mutterhöhle-Zentrale zum alchemistischen Schmelztiegel der Erkenntnis. Andererseits der PW-Leuchturm, der sich in kalte, stürmische Höhen reckt und viel stärker dem Unbill der Welt ausgesetzt ist. Ich will nicht behaupten, daß PW realistischer als DDF ist, das ist es nicht. Aber es hat eine Leichtigkeit, was Settings und Atmosphäre betrifft, für die wir früher bei DDF Schlange standen. Einige DDF-Werke der letzten Jahre wirkten oft nur noch bemüht, den gleichen Rätselkram in immer neue Schläuche zu giessen. Erst aktuellere Sachen verlassen diesen stumpfen, vertretenen Pfad. So meine ich, daß es eine deutliche Form von Interpretation ist, was Themen und Motivik von PW betrifft, verarbeitet bei den jüngeren Autoren von DDF, die auf die größere narrative Flexibilität von Point Whitmark reagieren. Und das geht alle an, auch die, die nicht interpretieren wollen.
14) Mr. Murphy © schrieb am 21.03.2012 um 18:08:42: @ Sven H.: Ob die Autorin von Scar-Faced Beggar beim schreiben der Geschichte schon wusste, dass es eine Trennung von Hitchcock geben wird?
15) Sperber © schrieb am 23.03.2012 um 19:29:13: @14: Spätestens, nachdem sie das Buch umschreiben musste, um Albert Hitfield einzubauen, wusste sie es. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Datum für die Handlung eine entscheidende, unveränderbare Bedeutung gehabt hätte; insofern wäre das problemlos auch relativ spät noch einzubauen gewesen. (Und auch wenn es offensichtlich ist, möchte ich erwähnen, dass der nach einem schweren Unfall auferstandene und der verstorbener Erzähler in guter literarischer Tradition die gleichen Initialen haben).
@1: Besonders interessant an der "Mutterhöhleninterpretation" ist, dass die Zentrale in gefühlt jedem zweiten Buch... äh... von Unbefugten betreten wird (im Englischen könnte man jetzt "violated" sagen). Trotzdem fühlen sich die drei ??? offensichtlich nicht ihres Urvertrauens beraubt, sondern deponieren ohne Vorbehalt immer wieder wichtige Beweisstücke dort - quasi den Samen, aus dem ihre Ermittlungserfolge erwachsen sollen.
Oder lese ich da jetzt doch zu viel rein?
16) baphomet schrieb am 24.03.2012 um 05:24:05: Msn muß zwischen einer psychoanalytisch/poststrukturalistisch geprägten und einer biologistischen Sichtweise der Dinge unterscheiden. Ein unbewußtes Subjekt will vielleicht ein Objekt in Besitz nehmen, aber ein Kalkül im Sinne von Fortpflanzungsgewährleistung wäre ja reichlich überflüssig (und degenerativ). Die "Belohnung" liegt vielmehr in der Sublimation der aufgebrachten Leistungen selber, also bei DDF in der Kontinuität (und Heimlichkeit) ihrer Detektivtätigkeit. Ich gebe zu bedenken, daß die Zeit, in der die Zentrale frei von jedermann begehbar war, also von ungefähr BJWH an bis Marxens "Feuermond" das beendet hat, bei vielen Fans (mir eingeschlossen) als eher unangenehm empfunden wird.
17) DBecki © schrieb am 24.03.2012 um 07:18:52: Was immer ihr nehmt... lasst die Finger davon.
18) baphomet schrieb am 24.03.2012 um 08:04:58: Von einem Maidenianer zum anderen: "Wir" nehmen hier gar nix.
19) Call © schrieb am 24.03.2012 um 08:18:20: DBecki ist doch bloß neidisch, weil er die leisen Stimmen nicht hört die den ganze Tag zu Dir sprechen.
20) baphomet schrieb am 24.03.2012 um 08:32:52: Ich fühle den Zorn von allen.
21) Markus H. schrieb am 24.03.2012 um 10:16:45: Das Antonym des Zornes ist die Sanftmut, welche bei der anachronistischen Namenswahl des negativen Pols einer dichotomistischen Religionslehre schwerlich gesehen werden kann.
22) baphomet schrieb am 24.03.2012 um 21:04:28: Baphomet ist Synkretismus pur, die Versöhnung von Hell und Dunkel, Oben und Unten, Männlich und Weiblich, Gut und Böse, Güte und Zorn...
23) Sokrates © schrieb am 05.04.2012 um 14:34:07: Achtung, böse: Wenn ein Zuviel an Freizeit auf ein Zuwenig an Hobbies oder Freunde trifft .....
24) Mr. Murphy © schrieb am 20.08.2012 um 14:29:01: Ich möchte nochmal zu den einzelnen Punkten im Eröffnungsposting von Sommerfuchs was sagen.

– Sommerfuchs: Sehr auffällig bei den drei ??? ist der Hang zum "Genderbending". Besonders Männer treten seit Beginn der Serie immer wieder als Frauen auf. Zufall, oder psychologisches Motiv? ------->

Meistens machen das ja die Verbrecher. Meiner Meinung nach ist hier der Hauptgrund, den Gegner (also die Polizei und DDF) zu täuschen. Die Verbrecher hoffen, dass nach einer Frau gesucht wird.

Sommerfuchs: Das Hauptquartier: Die Zentrale der drei ??? könnte als defensiv weiblich sexualisierter Ort gesehen werden. Besonders in Hinblick auf die Konkurrenzserie "Point Whitmark" deren Hauptpersonen einen Leuchtturm bezogen haben. (Sehr phallisch!) -------> Das sehe ich nicht so. Aber sehr sehr witzige Theorie

Sommerfuchs: Bei Robert Arthur-Büchern wird überdurchschnittlich viel gefesselt und eingesperrt. Krimi-Motiv oder Bondage-Hinweis? ---------> Aufgrund der jeweiligen Geschichten und Situationen, denke ich, dass es immer Krimi-Motiv war.

Fazit: die Bezeichnung "Verschwörungstheorie" wäre wohl besser als "Interpretation!. *lol*
25) Hunchentoot © schrieb am 01.03.2013 um 19:16:04: Hab den Thread gerade mal durchgelesen und mich gut amüsiert ,-)
Aber mir ist auch etwas klargeworden. Ich möchte das Thema mal umdrehen: meiner Ansicht nach ist die übermäßige Betonung des seelischen Aspektes seitens der Autoren aktuell ein großes Hemmnis der Serie. Ich bin durchaus jemand, der Bücher und anderes auf psychologische Art interpretiert, aber ganz gewiss nicht DIESE Serie. Es scheint allerdings immer mehr vonnöten zu sein, die Charaktere seelisch und moralisch herauszufordern, oder mit ihren Ängsten und Bedürfnissen zu spielen. Und das ist für mich zumindest das letzte, was ich von dieser Serie möchte. Wenn ich sowas will, kann ich auch Jim Thompson, Thomas Harris oder Chandler lesen. Aber keine Serie für Jugendliche, in der es um Freundschaft, Rätsel und Abenteuer geht. Natürlich kann man sagen, dass sowas ja nur ansatzweise vorkommt, aber der Ansatz ist imo eben der falsche.
Wer jetzt nicht weiß, was ich meine: spontan denke ich an moralische Konflikte bzgl. Schusswaffengebrauch, emotionale Verwirrungen durch Verliebtheit, Beziehungsstress mit Freundinnen, Charakterforschung bzgl. verstorbener Eltern, Degradierung zum Deppen, Konflikte innerhalb des Teams (sich anzicken) und das allgemein konstante Hinterfragen lange etablierter Charakter- und Serieneigenschaften.
Es mag auch Fälle geben, in denen es ganz gut funktioniert hat, aber mir wäre es trotzdem lieber, man würde davon Abstand nehmen. Nicht zuletzt, weil es im Rahmen dieser Serie immer bei einem halbherzigen Versuch bleiben muss, denn für wirklich tiefgründige Charakterisierung sind diese Bücher einfach nicht gemacht. Und da eben auch viele Kinder die Serie lesen, sage ich: lasst die Kinder Kinder bleiben und hört endlich auf erwachsen zu werden ,-)
26) baphomet schrieb am 01.03.2013 um 21:27:58: @25 Wenn man Deine Aufzählung der "Verfehlungen" als Psychologisierungsmaschen der aktuellen Autoren liest, könnte man glauben, die Serie sei beim Rotfuchs erschienen. Man darf nicht vergessen, daß das immer Grenzüberschreitungen waren, die wir, die von den Anfängen her kamen, zu dem jeweiligen Zeitpunkt durchaus eindrücklich wahrgenommen haben, also das Auftauchen der Mädchen, das Verschwinden der selben, Bobs völlige Entfremdung, drogeninduziert in der "Musik des Teufels" oder Justs emotionaler Absturz im "Leeren Grab", paranoides Misstrauen gegen Peter im "Geister-Canyon" als Beispiele. Angefangen hat das BJHW, ohne zu wissen, daß da die bereits erwachsengewordenen Leser auf neuen Stoff lauern und auch bei allgemeinem Widerwillen gegen ihre Bücher genau für diese Psychologisierung empfänglich waren. Dieser Keim ging dann auf alle folgenden Autoren über, auch wenn sie eine "neue Ära" begründet haben. Hätte also damals ab BJHW nicht Indifferenz oder Ignoranz bei kosmos geherrscht über die eigentliche Qualität der Serie, hätte der Weg ganz leicht wieder zurück zu plotgetriebenen Rätselbüchern über die Crimebusters hinaus geführt. Sicher lag die Verschiebung schon zuvor bei den Crimebusters, wo private Geschichten in den Vordergrund gerückt sind, aber BJHW hat ihre platten Introspektionen der Protagonisten bis an die Schmerzgrenze getrieben. Wirklich aufgehört hat das nie und heute ist die Abstumpfung stark fortgeschritten, weil die Autoren wissen, da sind genug Erwachsene die das ganz natürlich konsumieren, ohne auf alte Tugenden zu pochen, denn bis zu den Klassikern geht der Blick vielfach schon nicht mehr zurück. Heute können die Autoren sich aus einem großen Fundus der Emotionen bedienen und da ist es wohl schwer, sich groß zurückzuhalten. Ich gebe Dir Recht, menschliche Abgründe und Perversionen wie bei Thompson oder Harris gehören nicht zur Serie, aber es ist doch erstaunlich, wie RA praktisch in jedem Buch ohne psychologische Krücken zumindest Abgründe andeuten konnte und doch strikt nur den Plot bedient hat. Das scheint heute ein unerreichbares Ideal.
27) Hunchentoot © schrieb am 01.03.2013 um 23:56:08: Yo, die Kunst liegt darin zu zeigen ohne zu erklären. In den Klassikern kamen oft derartige Dinge vor, die sehr subtil angedeutet wurden, aber es wurde einem nie mit dem Vorschlaghammer serviert und wer nicht auf sowas achtete, bekam es auch nicht unbedingt mit. Mir war z.B. als Kind immer schon klar, dass Justus sich ohne seine Eltern manchmal sehr isoliert vorkommen musste, ganz ohne dass man das großartig thematisieren musste. Und z.B. dass die Hammonds extrem skrupelos waren, auch ohne dass man das bis ins Letzte ausformuliert hätte. Im Hörspiel sind sie einem ja sogar fast noch sympathisch.
Es ist auch irgendwie zu einfach, mit abgedroschenen Dramatisierungsschablonen Spannung zu erzeugen. Angenommen, man würde Bob z.B. andichten, dass er sich aufgrund seiner Erfolge bei Frauen und seines Jobs bei einer Musikagentur plötzlich nicht mehr für das Detektivsein interessiert, weil es ihm zu "kindisch" geworden ist und er dann durch Nachlässigkeit die anderen in Gefahr bringt. Damit hätte man jetzt einen dramatischen Plot, aber wäre er auch angemessen? Meiner Ansicht nach nicht im Mindesten. Sowas ist einfach zu billig zu haben.
Oder anders: die Charakterisierungen scheinen heute oft nur der Entmystifizierung zu dienen und nicht der Ausarbeitung der Figuren. Vielleicht ist manchen die Grundidee der Serie einfach zu moralinsauer und sie suchen nach Wegen, um alles ein bisschen mehr auf den schäbigen Boden der Tatsachen zu holen...
28) baphomet schrieb am 02.03.2013 um 09:29:07: @25 Entmystifizierung ist der richtige Begriff. Marx hat damit und mit der Rückkehr zu alten Figuren und Themen die Serie aus ihrem Sumpf gehievt. Das ist sein unbestreitbarer Verdienst. Damals war das neu, aufregend und ein bisschen frivol. Aber er selbst hat es mitunter übertrieben, gerade was Justus betraf (Die falschen Eltern, Brittany, JJs Selbstgefälligkeit). Heute ist das character-bashing ein Gemeinplatz geworden, wo sich jeder mal was rausnimmt. MaSo hat in seinem Crimebusters-Revamp "Nacht der Tiger", daß mir von seinen letzten Sachen noch am besten gefällt, dieses merkwürdige Geschwisterverhältnis aufgebracht, in dem Cotta ähnlich infantil wie die ??? wirkt, die das ja noch sein dürfen. So wiil ich mir den bodenständigen Inspektor nicht vorstellen. Aber MaSo kann das machen, eben weil es die vielen Präzedenzfälle aus der Geschichte der ??? gibt, die das Publikum kennt und einfach abnickt. Und da sind wir wieder beim out of character-Problem in der Serie. Wir leben schon einige Jahre, Jahrzente, wenn man bis zu Cota in den CB zurückgeht und dann kommt einer daher, liefert irgendeine Interpretation von Cotta ab, die ihm gerade in den Plot passt und zerstört die Vorstellung, die man hatte, auch wenn man das vorher nicht groß reflektiert hat. Umso ärgerlicher ist dann das böse Erwachen.
29) baphomet schrieb am 02.03.2013 um 09:32:26: @28 Es sind *Jahrzehnte.
30) Hunchentoot © schrieb am 02.03.2013 um 16:08:54: Ok, Marx hat mit der Psychologisierung damals frischen Wind in die Serie gebracht. Aber genau diese ist so ziemlich das einzige, was ich an Marx Büchern NICHT mag, schon damals. Vielleicht wirkt es manchmal so, als ob gerade das sein Erfolgsrezept wäre, aber ich denke, es liegt eher darin begründet, dass er so ziemlich ALLES ANDERE richtig macht.
Wie erkläre ich das am besten... wenn ich ein Buch lese, interpretiere ich weniger in die Charaktere hinein, als in den Autoren selbst. Ich überlege also nicht, warum Justus dieses oder das tut, sondern warum der Autor ihn dieses und das tun lässt und ziehe daraus meine Schlüsse. Dadurch bekomme ich heutzutage das Gefühl, das jeder Autor die Charaktere viel zu sehr nach seinen persönlichen Wünschen und Eigenschaften formt, was zu Inkohärenz zwischen den Büchern und zu Verlust der Universalität der Figuren führt, weil ein Marx-Peter ganz anders ist als ein Sonnleitner-Peter. Und ganz schlimm wird das, wenn es zu persönlich wird... Nehmen wir an, ich schriebe ein DDF Buch und würde mich nur an mir selbst orientieren. Im Nu hättest du Charaktere, mit denen sich nur noch ein Bruchteil der Leser identifizieren könnte.
Andererseits muss man wieder einen klaren Strich ziehen. Wenn man Romane schreibt, ist genau das wiederum erwünscht. Allerdings legt man dort ja auch selbst die Rahmenbedingungen des werksinternen Universums fest. Wenn man das bei DDF immer wieder neu und individuell macht, werden die Folgen zu anderen Büchern, die einen anderweitig wahrscheinlich gar nicht interessiert hätten.
Wichtiger als charakterliche Tiefe ist wohl charakterliche Glaubwürdigkeit und die kann auch manchmal im Weglassen der seelischen Konflikte bestehen.
31) baphomet schrieb am 02.03.2013 um 19:59:58: Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt, was Marx "Verdienst" betrifft. Er hat ja zu Beginn diese Serie, wo er an die Figuren "rangeht", damit diese in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Das wäre in der Originalserie nicht möglich gewesen, "Doppelgänger" scheint da eine Ausnahme zu sein, aber da wird ja nichts über JJ herausgefunden. Insofern hat kosmos hier klassische Fanfiktion veröffentlicht. Das war eine Subversion, die spannend war. Nur, es bleiben Singularitäten, die man nicht wiederholen kann. Da Marx immer der Leitwolf war, bildete er auch die Schablone und die Legitimation für die anderen. So hat er diese Psychologisierung eingeführt, die anders ist als BJHWs Ansatz. Sie legte einfach alles Mögliche den Figuren in den Mund/Kopf, erweiterte so einfach die Szene, die sie beschrieb, egal, ob das zum jeweiligen Charakter gepasst hat. Durch Marx aber wurde die Psychologisierung ein Werkzeug, das die Handlung entweder nur würzt oder ganz bestimmt. Das ist jetzt in der Serie von allen Autoren verwendbar und wird auch ausgiebig gemacht. Da erleben wir ständig Stimmungslagen und Launen an allen Ecken, was bei den Hörspielen zum Großteil gnädig wegfällt. Aber mir verleidet das ziemlich das Lesen und den Autoren erspart es das harte, konstante Plotting. Das Buch wird ja auch so voll.
32) Hunchentoot © schrieb am 02.03.2013 um 20:38:06: Ach so, dann sind wir uns weitgehend einig.
Fanfiction ist ja durchaus was tolles, aber eben hauptsächlich für einen selbst und eventuell ein paar exklusive Mitleser. Das Schreiben eines kommerziellen Buches für eine bestehende Serie folgt anderen Regeln. Wirklich freie Hand hat man nur, wenn man etwas komplett selbst kreiert. Sonst landet man immer da, wo Justus plötzlich ein Motorrad fährt, weil man das immer gerne so gehabt hätte, obwohl das für die meisten anderen Leser völlig OOC ist. Oder wo Bob eine nach der anderen abschleppt und Peter plötzlich einen... "Freund"... hat. Etc. Etc. Man sollte eben Krimis schreiben und keine Daily Soap
33) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 02:58:55: Ein aktuelles Beispiel, wie Fanfiktion in eine eigene Serie mündet, obwohl ihr Ursprung in einer erfolgreichen anderen lag, sind ohne Zweifel die literarisch eher zweifelhaften "Fifty Shades Of Grey", die als Twilight fan fiction begannen. Allerdings hat sich die Autorin völlig von der originalen Vampirserie gelöst. Man stelle sich vor, Marx hätte seine Fanfiktion, statt einer Veröffentlichung in der Serie, weiterentwickelt, zu etwas Autonomen: Wie wäre die Serie weiter verlaufen? Oder ob überhaupt? Zum Motorrad muss ich sagen, daß seine Verwendung durch JJ in der allgemeinen Serie völlig unangemessen ist, aber im Kontext von "Botschaft" passend ist, denn dieser Teil ist nun wirklich ein Meta-Spiel, das schon lange in der Luft lag und von KE mustergültig umgesetzt wurde. Und wenn Mr. Grey Professor Moriarty und Just SH ist, dann kann er eben auch Batman sein, der aufs Batcycle steigt. Überhaupt sehe ich in diesem Buch mehr Potential als in jedem anderen der letzten 30 Bände.
34) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 03:45:18: Einflüsse hat jeder und sie zu etwas ganz eigenem zu verarbeiten ist im Ergebnis keine Fanfiction mehr. Dafür, dass Autoren mit starkem Veränderungsbedürfnis lieber eine eigene Serie schreiben sollten, als die anderer Leute umzugraben, bin ich schon lange. Insofern müsste man Sonnleitner für Tom O'Donnell eigentlich loben, wenn er sich ausschließlich dort (um-)gestalterisch austoben würde.
Twilight und 50 Shades, wenn du das rechts und links von mir aufstellen würdest, wüsste ich nicht, in welche Richtung ich fliehen soll *teh stupid, it hurrrts*
35) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 04:40:45: Jetzt bin ich gerade auf den Fachbegriff dafür gestoßen, wenn man ein erfolgreiches Konzept zweitverwertet und mit reißerischen Elementen anreichert, um auf der Erfolgswelle mitzureiten und noch etwas mehr herauszuholen: Exploitation. Besonders beliebt bei Filmen. Aber so hart es klingt, die Serie lässt sich davon nicht mehr völlig freisprechen.
36) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 09:26:40: Exploitation ist heute salonfähig geworden. RTL z.B. sendet zu 80% Formate, die ausschliesslich sowohl Darsteller wie Zuschauer ausbeuten. Das geht bis ins Abendprogramm in Sendungen wie "Rach, der Restaurantester" oder auch das einstmals edle "WWM?". Clever kurz die Spielregeln geändert, schafft praktisch niemand mehr den Sprung auf €125000 und wenn, hat er so die Buchse voll, daß eben kein "Risiko" mehr eingegangen wird. Wunderbar, der Sender spart viel Geld und als schöner Nebeneffekt traut sich jetzt sogar die prolligste Klientel auf den Stuhl zum "Herrn Jauch". Immer gibt es bei RTL dabei ein Herrschaftsgefälle mit absolutem Respekt und Gehorsam, obwohl es doch so freundlich wirkt. Schlicht Ausbeutung und jede Woche wieder. Bei Exploitation-Filmen wie dem originalen "Last House on the Left" wirkt dagegen alles krude und brutal, aber nur auf den ersten Blick, denn eigentlich geht es um den Vietnamkrieg und eine bornierte Wohlstandsgesellschaft zuhause, die friedlich wirkt, aber keinen Deut weniger grausam ist. Eben der Subtext. Auf die Serie angewandt, kann man am besten zwei unterscheiden: MaSo und Marx. Der erste liefert solide Ware, die die Formen der Serie benutzt, um zu entertainen, was dann immer austauschbarer wurde und heute leider keine Überraschungen mehr liefert. Alles frei von jedem Subtext. Marx auf der anderen Seite, hat sich bei zwei Dritteln seiner Arbeiten im Fundus der Klassiker bedient, aber in seinen guten Arbeiten hat er praktisch mit uns gesprochen, was seine Arbeit mit den Klassikern verbindet, was die alten Bücher auszeichete, was den alten fehlte, was sich in der Welt geänderte hat, was die Identität der Figuren ausmacht und wie weit man mit ihnen gehen kann. Das ist der Subtext, ganz im Rahmen der Serie mit ein paar Ausreissern. Und darum fühlt sich ein Großteil der Leser mit Marx verbunden, während man sich bei MaSo bestenfalls unterhalten fühlt. Ein abwesender Marx wäre für die Serie ein großer Verlust gewesen.
37) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 12:20:06: @36 *auszeichnete, geändert hat
38) swanpride © schrieb am 03.03.2013 um 17:43:32: Ich denke mal, Marx hat schlichtweg ein Gefühl für die Figuren und dafür, was in der Serie noch geht und was nicht. Selbst wenn sich seine Experimente schon mal vom "Klassischen Format" entfernen, bleibt er doch immer mit einem Bein fest im ??? Universum verankert.
Wenn ich einen Sonnleitner lese, dann ist es so, als würde ich ein Buch lesen von jemanden, der die zwar weiß, was die Elemente eines Klassikers sind (Rätsel, Schatzsuchen usw), und nicht wirklich verstanden hat, wie sie funktionieren. Dass es eben nicht reicht, zahreiche Figuren einzuführen, sondern es vor allem darauf ankommt, dass der Leser zu diesen Figuren eine Verbindung aufbaut. Dass es nicht reicht, Rätsel einzubauen, sondern dass sich die Rätsel in die Geschichte einfügen müssen und für den Leser eine Herausforderung darstellen sollten. Dass ein Kriminalfall einen vernünftigen Aufbau und eine überzeugende Auflösung braucht.
Bei Nevis frag ich mich einfach nur ob er weiß, für welche Serie er schreiben soll.
Bei Minninger war immer das Problem, dass er mehr Hörspielskripte als Bücher geschrieben hat.
Und Kari...ich kann ihr letztes Buch immer noch nicht fassen.
39) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 19:50:06: @38 Yo, das trifft es ganz gut. Mir persönlich testet Marx manchmal die Grenzen zu sehr, aber er hat den besten Draht zur Serie. Das positivste, was ich über Sonni sagen kann, ist, dass er lieber seine eigene Serie weiterentwickeln sollte. Nevis ist imo ein Schwerverbrecher ;-) Minninger hat ja mit Stimmen aus dem Nichts nen ziemlich harten Thriller fabriziert, der besser als Hitchcock-Film funktioniert hätte. Gefiel mir gut, war aber auch etwas deplaziert. Da ich ja nach längerer Pause erst wieder mit neuen Folgen angefangen habe, kann ich zu Kari nicht viel sagen, aber ihr aktuelles Buch klingt nicht ermutigend.

@36 An Last House On The Left sollte man sich aber lieber nicht orientieren, trotz Subtext ;-) Und ja, die salonfähige Exploitation sorgt dafür, dass mein Fernseher zusehends verstaubt. Wenn ich schon sehe, dass man Nachrichtensendungen kaum noch von Boulevardmagazinen unterscheiden kann... Aber es ist schon wahr, der Subtext ist es, der solche Ansätze retten kann. (Und mit dem man auch super rechtfertigen kann, wenn man schlechte Filme mag *grins* )
40) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 20:34:55: @39 Ich wollte ein klassisches Beispiel für Exploitation geben, "LHotL" ist ja ironischerweise eigentlich ein Remake von Bergmanns "Jungfrauenquelle", einem ganz seriösen Opus. Wenn man bei "LHotL" den Subtext nicht schnallt, kann es dazu kommen, wie es passiert ist, daß der Projektorraum gestürmt wird, um den Film zu zerstören.
41) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 20:52:43: Klar, ich wollte nur auf die Diskrepanz zwischen dem Inhalt des Films und dem Inhalt der Serie hinweisen. Die meisten sind ja hier erwachsen, aber nicht, dass irgendjemand Nicht-Volljähriges noch auf die Idee kommt, sich für den Film zu interessieren.
42) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 20:54:59: @38,39 Daß ihr alle den Nevis nicht mögt? Ich finde seine ???-Trip-Bücher irgendwie befreiend, mal aus dem stickigen RB zu entkommen. Die einzige "Kriminelle" in der Serie hat hoffentlich lebenslänglich mit anschliessender Sicherheitsverwahrung, ich meine natürlich Vollenbruch. Ich hoffe wirklich, daß es da kein Comeback geben wird. Ihr komplettes ???-Oeuvre hat in der Serie nichts zu suchen. Minninger wäre heute ein Heiliger, ähnlich wie Fischer es wirklich ist, die Magdalena Neuner der Serie, wenn er nur die "Stimmen" an den Start gebracht hätte. Leider kamen da noch zehn Dinger, die entbehrlich bis nervend sind. Wenigstens, was die Skripte betrifft, kopiert er heute die Dialoge nicht mehr einfach komplett. Er fällt nicht mehr auf, das ist schon viel. Zu der schwachsinnigen Verwendung der Rätseltexte bei MaSo gibt es in "Nacht der Tiger" eine richtige Negativ-Parade. Ich sage nur, die ??? leben in den USA, da wird allgemein Englisch gesprochen und nicht Deutsch und wir als Leser/Hörer wissen das!!!
43) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 21:05:14: @41 Darum habe ich auch nichts über den Inhalt referiert. Es gibt im Exploitationfilmgenre halt praktisch nichts Jugendfreies. Viel schlimmer aber finde ich die softe Masche von RTL und Konsorten, die täglich millionenfach Gehirnwäsche mit Scripted Reality betreibt. Da sollte die FSK mal eingreifen.
44) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 21:16:01: Ich bin immer für Ausflüge, Reisen und Abenteuer. Aber bei Nevis muss ich ständig an Shuttles und Samurai AGs denken. Irgendwas in mir weint da immer.
@43 Und viele GLAUBEN das gesendete Zeug tatsächlich, das ist das schlimmste an der Sache.
45) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 21:43:03: @44 Es stimmt schon, bei Nevis findet manches nicht den Weg in die Tonne. Aber auch "Todesflug" ist ein Tripteil, der nicht so schlecht wäre, wenn Nevis im zweiten Teil nicht partout "You Only Live Twice" mit "WarGames" hätte kreuzen müssen. Und die Samurairache ist schlicht kindisch. Vielleicht haben da die kids abgefärbt, für die hat er ja auch schon geschrieben.
46) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 21:48:56: @45 Wenn ich darüber nachdenke, ist es weniger "WarGames", eher "The Last Starfighter".
47) Bird Wiggins © schrieb am 03.03.2013 um 22:12:11: Die Situation bei den heutigen Autoren der Serie lässt sich am Besten mit der Situation um Sherlock Holmes vergleichen. Doyle hat vier Romane und 56 Erzählungen geschrieben. Diese umfassen heute den offiziellen Werkskanon und an dem muss sich jeder Autor egal ob Drehbuch- oder Romanautor orientieren, damit Sherlock Holmes authentisch wirkt.
Bei T3I umfasst der Werkskanon 10 Romane. Diese bilden die Grundlage für die 33 weiteren Bücher der amerikanischen Serie. Die Autoren mussten sich an diesen von RA orientieren was Charakterdarstellung und Aufbau angeht, damit die drei ??? authentisch wirken und es zu keinen Diskrepanzen zwischen den Büchern/Werkskanon kommt. Dieses ist ihnen im Großen und Ganzen auch gelungen, was auch daran liegen mag, dass die Überwachung vom Lektorat sehr gut war. Sie haben nur das zugelassen, was in die Serie passte.
Heute dagegen gelingt es nur noch wenigen Autoren sich diesem Werkskanon anzupassen. Der einzige, der es mMn kann, ist Marx. Obwohl ich nicht alle Bücher von ihm mag und er manchmal in seiner Psychologiereung der einzelnen Charaktere weit über das Ziel hinausschießt (Leere Grab und Feuermond), bleibt er doch auf dem Boden des Werkskanon behaftet. Seine Werke sind Pastiche der Werke von RA, WA und co. Dabei aber mit so einer Hochachtung gegenüber den Klassikern geprägt, dass man sogar von einer Hommage sprechen kann. Daher auch die besondere Stellung innerhalb der Autorengilde der Autoren.
Die anderen Autoren wie Sonnleitner, Menninger und Nevis scheiten entweder an ihrem Können oder an ihrem Verständnis für den Werkkanon. Ihrer Bücher, mögen sie gut oder schlecht sei, sind klägliche Versuche etwas zu imitieren.
Über Frau Erlhoff fangen wir gar nicht erst an. Ihre Bücher sind keine Pastiche im sinne von Marx, auch wenn das hier in der Community sehr gerne so dargestellt wird. Sie versucht zwar in der Art der Klassiker zu schreiben und sehr am Werkskanon zu bleiben, trotzdem wirken ihre Charaktere nicht mehr authentisch. Ihre drei ??? wirken so wie sie sie gerne hätte, nicht so wie sie einst dargestellt wurden. Sie schaft sich ihre eigene kleine drei ??? Welt, in der der leser zwar auf ein sehr gutes Bild von den USA trifft aber auf Charaktere die mehr dem Verlangen/Wünschen der Fans entsprechen als denen, die einst die amerikanischen Autoren erschaffen haben bzw. die RA bei der Kreation der Serie im Sinn gehabt hatte.
Ist wie also wie bei Doyle. Dieser wollte einen Detektiv erschaffen, der nicht auf auf altmodische Art und Weise auf Zufall oder aus dem Nichts auf die Lösung des Falles kommt sondern Doyle wolltewissenschaftliche Methoden in die Detektivarbeit mit einbeziehen, damit der Leser eine Erklärung hat, wie der Detektiv auf die Lösung gekommen ist. genau das wollte RA auch. Der junge Leser sollte durch Justus/Jupiter und seine Fähigkeiten zur Deduktion am Schluss eine Erklärung bekommen, worauf ja auch in seinen 10 Werken angespielt wird.
Die Meisten der heutigen Autoren lassen eher Kommissar Zufall eine entscheidende Rolle spielen um den Fall zu lösen anstatt sich auf das vorgegebene Muster von RA zu konzentrieren. Justus der auf Grund seiner Fähigkeiten und seiner Beobachtungsgabe das Rätsel löst, dass anderen verborgen zu seien scheint.
48) Bird Wiggins © schrieb am 03.03.2013 um 22:27:32: Nachtrag: Ein gutes Bespiel Ist die BBC-Serie "Sherlock". Daran ist zu erkennen, wie man es richtig macht. Sherlock Holmes ins 21. Jahrhundert übertragen und dabei nah am Werkskanon zu bleiben. Modernisieren ohne dabei lächerlich zu wirken, sondern authentisch. Dafür muss am aber sehr gut mit dem Thema vertraut sein und Fan sein und seine eigenen Wünsche und Vorstellungen hintenanstellen.
49) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 22:49:33: @47 "Feuermond" ist ein feines Buch, es wäre ein überragendes Buch, wenn Marx hier einmal auf seine Entzauberungstaktik verzichtet und Hugenay aus dem Plot herausgelassen hätte, ein anderer Meisterdieb hätte es auch getan und Hugenay wäre am Schluss erschienen, um den Showdown einzuleiten. Aber hier wollte er sich selbst übertreffen, ist ihm auch teilweise gelungen, nur Hugenay ist auf der Strecke geblieben. Keiner fasst ihn mehr an. Das ist die negative Seite der Marxschen Figurenbewältigung. Und da ist der Unterschied zu den Klassikern, die Random-House-Editoren hätten ihm das nicht durchgehen lassen, aber kosmos erlaubte diese Überschreitung, weil sie in Marx' Erfolgsprogramm gehört. Es bleibt bei diesen Charaktereskapaden ein mulmiges Gefühl zurück. Darum sind seine besten Arbeiten eigentlich nur die ganz autonomen Geschichten, wie "Spur des Raben", "Musik des Teufels", "Nacht in Angst", "Labyrinth der Götter", "Geisterschiff", "Nebelberg", "7 Tore"(Nur der 1. Teil), "Auge des Drachen", "Villa der Toten", "Fluch des Drachen" und sein Meisterwerk "Das versunkene Dorf".
50) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 23:05:15: @48 Verdammt, ich wollte "Sherlock" schon gestern bringen. Darum 100% einverstanden, eine dicke Scheibe sollten sich die Aktiven davon abschneiden. Ich habe gerätselt, ob Erlhoff das irgendwie gekannt haben kann, für "Botschaft aus der Unterwelt". Genau das habe ich weiter unten mit Potential gemeint, der in einem "Sherlock"-Amalgam für die Serie stecken würde. Man müsste die ??? ganz an alle aktuellen wissenschaftlichen und telekommunikativen Möglichkeiten anschliessen, sie komplett updaten. Aber nein, das bedeutet ja Arbeit, Schlendrian ist schöner. Wir doofen Konsumenten lesen ja sowieso lieber blumige Rätselgedichte oder wollen den x-ten absurden, sinnlos und zwanghaft versteckten Schatz finden.
51) Bird Wiggins © schrieb am 03.03.2013 um 23:15:05: @50: stell mir gerade vor, Cotto würde eine Pressekonferenz geben und Justus würde ihn mit SMS nerven, dass alles falsch ist. Herrlich xD. Aber darauf muss man als Autor erstmal kommen. ;)
52) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 23:33:32: @51 Die Autoren müssten auch ein Equivalent für diese Text-im-Bild-Geschichten schaffen. Das könnte durchaus über Illustrationen gelöst werden, wäre kosmos aber wohl schon zu aufwändig. Aber die kids kriegen ja auch ihre Bilder.
53) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 23:33:53: Ich kannte die Serie nicht und hab jetzt mal eben reingeguckt... ehrlich gesagt hat's mich schon bei der Beschreibung etwas gewürgt, obwohl die Kritiken ja einhellig positiv waren und dann hab ich ein Stück davon gesehen. Oh Gott. Gut, gut, sie haben es bestimmt super hingekriegt, alles in die Moderne zu transferieren... ABER WARUM? Wozu soll das denn nötig sein? *kopfschüttel* Muss man denn dem heutigen Rezipienten alles in Aktuellfassung präsentieren, damit er überhaupt was damit anfangen kann?
Aber kein Problem falls jemand das gern guckt. Nur ich persönlich brauche sowas ungefähr so dringend, wie eine Operettenversion des örtlichen Telefonbuches. Aber als Beispiel für eine gut durchgeführte Modernisierung mag es durchgehen.
54) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 23:45:17: @53 Ich würde nicht vorschnell urteilen: "Sherlock" ist das Beste, was ich in den letzten 15 Jahren im Fernsehen gesehen habe. Es ist ganz modern, narrativ avanciert und gehorcht doch der Vorlage. Doyle, der alles Neuartige gemocht hat, hätte es bestimmt gefallen.
55) Bird Wiggins © schrieb am 03.03.2013 um 23:58:14: Sherlock Holmes ist ein Kind des Viktorianischen Zeitalters genau wie es Doyle war. Für ihn war die Umgebung bzw. die Welt, die er beschrieb real. Er kannte sich in ihr aus und so ist es ihm gelungen Sherlock Holmes und sein fiktives London so Real wirken zu lassen, dass noch heute die Vorstellung herumgeistert, dass Sherlock Holmes eine reale Person war und es 221b wirklich gegeben hat. Ein Autor der heute im 21. Jahrhundert eine Detektiv im 19. Jahrhundert erfinden würde, wäre auf verschiedene Quellen angewiesen um ein akkurates Bild vom London der damaligen Zeit abzugeben. Dieses würde aber schwer fallen, da er damals nicht gelebt hat und nicht alle Eigenheiten kennt.
Die drei ??? sind ein Kind der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die damaligen Autoren RA, WA, MVC auch. Sie waren also mit der Zeit und ihrem verhalten vertraut. Somit konnten sie ein akkurates Bild abliefern genau wie Doyle. zu einem solchen Bild gehört mehr als nur Automarken zu erwähnen sondern sie müssen auch ein Bild der Gesellschaft zeichnen, dass dem Leser bekannt vorkommt.
Die Autoren heute können so etwas nicht wirklich. Sie können nur ein Bild der heutigen Zeit und ihrer Technik zeichnen. Würden sie es doch tun, könnte es entweder lächerlich oder zu überzogen wirken. Es gehört viel zu viel Feingefühl dazu, so etwas zu bewerkstelligen und auf knapp 150 Seiten zu schildern. Das gibt der Rahmen der Serie nicht her.
56) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 00:08:15: Ein einfaches Beispiel. in flüsternde Mumie werden die von Justus gebastelten Funkgeräte eingeführt. Mit deren Hilfe findet am Ende die Verfolgungsjagd statt. Dieses könnte man sehr gut in die heutige zeit übertragen, in dem sie durch Handys ersetz und den Akku leert. Im Fall verlieren sie ja Justus, weil die Reichweite nicht reicht. Natürlich würde dann Szenen wegfallen oder umgeschrieben werden wie das Belauschen von Peter und Bob in der zentrale. Das wäre aber ein sehr geringes Übel.
57) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 00:34:20: @55 Sicher, man darf nicht zuviel erwarten. Aber ich meine, es gibt heute soviele Gadgets und Technik, die die ??? früher selbstverständlich eingesetzt hätten. Heute wirkt es, als ob das brachliegt. Und da sind wir wieder bei der Nostalgiedebatte: Die Autoren nehmen an, die Fans wollen das nicht, lieber zeitlose Rätsel oder sowas und nicht zuviel Wirklichkeit, immer nochmal das gleiche, wieder und wieder.
58) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 01:06:32: @53 Warum? Weil man Sherlock Holmes durchaus in einem Viktorianisch Gewand adaptieren kann, aber zum einen gibt es bereits eine Serie, die das hervorragend getan hat (allgemein bekannt als Granada Sherlock), und zum anderen fängt das den Geist von Sherlock Holmes nicht wirklich ein.
Ein Grund warum die Geschichten so erfolgreich waren war, weil sie für die Leser so real wirkten. Es spielte in der Gegenwart and realen Orten, es wurde auf reale Ereignisse bezug genommen - einer der Gründe warum die Leute auf Sherlock Holmes Tod so heftig reagiert haben (es liefen sogar Leser mit Trauerbinden in herum) war, weil er für sie wie eine reale Person war. Und dieses Gefühl der Realität kann man nun einmal mit einer viktorianischen Adaption nicht einfangen. "Sherlock" ist aber genau das gelungen, gerade weil es im hier und heute spielt. Die BBC hat sogar den Blog von Dr. Watson und Sherlock's Homes fiktive Webseite "The Science of Deduction" ins Web gestellt um die Illusion zu unterstützen (außerdem Internetpräsenzen für einige Nebenfiguren erfunden). Und die Fans sind voll darauf eingestiegen, wie die "I believe in Sherlock Holmes" Meme beweißt.
Ich kann nur jeden empfehlen, die Vorurteile mal zu vergessen und einfach mal zu schauen. Für den Fan ist es eine Freude die ganzen Querverweise zum Holmes Canon zu finden, aber der Nicht-Fan wird sich nicht verloren fühlen. Und ganz unabhängig davon, ob man nun die Art der Adaption mag oder nicht: Die Serie ist das Beste, was TV in den letzten Jahren hervorgebracht hat! Es ist ein Skandal, dass diese überbewertete Kostümsoap Downton Abbey immer wieder die Preise bekommt, während Sherlock übergangen wird. Score, Schnitt, Kamera, Cinematography, jedes einzelne Element der Serie ist hervorragend und teilweise unheimlich innovativ.
Um jetzt mal den Bogen zurück zu den ??? zu schlagen: Da ist das Problem ähnlich. Rocky Beach war für mich mal ein realer Ort, aber dieser Realismus wird nicht mehr erreicht, weil sich jeder Autor den Ort so zurechstrickt, wie er ihn mag. Und anscheinend verstehen die Autoren auch nicht, dass es an sich kein Problem ist, ein Handy einzubauen, es sollte halt nur nicht unbedingt der Mittelpunkt der Geschichte sein. "Die Flüsternde Mumie" heißt ja auch nicht "Das Superperiskop", und es gab auch keine Walkie Talkie Gangster. Natürlich sollten die Bücher nicht zu einer i-Phone Werbung verkommen. Und teilweise finden die Updates ja auch statt, der Computer in der Zentrale ist ja zum Beispiel ganz selbstverständlich da. Nur hat Justus früher immer in seiner Werkstadt an Sachen rumgeschraubt, das heutige Gegenstück wäre wohl, ihn am Cumputer rumprobieren zu lassen....und da funktioniert es wiederrum nicht so gut, denn auf der einen Seite scheuen sich die Autoren, Justus so etwas nebenher machen zu lassen, auf der anderen Seite schüttelt er dann aber plötzlich Computertricks aus den Ärmel.
59) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 01:08:53: Im übrigen versteh ich nicht, warum sie die Walkie Talkies nicht mehr benutzen...sicher, ein Handy is moderner, aber ein Walkie Talkie ist definitiv praktischer für eine Observation. Und warum setzen sie eigentlich keine Wanzen mehr ein? Sie selbst werden hingegen dauernd verwanzt.
60) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 01:21:18: Tut mir leid ich wollte hier keine solche Diskussion anleiern. und bevor das jetzt hier zu einer Diskussion über "Sherlock"und über die Verwendung und nicht Verwendung von Technik wird, bitte wieder zurück zum Thema. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, wie die einzelnen Autoren zu der Serie stehen. Nämlich, dass Marx Pastiche in Form von Hommagen an die Klassiker schreibt und die anderen Autoren eigentlich mehr schlecht als recht versuchen was zu kopieren, was ihnen nicht wirklich gelingt. Und frau erlhoff in ihrer eigenen kleinen drei ??? Fan-Welt lebt und den Leser mit ihrem Fan-Humor und ihren fan-Vorstellungen langsam auf den nerv geht. können wir dazu bitte wieder zurückkommen bevor das hier wieder ausartet. Danke. mea culpa est.
61) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 01:45:18: @59 Jeder Fünfjährige wirkt heute technisch fitter als JJ. Das war mal anders. Vor 20 Jahren gab er am Computer den Ton an, aber dann hat diese Demokratisierung eingesetzt, schon in den CB ging's los, aber richtig ab erst vor vielleicht 10 Jahren, als MaSo dazu kam, dann Vollenbruch. Da war dann sogar JJs absolute Aufklärungshoheit in Gefahr. Das sollte ihn attraktiver, menschlicher machen. Aber dafür liest man keine Detektivgeschichten. Heute kriegt er oft den Hintern nicht mehr hoch, bei soviel schlabbriger Gleichmacherei. Mal kann er was, mal nix, wirkt hilflos. Früher war er ein gnadenloser Diktator, heute ist er mehr dicker Kumpel, wie ein Vorgesetzter, den keiner ernst nimmt.
62) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 02:08:06: @60 Man merkt aber, daß die Aktiven meinen, diese Frage der Technik sei zu vernachlässigen, weil die Fans daran nicht interessiert sind. Wir wollen lieber in ein zeitloses Irgendwie mit den geliebten Dreien eintauchen und nicht durch ständige Aktualisierungen an die Gegenwart erinnert werden: Die ???, 1,2,3, meins. Und so vergisst man, daß die Technik integraler Bestandteil der Serie war, zwar mit LowTech-Charme, aber durchgängig.
63) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 10:30:58: @58 Gut, also im Grunde um es für den heutigen Rezipienten greifbar zu machen, wie ich vermutete. Wenn man das will, kann man es natürlich tun. Für mich ist Sherlock Holmes aber Geschichte und nicht Gegenwartsliteratur. Wenn man es neu adaptiert, schafft man aktuelle Unterhaltung, aber mit dem ursprünglichen Geist von Sherlock Holmes hat das nichts zu tun, denn man kreiert einen völlig neuen Bezugsrahmnen, der diesen gar nicht mehr zulässt. Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden: ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Geschichten intelligent auf unsere Zeit übertragen haben und das die abstrahierten Konzepte und Charaktermerkmale im neuen Gewand gezeigt werden. Aber das ist es eben, dieses neue Gewand, was den Geist einzufangen nicht erlaubt. Man erschafft stattdessen einen völlig eigenen, der ja auch nicht schlecht sein muss, aber der auch nicht mit dem ursprünglichen identisch sein kann. Wie will man z.B. dieses England-als-Kolonialmacht und Gefahren-aus exotischen-Ländern Gefühl heute vermitteln? Man kann die Storymerkmale übernehmen, aber da die Welt heute viel mehr zusammengerückt ist, kann es nicht mehr denselben Eindruck hervorrufen. Auch wenn man Wege finden wird um es im neuen Rahmen gut darzustellen. Aber gerade "Geist" ist das Stichwort, denn dieser ist in einer solchen Form nicht rettbar. Das Übetragen auf die heutige Zeit ist bezüglich der Originale hochgradig materialistisch, denn es übernimmt nur deren Fakten und erschafft daraus eine aktuelle, völlig neue Entität. Wenn man diese dann gut findet, kein Problem, aber es ist eben nicht mehr dasselbe.
Das ist übrigens auch ein Problem vieler Umsetzungen älterer Geschichten in der heutigen Zeit. Selbst wenn man originalgetreu zu sein glaubt, indem man z.B. alles viktorianisch gestaltet, liefert man doch etwas ganz anderes ab, weil die Figuren denken und handeln, als würden sie aus unserer Zeit stammen, was dann überhaupt nicht mehr zusammenpasst. Es gibt aber immer mal wieder Umsetzungen, die es trotzdem hinbekommen. Aber das Loslösen vom heutigen Zeitgeist scheint oft ein Ding der Unmöglichkeit oder des Nicht-Wollens.
Andersherum: ich glaube durchaus, dass die Serie ganz allgemein gesagt gut ist oder sogar das beste, was seit langem im TV lief. Für mich ist es allerdings gerade die Verbindung zum alten SH, die mein Vergnügen daran ruinieren würde. Ich hätte es wahrscheinlich eher begrüßt, wenn sie eine eigene Serie ohne Direktbezug auf SH und nur aufgrund dessen Prinzipien erschaffen hätten, denn nichts anderes haben sie letzendlich getan, außer dem Namen nach.
Allerdings werde ich wohl nochmal reingucken, auch wenn ich bereits einen Eindruck gewonnen habe. Gegen das Wort "Vorurteil" verwahre ich mich aber.

Um auf DDF zurückzukommen: die heutigen Autoren könnten den Gegenwartsrealismus der 60er zwar leisten, aber nur mit einem Aufwand, der nicht im Verältnis zu den Wünschen der meisten Leser steht. Insofern beiße ich in der sauren Apfel und gestehe zu, dass DDF als fortlaufende Serie sich den aktuellen Gegenbenheiten zumindest nicht entgegenstellen kann, unter dem Vorbehalt die aktuellen für mich persönlich von den alten Büchern zu trennen. Damit sind wir dann wieder bei der Diskussion um aktuelle Autoren und Geschichten, die wir ja schon ausführlich geführt haben. Allerdings bedeutet diese Sichtweise für mich eben, dass ein gefühlt realistisches RB eines wäre, dass dem 60er Original entspricht und nicht einem einheitlich modernisierten Bild dieses Ortes.
So, nachdem ich es jetzt erfolgreich verstanden habe, mich als alten verstaubten Lappen darzustellen, kann ich zu meiner Verteidigung nur sagen, dass ich noch (relativ) jung bin und durchaus viele aktuelle und zukunftsorientierte Bücher lese
64) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 11:03:03: Als Doyle seine Sherlock Holmes romane und Erzählungen geschrieben hat, war es Realitätsliteratur. Er hat es geschafft ein so genaues Bild der damaligen Zeit, der damaligen Ereignisse zu schaffen, dass der Leser das Gefühl bzw. den Eindruck hatte Holmes sei real bzw. würde zur selben Zeit Leben wie der Leser. Nicht um sonst werden die Geschichten dem Realismus zugeschrieben. Das die heute "Geschichte" sind, hat aber nie das Konzept. Wer die Geschichten heute liest taucht in die Welt von Holmes und in das viktorianische England ein und so wird es wieder real, weil man noch heute vieles in London wiederkennt.
Genau so ist es auf bei DDF. Einem amerikanischen Autor gelingt es besser ein Bild der USA zu zeichnen als einem Deutschen. Sie leben in dieser Welt und können sie als real dastellen und auf Begebenheiten eingehen. Ein deutscher Autor wird daran immer scheitern, egal ob er es in den 60ern oder den 10ern spielen lässt.
65) Dave schrieb am 04.03.2013 um 11:11:41: @61: Einmal wirft man den Autoren vor, dass Justus alles alleine denkt und entscheidet, dann wieder, dass er keine Autorität mehr hätte und seinen Hintern nicht mehr hochbekommen würde. Was ist denn jetzt gewünscht. Straße des Grauens beweist übrigens genau das gegenteil von dem was du sagst. Auch wenn es ab und zu schon so erscheint, ganz falsch ist deine Aussage also nicht, aber deutlich zu pauschal.
66) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 11:28:49: @64 Doch, natürlich kann man das heute machen. Guck dir mal die 90er Serie der Fünf Freunde an, die haben ein realistisches Bild der Bücher abgeliefert. Man muss unterscheiden zwischen realistischer Darstellung und Zeitzeugenbericht. Letzteres kann man natürlich nicht voraussetzen.
Klar war es damals Realität und heute ist es Geschichte. So ist es mit allem, die wenigsten erschaffen mit Absicht Geschichte, nichtsdestotrotz wird es dazu. Wer sich für die Zeit interessiert, wird die Originale lieber mögen. Wer sich dort nicht hineinversetzen kann, wird eine aktualisierte Fassung bevorzugen. Bezüglich der Geschichte ist diese verfälscht, bezüglich der Unterhaltung für denjenigen verbessert. Ich reagiere auf Verfälschung empfindlich und hätte lieber Weiterentwicklung, d.h. das Erschaffen von etwas Eigenem mit den Erfahrungswerten des vorher Bestehenden. Für mich ist das Übertragen der alten Geschichten in diese Zeit mechanische Arbeit und das Erdenken einer eigenen Serie, die von SH beeinflusst ist, wäre kreative Arbeit.
67) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 11:34:15: @61: Da passt wieder der Vergleich zu Sherlock Holmes und Watson. Im Werkskanon Sind Holmes und Watson ebenbürtig bzw. gleichberechtigt. Dadurch hebt sie Holmes von ihm ab genau wie es Justus in den Klassikern von Peter und Bob getan hat. Erst die Verfilmungen von Holmes haben Watson zu einem dummen Sidekick und Stichwortgeber werden lassen genau wie die heutigen Autoren vor allem Peter als dümmlich darstellen, damit Justus intelligenter und überragender gegenüber seinen Kollegen wirkt. Das hat aber viel vom Zauber der Klassiker geraubt. Durch Justus Vermenschlichung und da er seinen Kollegen überlegen sein muss, müssen sie wiederum ihm auch menschlich unterlegen sein, die nur noch Justus hinterhertrotten.
68) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 11:37:14: Nachtrag: RA hat Kreativarbeit geleistet, indem er Hitchcocks und Doyles Elemente zu seiner eigenen Serie geformt hat. Hätte er damals nur eine aktualisierte SH Fassung herausgebracht, wäre diese jetzt schon lange nicht mehr gefragt und genau das wird wahrscheinlich auch im Laufe der Zeit mit Sherlock passieren, während man die Originale immer noch kennen wird.
69) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 11:51:21: @66: Wenn man eine eigenständige Serie auf Basis des Werkskanon von Doyle erfindet, besteht immer die Gefahr, dass sie sehr leicht in das Genre Satire oder Parodie abgleiten kann. Mit Sherlock ist den Machern aber eher eine Hommage an Doyles Holmes gelungen. Sie treffen sehr gut den Geist von Sherlock Holmes und haben nur das angepasst, was wirklich nötig war, wobei schon darauf geachtet wurde, dass man sehr nah am Original bleibt. Wurde Watson im Werkskanon in damaligen Afghanistankrieg verwundet und musste daher seinen Dienst quittieren, so wurde der Watson in Sherlock ebenfalls in heutigen Afghanistankrieg verwundet. Sogar das kennenlernen von Holmes und Watson wurde eins zu eins übernommen. Zwar kann man das als Verfälschung ansehen, da es nicht mehr im 19. Jahrhundert spielt aber wenn das so liebevoll gemacht ist wie ihr, ist die Serie eigentlich eine Hommage an Doyle.
70) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 13:54:03: Man muss dazu noch erwähnen: Der Gedanke hinter "Sherlock" ist nicht "machen wirs modern, Viktorianisch England will doch keiner sehen" oder "peppen wir die alten Geschichten mal auf" sondern "Wenn Sherlock heute leben würde, wie würde die Figur dann sein?" Also wenn der Viktorianische Sherlock technisch seiner Zeit vorraus war und eine Vorliebe fürs Senden von Telegrammen hatte, dann ist der heutige natürlich auch technisch auf den neuest Stand und verschickt lieber SMS statt zu telefonieren. WEnn er ursprünglich mal alles mögliche von einer Taschenuhr ablesen konnte, muss heute das I-phone herhalten.
Ich wünschte an die ??? würde man ähnlich herangehen.
71) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 14:12:37: @69,70 Besser kann man es nicht ausdrücken. Hinzu kommt bei "Sherlock" noch, daß beide Darsteller absolut gleichwertig behandelt werden. Watson ist hier der gesunde Menschenverstand im besten Sinne, Holmes ein Vulkan an Energie. Ihren "Lohn" dafür haben sie schon aus Hollywood bekommen: Freeman/Watson ist Bilbo im "Hobbit", Cumberbatch/Holmes ist der Villain im kommenden "Star Trek into Darkness"
72) Hunchentoot © schrieb am 04.03.2013 um 18:10:28: Ok, ok, ich werde bei Gelegenheit nochmal reingucken. Vielleicht hab ich auch die neuen Holmes Filme mit Downey Jr. unterbewusst noch zu sehr im Kopf.
73) swanpride © schrieb am 04.03.2013 um 18:15:54: Die sind eher ein Beispiel wie man es nicht machen sollte...für sich genommen sind es vielleicht gute Filme, aber Sherlock Holmes Adaptionen sind es in meinen Augen nicht. (Sozusagen der "Nevis" der Sherlock Holmes adaptionen).

74) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 20:04:28: @73 Der Vergleich mit Nevis ist nicht ganz falsch: Es sieht irgendwie aus wie SH/???, ist aber etwas bizarr anderes. Der Regisseur Guy Ritchie ist ein legendärer Nichtskönner, für seine Verhältnisse geht es fast noch, aber gegen Ende hin ist die gay-camp-Nummer durch. Den zweiten Teil kenne ich nicht. Downey hat aber seine Bestimmung auch gefunden, als Tony Stark bzw. Iron Man.
75) Ein Fan schrieb am 04.03.2013 um 20:09:49: Jetzt geht wohl auch noch die Hetze gegen Nevis los.
76) baphomet schrieb am 04.03.2013 um 20:15:29: @75 Ich meine, bizarr anders, nicht schlecht. Bin Nevis-Fan. Jedenfalls der Trips. Bist Du es, Dave?
77) DBecki © schrieb am 04.03.2013 um 20:24:48: Naja, auch wenn ich wahrscheinlich ziemlich alleine dastehen werde: Lieber einen Nevis-Band als 3 von Erlhoff.
78) Bird Wiggins © schrieb am 04.03.2013 um 20:46:39: @77: Ich stelle mich mal zu dir, DBecki. ;)
79) swanpride © schrieb am 05.03.2013 um 01:04:10: @77 Vor Straße des Grauens hätte ich dir noch widersprochen
80) Hunchentoot © schrieb am 05.03.2013 um 04:51:07: So, hab nochmal reingeguckt, diesmal auf Englisch, hat nen bedeutenden Unterschied gemacht. Die Serie ist tatsächlich handwerklich sehr gut. Der Schauspieler von Holmes ist auch nicht schlecht. Ich könnte es mir durchaus angucken, ohne mich zu langweilen. Allerdings hat es mich nicht mal ansatzweise persönlich angesprochen. Wie ein perfekt konstruiertes Stahlgerüst ohne Farbe. Hat definitiv durch eine eigenständige Qualität seine Daseinsberechtigung erworben, aber ich brauche es nicht. (Ein längeres Review lass ich mal weg). Allerdings, wie gesagt wurde, als Beispiel für eine gelungene Modernisierung funktioniert es.
81) Crazy-Chris schrieb am 05.03.2013 um 10:10:49: Ich bin auch Fan von Ben Nevis. Und nur weil Frau Erlhoff jetzt mal einen unterirdischen Band abgeliefert hat, ist das m.E. kein Grund, sie virtuell zu teeren und zu federn. Schließlich hat sie zuvor mehrfach bewiesen, dass sie es auch anders kann.
82) Dave schrieb am 05.03.2013 um 13:00:24: Und außerdem ist dieses Unterirdisch wirklich nur Geschmackssache, weil es darauf ankommt, wie weit die Grenzen im persönlichen DDF Universum gefasst sind.
83) Boomtown © schrieb am 05.03.2013 um 13:39:17: @82 Mit "Geschmackssache" kann man aber nicht alles rechtfertigen, sonst könnte Nevis morgen als Fortsetzung von "Todesflug" die drei ??? zum Mars schicken, weil das nach seinem persönlichen Geschmack eine tolle Idee ist. Der Serie fehlt schon länger ein übergeordnetes Regulativ. Jeder Autor macht inzwischen sein eigens Ding, entwickelt auch über ein Band hinaus eigene Figuren usw. Im Prinzip hat man das bei Marx einreißen lassen. Da funktionierte das, weil noch nicht so viele Köche im Brei gerührt haben. Am ärgerlichsten finde ich es aber, dass man den Lesern jetzt einfach nochmal ein Hugenays vs. Justus-Reloaded serviert. Jede Wette, dass das hier auch nur die Vorbereitung zum nächsten Jubiläumsband war, in dem Grey dann zum "Endgegner" aufgebauscht wird.
84) DBecki © schrieb am 05.03.2013 um 13:57:50: Ich persönlich zähle übrigens nicht nur die Straße, sondern auch noch die blutenden Bilder und die feurige Flut zu "unterirdisch"
85) Bird Wiggins © schrieb am 05.03.2013 um 14:35:30: Es gibt bei jeder Serie einen Werkskanon, ein Konzept oder wie man es sonst nennen mag. Daran hat sich jeder Autor verdammt noch mal dran zu halten. Je weniger Autoren für eine Serie schreiben desto einfacher ist es. Heute ist es so, wie Boomtown schon schrieb, eher ein Brei an dem viele Köche herumrühren. Nichts passt mehr zusammen in der Serie. Erlhoff ist das beste Beispiel dafür. Sie hat sich ihren eigenen Werkskanon geschaffen, in dem Justus auf einmal Motorrad fährt, Grey existiert und Justus Gefühle für Allie hat. Ihre drei Fragezeichen haben nichts mehr mit den Originalen zu tun sondern entsprechen eher den Wiünschen der Adult-Fans. Dafür ist die Serie aber nicht gedacht.
86) Bird Wiggins © schrieb am 05.03.2013 um 14:39:46: @83: ich seh es schon vor meinem geistigen Auge das große Finale. Justus und Grey kämpfen bei den Niagarfällen miiteinander und beide stürzen in die Tiefe. Im nächsten Band kommt den raus, dass Justus sich an einer Graswurzel hängend retten konnte. Final Problem ick Hör dir trapsen.
87) swanpride © schrieb am 05.03.2013 um 14:40:34: Hatten wir doch schon.....
88) Bird Wiggins © schrieb am 05.03.2013 um 14:45:29: Stimmt hatte ich vergessen, dass Erlhoff sich schon an Doyles Holmes vergangen hat. Aber aufwärme kann man doch immer sowas ;)
89) Laflamme © schrieb am 05.03.2013 um 14:46:16: 85 Wo hat Justus bitte Gefühle für Allie? Meinst du die eine "Kußszene" bei der Flut, wo die Gute äußerst widerwillig mitgemacht hat, damit der Verdächtige, den sie gerade überwacht haben, die beiden nicht entdeckt?
90) Laflamme © schrieb am 05.03.2013 um 14:47:54: 83 Der Jubiläumsband, den Kari gar nicht schreibt? Und es damit äußerst unwahrscheinlich ist, dass Grey überhaupt vorkommt? (Und wenn dann von jemanden anderen "verarbeitet" wird?)
91) Bird Wiggins © schrieb am 05.03.2013 um 14:51:56: Nein ich mein einfach das Finale von Grey vs. Justus. Jubiläumsband muss es nicht sein. Außerdem beziehe ich mich nicht auf die Kussszene, sondern auf die Szene wo Justus sich auf einmal sorgen um Allie macht das sie sterben könnte.
92) Laflamme © schrieb am 05.03.2013 um 15:03:08: 91 Meine zweite Post bezog sich auf Post #3 von Boomtown und die Aussage "Jede Wette, dass das hier auch nur die Vorbereitung zum nächsten Jubiläumsband war, in dem Grey dann zum "Endgegner" aufgebauscht wird.", also gar nicht auf dich. :)

Zu deinem Bezug: Da sehe ich nichts schlimmes darin. Ich glaube dass auch ein Justus Jonas tief im Innersten zu Empathie fähig ist. Da ist dann nicht auf einmal die große Liebe im Spiel. Ich vergleiche das einfach mal mit einer persönlichen Situation - als ich (viel) jünger war wurde ich auch dauernd von einem getrietzt der eine oder zwei Klassen über mir war. Trotzdem isses mir nicht ganz egal dass derjenige jetzt an fortgeschrittenem Krebs leidet. Ich meine, sollte ich da jetzt umgelegt konsequenterweise froh sein "dass er eh nimmer lang lebt"?
93) Boomtown © schrieb am 05.03.2013 um 15:42:45: @90 Steht das schon fest, dass sie ihn nicht schreibt?
94) Laflamme © schrieb am 05.03.2013 um 15:46:01: 93 Sie wiederholt zumindest gefühlte zwei Jahre gebetsmühlenartig dass sie nicht die Autorin vom Jubiläumsband sein wird.
95) Boomtown © schrieb am 05.03.2013 um 15:47:39: OK, dann hoffe ich noch auf einen Grey-freien Fall :D. Aber so wie das gerade eingefädelt wird, glaube ich das erst, wenn's soweit ist.
96) Dave schrieb am 05.03.2013 um 16:07:51: Außerdem hat sie ja in der Fragebox bestätigt, dass es in der nahen Zukunft keinen weitern Fall wie Straße des Grauens geben wird. Und dass ihre nächste Folge von etwas ganz anderm handeln wird. Selbst wenn der Jubiläumsband also von ihr sein sollte, was aufgrund ihrer Verneinung und der Tatsache, dass sie das Buch zur livetour schreiben wird, sehr unwahrscheinlich ist, selbst dann wird Grey wohl nicht vorkommen.
97) Hunchentoot © schrieb am 05.03.2013 um 16:48:05: @86 Wie wär's mit nem Scharfschützen, der auf Justus angesetzt wird? So'n alter Kumpel von Grey, der in nem leeren Haus gegenüber dem Schrottplatz wartet... Bei der Gelegenheit könnte man Blacky endlich mal abknallen >:-}
98) Dave schrieb am 05.03.2013 um 16:59:08: @97: Hat Peter Klinkenberg doch längst gemacht 2009.;)
99) baphomet schrieb am 05.03.2013 um 16:59:48: @97 ...und dann ist Blacky am Ende doch nur ein Wachsmodell.
100) Hunchentoot © schrieb am 05.03.2013 um 17:04:51: Ach schade, alle guten Ideen schon weg...
101) eldiabolo schrieb am 13.11.2013 um 23:58:40: justus ist manisch. er ist besessen davon von erwachsenen ernst genommen zu werden. weil er voller komplexe ist. allein zu sein. ohne den unendlichen rückhalt einer mutter. nicht einfach umhegt zu sein. sondern nützlich sein zu müssen. auf dem schrottplatz. als teil dieses trödelmarktes. wie patrick und kenneth für kost, logie und eine menge freiheit arbeiten zu müssen. schlussendlich sich sehr früh bewusst zu sein auf sich allein gestellt zu sein.
justus durchlebt das trauma des waisen - er springt selber in die lücke, die seine eltern hinterlassen haben.
102) Hunchentoot © schrieb am 14.11.2013 um 00:21:27: Auch hier Ockhams Rasiermesser nicht vergessen Der letzte Satz erscheint doch viel wahrscheinlicher als der erste (wenn man das Thema mal ernst nimmt).

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