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390) Dave © schrieb am 25.04.2021 um 23:35:28 zur Folge Straße des Grauens: @Perry: Wie du es schon selbst sagst, es ist Interpretation. Ich könnte es mal ganz zynisch ausdrücken und sagen, dass es kein Unterschied ist, ob man ein Schloss knackt, oder sich in ein geschützes Netzwerk von Polizeicomputern zu begeben. In beiden Fällen wird niemandem geschadet, beide Fälle dienen der möglichst effizienten Beschaffung von Informationen, beide Fälle sind Gesetzesübertritte. Natürlich fühlt sich auch für mich die Methode in "Straße des Grauens" deutlich extremer an, aber für mich ist es durchaus schlüssig, dass Justus in extremeren Situationen extremere Methoden anwendet. In den Klassikern stand selten so viel auf dem Spiel wie in "Straße des Grauens", da erscheint es für mich logisch, dass auch seine Methoden deutlich gemäßigter sind. Grenzüberschreitungen waren es schon damals.
Ich weiß, dass du es grundsätzlich nicht besonders magst, die drei ??? in solche Situationen zu packen wie in "Straße des Grauens" und das respektiere ich auch völlig, ich selbst kann den Reiz daran aber durchaus verstehen eine Figur in eine für sie ungewohnte Situation zu stecken und zu sehen wie sie sich verhält. Natürlich ist das ganze dann nur Kari Erlhoffs Interpretation davon, aber die lässt sich eben durchaus begründen, ich halte sie für schlüssig. Und so lange es das ist, ist es absolut legitim, das dann in einem Buch zu verarbeiten und dadurch selbst zum Kanon zu machen. Mögen muss man das natürlich nicht.

389) PerryClifton © schrieb am 25.04.2021 um 21:59:54 zur Folge Straße des Grauens: Ach Gottchen, Quellen Popellen

388) Mihai Eftimin © schrieb am 25.04.2021 um 21:56:23 zur Folge Straße des Grauens: Immerhin war es keine Doktorarbeit. Da kann das unter Umständen auch Jahre später noch Probleme geben - vor allem, wenn man da vergisst, die letzten Seiten des Quellenverzeichnisses auszudrucken ...

387) PerryClifton © schrieb am 25.04.2021 um 21:49:51 zur Folge Straße des Grauens: Ich hab mal ne Seminararbeit über Edgar Allan Poe geschrieben. War ich damals mächtig stolz drauf, hab auch ne 1 bekommen. Aber wenn ich ehrlich bin, hab ich mir das Meiste aus den Rippen geleiert

386) Mihai Eftimin © schrieb am 25.04.2021 um 21:21:01 zur Folge Straße des Grauens: Gut, "Sinfonie" betrachte ich klar außerkanonisch, ebenso RB-EI, aber sonst, ja, da ist viel persönliche Interpretation drin, die man teilen kann, aber nicht muss, genauso wie "Wer heute Schlösser knackt, überfällt vielleicht morgen schon eine Bank!" unter (statistisch schwer belegbare) persönliche Meinung fällt. Ich meine auch nur, ich nehme Kari schon noch ab, dass sie nicht einfach dachte, "Jetzt lass ich die drei mal richtig am Rad drehen!", sondern mit dem arbeitet, was der ursprüngliche Kanon (aus ihrer Sichtweise heraus) definiert. In dem Sinne hätte ich ihre "Seminararbeit über Justus Jonas" ja schon gern gelesen. Da wird häufiger mit Quellen gearbeitet.

385) PerryClifton © schrieb am 25.04.2021 um 20:50:52 zur Folge Straße des Grauens: Ich glaube Kari, dass sie sich mit dem Kanon auseinandersetzt und ihn nutzt bzw. einbaut. Weitaus weniger Vertrauen habe ich in ihre persönlichen Interpretationen solcher Textstellen. Sie kommt mir auch bezüglich anderer Aspekte so vor, als ob sie viele ihrer eigenen Sichtweisen hineinliest, z.B. bei Allie. Natürlich darf sie das auch und natürlich darf sie auch Bücher aus dieser Sichtweise heraus schreiben. Aber um diese Interpretationen als allgemeingültigen "Fakt", der mit dem Kanon "belegbar" ist zu verkaufen, reicht es imo nicht. Es ist auch ein großer Unterschied, ob man das Gesetz geringfügig übertritt (Schlösser knacken, einen Gauner am Ende laufen lassen, zum Schein auf die Pläne eines Verbrechers eingehen) oder ob die Figuren moralisch korrumpiert werden sollen, wie bei Marx und Erlhoff. Mit "Recht" meinte ich nicht das Gesetz, sondern das literarische "Gute". Kari neigt bei psychologischen Charaktereigenschaften imo sehr zur Übertreibung (siehe nur Sinfonie) und liest aus geringfügigen Dingen extreme Entwicklungen heraus. So ungefähr, wie bei Rocky Beach - Eine Interpretation. Worst Case, Dekonstruktion, Nihilismus. Oder anders: Nur, weil es Autoren 50 Jahre später zu langweilig wird, heißt das nicht, dass die Serie sich von Anfang an selbst sabotieren wollte

384) Mihai Eftimin © schrieb am 25.04.2021 um 20:25:26 zur Folge Straße des Grauens: Das scheint Kari selbst etwas anders zu sehen. Fragebox, #312: "Ob das, was Justus tut zu heftig ist, oder nicht, muss jeder Leser selbst entscheiden. Ich entscheide als Buchleser, Fernsehzuschauer oder Kinobesucher ja auch, ob mir etwas übertrieben oder angemessen vorkommt. Für mich zählt jedoch stets die Arbeit mit dem sogenannten Kanon. Bevor ich "Straße des Grauens" ausgearbeitet habe, habe ich schon genau untersucht, wer von den Detektiven sie wie verhalten würde. Es gibt zahlreiche Textstellen aus den Klassikern und auch aus den Büchern der Neuzeit, die belegen, dass Justus das Gesetz am wenigsten respektiert, den stärksten Drang hat, die Fälle zu lösen und am Stärksten zu Extremen neigt. Tante Mathilda sagt sogar im "Gespensterschloss", dass er irgendwann durchdrehen wird. Justus macht vom ersten Fall an seine eigenen Regeln. Natürlich nie in dem Ausmaß, wie in "Straße des Grauens", aber im Verlauf der Serie werden seine Maßnahmen extremer. Zwischendurch wurde er wieder etwas softer gezeichnet, was möglicherweise auch an seinen Charakter aus den Kids-Bänden liegt. Dort ist er zwar stur, aber nicht so außergewöhnlich, wie in den Klassikern. Dennoch begeht er selbst dort Verbrechen, um einen Fall zu lösen. Die Überschreitung von Grenzen ist in seinem Persönlichkeitsprofil durchaus angelegt und kann mit Textstellen aus dem Kanon belegt werden. Sonst hätte ich ihn nicht für diese Rolle ausgewählt." Zitat Ende.
Schade, dass die Belege da nicht kamen ... mit Sicherheit ist auch eine gehörige Menge Interpretationsspielraum mit drin. Man könnte (ich wiederhole, KÖNNTE!) beispielsweise Justs Überlegungen am Anfang vom "verschwundenen Schatz" als frühen Beleg für mögliche kriminelle Energie sehen - aber man kann auch einfach davon ausgehen, dass der Meisterdetektiv sich einfach in Kriminelle hineinversetzt, um deren Handeln nachzuvollziehen. Man kann die Anfänge erst bei Marx sehen ... wie gesagt, Interpretationsspielraum. Natürlich muss nicht jeder, der hin und wieder ein Schloss knackt, gleich zum Schwerverbrecher mutieren, aber es soll ja Leute geben, die meinen, das eine führe häufig zum anderen (und die auf Grundlage dessen auch härtere Jugendstrafen fordern). Ob das ausreicht, damit Justus der Aufforderung "Komm auf die dunkle Seite der Macht! Hier macht das Leben viel mehr Laune, und der Kirschkuchen schmeckt hier auch viel besser!" auf diese Art folgt, bzw. ob die Tatsache, dass er es hier mehrmals tut, anhand dessen "realistisch" ist, da streiten sich die Geister. Herrje, is dat hier wieder kompliziert ...

383) PerryClifton © schrieb am 25.04.2021 um 17:22:51 zur Folge Straße des Grauens: Schöne ausführliche Rezi. Ich muss aber bei einem Punkt nachhaken: Meines Erachtens nach wird in den Klassikern keineswegs das angelegt, was dann später zu verbrecherischem Verhalten bei Justus führen soll. Bei Marx ja. Und Marx bezieht sich in seinen Fällen natürlich in manchen damit nicht direkt zusammenhängenden Punkten auf die Klassiker. Aber was die Charaktere angeht, hätte ich gerne mal ein paar Belege für diese Sichtweise. Energisch sein, nicht immer sofort die Polizei informieren oder mal eine verschlossene Tür aufknacken, ist imo meilenweit von einer tatsächlichen moralischen Überläuferschaft in kriminelle Gefilde bzw. vom bewaffneten Roadtrip und dem ganzen "komm auf die dunkle Seite"-Gedöns entfernt. Vor den Crimebusters findet sich imo nicht mal ansatzweise überhaupt die Möglichkeit solcher Ideen. Denn die Serie war eine Kinderbuchserie, in der der kluge Meisterdetektiv standesgemäß den Fall löst und es für den Leser dabei spannend macht (was Marx dann zu einem nervigen Charakterzug von Justus umgedeutet hat, anstatt es als Taktik des Autors zu erkennen) und in der die Helden unerschütterlich auf der Seite des Rechts stehen, denn so war das damals einfach. Manche fanden es sogar gut so

382) Dave © schrieb am 25.04.2021 um 16:56:52 zur Folge Straße des Grauens: Buch:

Schon im ersten Kapitel merkt man, dass es Kari Erlhoff in ihrem neunten Werk um das Austesten von Grenzen geht. Gefälschte Ausweise, scharfe Waffen und das Eindringen ins Netzwerk der Polizei. Das, was der Leser hier geboten bekommt ist harter Tobak für eine Jugend oder Kinderkrimireihe. Und diese Grenzaustestung zieht sich fortan durch das gesamte Buch. Allerdings vergisst die Autorin nicht, das Verhalten der drei immer wieder zu reflektieren. Die Konsequenzen ihres Handelns werden immer wieder von den drei ??? selbst, meist von Peter und Bob aber auch von Justus angesprochen. Eine besonders eindringliche Szene bildet ein Traum von Justus, in dem er mit Bob auf einer Straße steht und dieser ihn davor warnt den Mittelstreifen zu überqueren. Nachdem Justus es nach einigem Zögern dennoch tut und halb erleichtert meint „War doch ganz leicht“, bemerkt er, dass sich alles was hinter ihm befand in Nebel auflöst und verschwindet.
Außerdem schreibt Kari Erlhoff nicht an den Charakteren vorbei, sondern sie betont lediglich Seiten in ihnen, die bereits viel früher angelegt wurden. Justus energische Ader, und sein Potential für eine gute Sache auch mal mehr als nur in die gesetzliche Grauzone zu gehen, wurde schon viel früher, spätestens von Marx, aber eher schon in den Klassikern angelegt. Bob dient wie in einigen anderen Fällen auch, als Stimme der Vernunft, und auch Peter kann diese Rolle, wenn auch auf ganz andere Art gut ausfüllen. Bemerkenswert ist, dass Justus ohne Peters Ausraster diesen Fall nie hätte lösen können, weil er nicht aus dem Spielkonzept ausgebrochen wäre. Er wurde zur Spielfigur degradiert und benötigte seine Freunde um den Spieß umzudrehen.
Was mir besonders gefällt ist die Atmosphäre des Buches. Zum einen wird ein Wild West Feeling erzeugt und erhält durch Landschaftsbeschreibungen oder Anspielungen auf bekannte Westernfilme (Spiel mir das Lied vom Tod) oder ähnliches immer neue Nahrung. Zum anderen transportiert „Straße des Grauens“ eine Dramatik wie kaum ein Fall vor ihm. Die drei ??? sind in Gefahr sich selbst zu verlieren, und so schildert das Buch nicht nur die Gesetzesbrüche der drei an sich, sondern auch den Rausch der Gesetzlosigkeit, das gefährliche Gefühl der Freiheit und wird so zum vielleicht erwachsendsten Werk der ganzen Reihe. Dabei geht die raffinierte Konstruktion des Falles mitsamt seinen vielen Hinweisen auf das eigentliche Konstrukt (angefangen mit dem gewählten Folgentitel) fast unter und bekommt eigentlich nur Beachtung am Rande.
Hier und da gäbe es noch kleines Verbesserungspotential, und gerade die ersten Kapitel fühlen sich auch etwas konstruiert an, weshalb es auch nicht ganz für die Höchstwertung reicht, aber unterm Strich bleibt ein überaus gelungener Beitrag zu unserer Lieblingsreihe, der außerdem klar zeigt, dass man mit den drei ??? auch mal bestehende Grenzen austesten kann, ohne dabei das ganze Konstrukt zu verletzen oder zu verlieren. Man muss es nur richtig tun.

Note 2

Hörspiel:

Das Hörspiel kommt bei weitem nicht an die Dramatik und Intensität des Buches ran, weiß dem Stoff aber andere, neue Facetten abzugewinnen. So bleiben die Gefühlsausbrüche der drei ??? deutlich mehr im Rahmen, nicht jede Szene hat es (trotz über 80 Minuten Laufzeit) ins Hörspiel geschafft oder wurde entsprechend umgewandelt und entschärft. Leider gibt es auch die ein oder andere gestellt wirkende Szene („Was ist das denn für ne fiese Nummer?“ „Die Rückscheibe deines MGs wurde eingeschlagen.“), die man sicher besser hätte lösen können, und auch Tante Mathilda klang schon frischer und echter, doch als Entschädigung bekommt man auch sehr erinnerungswürdige Szenen, wie Peters und Bobs Erfolg das Rätsel rund um Pahrump zu lösen, was mit einem klatschenden High Five endet und wunderbar authentisch wirkt.
Was dem Hörspiel an Dramatik fehlt, macht es an „Gute Laune Faktor“ wieder weg. Die musikalische Untermalung ist wunderbar, der Song „Living on third street“ zeigt, dass man auch für ein Hörspiel Songs schreiben und produzieren kann, die nicht die pure Peinlichkeit sind (Hätte sich die 183 da mal ein Beispiel dran genommen) und die drei Hauptsprecher sind erstklassig aufgelegt.
Leider passt die Besetzung für Grey immer noch nicht, doch in dieser Folge kommt das glücklicherweise weniger zum Tragen als noch in „Botschaft aus der Unterwelt“ welche für mich durch die Fehlbesetzung nahezu unhörbar ist.
Trotz der extrem langen Laufzeit gehört „Straße des Grauens“ zu meinen meistgehörtesten Hörspielen der letzten 90 Folgen. Zwar nicht ganz so gut wie das Buch, für die gleiche Wertung reicht es aber dennoch.

Note 2

Es ist zwar schon drei Jahre her seit ich die Rezension geschrieben habe, aber sie ist eigentlich immer noch aktuell, ich kann das ganze immer noch unterschreiben.

381) Niels © schrieb am 10.03.2017 um 22:26:13 zur Folge Straße des Grauens: Wurde im HSP eigentlich geklärt, wo Kommissar Reynolds festgehalten wurde von M.P. ???

 
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