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Folgen-Diskussionen15) Ola-Nordmann © schrieb am 19.08.2025 um 12:15:26 zur Folge Die Auferstehung: Jetzt kann ich auch endlich mitreden ![]() Wenn man eine solche Zukunftsvision liest, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Das verlange ich daher auch nicht, sie muss aber plausibel sein. Daran ist die Interpretation für mich komplett gescheitert, Eschbach dagegen nicht. Wenn ich mir die Lebenswege der drei anschaue, dann ist Bob komplett stimmig, bei Justus wäre es zwar bei weitem nicht meine erste Wahl gewesen, aber im Gegensatz zu anderen Rezensenten halte ich Eschbachs Justus durchaus für möglich. So weit hergeholt ist die Option nicht. Bleibt Peter, mit dem ich am wenigsten warm geworden bin. Wobei ich auch zugeben muss, dass mir für den, obwohl er mein Lieblingsfragezeichen ist, am schwersten tue, mir eine Zukunftsvision zu entwerfen. So sehr er sportlich ist, sehe ich ihn nicht als Profisportler. Eschbach hat eine Option gewählt, die mir überhaupt nicht eingefallen wäre, die aber auch nicht so abwegig ist, dass ich sie komplett ausschließen würde. Was mich in der Nachbetrachtung am meisten stört, ist glaube ich der Gedanke, dass dieser Weg nur gewählt wurde, um die Lösung hinzubekommen. So eine Art allwissender Charakter im Hintergrund. Alles in allem aber passend. SPOILER Dann zum ebenfalls schon angesprochenen Anbandeln zwischen Justus und Tracy. Das hat mich auch ziemlich gestört. Nicht wegen dem Altersunterschied (hab im Verwandtenkreis zwei Beispiele, die ganz gut funktionieren), sondern weil es einfach überhaupt nicht zu Justus passt. Das hat mich schon bei Brittany extrem gestört (das Erbe des Meisterdiebs ist für mich eine der schlimmsten Folgen überhaupt). Das hätte ich hier nicht nochmal aufgewärmt gebraucht. SPOILER ENDE Dann zurück zum Wichtigsten, dem Fall. Der ist passend für die ???. Nicht zu spektakulär kompliziert, aber mit genügend Wendungen inszeniert, dass man sich zwischendurch die ein oder andere Lösung vorstellen kann. Es ist einfach nicht klar, wem man trauen kann und wem nicht. Als der Fall dann quasi gelöst ist (was etwas früher der Fall war als ich dachte), zieht das Erzähltempo dann aber doch noch einmal gewaltig an und ich musste das letzte Viertel in einem Aufwasch durchlesen. Das soll übrigens nicht heißen, dass es davor langweilig wäre. Die Ballance zwischen Fall und "Familiengeschichte" gelingt Eschbach hier recht gut, was den Anfang einfach deutlich ruhiger gestaltet Dann noch kurz ein paar Worte zu den verwendeten Figuren. Hitfield ist im Prinzip ein guter Aufhänger, aber dadurch, dass man als Altleser zwangsläufig in den beschriebenen Szenen Hitchcock im Kopf hat und die auftretenden Personen der Hitfieldfamilie nie vorkamen, verpufft die Nostalgie hier sehr schnell (wäre interessant zu wissen, wie das bei jüngeren Lesern ist, die nicht mit Hitchcock groß wurden). Stört aber natürlich auch nicht das Lesevergnügen. Und dann zu guter letzt der Auftritt am Schluss. Für mich unnötig, weil die Rolle einfach überhaupt nicht passt (aber immer noch besser wie bei der Interpretation) Abschließendes Fazit: Ich wurde gut unterhalten und das Buch macht tatsächlich Spaß auf mehr. Bei weitem keine 1, aber irgendwas im Bereich von 2! 14) Ola-Nordmann © schrieb am 19.08.2025 um 12:13:24 zur Folge Die Auferstehung: Sorry, mir zerschießt es den Eintrag immer. Ich versuche es wann anders nochmal 13) Ola-Nordmann © schrieb am 19.08.2025 um 12:11:16 zur Folge Die Auferstehung: Jetzt kann ich auch endlich mitreden ![]() Wenn man eine solche Zukunftsvision liest, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Das verlange ich daher auch nicht, sie muss aber plausibel sein. Daran ist die Interpretation für mich komplett gescheitert, Eschbach dagegen nicht. Wenn ich mir die Lebenswege der drei anschaue, dann ist Bob komplett stimmig, bei Justus wäre es zwar bei weitem nicht meine erste Wahl gewesen, aber im Gegensatz zu anderen Rezensenten halte ich Eschbachs Justus durchaus für möglich. So weit hergeholt ist die Option nicht. Bleibt Peter, mit dem ich am wenigsten warm g 12) Ola-Nordmann © schrieb am 19.08.2025 um 12:10:47 zur Folge Die Auferstehung: Jetzt kann ich auch endlich mitreden ![]() Wenn man eine solche Zukunftsvision liest, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Das verlange ich daher auch nicht, sie muss aber plausibel sein. Daran ist die Interpretation für mich komplett gescheitert, Eschbach dagegen nicht. Wenn ich mir die Lebenswege der drei anschaue, dann ist Bob komplett stimmig, bei Justus wäre es zwar bei weitem nicht meine erste Wahl gewesen, aber im Gegensatz zu anderen Rezensenten halte ich Eschbachs Justus durchaus für möglich. So weit hergeholt ist die Option nicht. Bleibt Peter, mit dem ich am wenigsten warm g 11) dcc © schrieb am 09.08.2025 um 00:23:50 zur Folge Die Auferstehung: Ich habe das Buch durch. Prinzipiell bin ich kein all zu regelmäßiger Leser, muss aber sagen, dass ich selten ein Buch so schnell gelesen habe. Zur Einordnung: Ich bin eigentlich totaler Hörspiel-Fan was die ??? angeht, habe knapp 10 Bücher gelesen, darunter auch die zwei Retro Sonderbände. Eine Bewertung des Buchs fällt mir gar nicht so leicht. Es ist in mancher Hinsicht überwältigend schön, dann aber auch wieder recht platt. Ich teile meine Rezension mal in drei Bereich ein. 1. Schreibstil Ich finde man merkt, dass hier ein Profi schreibt. Alles wirkt flüssig, man stolpert nicht über unnatürliche Sätze. Gerade im Vergleich zu den von mir zuletzt gelesenen Büchern (schreiende Zug, Black Mesa, gruselige Weihnacht) fällt das auf. Ich habe nicht ein mal gedacht "och nö, das passt aber jetzt nicht" oder "so redet doch niemand". Eschbach versteht es, Situationen zu beschreiben, Charaktere zu gestalten, ihnen einen glaubhaften Background zu geben. Alles wirkt ausführlicher, runder, reifer - und das hat nicht nur damit zu tun, dass er auch mehr als doppelt so viel Raum dafür hat. Im Vergleich ist sein Buch eben ein wirklicher Roman, und nicht nur die gefühlte Vorlage für ein Hörspiel Dialogbuch. Auch versteht es Eschbach, mal das Tempo bewusst niedrig zu halten, dann aber wieder an der Spannungsschraube zu drehen. Mal laufen Dinge parallel ab, und er wechselt zwischen den verschiedenen Handlungsorten - teilweise in immer kürzeren Abständen. Auch gefällt mir, wie viel Zeit er sich lässt, die Drei Stück für Stück wieder zusammenzuführen. Immer wieder gibt es Andeutungen an Dinge die passiert sind, die dann erst später aufgedeckt werden. Mir hat das alles sehr gut gefallen, und man erhält einen Eindruck wie gut die Serie sein könnte, wenn man echte Autoren schreiben lassen würde, und sie von den Zwängen wie Seitenvorgabe befreien würde. Es gibt aber auch 2-3 Stellen wo ich Eschbach etwas taktlos empfand. Die ganz große Aussprache die man lange erwartet bleibt irgendwie aus. Vor allem aber wirkt eine Szene in der Bob einer anderen Figur etwas verkündet brutal sehr harsch. 2. Story Irgendwo habe ich gelesen, dass die Story ja sehr flach sei und es keine Wendungen gebe. Das sehe ich ganz anders. Es gibt eigentlich einige Aha-Erlebnisse in der Story. Wobei was "Story" angeht muss man auch unterscheiden: Ein Teil davon ist der Kriminalfall, der andere Teil ist was das Buch über die Hauptfiguren erzählt. Der Fall ist spannend, mit einigen kleineren Wendungen. Man kann allem sehr gut folgen, und man will unbedingt wissen wie es nun ausgeht und was wirklich hinter allem steckt. Wobei ich lange Zeit wirklich nicht wusste, wem man jetzt trauen kann. Bemerkenswert fand ich den Versuch, der sehr geerdeten Story in der es ja vor allem um die Figuren und deren Schicksale geht, dennoch den Hauch eines Mysteriums der frühen Klassiker zu geben. Nur leider wirkt der immer mal wieder genannte aber nie näher beleuchtete Schamane dann doch etwas flach und albern. An manchen Stellen passieren sehr "explizite" Dinge, sprich es wird brutal. Das ist einerseits OK weil sich das Buch klar an Erwachsene richtet, andererseits fühlt es sich aber auch komisch an, weil es eben beim Lesen so viel Nostalgie im Spiel ist. Es gibt einige Dinge die wenig stimmig sind. Ja, es gibt viele absurde Zufälle, der Gipfel der Absurdität ist aber hier der Einsatz bzw. die Ergebnisse der Email Lawine. Hier macht es sich der Autor all zu einfach! Wie und was die Story jedoch über die Figuren erzählt fand ich großartig. Das Buch versteht es die eigentliche Handlung zu verknüpfen mit einer Story über Freunde, die sich auseinander gelebt haben, und wieder zueinander finden. 3. Einordnung Für mich machen die beschriebenen Entwicklungen der Drei - einzeln und als Freunde- , sehr viel Sinn. Das ist alles gut nachzuvollziehen. Justus war schon immer ein freakiger Kauz. Dass er sich, zumal nach einem Schicksalsschlag, so entwickelt, finde ich glaubwürdig. Dass Bob nicht einfach Journalist geworden ist, ist gut! Der gewählte Beruf ist dennoch damit verknüpft und spannend. Peters Entwicklung ist am interessantesten. Was macht man mit jemandem, der immer nur sportlich und ängstlich war? Das hat Eschbach sehr gut und glaubhaft gelöst. Dass die Drei nicht einfach weiterhin Detektive sind, ist zwingen für die Handlung. Es ist ja praktisch der Existenzgrund für das Buch. Was hatten andere erwartet? Fragt euch doch mal, wie viele Freunde habt ihr seit 40 Jahren mit denen ihr immer gleich in Kontakt geblieben seid, ohne dass man sich mal "auseinander gelebt" hat? So jetzt komme ich zum große Dilemma des Ganzen. Das Buch ist ja reinster Fan Service, eine Nostalgie-Orgie sondergleichen. Nur, ist diese Nostalgie ja irgendwie unangebracht, denn die Serie läuft ja ununterbrochen weiter. Es ist irgendwie verrückt oder? Eschbach muss so tun, als gebe es die ??? seit 30 Jahren nicht mehr, nur damit er sie dann mit Nostalgie zurückbringen kann. Außerdem, dummerweise sind die Sprecher der Hörspiele ja genau in dem Alter in dem die ??? im Buch beschrieben werden. Wenn man das dann liest, hat man gar nicht das Gefühl, dass da jetzt groß Zeit vergangen ist. Irgendwie scheint sich das Buch an Leute zu wenden, die die ??? vor 40 Jahren gelesen haben, und seitdem nicht mehr. Für uns Fans, die wir immer noch lesen/hören, ist es irgendwie verwirrend, dass Eschbachs unsere "Welt" erst einreißen muss, um sie dann aber auf 400 Seiten Stück für Stück wieder neu zu errichten. Dennoch - und vielleicht ist da ein großer Plan, der gar nicht geplant war: Wenn am Ende alles wieder auf Anfang ist, nur eben 40 Jahre älter, dann könnte das irgendwie auch eine nette Notlösung für die Hörspiele sein. Eine Kids Serie mit wirklich jungen Kids, und eine erwachsenen Serie, in der die Jungs und ihre Sprecher wirklich alt sein dürfen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Eschbach bewusst mit Mary eine neue Filmproduzentin als zukünftige Auftraggeberin eingeführt hat, und damit den Hitchcock und den Hitfield Charakter gekonnt zusammenführt. Fazit: Ein interessantes Buch, welches geschickt eine spannende Krimihandlung mit einer Charakterstudie über unsere liebsten Hobbydetektive in Form eines großen Nostalgie-Trips verbindet. Man fiebert 400 Seiten mit, nicht nur ob und wie die drei den Fall lösen, sondern vor allem, wie sie wieder zueinander finden. 10) dcc © schrieb am 06.08.2025 um 17:52:07 zur Folge Die Auferstehung: habe jetzt auch die ersten 50 Seiten von der Auferstehung gelesen. Lese ja sonst eher selten Bücher der ??? aber doch ein paar. Bisher gefällt es mir sehr gut. Sprachlich wirkt das souveräner als die normalen Bände, es gibt ein gutes Auge für Details in den Beschreibungen. die Entwicklung der Drei finde ich nachvollziehbar obwohl ich noch nicht weiß, was zwischen ihnen vorgefallen ist. Was mich etwas stört - weil es aber eben gar nicht stört oder auffällt - ist die Entwicklung bei Justus. Wenn er auf dem Schrottplatz ist und auch Mathilda da noch genau so ist wie vorher, dann merkt man gar keinen Unterschied. Vielleicht hat der Autor das aber auch absichtlich gemacht, um zu zeigen, dass bei ihm irgendwie die Zeit stehen geblieben ist. 9) dcc © schrieb am 05.08.2025 um 16:30:02 zur Folge Die Auferstehung: Du scheinst dir da sehr viele Gedanken zu machen, die alles nur kompliziert machen was die Zeitrechnung angeht. irgendwie haben ich in vielen Diskussionen - auch anderswo - immer das Gefühl, seitdem uns Marvel und co mit Kanon und Multiverse und sonstigem Gedöns gekommen sind, können Leute nicht mehr locker flockig mit sowas umgehen. Also, die Auferstehung steht für sich, hat ihre eigene Zeitrechnung. 8) Jeffrey Shaw © schrieb am 05.08.2025 um 16:19:44 zur Folge Die Auferstehung: @dcc Ich fühle mich nicht verletzt. So weit kommts noch :D. Ich fand die Schilderungen von Justus' desire etwas holzhammerig wenn man den Kontext und die Charakterisierungen in der gesamten bisherigen Reihe betrachtet. 7) Jeffrey Shaw © schrieb am 05.08.2025 um 16:17:39 zur Folge Die Auferstehung: Übrigens fiel mir mangelndes Feingefühl für bestimmte Momente auch beim Wiedersehen der ??? auf, wie es im Buch geschildert wurde. Das wurde so abgefrühstückt..... ohne ein Gefühl dafür, dass das der Grund ist warum man das Buch überhaupt liest. Seltsam. Ich kann mir kein Urteil erlauben, habe das Buch noch nicht zu ende gelesen aber auch so viel, dass ich verstehe, inwiefern manche Dinge hier vorbereitet werden und gewisse Tropes und Dynamiken zum Tragen kommen usw... Aber fand es für so ein Werk mit Sonderstatus irgendwie ein bisschen zu sehr nach von Kosmos publizierter Fan Fiction riechend. Ich verstehe auch überhaupt nicht mehr welche Gedanken man sich bei Kosmos macht, was die Timelines usw angeht. Die Graphic Novels heißen "Eine Interpretation", spielen aber letztlich hauptsächlich in der Vergangenheit, wenn wir mal ehrlich sind. (Ich glaube eine Erwachsenenhandlung von Piwi würde mich ehrlicherweise mehr interessieren als von Andreas Eschbach aber ok, das ist Geschmackssache.) Und jetzt dieser Roman mit seiner eigenen Zeitrechnung und Timeline. Es gibt jetzt also nicht vielen Jahren, in denen "20 years later" überhaupt nicht kanonisiert wurde gleich ein Multiverse. 6) dcc © schrieb am 05.08.2025 um 16:15:30 zur Folge Die Auferstehung: Warum sollte der Autor an irgend einen Leser denken? wenn ein Leser oder Leserin ein Problem damit hat, so what? Muss jedes künstlerische Werk heute so eingeschränkt werden, dass möglichst niemand sich verletzt fühlt? | |||||||||
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