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Interview mit Marco Sonnleitner
+++ Dezember 2002 +++

Marco Sonnleitner wird im Februar 2003 sein Debüt bei den drei ??? geben. Sein Engagement für die Serie war bereits im März 2002 bekannt geworden; vor einiger Zeit stellten wir ihm einige Fragen, deren Übermittlung der Kosmos Verlag freundlicherweise übernahm. Heute trafen seine Antworten, rechtzeitig zu Weihnachten, bei uns ein. Wer weiß, vielleicht sind diese Zeilen ja zugleich das Warming-Up für eine neue Fragebox?

Können wir etwas über Deine Person erfahren (Alter, Werdegang etc.)?
Ich bin 37 Jahre alt und Lehrer an einem Gymnasium, habe vorher einmal 4 Jahre Medizin studiert, dann aber aufgehört, weil das doch nichts für mich war, habe noch früher so ziemlich alle Jobs durchprobiert, die man sich so vorstellen kann (Bierfahrer, Kellner, Küchenhilfe bei McDonalds, Volleyball-Trainer, Kneipenmusiker, Nachtpfleger in Kliniken usw.), bin seit ... äh ... 7 Jahren verheiratet, habe zwei Kinder, 12 und 13, eine Katze, einen Hund und ein Pferd und - ja, das wäre wohl so das Wichtigste zu meiner Person.
Einer der erfolgreichsten Longseller des Kosmos-Verlags ist Die Höhlenkinder von Alois Tluchor Sonnleitner. Zufall?
Das ist wirklich reiner Zufall. Der Name »Sonnleitner« ist in Bayern recht häufig, aber meines Wissens bin ich mit keinem Bekannterem dieses Namens verwandt (der Bauernverbandspräsident heißt so, ein berühmter Geiger auch ...)
Wie bist Du mit den drei ??? in Berührung gekommen?
Ich habe das Manuskript zu meinem ersten Kinder- und Jugendroman Tom O'Donnell – Feuer in Atlantis an den Verlag geschickt, in der Hoffnung, dass er im Kosmos-Verlag veröffentlicht würde. Das war zwar dann aus bestimmten Gründen nicht möglich - Tom O'Donnell wurde im Wißner-Verlag herausgegeben -, aber ich wurde aufgrund dieses Manuskripts gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für Die drei ??? zu schreiben, und das wollte ich mich natürlich nicht zweimal fragen lassen! Ich habe dann für Die drei ??? einen ersten Band zur Probe verfasst, der dem Lektorat auch gleich sehr gut gefallen hat. So hat's also angefangen ...
Kommen wir auf Deinen im Wißner-Verlag erschienenen Jugendroman Tom O' Donnell zu sprechen. Der Titel des Buches lässt eher Phantastik vermuten. Wovon handelt es?
Es ist sicher ein Roman, den man zur Fantasy-Literatur zählen kann, weil alle möglichen fantastischen Gestalten von Sumpfriesen über Elben bis zu Druiden vorkommen, aber er hat auch die typischen Elemente eines Abenteuerromans und eines Krimis. Tom O'Donnell, ein 11-jähriger Junge aus Irland, gerät nach einem mysteriösen Unfall in die fantastische Unterwasserwelt Nautaquia mit der Hauptstadt Atlantis. Er erfährt, dass es neben unserer bekannten Welt noch vier weitere gibt und dass die Bewohner dieser Welten für das verantwortlich sind, was wir Zufall, Glück, Pech, Schicksal etc. nennen. Da sich bei Tom allerdings besondere Fähigkeiten und Eigenschaften offenbaren, wird er über kurz oder lang zum Gejagten der bösen Seite, hinter deren Vertreter er aber wiederum auch her ist, da sie – so glaubt Tom – seine Eltern auf dem Gewissen haben. Da das ganze Abenteuer jedoch auf 5 Bände angelegt ist, wird aber natürlich erst im letzten Band klar, was nun mit seinen Eltern passiert ist ...
Das Layout des Titels lässt vermuten, dass es sich zwar um einen Einzelroman handelt, doch es scheint auf eine Serie hinauszulaufen. Stammt das Konzept von Dir? Hält es Fortsetzungen bereit?
Das Konzept stammt von mir, ja, und es sollen, wie gesagt, fünf Bände werden.
Wann genau dürfen wir mit Deinem ersten drei ???-Buch rechnen? Februar oder September 2003?
Im Februar kommen die ersten beiden Bände von mir heraus, im September vielleicht ein dritter.
Welche Themen erwarten den Leser?
Der eine Band ist eine eher klassische Detektivgeschichte, beim zweiten fließen ein paar aktuelle Zeistgeistströmungen mit ein. Das sagt dir jetzt sicher nicht allzu viel, aber so soll es ja auch sein ... :-)
Ist einer der beiden Bücher Dein Bewerbungsroman? Oder sind es zwei ganz neue?
Die klassische Geschichte ist mein Bewerbungsroman.
Wie bringst Du Dich ???-technisch auf den neuesten Stand? Hamsterkäufe auf dem Flohmarkt? Survival-Kit vom Kosmos-Verlag?
Unsere Stadtbibilothek ist sehr gut bestückt, und die neuesten Bände bekomme ich natürlich immer vom Verlag.
André Marx hat vor kurzem verlauten lassen, die Autoren würden sich um einige konzeptionelle Abstimmungen bemühen. Bist Du bereits in diese gemeinschaftlichen Besprechungen miteinbezogen?
Ja, sicher. Es muss ja auch einiges abgestimmt werden, damit nicht x-verschiedene Rocky Beaches, Hauptquartiere, Nebenfiguren etc. in den Köpfen herumgeistern.
Stand es für dich zur Debatte, ein Pseudonym zu wählen? Ist dieses Vorhaben evtl. durch die plötzliche News (im März) vereitelt worden?
Nein, ein Pseudonym stand nie zur Debatte, warum auch?
Als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Soziologie bist du der erste drei ???-Autor, der im Hauptberuf erzieherisch tätig ist. Glaubst Du, man wird Deinen Geschichten anmerken, dass ein Lehrer sie geschrieben hat?
Ich weiß jetzt nicht, woran man erkennen kann, dass ein Lehrer ein Buch geschrieben hat, da ich nicht allzu viel von den diesbezüglichen Klischees halte. Sicher entbehren bestimmte Vorurteile nie so ganz einer gewissen Grundlage, aber Lehrer ist zumindest für mich ein Beruf und keine Lebenseinstellung. Insofern hat für mich das Schreiben, das ich als Hobby, Leidenschaft, Vergnügen ansehe, wenig mit meinem Beruf zu tun, der mir zwar auch Spaß macht, den ich aber von meiner schriftstellerischen Tätigkeit durchaus glaube trennen zu können. Man muss also nicht nach mehr oder weniger versteckten Zeigefingern in meinen Büchern suchen, wenn du das meintest.
Wurden in Eurer Sekundarstufe I schon mal Krimis durchgenommen, oder gar die drei ??? ?
Ja, Krimis werden schon durchgenommen, und ich bin mir sicher, dass der eine oder andere Lehrer auch schon einmal Die drei ??? herangezogen hat. Ich selbst muss damit aber in Zukunft aus verständlichen Gründen vorsichtiger sein, sonst heißt es vielleicht, dass sich der Sonnleitner persönlich bereichern will. Ich kann ja auch schlecht meinen Tom O'Donnell in die Klasse tragen und sagen: »So, den lesen wir jetzt«, und schon mal den Geldbeutel öffnen ...
Deine Schüler gehören teilweise zur Zielgruppe. Wissen die schon davon?
Die wissen davon, so was spricht sich sehr schnell herum. Aber sie sitzen deswegen jetzt nicht ehrfürchtig vor mir und kleben an meinen Lippen. Dazu müsste ich wahrscheinlich eher eine Rap-Band gründen und einen Nummer-1-Hit landen.
Hast Du eine Vorstellung der zweiten Zielgruppe, den mittlerweile Erwachsenen?
Ich denke, es gibt nur eine Zielgruppe, nämlich die der Die drei ???- Begeisterten. Es spielt dabei für mich nur eine untergeordnete Rolle, ob man 10 oder 40 Jahre alt ist, denn genau das macht ja unter anderem den Reiz dieser Serie aus, dass sie eben alterslos ist.
Internet: Kennst Du einschlägige drei ??? Seiten wie die rocky-beach.com?
Ja, die Seite kenne ich natürlich und ich war auch schon ein paar Mal drauf. Die Gerüchte, die sich um meine Person ranken, sind ja durchaus interessant ...
Als Lehrer ist man es ja eigentlich gewohnt, innerhalb eines eng gesteckten Zeitrahmens zu agieren. Wird Dir im Angesicht der 128-Seiten-Grenze, der tückischen Details und des Korsetts der Serie nicht doch etwas mulmig?
Nein, gar nicht. Ich empfinde das eher als eine Herausforderung. Es ist ein bisschen wie ein Puzzle. Man hat eine Idee und muss versuchen, die mit den vorgegeben Mitteln und Bedingungen umzusetzen, und wenn dann alles in 128 Seiten rund zusammenpasst, hat man es »geschafft«.
Was geht einem durch den Kopf, wenn man als Autor in eine Serie einsteigt, die nicht nur mehr als 100 Folgen, sondern auch mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat?
Ich bin vor allem stolz, für diese Serie schreiben zu dürfen. Ich habe Die drei ??? wie viele schon als Kind gelesen und dabei immer den altehrwürdigen Alfred Hitchcock vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Hätte man mir damals oder noch letztes Jahr gesagt, dass ich einmal diese Bücher selbst schreiben würde, hätte ich denjenigen sicher für verrückt erklärt.
Die Fragen stellten Titus und Sven Haarmann.
 
Weiterführende Links:
Wißner Verlag: Marco Sonnleitner
Wißner Verlag: Tom O' Donnell - Feuer in Atlantis
amazon.de: Tom O' Donnell - Feuer in Atlantis
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