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Welche Nebenfiguren der Klassiker-Ära haben die deutschen Autoren zu stark verändert?

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13) Boomtown © schrieb am 24.04.2016 um 07:48:57: @10 OK, da Hitch schon aus rechtlichen Gründen nicht länger möglich war, hätte man da ohnehin umdenken müssen. Als eingebetteten Erzähler hätte ich mir z.B. Reynolds oder Morton vorstellen können. Und P&K wurden ja bereits für die Crimebuster herausgeschrieben. Da war es im Gesamtkonzept auch konsequent. Man hat DDF erwachsen werden lassen und damit waren P&K, Morton und über weite Strecken auch Mathilda und Titus obsolet. Allerdings hat man dafür neue Nebenfiguren wie die Freundinnen oder Sax Sandler eingebaut. Als (hauptsächlich) Marx die dann zurück gefahren hat, blieb leider gar keine richtige Nebenfigur mehr übrig und u.a. genau das macht die Serie heute so dröge. Geschichten leben nun mal auch von starken Nebenfiguren.

@11 Um das Konzept des Erzählers wieder umzubauen, müsste man doch nicht den gesamten Backkatalog umschreiben. Hat man rückwirkend bei den Klassikern ja auch nicht gemacht. Und ich wüsste auch nicht, warum ein Erzähler heute nicht mehr Hinweise gebend und kommentierend als handelnde Figur funktionieren sollte. Ich vermute eher, man ist ganz froh darüber, dass man nur noch Oli, Jens und Andreas als feste Besetzung buchen muss und sonst flexibel ist und auch Fritsch unabhängig davon ins Studio holen kann. Jede weitere feste Nebenfigur wäre mit einem höheren Aufwand verbunden.
12) DBecki © schrieb am 22.04.2016 um 12:24:03: Ich weiß nicht, ob die Autoren beim Buch schreiben unbedingt an die Hörspiele denken. Deshalb weiß ich auch nicht, ob sich jemand darüber Gedanken gemacht hat, wenn P&K nicht mehr da sind dass dann mehr Kreissäge und Blacky zum Einsatz kommen. Die Figuren wären in den jetzigen heutigen Büchern eben nur Füllsel und entbehrlich. Dass sie in den Hörspielen durchaus zur Atmo beitragen könnten steht aber dennoch auf einem ganz anderen Blatt.
11) PerryClifton © schrieb am 21.04.2016 um 11:37:51: Ein Hitchcock wie früher ist heute leider vollkommen illusorisch, nicht nur mangels geeignetem Sprecher, sondern auch weil die Fälle ein sinnvolles Mitraten bzw. Hinweisgeben größtenteils gar nicht mehr zulassen. Ganz zu schweigen davon, dass der Erzähler keine direkt in der Handlung agierende Figur mehr sein kann, ohne dass alle Bücher entsprechend (um-)geschrieben werden.
Patrick und Kenneth wären schon eine gute Sache, wenn sie "aus Irland" zurückkämen. Aber die Gefahr, dass mit ihnen in ähnlicher Weise verfahren wird, wie mit den anderen Nebencharakteren, ist leider derart gegeben, dass sie imo dann doch lieber wegbleiben sollten. Es sei denn, jemand mit sehr viel Fingerspitzengefühl nähme sich ihrer Wiedereinführung an.
10) Arbogast © schrieb am 21.04.2016 um 10:30:55: @ Boomtown: Grundsätzlich finde ich das auch schade, aber mit Pasettis Tod war das, zumindest bei den Hörspielen, ja eigentlich ohnehin keine Frage mehr. Fuchs als Hitchcock? Oder Fritsch? Nee.

Okay, wenn man sich viell. nach einem ähnlich klingenden Sprecher umgehört hätte, wäre das eine Überlegung wert gewesen, aber wir sprechen hier von EUROPA, da nenne ich zur Veranschaulichung nur einen Namen: Reynolds.

Und was P. & K. angeht, finde ich das Herausschreiben auch schade und im Grunde unnötig, aber ich glaube, Marx wollte seinerzeit den chaotischen ???-Kosmos ein wenig aufräumen und bei der Gelegenheit ausmisten. Darum die längst überfällige Erklärung für den Wechsel Reynolds-Cotta und eben auch die für die lange, lange Abwesenheit von P. & K. in den Geschichten. Er dachte wohl, in Zeiten, in denen die drei ??? älter sind, stärker und zudem bewaffnet mit Führerschein und Autos, braucht es die beiden irischen Gehilfen nicht mehr. Dabei hat er übersehen, wie wichtig - oder sagen wir: hilfreich - sie für die Gesamtatmosphäre waren. Ich hätte sie zumindest im Hintergrund wieder eingebaut. Das hätte die Serie wieder bereichert, wenn man nicht auch ansonsten noch so viel falsch gemacht hätte und weiter machen würde.
Ein bisschen übel aufgestoßen ist mir zudem, dass sie "zurück" nach Irland gegangen sind. Ich fand immer, das passt nicht recht, denn sie waren ja keine Asylsuchenden, sondern Einwanderer. Da hätte ich es glaubwürdiger gefunden, wenn sie zusammen mit Cousine Kathleen eine neue Pension in Lake Tahoe eröffnet hätten o.ä.
9) Boomtown © schrieb am 21.04.2016 um 01:29:51: Das mit P&K sehe ich ähnlich. Sie wurden ohne Not herausgeschrieben und damit der Schrottplatz entvölkert, zumal auch Mathilda und Titus nur noch sporadisch auftauchen. An ihre Stelle sind das dauernervige Krächzen von Blacky, die Kreissäge in Dauerschleife und Endlospalaver von J,P B gerückt. Beim Hören der Klassiker fällt mir immer direkt auf, wie lebendig die Atmosphäre damals inszeniert worden ist.

Was bisher noch gar nicht erwähnt wurde, ist die Funktion des Erzählers, die sich komplett geändert hat. Da können zwar die deutschen Autoren nichts für, dennoch halte ich es für einen Fehler, dass man den auf verschiedenen Ebenen agierenden und interagierenden Hitchcock nicht zumindest in seiner Funktion beibehalten hat. Das war auch ein Alleinstellungsmerkmal der Klassiker.
8) Zigi © schrieb am 19.04.2016 um 16:48:23: Über das Thema "Skinny Norris" habe ich nach lesen der Beiträge hier erstmal nachdenken müssen, da ich nach "Der heimliche Hehler" erst sehr viel später mal wieder einige Bücher gekauft habe (u.a. "Der finstere Rivale"), aber bis Folge 175 alle HS habe. In den Klassiker-Büchern taucht Skinny zum letzten Mal in "Das Aztekenschwert" auf, wo zum Ende des Buches gesagt wird, er wurde zur Bewährung verurteilt und von seinem Vater in einem Nachbarstaat in eine Kadettenanstalt "gesteckt". Das er also in den restlichen Klassikern nicht mehr auftauchte, schien mir damals logisch. Kadettenanstalt hörte sich an, als ob der reiche Herr Papa nun endlich sein Versagen in der Erziehung seines Sohnes erkannt hätte und es nun dem Militär überlies, Skinny "Zucht und Ordnung" beizubringen. Dass dieser Chrarakter dann später in den HS wieder auftauchte, fand ich beim hören schon witzig. Mehr aber auch nicht. Er war für mich immer nur der neidische, reiche Bengel, der mit seinen Eltern in Rocky Beach seinen Urlaub verbringt und den ??? aus Missgunst wenn möglich bei der Lösung eines Falles Steine in den Weg legt. Man hat halt versucht, ihn zu "reaktivieren". Was mich erst etwas verwirrt hat, als ich nach Jahren wieder über die HS in die Serie eingestiegen bin, war: Wo sind Patrick und Kenneth? Zum Glück konnte ich hier schnell lesen, dass sie einfach irgendwann nach Irland zurück gezogen sind und fertig. Aha. War mir irgendwie zu dünn. Bis auf Bergmonster (und im Prinzip selbst dort) waren die beiden ja immer nur Nebencharaktere, aber wenn ich dieses Gekreische von der Flex auf dem Schrottplatz höre (egal in welcher Folge), denke ich immer an Patrick und Kenneth. War nicht wichtig, aber immer gehörten die für mich immer "mit zur Familie". Vielleicht besuchen die ??? die beiden ja mal in Irland. Mit Hugenay kann ich gut leben, die neuen Stories fand ich recht interessant, da haben die neuen Autoren sich schon was einfallen lassen. Tante Mathilda gehört für mich auch "zur Familie"; die Person ist in den neuen Geschichten halt auch ausgebaut worden... Onkel Titus fand ich zumindest in den Hörspielen aufgrund der Sprecher immer ziemlich mau. Allie gefiel mir in "singende Schlange" und "Mine" als Gegenpart zu Justus immer recht nett. Mehr so emanzipiert... Fand ich witzig, Justus hatte was zu ärgern. Ihren späteren Auftritt habe ich aus dem Gedächtnis verloren, da die Story recht lahm war... sollte ich nochmal hören. Morton wurde in "Tödliche Spur" ausgearbeitet. Geht so... Tut nicht weh, reisst mich aber auch nicht vom Hocker. Mortons Bild hat sich bei mir mehr durch die Bücher (Gespensterschloss aufwärts) der Klassiker geprägt als der hilfreiche Chauffeur. Die Weiterentwicklung der Figur stört mich nicht, könnte man auch noch ausbauen. Kommissar Reynolds war für mich durch die HS immer H. Frank. Von Kindesbeinen an eingespeichert. Andere Sprecher konnten mich da nie überzeugen. Aber die Figur hätte eigentlich viel mehr Präsenz verdient als "alter Kollege" der ???. Aber im HS ohne H. Frank? Da liegt zumindest mein "Hör-Problem". Andy aus der "schwarzen Katze" ist auch nochmal aufgetaucht. Ist mir aber auch nicht im Gedächtnis geblieben. Auch der Doktor aus "Karpatenhund" und "singende Schlange", Barrister, scheint weg zu sein. Zumindest hätte man ihn in der 175 bei der Uni in Ruxton verwenden können... (entweder hab ich was verpasst, oder es steht nur in den Büchern). Den hätte man auch zumindest als Ratgeber häufiger verwenden können. Gerade fällt mir Beefy Tremayne aus "Der magische Kreis" ein. Den fand ich sympatisch als leicht schusseligen Auftraggeber der ???; da hätte man anschliessen können mit Fällen aus der Glamour-Welt von Hollywood. Chris Markos aus "Geisterinsel" könnte auch noch mal auftauchen, so in der Richtung: "Was machst Du seit damals" in Verbindung mit einem neuen Fall. So einige Figuren könnten mit der entsprechenden Story wieder aufgenommen werden.
7) DBecki © schrieb am 17.04.2016 um 20:26:43: Mir fällt direkt Bert Young ein, der vom Mitarbeiter bei Global Film, der in Magnusstad einen Film drehen wollte zum Geheimdienstmitarbeiter der die Seiten gewechselt hat mutiert ist.
6) Micro © schrieb am 01.03.2016 um 20:26:28: Ich will die Fragestellung mal leicht abändern, da dieses Thema ja sehr kurzweilig war: Welche Charaktere haben die deutschen Autoren einfach fallen gelassen? Sofort fällt mir ein: Kommissar Reynolds. In Folge 55 warnt er DDF noch vor den Porsche-Brandstiftern und erfreut sich offenbar bester Gesundheit, zwei Folgen später ist Inspektor Cotta ganz plötzlich da und erst 60 Folgen später fällt jemandem ein: Es gab ja auch mal Kommissar Reynolds! Warum BJHW den Kommissar plötzlich vergessen hat, ist mir ein Rätsel.
5) Boomtown © schrieb am 17.02.2016 um 21:18:57: Im Prinzip wurde zu diesem Thema ja über die Jahre bereits alles gesagt und hier noch mal gut zusammengefasst. Wirklich schlüssig und sinnvoll ist rückblickend einzig die Entwicklung von Hugenay. Das ist sicher den Ausnahmen geschuldet, dass Hugenay als wiederkehrender Bösewicht ohnehin eine Sonderrolle mit begrenzter Halbwertzeit inne hatte, dass mit Marx nur ein Autor die finale Story ungewöhnlich breit und episch in vier zusammenhängenden Bänden erzählen konnte und Feuermond ganz abgesehen von der Auflösung aus den 100 Folgen qualitativ herausragt. Auf alle anderen "Weiterentwicklungen" hätte ich gerne verzichtet. Das gilt aktuell auch für Ben Peck. Skinny hat es natürlich am schlimmsten erwischt.
4) Max DoMania © schrieb am 03.02.2016 um 20:09:35: Bin ich der Einzige, der findet, dass Tante Mathilda zu stark "gezähmt" wurde? Früher war sie zwar streng, aber fair. Heute ist sie teilweise zur kirschkuchenbackenden, horrorfilmguckenden Tante verkommen und wenn sie dann mal etwas strenger ist (wie beim Kabinett des Zauberers), wirkt es eher deplaziert. Ihr verändertes Verhalten lässt sich zwar damit erklären, dass die Jungs älter sind und man sie nicht mehr so maßregeln muss, aber sie könnte trotzdem die drei ??? mal wieder etwas mehr herumkommandieren.
3) PerryClifton © schrieb am 02.02.2016 um 12:23:10: Interessant, sehe ich größtenteils sehr ähnlich. Die bekannte Abweichung liegt bei Hugenay, aber darüber wurde ja schon oft genug diskutiert. Meiner Sichtweise nach war schon das Wiederhineinschreiben der Figur in die Serie nicht unbedingt notwendig. Und wenn, dann nicht so, wie zum Schluss geschehen. Allein schon weil, wie du sagst, man Hugenay danach nicht mehr so verwenden könnte wie vorher. Nicht, weil er danach unbedingt wieder vorkommen müsste, sondern weil die eigentlich zirkuläre Figurenzeichnung bei den immer wiederkehrenden Stammcharakteren, das dauerhafte Neubeginnen bei Null in jeder neuen Folge, durch eine lineare Entwicklung ersetzt wurde, die eigentlich nur bei einmal auftretenden Figuren vorkommt. (Ein Mann begeht Verbrechen, wird entlarvt und kommt ins Gefängnis, usw. mit Anfang, Mitte, Ende). Gerade bei einer Endlosserie ist es enorm wichtig, den Stammcharakteren keine Spannungsbögen in der übergeordneten Charakterentwicklung zu geben, weil man sie sonst nur bis zum Ende dieses Bogens noch sinnvoll verwenden kann. Ein (aus meiner Sicht) Fehler, den Marx immer wieder begeht und den andere Autoren leider teilweise freudig aufgegriffen haben. Justus z.B. wird oft viel zu sehr in lineare Muster gepresst und ist nach manchen Folgen eigentlich schon eine andere Figur, die bei konsequenter Anwendung in der nächsten Folge evtl. gar nicht mehr funktionieren würde. Oder Bob, der in jedem Fall zu Dr. Franklin rennen müsste. Oder Peter, dessen Synästhesie immer wieder vorkäme etc. Ein Ballast, der von nun an immer mitgeschleppt werden muss. Das Neue und Interessante ist eigentlich stets der jeweilige Fall gewesen, während in der Ära Marx eine zunehmende Beschäftigung mit dem Innenleben der Protagonisten einzog. Aus meiner Sicht wird damit komplett das Thema verfehlt.
Was mich persönlich an der Serie interessiert, sind die logikorientierten Detektivgeschichten mit Mysteryanteil, nicht das Erwachsenwerden und Zerfallen des Detektivzirkels, worauf es in einem abschließenden Dreiteiler wohl nur herauslaufen kann.
Um die Frage des Threads zu beantworten: Meiner Meinung nach wurde jede wiederkehrende Figur zu stark verändert, die hinterher in einem anderen Licht dasteht als vorher (gilt nicht für alle "normalen" Figuren der einzelnen Fälle!) und deren Verwendung fortan durch den Ballast von nicht umkehrbaren Änderungen beeinträchtigt wird. Denn DDF sind kein Einzelroman und dem Augenschein nach darauf ausgelegt, so lange zu laufen, wie es möglich ist. Da man psychologische Spannungsbögen nicht über 100 oder mehr Folgen aufrechterhalten kann, schon gar nicht mit einer Vielzahl an Autoren, schießt man sich damit selbst ins Bein.
Natürlich kann man bei Hugenay sagen, dass er nicht so häufig vorkommt, wie irgendeine der anderen genannten Nebenfiguren und dass man deshalb mehr Freiheiten bei ihm hat. Das ist persönliche Definitionssache. Kann ich verstehen, aber dieser Fuß in der Tür hat leider faktisch dazu geführt, dass eine solche Herangehensweise sich inflationär ausgebreitet und die ganze Serie beeinträchtigt hat. Der Einzelfall Hugenay ist da an sich eher bedeutungslos verglichen mit den Konsequenzen.
2) Arbogast © schrieb am 02.02.2016 um 11:06:53: Dann will ich mal ein paar Zeolen dazu schreiben, damit Mr. Murphy diesen Forumspunkt nicht ganz umsonst eröffnet hat. Obwohl: So ganz neutral ist die Frage ja nicht formuliert, wenn da "zu stark" steht. Aber sei's drum.
Im Grunde ist dazu auch schon alles geschrieben, darum von mir jetzt nur mal eine Kurzfassung. (Wobei ich hinzufügen möchte, dass es vielleicht auch einen Unterschied macht, ob man nur die Bücher, nur die Hörspiele oder vielleicht beides kennt.)

Skinny Norris ist meiner Meinung nach wirklich verhunzt worden. Da sind irgendwie über die Zeit alle Tabus gefallen, und er wurde einfach nur noch zum schmierigen Kleinkriminellen. Ursprünglich war er aber doch wohl eher ein wohlstandsverwahrloster und aus meist purer Langeweile unruhestiftender Teenager. Das passt für mich überhaupt nicht zusammen, und ich sehe auch keine plausible Wandlung. Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei einfach um Autorenfehler. Ich wünsche mir den alten Skinny Norris zurück.
Vor kurzem hörte ich eine Folge der "??? Kids"; dort wurde Skinny denn auch folgerichtigerweise zum Sohn eines etwas schmierigen Kneipenbesitzers gemacht. Mit den Ursprüngen der Serie hat das, wie ich finde, rein gar nichts zu tun.

Von Allies Auftritt kenne ich nur die Hörspiel-Version. Da hatte sie nichts mehr mit der Allie aus den Vorgänger-Folgen zu tun. Für mich war das ein komplett anderer Charakter. Und das lag nicht nur an Frau Fröhlichs veränderter Stimme. Der Plot kam mir so an den Haaren herbeigezogen vor, und dass die Allie, die seinerzeit intuitiv Asmodi und Thurgood durchschaut hat, darauf hereinfiel, erschien mir unglaubwürdig. Doch vielleicht ist die Buch-Version da überzeugender.

Morton sehe ich als unverändert an. "Tödliche Spur" hat seinen Background auf eine leider nicht sehr spannende und originelle Weise beleuchtet, doch als nachhaltig ge- oder sogar zerstört sehe ich die Figur deshalb nicht. Ich gestehe aber zu, dass der Background, den Marx ihm in dieser Folge verpasst hat, nicht sonderlich plausibel oder glaubwürdig ist. Darum ist diese Folge auch zu vernachlässigen. Morton mal zentral in einen Fall einzubinden, finde ich aber grundsätzlich gut, doch ich hätte vielleicht auch seinen Hintergrund im dunkeln gelassen und eher etwas quasi Tagesaktuelles aus seinem Leben aufgegriffen, das an seinem nur angedeuteten Profil nichts ändert. Aber wie dem auch sei: Von dieser einen Folge abgesehen, ist für mich Morton weiterhin Morton.

Kommissar Reynolds ist durch Wolfgang Draeger irgendwie verbrannt für mich. Da ich die Bücher momentan gar nicht mehr und vor einigen Jahren nur ausgewählt gelesen habe, erinnere ich mich gerade nicht an ein Buch mit ihm aus der Neuzeit, das ich gelesen hätte; der Hörspiel-Reynolds ist jedenfalls tot. Mit einem anderen, stimmlich besser an Frank orientierten und rollentechnisch nicht vorbelasteten Sprecher hätte es aber funktionieren können.

Bei Hugenay sehe ich gar kein Problem. Über die Auflösung in Feuermond kann man streiten, auch ob so etwas überhaupt nötig war, doch ich finde, Marx bewegt sich mit dieser Figurenentwicklung in Kontinuität zu Robert Arthur. Nachdem er ihn auf wunderbare Weise wieder in die Serie hineingeschrieben hat, war Hugenay irgendwann einfach auserzählt. Es ehrt Marx, sich nicht wiederholen zu wollen (auch wenn er dies, vor allem zu Beginn, durchaus ein paar Mal tat). Das furiose Finale war dieses originellen Arthur-Charakters voll und ganz würdig, und ich könnte mir sogar vorstellen, dass es vielleicht dereinst noch einmal ein Comeback für den Meisterdieb geben könnte, denn für diesen großen Strippenzieher dürften Gefängnismauern wohl eher kein Hindernis sein - vielleicht aber dann eher als Helfer der drei ??? denn als Gegenspieler, denn diese Zeiten dürften vorbei sein. Sollte es so etwas geben, hoffe ich aber, dass wieder Marx es schreibt (vielleicht in einem Jubiläums-Mehrteiler von ihm?).


1) Mr. Murphy © schrieb am 01.02.2016 um 08:57:33: Da das Thema in den letzten Monaten ab und zu im Forum in unterschiedlichen Threads angesprochen wurde, mache ich dazu mal einen neuen Forumspunkt auf: Welche Nebenfiguren der Klassiker-Ära haben die deutschen Autoren zu stark verändert? Die Frage ist bewusst neutral formuliert. Ob die jeweiligen Änderungen euch gefallen oder nicht, könnt ihr hier natürlich auch dazu posten. Ich bin auf Eure Meinungen gespannt. Bei mir ist es so, dass mich die bisherigen Änderungen bzw. Erweiterungen bei Hugenay, Skinny Norris und Morton nicht gestört haben.

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