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Folgen-Diskussionen5) Josuah Parker © schrieb am 13.08.2010 um 14:29:08 zur Folge Botschaft aus der Unterwelt: @ Soki: Das philosophieren über das eigentliche Genre und die eigentliche Zielgruppe der Drei ??? wäre eine interessante Idee für einen neuen Diskussions-Thread, sollte aber dieser Folgen-Diskussion besser fernbleiben. Und wer sagt, dass meine "Drei ???"-Sammlung nichts mit Krimis zu tun hat, bzw. stellst Du ???-Bücher bei Dir mal hierhin, mal dorthin ins Regal?! 4) Sokrates © schrieb am 13.08.2010 um 11:25:38 zur Folge Botschaft aus der Unterwelt: @Josh: "[...] aber bis dahin würde ich ihn lieber in meine Krimi-, anstatt in meine ???-Sammlung einsortieren" ? Wusste gar nicht, dass die "drei ???" KEINE Krimis (wenn auch eher für Kinder u. Jugendliche) sind 3) Josuah Parker © schrieb am 13.08.2010 um 10:47:02 zur Folge Botschaft aus der Unterwelt: Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch halten soll! Einerseits habe ich es fasziniert in einem Rutsch durchgelesen, andererseits hat mich bisher kein Band der Serie so zwiegespalten zurückgelassen. Dieses Buch ist für mich dasjenige, welches am meisten polarisiert. Da sind auf der einen Seite der wunderbare Schreibstil von Kari, ihre kleinen Ausflüge in die alten Folgen, dieses Mal auch in die Welt der ???-Kids, das für mich perfekte Reaktivieren alter Bekannter, das tolle Rätsel und der in meinem Augen schon längst überfällige "Justus Jonas"-"Sherlick Holmes" Vergleich, der eigentlich keiner ist (s. Punkt 11). Andererseits hat dieser Fall für mich Ungereimtheiten und Inkonsequenzen in einem Maß, das durch o.a. Faktoren für mich nicht mehr kompensiert werden kann. Was mir sofort, und leider über das ganze Buch hinweg, auffiel, war die Inkonsequenz von Motiven, Figuren und Aktionen. Ein paar Beispiele: 1. Immer wieder wird Justs Unwohlsein zur Sprache gebracht und das auch schon bevor der Fall richtig an Fahrt aufnimmt, aber was ist die Ursache (an die Diät glaube ich nicht - war ja bisher auch nie der Fall) und was wurde daraus? 2. Welches Motiv liegt eigentlich zugrunde? Rache für den gelösten Fall, die Suche nach dem unliebsamen Zeugen, der Wunsch von Grey sich mit Justus Jonas zu messen? Irgendwie sind alle diese Aspekte andeutet, aber keiner davon ist durchgezogen worden, was der Geschichte gut getan hätte, denn so kommen sich all diese Punkt meinem Empfinden nach ständig in die Quere. 3. Was ist Grey eigentlich für ein Typ? Der eiskalte Gangsterboss der über Leichen geht und so einflussreich ist, Unschuldige ins Gefängnis zu bringen, oder doch eher der nette Gentleman, der fair seine Niederlage zugibt, auch wenn es bedeutet in den Knast zu müssen? Das paßt überhaupt nicht zusammen. 4. Warum wird der Weg mittels Druck und Gewalt gewählt, um die drei Detektive zum Ermitteln zu bringen? Von alleine wäre die Verbindung zwischen dem Bauplan-Fall und dem Zeugen-Fall nie herausgekommen, selbst nach Enttarnung Greys durch die Drei nicht, da ja niemand, nicht einmal Polizei und Presse wußten, wer eigentlich der Boss/"Der Engländer" ist, bzw. dass es da überhauzpt eine Verbindung gibt. 5. Was will Grey eigentlich? Sein größtes Interesse sollte ja eigentlich dem Auffinden des Zeugen gelten, da der ihn ins Gefängnis bringen kann! Sonst würde er wohl kaum so einen Aufwand betreiben ihn zu finden. Trotzdem drängt sich im Laufe des Buches immer mehr der Verdacht auf, dass er (Grey) gefunden werden will, was er ja letztendlich selber zugibt. Auch das paßt so gar nicht zusammen. 6. Wenn es so wichtig ist diesen Zeugen zu finden, warum machen dann die so gut organisierten, einflussreichen und intelligenten Gangster so viele Fehler? Beispielsweise wird die Botschaft mitgenommen, anstatt zu warten, bis derjenige, für den sie bestimmt ist, auftaucht und diesen dann zu verfolgen. Und dass das Verfolgen eine Spezialtät der Gangster ist, wird ja immer wieder im Buch deutlich gemacht. 7. Warum wird ein bis dato nie in Erscheinung getretener Stallbursche plötzlich zum potentiellen Menschenopfer (wobei es Bauernopfer wohl besser trifft)? Um den drei Detektiven die Zeugenaussage zu ersparen und das angedeutete Zeugenschutzprogramm-Gespenst somit zu vertreiben? Mag aus Autoren-Sicht Sinn ergeben, aber ist für den Initiator Grey, der später Justus versichert, die Drei hätten keinerlei Konsequenzen zu befürchten, völlig unsinnig. 8. Justus muss eine Wahl auf Leben und Tod zwischen Peter und Bob treffen. Eine hochbrisante philosophische Frage, die sich nach dem Showdown ins Nichts auflöst! 9. Warum macht Justus bei dem Spiel überhaupt mit? Alles, was Grey belasten kann, wird vor dem Schachspiel besprochen und mittels der High-Tech-Uhr ja auch an die Polizei übermittelt. Dazu kommt noch, dass Justus mitspielt, obwohl Grey keinerlei Regeln erwähnt hat, was zum im weiteren Verlauf sich entwickelden Charakter von Grey so gar nicht passen will. 10. Es werden einige Fragen mit philosophischem Hintergrund bzw. emotional eigentlich aufwühlende Szenarien ins Spiel gebracht, aber keine wird konsequent tiefergehend behandelt. Justus', sowie später auch Peter's und Bob's, Reaktionen zu den möglichen Konsequenzen eines Zeugenschutzprogramms hat zumindest mich überhaupt nicht gepackt...die Emotionen kamen einfach nicht rüber, weil nicht richtig auf sie eingegangen wurde! Gleiches gilt für die Schluss-Szene. 11. Was genau soll der "Sherlock Holmes"-Hintergrund eigentlich bezwecken? Hätte man es dabei belassen, dass Justs kriminalistisches Vorgehen, seine Art Fälle zu lösen und seine Schlussmonologe, an SH erinnern, wäre es die für mich richtige Dosis gewesen, so aber hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Justus als etwas dargestellt werden soll, was er nicht ist. Lustigerweise erwähnt er die Punkte, die ihn von Holmes unterscheiden im Buch ja selbst! Also warum so breit gefächtert? 12. Peter spielt Schach um Justs Leben und zwar mit einem, nach Greys Aussage, hervorragenden Schachspieler. Warum aber spielt Peter, plötzlich in genau dieser Situation so gut, dass er seinem Gegner eine wertvolle Figur nach der nächsten abnimmt? Sollte Grey entgegen eigener Aussage vielleicht einen schlechten Schachspieler ans Brett geschickt haben und wenn ja warum? Weil er eigentlich gar niemanden dem reißenden Strom opfern wollte und sich schon mit seiner Verhaftung abgefunden hat? Das hätte er auch einfacher haben können: Er hätte nur nicht nach dem Zeugen suchen lassen müssen. Das ist mir zuviel Kopfkino, hätte/könnte/wäre und absolut konträr zu Greys sonstigem Verhalten im Rest der Geschichte. Diese Liste könnte ich mit weiteren Beispielen fortführen, aber ich denke, es ist jetzt klar, was ich mit Inkonsequenz meine. Bis jetzt auch noch völlig unklar ist für mich das Motiv von Kari diese Geschichte zu schreiben. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was es denn nun sein soll! Ein Krimi, da mit harten Bandagen vorgegangen wird, die Action (Verfolgungsjagden, Überfall und Waffen) immer präsent ist und man es mit einer echten Unterweltgröße zu tun hat? Eine "James Bond"-Folge, da implantierte Peilsender, agentenmäßige Armbanduhren, Spionage rund um die Uhr und ein Täter, der eiskalt bereit ist Menschen ohne jegliches Motiv durch ein Spiel zu opfern, vorkommen? Ein Mafia-Geschichte, da man sich im Prinzip ja mit niemand geringerem anlegt und die Organisationsstrukturen, sowie der Einfluss der Gangster für sich sprechen und ein unbquemer Zeuge beseitigt werden soll? Oder ein "Sherlock Holmes Roman", denn wie sonst ließe sich der gewählte Name des Gegenspielers der Detektive, das Rätsel und vor allem das für mich völlig unnötige, weil gezwungen wirkende Ende am Wasserfall anders erklären? Für mich war es von allem etwas, aber irgendwie keine "Drei ???"-Folge. Einfach weil es so etwas bisher nicht gab! Das Buch stößt eine neue Tür im Fragezeichen-Universum auf. So sehr mich der Hintergrund "Justus Jonas - Sherlock Holmes" gefreut hat, so enttäuscht war ich über einen Gangsterboss als Initiator und die Umsetzung gegen Ende hin. Ich hätte mir einen reichen, intelligenten, leicht spleenigen "Sherlock Holmes"-Fan und Gentleman gewünscht, der sich einfach mit Justus messen will. So einer hätte für mich auch das Zeug zu einem zukünftigen Gegenspieler für die Drei ??? gehabt, aber ganz ehrlich, ich möchte Grey nie wieder in einem Fall von den Dreien erleben, denn auf einen Auftraggeber, der nebenher Auftragsmörder beschäftigt, Existenzen mit ein paar Anrufen zerstören kann und "just for fun" um Menschenleben spielt, kann ich gut verzichten . Für mich ist das Buch ein lesenswerter und kurzweiliger Krimi, gut geschrieben, mit ein paar logischen Fehlern zuviel, aber nichtsdestotrotz spannend und actiongeladen. Als Band der Drei ??? werd ich ihn wohl nur schwerlich betrachten können. Meiner Meinung nach wollte Kari hier einfach zu viel und das hat ihre Stärken (Charakterzeichnung, die Fähigkeit Emotionen durch aufwühlende Fragen/Szenarien zu erzeugen und die konsequente Umsetzung des zugrundeliegenden Hintergrunds) ein wenig verwässert, bzw. Schwachstellen (Inkonsequenz, Unlogik, Unübersichtlichkeit) erzeugt, die ich bei ihr bisher nicht gefunden habe. Vielleicht lese ich den Band in ein paar Jahren nochmal, aber bis dahin würde ich ihn lieber in meine Krimi-, anstatt in meine ???-Sammlung einsortieren. Gruß Josuah Parker 2) swanpride © schrieb am 12.08.2010 um 21:45:15 zur Folge Botschaft aus der Unterwelt: Was man bei Botschaft aus der Unterwelt natürlich übersehen muss, ist die unglaubwürdigkeit eines Gangsterbosses, der Detektive beauftragt...ansonsten hat Grey das Potenzial, ein guter neuer Bösewicht zu werden. Wieso habe ich das Gefühl, dass er schnell wieder frei sein wird? Er hat ja im Grunde nichts vor den Detektiven zugegeben, und der Stallbursche dürfte auch nicht zuviel wissen. Sehr gelungen fand ich das Rätsel...ich war ein bisschen überrascht, wieviel ich über Sherlock Holmes weiß, obwohl ich die Bücher nie so wirklich gelesen habe...(liegt wohl an den ganzen Detektiv Conan Folgen, die ich geschaut habe). Das mit dem Sender fand ich ein bisschen zu offensichtlich, und dieses alte Versteck der Detektive, kommt das in den Kids-Büchern vor? Wenn ja, dann finde ich das nicht so gelungen...ich finde es besser, wenn diese beiden Serien in der Richtung voneinander getrennt bleiben. 1) Crazy-Chris schrieb am 12.08.2010 um 19:18:34 zur Folge Botschaft aus der Unterwelt: Botschaft aus der Unterwelt besticht durch das Thema "Sherlock Holmes". Justus wurde ja in gefühlt jedem zweiten Band mit Sherlock Holmes verglichen, aber es hat 150 Bände gebraucht bis das Thema wirklich aufgegriffen wurde. Insofern eine frische Idee, das Ende finde ich allerdings etwas zu dick aufgetragen, und auch einen Tick zu brutal. | |||||||||
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