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Folgen-Diskussionen

Hier kannst Du einen Kommentar zur Folge Der verrückte Maler abgeben.

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100) garret © schrieb am 10.05.2022 um 17:15:59 zur Folge Der verrückte Maler: @Micro oh ja, sehr gute Idee. Aber erst nach Diamantenschmuggel und Schattenmänner

99) PerryClifton © schrieb am 10.05.2022 um 16:15:56 zur Folge Der verrückte Maler: @Micro Zumindest bin ich weit näher dran als vorher *g*

98) Micro © schrieb am 09.05.2022 um 23:51:21 zur Folge Der verrückte Maler: @96 Echt? Ich war irgendwann raus :-D Schön geschrieben @garret, falls du Lust auf eine weitere Runde undurchsichtige BJHW-Story hast: Schatz im Bergsee ;-)

97) Berti © schrieb am 09.05.2022 um 18:58:27 zur Folge Der verrückte Maler: @garret Bei dieser Folge ist nicht nur das Hörspiel Wahnsinn, sondern auch bereits die Buchvorlage.

96) PerryClifton © schrieb am 09.05.2022 um 18:34:35 zur Folge Der verrückte Maler: @Garret Schöne Prosa mal wieder :-) Jetzt habe ich die Folge auch endlich verstanden *g*
Bzgl. Francis/Minninger: Übergangsphase, ich sach et ja ;-)

95) garret © schrieb am 09.05.2022 um 15:59:30 zur Folge Der verrückte Maler: @mihai Stimmt natürlich. Er wird aber als "Redaktion" aufgeführt, da fragt man sich dann schon, was er da überhaupt gemacht hat ;)

94) Mihai Eftimin © schrieb am 09.05.2022 um 15:36:27 zur Folge Der verrückte Maler: @garret: Wieder mal stabile Rezi, danke dafür! *g* Einschreiten muss ich nur in dem einen Punkt, dass das Skript noch von Francis stammte und nicht von Minninger ...

93) garret © schrieb am 09.05.2022 um 14:55:15 zur Folge Der verrückte Maler: Als Kind hatte ich mit dieser spezialgelagerten Sonderfolge meine liebe Mühe. Im undurchsichtigen Geflecht aus gelben Schinken, windigen Kamelhaarmännern und barmherzigen Silberhaaren kommt der unvorbereitete Hörer schnell unter die Räder. Die Handlung ist rasant geschnitten, verzichtet auf großes Palaver und springt von Situation zu Situation, was ich als durchaus positiv und erfrischend ansehe. Hört man das Werk allerdings eher entspannt im Hintergrund, macht sich schnell die ganz große Verwirrung breit.
Das fängt schon mit dem absurden Einstieg an, in dem eine außer Rand und Band geratene Tante Mathilda im Jonas'schen Wohnzimmer wütet und "anklagend" auf gelbsüchtig grasende Rindviecher an der Wand hinweist. Ihr "heiliger Zorn" entlädt sich auf einen kleinlauten Onkel Titus, der den "scheußlichen Schinken", offensichtlich völlig durch den Wind, für "ganze 170 Dollar" ersteigerte. Hilft alles nichts, der Schinken kommt raus. Wäre nicht zwischenzeitlich das Wort "Kunstwerk" gefallen, einmal durch die schnippische Mathilda, das andere Mal in der sprachlich sonderbaren Einleitung durch den Erzähler, man wähnte sich mehr an einer Fleischtheke. Seis drum, unter lautem Geächze und ohrenbetäubenden Hundegebell schleppen Titus und der dazugestoßene Justus das gelbe Gemälde in den modrigen Schuppen, wo noch in der Nacht ein heimtückischer Einbruchsversuch unternommen wird. Den Meisterdieben gelang es jedoch nicht das mächtige Schuppentor aufzubrechen, sondern lediglich zärtlich daran herumzukratzen. Diese Freveltat ruft den geizigen Titus auf den Plan, der die drei Fragezeichen erst verdächtigt, die schurkischen Urheber des nächtlichen Gekratzes zu sein, sie dann auffordert für Lau den Fall der ominösen Kratzspuren zu lösen, um dann auch noch ihre Visitenkarte zu verschmähen. Das Wort "Kratzspuren" ist zu Anfangs übrigends ähnlich omnipräsent wie "Schinken" oder "Kamelhaarmann".
Es folgt nun der erste Auftritt von eben diesem. Der "Kamelhaarmann", oder artist formerly known as "Der Mann mit dem Kamelhaarmantel" betritt die Bühne des staubigen Schrottareals, augenscheinlich ein entfernter Verwandter des Typs mit dem roten Parka. Da jeder Gebrauchtwarencenter von Weltruf laut kalifornischen Grundgesetzes nur ein Gemälde pro Quartal in seinem Bestand führen darf, will der mysteriöse Mantelfreak eben genau dieses in seinen Besitz bringen bzw. unser Justus denkt das so. Also nehmen die drei Detektive das Bild gehörig unter die Zentralenlupe und kommen zum bahnbrechenden Schluss: Unten Geometrie, oben drauf so genannte Kunst. Justus, nebenberuflich spiritueller Geheimniskrämer, spürt dass der Auftrag des Oheims etwas mit dem Bild zu tun haben muss und raunt ein "Irgendetwas stinkt hier. Ich rieche das" ins Studiomikrofon. Auf diese bedeutungsschwangeren Worte folgt eine melodisch akzentuierte Musikuntermalung, die wie Europas Antwort auf Akira Yamaokas Kompositionen für das Horrorfranchise Silent Hill tönt, nur war das Hörspiel deutlich früher an der Reihe als Konamis 1999er Serienerstling. Um die Wiederkehr der Einbruchsexperten zu verhindern, legen sich Justus und Peter in der darauf folgenden Nachtschwüle auf die Lauer und ertappen prompt den zwielichtigen Axel Hamilton beim Versuch das legendäre Kunstwerk zu rauben. Stilecht mit seinem Trademark-Satz "Was wollt ihr von mir?" und dem Hinweis, Privatdetektiv zu sein ("Die falschen Detektive" lassen grüßen) versucht sich der kleinwüchsige Kleinkriminelle aus Tarzan-Peters stählernen Griffen zu befreien, wieder äußerst penetrant untermalt von infernalischen Gekläffe. Schläft der Hund denn nie? Als Axel doch noch die Flucht gelingt, winkt der erste Detektiv müde ab, schließlich ist am nächsten Morgen der große Tag: Der Kamelhaarmantelträgermann (der eigentlich übermorgen kommen wollte - wieder Verwirrung pur hehe) zahlt "wortkarg und unfreundlich" unfassbare 350 Dollar für das Schinkenwerk, was den brüskierten Erzähler nur zu einem hämischen Kommentar herablässt, wie bescheiden dieser Preis doch sei. Die drei Fragezeichen wiederum folgen dem Verdächtigen bis zum Standrand von L.A. zu "einem gepflegten Gebäude aus der Gründerzeit". Diese Beschreibung fand ich schon immer angenehm atmosphärisch, wie die ehrwürdige Gebäudestruktur majestätisch in ansonsten bleiern-steril eingefärbten Industrieländereien hervorsticht.
Kaum angekommen befällt Bob ein massiver out-of-character Moment und er "macht den absoluten Alleingang", betritt unter den Augen des entsetzt-erbosten Justus den Firmensitz, der sich als Tresorunternehmen "Safer Security" entpuppt und ward fortan nicht mehr gesehen. "Die Firma Safer Security Limited hatte Bob Andrews geschluckt und wollte ihn nicht wieder hergeben" philosphiert der Erzähler in abermals charmant-eckiger Sprache und nach bangen Minuten stolziert Bob in Begleitung des Kamelhaarmanns und einem "elegant gekleideten Mann mit schlohweißem Haarkranz" aus der "Security", wie sie der Erzähler von nun an liebevoll abkürzt. Der Haarkranz-Dandy entpuppt sich als William Ashley, seines Zeichens Commander in Chief des mit gelben Gemälden vollgestopften Tresortempels, mit dem Kamelhaarfetischisten als treuem Lakai. Diese bahnbrechenden Informationen erfuhr Bob dank seines genialen Plans, sich im irritierenden Solo als Kunde auszugeben. Bei einem Hot-Dog-geschwängerten Friedensgipfel in einer lokalen Vollwertkneipe glätten sich dann die Wogen beim aufgebrachten ersten Detektiv und er beschließt die allwissende Lys anzurufen. Ein wahrlich denkwürdiges Gespräch folgt. Ohne Begrüßung und Kontext fragt die kontrollgeile Lys erstmal, wo er sich überhaupt befindet. Justus hingegen erfragt zweimal hintereinander, ob sie ihm einen Gefallen tun kann und legt dann ohne Verabschiedung auf. Lys, die einen nebulösen Harold Bannister aus der Tresorbranche zu kennen scheint, soll diesen nach Informationen zur "Security" und der extravaganten Belegschaft ausquetschen. Beim nun zweiten Gespräch faselt Lys dann irgend einen Quark über eine "Buschtrommel der Tresorindustrie", welche behauptet, Ashley wolle die gut laufende Firma verkaufen, da sein Herz weit mehr an erfolgloser Malerei hinge. Dann gibt es auch noch einen faulen Bruder namens Burt, der keine Lust auf die Übernahme der Geschäfte des Unternehmens hatte und lieber in Europa Diamantenschmuggel mit Schattenmännern betreibt. Oder auch nicht, denn mehr erfährt der Hörer nicht, da Justus schon wieder abrupt auflegt.
Bei der Wiederkehr zum Schrottimperium treffen die drei ??? unvermittelt wieder auf die schon wartende Lys, die nun mit Sorge von einer Drohung am Telefon berichtet. Die drei Fragezeichen sollen sich, wie immer, aus einer Sache heraushalten. Diesmal aus jener mit den Gemälden, befahl die barsche Stimme und...Moment mal, wieso eigentlich? Lys hatte doch mit Harold Bannister und Justus nur über olle Tresorgeschichten gesprochen. Wieso ruft diese komische Drohstimme, die Lys' Nummer gar nicht haben kann überhaupt bei ihr an und nicht bei den Fragezeichen höchstselbst? Angst? Ist Bannister der Mörder? "Silberhaar" Ashley ist jedenfalls aus dem Schneider, viieeeel zu vornehm. Wieso ist von mehreren Gemälden die Rede, es dreht sich die ganze Chose doch nur um eines und eben dieses wurde ordnungsgemäß verkauft? Woher konnte der drohende Anrufer wissen, wen Justus überhaupt anruft und warum brauchen die Fragezeichen so lange zurück zur Zentrale? War der klebrige Hot-Dog-Schuppen etwa in San Diego? Chaos pur. Selbst Peter bemerkt, dass eigentlich niemand von der ganzen Sache wissen könne und genau das stimmt auch. Entweder fehlt hier ein Kapitel der Vorlage oder Minniger ist kurz weggenickt. "Mit dem gelben Gemälde ist etwas oberfaul" schlussfolgert Justus elementarst messerscharf, greift erneut zum Hörer und kontaktiert Silent Cotta (hier noch ohne Sprechereinsatz) um weitere Informationen über Axel Hamilton einzuholen, bevor der Hörer den auch noch vergisst. Dieser sei 18 Jahre alt, vorbestraft und wohnt am Hafen von Ventura. Ach neee, vielen Dank für die immens wichtigen Informationen, Cotta, aber dies alles weiß man schon, da der Erzähler und Justus selbst beim ersten Aufeinandertreffen mit Axel eine Hörviertelstunde vorher groß darüber referieren. Am stinkenden Hafen dann finden sie nur die "reizende Virginia Bloomingdale" vor, Nachbarin und Teekräuterhexe, an der der Erzähler scheinbar einen Narren gefressen hat. Obwohl er sie in höchsten Tönen lobpreist, dass sie so viel über Axel zu erzählen wüsste, sorgt sie nur für noch mehr Verwirrung: So erzählt sie nun zum dritten Mal die allseits bekannte Story vom kriminellen Axel, den sie aufeinmal Al nennt und schließt mit der Erkenntnis, dass der "alte Hamilton" einen kleinen Laden um die Ecke habe, dort aber selten sei (?), denn meistens "sitzt er in der Haiti Bar". Darauf ein Prosit der Gemütlichkeit. Es folgen einlullend exotisch-sphärische Musikspiralen, währenddessen sich der Hörer einmal mehr fragt, wer denn jetzt überhaupt gemeint war: Axel, Al oder der alte Hamilton? Mir ist bewusst, dass er in der Buchvorlage Alex heißt, aber erklär das mal dem Ersthörer..Minninger..Aufwachen!
Die nächste Szene ist von der Prämisse her durchaus interessant, da sich Onkel Titus als Undercover Agent in der Begleitung von Peter in die "Security" schmuggelt. Als "Mr. Hillary" unterhält er sich mit einem hörbar desinteressierten Ashley über Briefmarkensammlungen, Tresore und die gelben Bilder an den Wänden, während eine scheinbar überdimensionierte Standuhr den Budenzauber mit dezent aufdringlichen Ticken umrahmt. Der Erzählpart lobt zwar Titus als "außerordentlich guten Schauspieler" und Peter erfährt, dass Ashley selbst malend hinter den Gemälden steckt, die für ihn nur eine schnöde Fingerübung darstellten und er seine wahre Kunst sowieso viel lieber im dunklen Atelier irgendwo in einer felsig-steilen Bucht der Dämonen zusammenpantscht..doch..eigentlich..ist das alles kapitaler Unsinn. Erstens: Warum Titus mit einer ausgelutschten Räuberpistole vorschicken, der dem Kamelhaarmann doch schon ein Bild verkauft hat und daher bekannt sein dürfte? Dann hätte Justus, statt sich zu drücken, ja auch zu Ashley gehen können. Die ganze Aktion ist komplett sinnlos und nur dazu da, einen ähnlichen Aha-Effekt zu erzeugen wie Jahre später Tante Mathilda als affektiertes Medium in der Villa der Toten. Jederzeit könnte der mantelige Gehilfe erscheinen und Titus enttarnen und zweitens..wieso hängt sich jemand in seinen seriösen Firmensitz Bilder, die er persönlich gar nicht mag? Geradezu verrückt..Halt! Wie heißt die Folge nochmal? Doch dazu später mehr.
Ersteinmal muss die nervige Akte Axel "Al" Hamilton geschlossen werden. Dazu wird die vielleicht spannendste Szene des Hörspiels als unwichtig erklärt und im Rekordtempo nacherzählt. Drei dunkle Unholde wollen des Nachts den Schrottplatz niederbrennen, einen der verhinderten Feuerteufel erkennt Adlerauge Justus jedoch am geduckten Laufstil und wie wir alle wissen trägt nur Griswold Schuhe mit quietschenden Sohlen. Also sammeln sich die Avengers am nächsten Tag vor der schäbigen Haiti-Schankstube im Hafen von Ventura. Aus dieser torkelt Axel dann auch direkt in die Arme des kampfbereiten Justus und so erfahren unsere Heroes, dass Alex' nuschelnder Auftraggeber sich Arthur Hayles schimpft und den Befehl gab, sich "mal umzusehen". Warum denn dieses? Was wollte man dort finden..das Bild war doch schon längst unter ferner Liefen, da verkauft? Und impliziert Umsehen gleich rabiate Brandstiftung? Egal, denn nach einer donnernden Ansprache schickt Justus Axel in die ewigen Jagdgründe und die drei ??? widmen sich nun endlich auch mal dem eigentlichen Folgentitel: Der verrückte Maler. Warum nicht gleich der grüne Mahner? Kurz gesagt, weil die famose Safer Security Tresore knackt und den Geschädigten dann neue Modelle verkauft, das Geld wird gespendet und Silberhaar Ashley, der Sankt Martin unter den Tresorgurus ist fein raus, hat er doch eh keinen Bock auf den Laden. Das ist der ganze Zauber, information sponsored by INS Cotta. Bob findet das dreist, ja sogar verrückt. Doch eigentlich ist es eher banal oder schlicht einfach kriminell. Aber verrückt? Diesen Begriff müssen dem Hörer im letzten Drittel der Folge praktisch sämtliche Protagonisten von Justus, Peter und Bob bis William Ashley himself gebetsmühlenartig an die Backe schmieren. Das einzig Verrückte an dieser Folge ist der Plan der drei Fragezeichen, während eines tosenden Gewittersturms dem Haus an der Bucht per Ruderboot einen Besuch abzustatten "von dem er (Ashley) Onkel Titus erzählt hat". Über das Anwesen hatte jener zwar eher mit Peter gesprochen, aber was soll die Erbsenzählerei an diesem Punkt, hehe. Viel gewichtiger (und soundtechnisch durchaus atmosphärisch gestaltet) ist da besagtes Unwetter, dass die drei Fragezeichen erst lebensgefährlich kentern und dann komplett durchnässt ins Haus einbrechen lässt, um sich dann im Adamskostüm in flauschige Decken eingehüllt häuslich einzurichten. Kein Wort übrigens über die akustische Umsetzung des lebensgefährlichen Manövers auf hoher See. Bob wiederum sucht in der Küche nach einem Kasten Bier und Chips für einen gemütlichen Abend am prasselnden Kaminfeuer, hat die Rechnung aber ohne die Wirtin Stella Ashley gemacht. Diese fuchtelt furchterregend mit einer. 44 Magnum vor den drei Pantoffelhelden herum, ändert jedoch urplötzlich ihre aggressive Haltung als Justus sie als Tochter William Ashleys erkennt. Als lammfromme Gastgeberin strahlt sie fortan mit der schlagartig schwülstigen Musikbegleitung um die Wette und schon brutzelt etwas ungenanntes auf dem Herd und alle haben sich lieb.
Am nächsten Morgen ist die undurchsichtige Dame dann über alle Berge und die Jungs machen sich zu Fuß auf dem Wege gen Heimat, da die See zu aufgewühlt ist (und sie auch gar kein Boot mehr haben..). "Eine Schlechtwetterfront zieht auf", "Jetzt fängt es auch noch an zu regnen" lamentieren Justus und Peter und haben die Lacher auf ihrer Seite. So ein bisschen Schiffbruch in Ehren am Vorabend kann niemand verwehren. Unfreiwillig komisch geht die Szene weiter, als sie weiter unten zwei Männer entdecken, natürlich "Rehbraun, der eine. Die Farbe eines Kamelhaarmantels". Ach du Schreck! Und der andere? Aufjedenfall NICHT Maestro William Ashley, denn Häuptling Silberlocke hätten die drei Recken zweifelsfrei erkannt..Justus fasst den brillanten Plan, seine zwei Untergebenen wieder ins dunkle Anwesen zurückzuschicken, währenddessen er Morton zu erreichen versucht, damit er sie abholen kann. Aber wie denn? William Ashley persönlich, ja genau DER, hatte doch im Gespräch mit Peter noch davon getönt, dass das Haus "einsam und verlassen" liege und dass die Küste so felsig und steil sei, "dass die Straße fast zwei Meilen ins Land zurückweichen muss". Und das soll ausgerechnet Justus alles ablaufen, der im Laufe der Folge beim Observieren der "Security" schon einmal mit gehöriger Lauffaulheit auffiel?
Nun gut, weiter im Text: Peter und Bob traben also brav zurück, entdecken das Atelier und staunen über die Meisterwerke des verrückten Malers, der Erzähler ist gar komplett aus dem Häuschen. Die beiden Männer erweisen sich als Burt Ashley und Mr. Pecker, der Kamelhaarmann (würde man jedes Mal einen Shot trinken, sobald dieses Wort fällt..). Pecker gehört zu den Safepanzerknackern und Burt weiß davon, woher auch immer. Beide schwadronieren nun über Beweise gegen William, die sie suchen wollen, aber gar nicht müssen, da Burt mit einem düster gemeinten Schlusswort direkt an Pecker addressiert eröffnet, dass dieser und der "unbedarfte Jerry Hamilton" als safeknackende Zeugen weitaus besser als jeder versteckte Beweis seien. Dazu gibts Musik, die dröhnt als würden sich Freddy Krueger und Pinhead aus Hellraiser in einer dunklen Seitengasse duellieren. Justus hingegen hat in der Zwischenzeit Morton mit seinen magischen Fähigkeiten nicht nur erreicht, sondern auch seine Mitstreiter vergessen und lässt sich lieber nach Los Angeles in des Meisters Tresortrutzburg chauffieren, wohl um sich auch einen Alleingang auf die Fahne zu schreiben. Dort konfrontiert er "zur gleichen Zeit" wie Peters und Bobs Entdeckung (was zeitlich nicht stimmen kann) Ashley mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen, der sonderbar gelassen und cool auf die Erkenntnisse reagiert und Justus zu einer launigen Bootspartie einlädt. Die gemächlich tuckernde Fahrt aufs offene Meer, das sanfte Rauschen des Windes..alles sehr meditativ und da die grundsätzliche Stimmung wohl auch etwas zu gemütlich und locker scheint, meint man jetzt nochmal den ganz großen Otto los zu machen. Denn auf die eher harmlosere Frage, was Ashley denn mit der Beute gemacht habe, droht der Erzähler: "Justus hielt den Atem an. Nun musste sich alles entscheiden. Würde Silberhaar Ashley gestehen oder würde er ihn über Bord werfen" Übertreibt halt..als nächstens schiebt ihr ihm noch den Golfkrieg in die Schuhe, oder was? Natürlich bleibt Ashley weiterhin cool as ice und zeigt Justus vergnügt die versteckte Beute in einer schimmligen Höhle und nennt detailiert Namen wie Pläne der gesamten Robin-Hood-Bewegung. Dann lüftet Just noch schnell das eigentlich schon vergessene Rätsel um die Identität des fiesen Auftraggebers Arthur Hayles: "Ashley" ist das zusammengewürfelte Lösungswort. Was für ein Twist, den hätte Dario Argento auch nicht besser hinbekommen..natürlich ist der böse Bruder Burt gemeint, dazu ist er auch noch dumm und brutal und wartet mit Pecker schon auf Justus und William Ashley in der Villa, Peter und Bob fest verschnürt auf der Couch drapiert.
Auf Burts Gestottere, wie sie denn hereingekommen seien, kontert William mit dem coolsten Satz des Hörspiels: "Ich habe einen Schlüssel. Dies ist mein Haus. oder hast du das vergessen?" Boom. FATALITY. Und ein Motiv gibts auch noch serviert. Da Mr. Pecker keine Lust mehr darauf hat, ständig das erbeutete Loot an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet zu sehen, schloß er sich mit dem aus Europa zurückgekehrten, tresorfirmageilen Burt zusammen, um König William zu stürzen. Dieser hatte jedoch eine Vorahnung und erfand die krude Mär vom gelben Bildnis, welches Hinweise auf die perfiden Einbrüche enthielte. Pecker war jedoch zu "weichherzig" und brachte das Bild in der von den drei Fragezeichen beobachteten Aktion vor der "Security", man erinnere sich bitte, reumütig zu Lord Ashley zurück, anstatt es dem brutalen Burt auszuhändigen. Der "brutale" Burt ist allerdings dann doch eher ein ähnlicher Weichkarpfen: Stella telepotiert sich mit einem Mal in den Raum, was von Bob nur mit einem süffisanten "Ein Familientreffen" Kommentiert wird und zwingt den bewaffneten Aggressor mit einer in der Handtasche postierten Pistolendrohung in die Knie. Während in der Ferne die erlösenden Polizeisirenen trompeten, grinsen Justus und William noch letztes Mal wie die Honigkuchenpferde, da es um das Bild nicht das geringste Geheimnis gab und man nicht nur Burt und Pecker sondern auch den Hörer über weite Strecken dieses künstlich verkomplizierten, doch hochlaunigen Hörreigens schlicht verarscht hat.

92) Mihai Eftimin © schrieb am 30.09.2021 um 16:54:34 zur Folge Der verrückte Maler: Und natürlich Justus. "Und wenn du auch verschwindest? Wie komm ich dann nach Rocky Beach zurück?"

91) hilltop.house © schrieb am 30.09.2021 um 16:32:51 zur Folge Der verrückte Maler: Alleine schon der Kamelhaarmantel gibt der Folge ordentlich Pluspunkte

 
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