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9) JackAubrey © schrieb am 12.02.2011 um 11:07:31 zur Folge Nacht der Tiger: Vielleicht kann man Herr Sonnleitner auch als Autor und Künstler im besten Sinne begreifen. Ihn interessiert es nicht, was ein etwaiges Publikum über seine Werke denkt, weil er für sich selbst schreibt. Er hat einen Hang zum Bizarren und liebt es stimmungsvolle Szenen jenseits von Logik und Zusammenhängen auszukosten. Richard Laymon, ein amerikanischer Horrorautor, schreibt ähnlich (nur viel brutaler) und manchmal muss ich bei Herrn S. an ihn denken. Eine unverwechselbare Handschrift hat er in jedem Fall.

8) FlukeSkywater © schrieb am 11.02.2011 um 23:22:28 zur Folge Nacht der Tiger:
Ich kann mich der Verwunderung meiner Vorredner nur anschließen. Das soll derselbe Sonnleitner sein, der den unsagbar miesen "Feuergeist" verbrochen hat? Ich hätte es wirklich nicht geglaubt, hätten ihn nicht seine inzwischen schon legendären, kultigen Spannungskiller-Cliffhanger und einige sprachliche Absurditäten wie "Der Sandwich", "Dadrin" oder "Dem Kind lehren" unweigerlich verraten. Fast könnte man meinen, MaSo habe den Feuergeist absichtlich dermaßen in den Sand gesetzt, damit die Verblüffung der Leser bei der "Nacht der Tiger" umso größer ist und sie zerknirscht bei ihm Abbitte leisten müssen. (Ebenso bin ich inzwischen der Meinung, dass MaSo die abrupten Cliffhanger-Handlungsbrüche nur noch aus reinem Trotz in seine Geschichten einbaut). Nun gut, es sei: hiermit tue ich kund, dass NdT nicht nur das beste MaSo-Machwerk seit langem, sondern vielleicht sogar aller Zeiten ist. Okay, zu einem der Topbände reicht es natürlich noch nicht ganz, aber aus dem Müllcontainer, den ich in meiner Rezension zum "Feuergeist" erwähnte, wird wenigstens ein hübsches Reihenhaus. Nur ganz wenige Logikfehler, ein nachvollziehbarer und teilweise sogar richtig fesselnder Plot, eine stimmige Atmo (besonders im Haus der Familie Jonas, wenn auch vielleicht nicht wettermäßig), und eine sinnvolle, nicht aufgesetzt wirkende Verwendung bekannter Nebenfiguren ergeben in diesem Fall tatsächlich eine runde Sache. Bitte mehr davon, Herr Kollege!

7) Josuah Parker © schrieb am 11.02.2011 um 11:18:40 zur Folge Nacht der Tiger:

Da ich ja zuerst „Feuergeist“ gelesen habe, blieb mir nach Lektüre diese Falles nichts, als verwundert meine Augen zu reiben und mir wieder und wieder die Frage zu stellen „Ist das wirklich ein und derselbe Autor?“. Ein Unterschied wie Tag und Nacht...dort buchgewordenes Konzeptions-Konfetti und hier ein richtig gut durchdachter spannender Kriminalfall.

Natürlich erkennt man Marco Sonnleitner an seinen (leider) unverwechselbaren Markenzeichen, wie z.B. dem unsäglichen Zerstören einer hochspannenden Szene durch Abbruch und Kaffeeklatsch-Nacherzählung, was in diesem Buch zum Glück nur zwei mal erfolgt, aber das sind in diesem Fall für mich kleine Schönheitsfehler, die nicht entscheidend ins Gewicht fallen.

Der Autor versteht es in diesem Fall wirklich gut, Spannung zu erzeugen, aufzubauen und diese kontinuierlich zu steigern, bzw. ihre Kurve nicht absinken zu lassen, wenn man von den beiden o.a. stereotypen Spannungstod-Szenen mal absieht. Die haben aber mein Lesevergnügen nur sehr kurz gestört und das sofortige Wiedereintauchen in die fesselnde Geschichte fiel mir nicht schwer.

Wenn bei Feuergeist nichts wirklich zusammen gepasst hat, so liegt hier der totale Gegensatz vor! Ich hatte keine Probleme dem dieses Mal wirklich leuchtend Roten Faden zu folgen. Die Spannung zog sich für mich greifbar von Seite zu Seite, von MaSo wirklich gut eingefangen und zu Papier gebracht. Viele der Szenen, wie etwa die Durchsuchung der Zentrale, die Observationen und „Hausbesuche“, der Besuch im Polizeirevier und auch das Gespräch mit Gelbert sind für mich einfach fesselnd, authentisch und mit der richtigen Dosis Emotion beschrieben.

Die Geschichte, zum Glück wusste ich vom ursprünglichen Klappentext nicht und habe mir jetzigen auch nicht durchgelesen, ist in gewisser Weise Neuland, denn zwar geht es, wie in anderen Bänden vorher schon, um eine bekannte Person aus dem ???-Umfeld die in ein Verbrechen verwickelt ist, jedoch war ich mir hier bis zum Ende nicht sicher, in welchem Maße Cotta in die Sache verstrickt war, ja, ich gebe sogar zu, dass ich zeitweise tatsächlich dachte, er hat zumindest etwas Dreck am Stecken! Allerdings nicht, weil ich das wirklich glaubte (schließlich weiß ich, das so etwas im ???-Universum nie passieren kann), sondern weil die Geschichte mich in ihrem Verlauf fast hypnotisch in diese Richtung gezogen hat. Wie schon von artspice angesprochen, birgt diese Fokussierung auf eine Nebenperson durchaus das Risiko, sie zu ihren Ungunsten zu verändern oder zu „entmystifizieren“, aber wie auch sie bin ich der Meinung, dass Marco Sonnleitner die richtige Dosis gefunden hat. Zumindest mein Bild von Cotta hat sich durch diese Geschichte nicht verändert.

Ebenfalls neu ist die mögliche Verstrickung der Polizei oder Teilen davon in ein Verbrechen, wenn man mal von „Shoot The Works“ absieht, was ja offiziell nicht in D veröffentlich worden ist. So etwas glaubwürdig im ???-Stil umzusetzen ist meiner Meinung nach schwer, aber Herrn Sonnleitner wirklich gut gelungen. Hier war sicherlich auch die manchmal bei ihm zu erkennende Oberflächlichkeit bei Beschreibungen von Szenen oder Personen durchaus hilfreich. In diesem Fall fand ich es perfekt, nicht zu viel über die Verdächtigen zu wissen und nur wenig über mögliche Motive zu erfahren, denn es hat dem Mitraten und Grübeln, wer denn nun die Tiger sind, genügend Raum gelassen. Bis zur Schlussszene bin ich wirklich im Dunkeln getappt, habe immer wieder die Positionen auf meiner imaginären Liste der Verdächtigen geändert und war bei einem Beteiligten doch überrascht.

Es hat mich gefreut, dass Morton wieder einen Auftritt hatte und den fand ich von A-Z wirklich toll und glaubwürdig umgesetzt. Da war sogar der etwas längere Part von Mr. Gelbert nicht fehl am Platze. Auch einige andere Personen, die man schon aus anderen Fällen kennt, finden Erwähnung, bzw. treten kurz auf, ohne dass es stört, auffällt oder gar übertrieben wirkt, einfach weil es sich nahtlos in die Geschichte einfügt.

Apropos Geschichte! Es geht immer schön geradeaus, keine Abschweifungen, Nebenhandlungsendlosspiralen, Handlungsstranggewirre oder Spuren ins Nichts! Alles andere als strikte Linearität hätte auch nicht zu diesem Fall gepasst. Des weiteren schafft es der Autor auch hier wieder, die Anspielungen auf aus der Vergangenheit Bekanntes, dezent, glaubwürdig und in richtiger Dosis in die 128 Seiten einzuflechten.

Die beiden größten Pluspunkte für mich sind aber ganz andere Dinge! Zum einen finde ich die beschriebenen Emotionen in den jeweiligen Szenen wirklich hervorragend eingefangen und in Worte gefasst, so wie ich das sonst vor allem von Astrid Vollenbruch kenne. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Szene nach dem Besuch des Polizeireviers, die Stimmung bei der Durchsuchung der Zentrale, die Gespräche mit Morton und vor allem der erste Besuch bei Cottas Schwester!

Zum anderen ist mir in diesem Buch etwas aufgefallen, dass, soweit ich mich erinnern kann, ein echtes Novum ist. In gleich mehreren Szenen über das ganze Buch verteilt, scheint es, als ob Herr Sonnleitner sich in die Sicht des Lesers versetzt und dessen spontane Gedankengänge zu fragwürdigen Szenen, Handlungsabläufen und Verhalten der Personen, nachvollzogen hat, denn er lässt eben jene Dinge durch die Detektive untereinander hinterfragen und, für mich einleuchtend, erklären! Das habe ich bewusst so bisher noch in keinem anderen Fall wahrgenommen. Beispiele für solche Szene wären z.B. die Diskussionen über den Verfasser der Gedichte, die Frage nach dem ungewöhnlichen Weg Kontaktaufnahme, ja, sogar, dass die Auswahl des Roll Royce doch möglicherweise als Falle von den Gangstern erkannt werden könnte. Warum ich das so erwähnenswert finde? Nun, in jedem dieser Momente, hat Sonnleitner eine für mich glaubwürdige und sinnvolle geschichtsbezogene Erklärung des diskutierten Sachverhaltes angeführt.

Ein Extra-Lob gibt es von mir für die Szenen mit Cottas Schwester! Meiner Meinung nach hat der Verfasser sie sehr gefühlvoll und zweckdienlich in die Geschichte eingearbeitet. Es passt einfach und ich freue mich über diese weitere Facette bzgl. Cotta.

Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und so finden sich auch bei „Nacht der Tiger“ ein paar Trübungen des für mich positiven Gesamtbildes.

Da sind z.B. die Rätsel in Versform, die nicht konsequent bis zum Ende durchgezogen werden. Genau wie die Antworten der Detektive, werden sie nach Botschaft 3 nur noch erwähnt, aber nicht mehr im Buch abgedruckt. Vermutlich sind MaSo da die Ideen ausgegangen. Dann die schon erwähnte Sache mit Bobs Bauchreden, die in der Geschichte eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Wieder eine Extravaganz zuviel, bzw. eine die nicht passt! Gleiches gilt für die merkwürdigen Wetterkapriolen. Zuerst ist es knochentrocken, weil es seit Wochen nicht mehr geregnet hat und dann kommt Peter bei der Auto-Verfolgungsjagd fast ins Schleudern, weil die Strasse durch Regen rutschig geworden ist. „Ja nee is klar“ schrödert es da spontan bei mir. Dann fand ich den Plan, den Roll Royce zu verwenden doch zu blauäugig, gerade für Meisterhirn Justus. Und, wie artspice, wundere ich mich über die Höhe des Schrottplatztores! Da hat Marco Sonnleitner seine Hausaufgaben, was ältere Fälle angeht, nicht gemacht. Das hat er ansonsten im Buch tadellos erledigt und ich war ehrlich erfreut darüber, dass hier ein Autor mal offensichtlich länger recherchiert hat, um nicht über diesen Stolperdraht zu fallen. Diese kleinen Unstimmigkeiten werden für mich aber problemlos von der Geschichte und dem o.a. Positiven aufgewogen!

Allerdings gab es da auch noch den ein oder anderen Punkt, der mich geärgert hat! Da wäre zunächst mal die Schlussszene in der Lagerhalle, bzw. die anschließende Nacherzählung zu nennen! Meine alte Deutschlehrerin hätte MaSo wohl am Ohr an die Tafel gezogen und ihn 100 mal schreiben lassen „Ich darf keine Spannung ruinieren in dem ich eine Schluss-Szene Abbreche und den Rest nacherzählen lasse!“, nur um ihm anschließend eine Standpauke darüber zu halten, dass man auf den letzten 5 Seiten gefälligst keine bisher nie erwähnte und in Erscheinung getretene Person als Spannungs-/Täterelement auftauchen lässt, schon gar nicht, wenn sie der Kopf des ganzen Falles ist! Ich empfehle, wie schon im Fall Feuergeist, Herrn Sonnleitner dringend sich den Film „Eine Leiche zum Dessert“ anzusehen und sich besonders die letzten 15 Minuten zu Herzen zu nehmen!

Ich gebe dem Buch eine 2-3, da es eine gut erzählte, spannende und gradlinige Geschichte ist, die zwar keine unverwechselbare Besonderheit aufweist, aber dafür kompakt und stimmig daherkommt.

Übrigens frage ich mich, ob ich der einzige Leser bin, der bei dem schwarzen Stier aus Botschaft 2 spontan an einen Lamborghini dachte!?

Gruß Josuah Parker

6) Jona © schrieb am 10.02.2011 um 14:41:39 zur Folge Nacht der Tiger: Es geht doch. Spoiler!
Das Buch war doch ok. MaSo zeigt mit diesem Buch, dass er definitiv dazu in der Lage ist ein Buch zu schreiben, dass man gut lesen kann. Das der alte Freund Cotta ist, dass war ja nun schon bekannt. War aber auch nicht sonderlich schlimm.
Erstmal das Positive:
- Es wird mal ein Charakter der bislang noch keine Rolle gespielt hat ins Visier genommen. Allerdings nicht zu stark, sondern oberflächlicher. Gefällt mir gut.
- Morton spielt eine wichtige Rolle. Ich mag Morton sehr gerne und freu mich jedes Mal, wenn er mitspielt. Dickes Plus.
- Weniger Szenen werden abgebrochen. Sehr positiv. Das bitte noch weiter reduzieren. Es geht doch.
- Die Story an sich ist wirklich interessant. Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt und wollte auch wissen, wie es weitergeht. Die Story ist linear und es gibt keine unsinnigen Nebenstorys.
Jetzt zum Negativen:
- Was war ich froh, als es zu Beginn hieß, dass es seit Tagen nicht geregnet hat. Und was passiert dann? Richtig. Es fängt an zu regnen... Wiesoooooooooo?
- Bobs Bauchreden. Das war nun wirklich sowas von vorhersehbar, dass dies noch eine wichtige Rolle spielt.
- Damn noch einige Sachen, die artspice schon ansprach, wie das mit dem ins Englische übersetzen.
Fazit: Eine Durschnittsfolge, die ich sicher auch nochmal lesen werde. Im Gegensatz zum Feuergeist.

5) Fragezeichen © schrieb am 08.02.2011 um 12:31:40 zur Folge Nacht der Tiger: So, ich setz dann auch mal direkt einen SPOILER ... und hoffe dass es mit den Absätzen klappt.
Also los. Einiges wusste man ja schon vorher durch diese Misere mit dem alten Klappentext, von daher war das Mitraten dann auch nur halb so schön.
Dennoch fand ich Cotta als Hauptfigur, ähnlich wie artspice es schon sagte, nicht zu sehr auseinandergenommen - er ist irgendwie immer noch unser guter alter Cotta. Gut so. Die Lyriken fand ich ganz nett, aber irgendwie passen sie nicht so ganz zu unserem "Chief" ... und ich hätte sehr gern mehr gelesen davon, wie sich unsere Fragezeichen bei einer Antwort anstrengen müssen, und was da schönes ... naja, 'schönes' ;) bei rumgekommen wäre.
Mir gefiel dieser Fall ganz gut, ich fühlte mich tatsächlich eine kleine Weile lang in Rocky Beach-Stimmung... bis es wieder regnete. Naja, aber darüber kann ich hinwegsehen. Ausnahmsweise.
Da Morton einer meiner absoluten Lieblinge ist, fand ich es wunderbar, ihn mal wieder in einen Fall eingebunden zu sehen - und ich muss gestehen, ich habe fast ein Tränchen verdrückt, als er sich so rührend um die drei bemüht hat und ihnen unbedingt zur Seite stehen wollte. Hach, Morton... =)
Aber eine Sache, die auch artspice schon ansprach, ging gar nicht: Bauchredner Bob? Naja, also hoffentlich wird das nie wieder aufgegriffen (wobei ich mich schon auf Herrn Fröhlich im Hörspiel freue... Und Jens wird sicher auch genial, wenn Peter versucht es nachzumachen)
Alles in Allem: Gute Unterhaltung, mittelmäßiges Buch. Werd ich sicher nochmal lesen, aber erst in ein, zwei, drei Monaten oder so.

4) artspice © schrieb am 07.02.2011 um 23:53:44 zur Folge Nacht der Tiger: @ TheOwnMoment: Danke. Versuche ich gleich mal bei der Feuergeist-Rezension, die ich nun natürlich doch noch schreibe (Sorry fürs OT)

3) TheOwnMoment © schrieb am 07.02.2011 um 23:45:51 zur Folge Nacht der Tiger: du schreibst einfach [ br ] ohne Leerzeichen

2) artspice © schrieb am 07.02.2011 um 23:25:32 zur Folge Nacht der Tiger: Kann mir bitte mal jemand erklären, wie ich Absätze mache? *schäm*

1) artspice © schrieb am 07.02.2011 um 23:24:50 zur Folge Nacht der Tiger: Okay – nach der Feuergeist-Katastrophe hatte ich doch leidlich Panik, mir noch am gleichen Tag die Nacht der Tiger zu geben. Allein die Neugier siegte. Ab hier VORSICHT SPOILER!!! In den allersten Klappentext-Veröffentlichungen wurde ja schon auf Cotta als besagter Freund mit Problemen hingedeutet. Das wurde später wieder rausgenommen, aber wer das mitbekommen hatte, wusste zumindest diesbezüglich früher Bescheid. Prinzipiell finde ich, dass es immer ein Risiko ist, eine der Nebenfiguren für eine Folge zur „Hauptfigur“ zu machen. Die Gefahr, diese Figur durch zu viele Details für kommende Folgen unglaubwürdig zu machen, besteht immer. In meinen Augen ist es MaSo gelungen, dieses Problem zu umgehen. Und auch sonst fand ich Nacht der Tiger völlig in Ordnung. Hundertmal besser als Feuergeist, wenngleich trotzdem mit einigen größeren Macken (zu denen ich am Ende komme). MaSo gelingt es meines Erachtens recht gut, Spannung aufzubauen, die sich auch bis weit ins hintere Drittel hält. Zwischendurch hatte ich mal kurz die Vermutung, dass Cotta hinter den Botschaften stecken könnte – aber ganz sicher war ich mir nicht. Zumal – und hier kommt eine der größeren Haken – mir die Idee nicht gefiel, dass der sachliche Cotta in Prosaform mit den Detektiven kommuniziert. Das war auch der Punkt, der mir letztlich an der Auflösung nicht so recht gefiel. Ansonsten hat mich das Buch durchaus gut unterhalten, zwischenzeitlich war ich richtig gespannt, was als Nächstes kommt. Nett fand ich auch, dass MaSo Anspielungen auf die Klassikerfolgen eingebracht hat und zwar in wohldosierter Menge (S. 7 Singende Schlange, S. 99 Fluch des Rubins). Gefallen hat mir auch der Einsatz von Morton. Nicht übertrieben, die Figur war bis auf wenige Kleinigkeiten authentisch (Morton mit Waffe in der Hand gefiel mir nicht). Kommen wir nun zu den extremen Schnitzern, die mich trotz ordentlichem Lesespaß daran hindern, dem Buch eine bessere Note als eine 3 zu geben: 1. Dass Bobs Bauchrednerei für den Verlauf des Buchs eine Bedeutung haben würden, war m.E. von Anfang an klar. Man wartet beim Lesen also immer ein bisschen darauf, wann es soweit ist. Je später, desto auffälliger. 2. MaSos Handlungssprünge. Da schafft er es, ein Kapitel mit einem spannenden Cliffhanger zu beenden und im nächsten Kapitel ist alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Ist mir in dieser Folge allerdings nur zweimal übel aufgestoßen (Seite 78/79 und 118/119). 3. Die absolut schlimmste Sünde: Ein Gedicht, für dessen Lösung die Drei etwas ins Englische übersetzen müssen. Hallo?! Wir befinden uns in Kalifornien. Dort redet man gemeinhin Englisch. Übersetzen überflüssig. 4. Das Wetter. Auf Seite 19 dachte ich noch „Juchhu“ – es hatte seit Tagen nicht geregnet. Aber dann: Seiten 40, 75, 90 – man könnte meinen man ist in England. Graue Wolken und Atemwölkchen in der Luft. Im September/Oktober. In Kalifornien. Aaaargh. 5. Diverse Kleinigkeiten. Seite 12: Wie hoch ist das Schrottplatztor? Doch sicher so hoch wie der Zaun. Also um die zwei Meter, wenn ich nicht irre. Und da springt man locker drüber? Und Justus schafft das auch? Seite 117: Na ja... Und die Wortwahl am Ende stört mich auch. Sacknase, hohle Nuss – das ist nicht ???-Sprache. SPOILER ENDE!!! So, das war etwas viel – aber das musste mal wieder sein Insgesamt ordne ich dieses Buch dem oberen Drittel der MaSo-Folgen ein. Das Thema ist mutig, aber gut umgesetzt. MaSos Stil sorgt halt doch manchmal dafür, dass man beim Lesen stolpert. Er denkt einfach zu deutsch, um jemals eine wirklich gute Folge mit Rocky-Beach-Feeling zu verfassen – meiner Ansicht nach. Immerhin passt der Titel ansatzweise zum Inhalt (im Gegensatz zu seinem zweiten Werk). Im Hinblick auf das Gesamtwerk des ???-Kosmos keine Überfliegerfolge, aber guter Durchschnitt. Über Feuergeist lasse ich mich dann morgen aus. Da muss ich noch einmal eine Nacht drüber schlafen um sachlich bleiben zu können...

 
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