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Die Weiterentwicklung der Serie

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41) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 23:40:16: @40 Der Nebel ist mir von denen auch am liebsten, aber fairerweise sollte man die beiden imo dazunehmen, weil man ja nicht nur den absolut höchsten Standard ansetzen kann und weil zumindest das Labyrinth eine gute, eigene DDF-Idee war, wenn man den Rest der Folge ignoriert und weil es sowas wie Auge des Drachen noch nie vorher gab, es aber trotzdem passte. Nacht in Angst ist auch gut, ein gelungenes Experiment der Neuzeit. Man kann nicht 10 weitere Folgen so machen, aber diese tut auch keinem weh.
Dein letzter Satz ist natürlich ultra, so sieht's aus
40) Choronzon © schrieb am 14.09.2014 um 23:30:56: @36 Ich finde von den Beispielen nur den "Nebel" auf Klassiker-Niveau. "Labyrinth" ist eine mittelmäßige Arbeit mit einem eher unmotivierten Mord als (verblichenem) Tabubruch, "Auge" ist heute für mich eher blass geworden mit seiner Lösung aus dem Feld exotischer "Krankheiten", nur "Nebel" hätte das Zeug zu einem echtem Klassiker damals gehabt, den man einfach einordnen könnte. Marx hat das Niveau der Klassiker, was deren Ideen und Plots betrifft, nur in wenigen Büchern wirklich erreicht, dass man sie bruchlos kanonisieren könnte. Das sind "Musik des Teufels", "Feuerteufel", "Nebelberg", "Villa der Toten", "Fluch des Drachen" und "Dorf". Alle anderen sind mehr oder weniger Experimente und Spiele mit den Fans, die großartig sein können wie "Feuermond" und "Nacht in Angst" oder komplett in die Hose gehen, wie "Das leere Grab" oder "Schlüssel" am anderen Ende des Spektrums, wenn die Sentimentalität regiert und alles ruiniert. Darum, es gibt einen unvergleichlichen Ton der Klassiker, der auch noch in den "schwächeren" Folgen direkt vor den Crimbusters herrscht und der in allen folgenden Bänden bis heute und gerade heute fehlt. Das sind einfach irgendwie Bücher mit einem Justus und Peter und Bob in einer Art von Rocky Beach, sonst nichts.
39) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 23:24:20: Letzter Satz etwas umformuliert: bei manchen Büchern scheint es so, als würde man sich auf bestimmte Schemata verlassen, die einem aus verschiedenen Quellen bereits bekannt vorkommen.
38) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 23:19:41: @37 Das glaube ich wiederum nicht. Schwache Folgen und fehlgegangene Experimente gab es damals schon, sind aber kein direkter Auslöser für die etwas andersartigen Probleme heute. Das hieße ja, die Neuzeitautoren würden sich ausgerechnet an den schlechtesten Aspekten der schlechtesten Klassiker orientieren, um heutige Bücher zu schreiben und dass das auch noch richtig wäre. Die Sache heute liegt ja mehr am Raubbau der Vergangenheit, während die schlechten damals immer noch etwas Neues, Kreatives generierten, auch wenn es nicht immer gut war. Es ist doch keine Kunst zu sagen: "Jetzt schreibe ich ein Buch, wie Peter homosexuell wird und sich vor seinen Freunden schämt." Schema F, tausendmal mit anderen nichtssagenden Figuren in Soaps gesehen. (Naja, ich zum Glück nicht *g*). Sich einen schreienden Nebel und eine glaubwürdige Erklärung dafür auszudenken, passt dagegen nicht nur 100% zu DDF, es ist auch kreativ und eine individuelle Leistung, die etwas beisteuert. Das Problem ist ein Mangel an neuen guten Ideen; man meint Bücher auch ohne diese nach bestimmten Schemata schreiben zu können, die aus verschiedenen Quellen übernommen werden.
37) Arbogast © schrieb am 14.09.2014 um 22:55:00: @36 Hunchentoot: Eine Idee habe ich dazu nicht; ich äußere nur meinen Eindruck. Könnte es vielleicht sein, dass die Fehlentwicklungen, die bis heute wirken, schon dort ihren Anfang nahmen?
Eine nicht mehr so sorgfältig begleitete Reihe büßt an Qualität ein, verliert Leser, was wiederum zu dem Schluss führt, das Konzept ändern zu müssen, wodurch die Reihe dann aber vollends gegen die Wand gefahren wurde... Und mit jeder Veränderung, sei es am Anspruch, an der Qualität der Plots, sei es aber auch am Konzept selbst, weicht man für die Zukunft die Regeln auf, die für den ???-Kosmos gelten.
So sehe ich mehr Verwandtschaft zwischen einigen Marx-Folgen und den guten Klassikern als zB zwischen dem "Teufelsberg" und dem "gestohlenen Preis". Dagegen sehe ich wiederum mehr Ähnlichkeit zwischen dem "gestohlenen Preis" und manchem äußerst mäßigen Neuzeitplot.
Ist es am Ende schon die ausklingende Klassiker-Ära, die das jetzt beklagte Dilemma ausgelöst hat, indem dadurch und in der Folge mit dem CB-Neustart die entscheidenden Tabus gebrochen wurden, auf die sich die Autoren auch heute noch berufen könnten? Und ist es nicht letztlich der Umstand, dass die Reihe vielleicht nicht mehr so sorgfältig und qualitätsorientiert begleitet wird, was das eigentliche Problem ist, damals wie heute, und ein Großteil des hier Beklagten letzten Endes "nur" eine Folge dessen?
(Ich meine es wirklich als Frage!)
36) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 22:28:56: @35 Hm, ob es wirklich prinzipiell unmöglich war, weiß ich nicht. Es wären vielleicht manchen Autoren noch gute Sachen eingefallen und Labyrinth der Götter und Auges des Drachen sowie Schreiender Nebel hätten da schon gut hingepasst; deswegen halte ich sie auch für einige der gelungensten Folgen der Neuzeit. Bei Perry Rhodan kann man geteilter Ansicht sein, wie lange sie hätte laufen sollen ;-)
Wenn du ne Idee hast, warum es vor den Crimebusters berab ging, hau raus. Für mich war nur wichtig, die tatsächlich stattgefunden habenden Ereignisse zu interpretieren. Wenn man da heute noch Potenzial sieht und auf dieser Schiene neue Folgen schriebe, warum nicht? :-)
35) Arbogast © schrieb am 14.09.2014 um 22:11:42: @Hunchentoot: War es wirklich so, dass die Serie so, wie sie war, auserzählt war und darum einen Schnitt wie den bei den Crimebusters nötig hatte?
Ich bin nicht überzeugt. War es Mr.Murphy, der anführte, es gebe auch Serien, die mit demselben Konzept viel länger durchgehalten hätten? Klar, das mag ein Stückweit vom Genre abhängen, aber war tatsächlich schon nach 30-40 Geschichten zwingend Ende der Fahnenstange?
Ich wundere mich noch heute über den unerklärlichen Qualitätsabfall bei den Plots in der Phase vor den Crimebusters, mitunter hervorgebracht von Autoren, die zuvor für sehr gute Plots standen.
Mir scheint es so als steckte mehr dahinter...
Ist es denn so undenkbar, dass statt der Crimebusters noch Folgen wie "Labyrinth der Götter" oder "Das Auge des Drachen" o.ä. geschrieben worden wären? Oder ist es nicht vielmehr so, dass man es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr wollte? (Sei es nun dem Zeitgeist geschuldet oder rein ökonomischen Interessen oder beidem gleichermaßen.)

34) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 21:57:18: @DBecki Nix zu danken, musste einfach mal raus *g*
33) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 21:54:05: @Arbo Is gut, vergessen wir's. Mein Wohlwollen hattest du vorher, das mit dem Spaß und der Freude an Polemik klang in meinen Ohren dann etwas wie Spott, aber ich 'reboote' nochmal
32) DBecki © schrieb am 14.09.2014 um 21:51:26: Unn was is nu mim Kirschkuchen? .

Vielen Dank an Hunchen, die Sicht der Dinge teile ich zu fast 100% und kann eigentlich nichts mehr hinzufügen. Darüber hinaus gibt es noch mehr Dinge, die mich in der Entwicklung stören (Stichwort: "Alte Bekannte"), aber mir fehlt jetzt die Zeit, darüber was zu schreiben. Nur soviel, das mittlerweile überhandnehmende Einbauen alter Charakter auf Teufel komm raus, obs nu passt oder nicht, macht viel kaputt. Allie bei der Flut ist eine Katastrophe und hat null mit der frechen Göre von einst zu tun. Oder Bert Young, der bei den Skateboards aber mal so gar nichts mit dem freundlichen Mann aus der Spinne zu tun hatte. Dies nur als zwei Beispiele, morgen vielleicht mehr.
31) Arbogast © schrieb am 14.09.2014 um 21:46:23: @Besen-Wesen: Wobei natürlich zu fragen ist, was eine unzulässige Psychologisierung ist. Wo ist da die Grenze zu ziehen? Lehnst Du z.B. alle Folgen mit persönlicherem Hintergrund wegen der damit einhergehenden Psychologisierung ab (also vom "gestohlenen Preis" über "Tödliche Spur" sowie das "leere Grab" bis hin zum "Meisterdieb" oder dem "namenlosen Gegner"? Oder spielt es auch eine Rolle, w i e es ausgestaltet wurde?
Ist ein persönlicher Hintergrund übrigens gleichzusetzen mit einer Psychologisierung?
Und gab es diese Psychologisierung nicht letztlich früher auch schon, nur natürlich mehr zwischen den Zeilen. Gerade bei Justus? (Und ist es nicht viell. so, dass einfach die Dosis nicht mehr stimmt, es also einfach übertrieben wird und er dadurch zur Karikatur verkommt? Oder, wie Du es so treffend ausdrückst, diese Psychologisierung missbraucht wird, um einen "schwachbrüstigen" Plot aufzumöbeln?
Interessiert mich sehr!

@ Mr.Murphy: Ich muss gestehen, ich habe jetzt gerade keinen Bruch bei der "Meuterei" im Kopf. Muss mich viell. mal wieder mit dieser Folge beschäftigen, denn ich merke gerade, ich kann mich auch sonst nur an sehr wenig aus dieser Folge erinnern.

@ Hunchentoot: Es lag nicht in meiner Absicht, persönlich zu werden, auch wenn Du es so (miss)verstanden haben solltest. Auch Selbst- bzw. Eigendarstellung meinte ich wertfrei. Darum habe ich es so betont. War ironiefrei! Ich habe Anstoß genommen an einem Element innerhalb der Diskussion, nicht an Dir als Person. Ich kenne Dich nicht, und an den erwähnten Disput kann ich mich nicht mal erinnern. Ich sehe nur, was ich hier lese. Und auch nur dazu äußere ich mich. Also: das mit dem Wohlwollen war, auf mich bezogen, ernst gemeint. Das "Und sei es nur aus Spaß" auf Dich, falls Du darauf keinen Wert legst. Es wäre nämlich schade, dieses spannende, von Dir dankenswerterweise eingebrachte Thema durch überflüssiges Hickhack zu verwässern. Wieder ironiefrei.
30) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 21:38:26: @19 Ja, die Sache mit dem Bergmonster fällt aus dem Rahmen; allerdings kam das Übernatürliche bei Carey so oft vor, dass man es (wenn man will) auch als 'geheimen' Bestandteil der Serie sehen kann. Die Fälle werden rational gelöst, aber die Möglichkeit des Übernatürlichen bleibt. Finde ich ehrlich gesagt ganz gut. Außerdem gibt's Bigfoot und Sasquatch ja sowieso wirklich

@28 JA! Besonders das mit dem Focus auf dem Verhalten der Figuren anstatt auf der Handlung ist ein besonders wichtiger Punkt. Gerade das macht es oft zur Daily Soap und führt somit weit vom Gruselkrimi-Konzept weg, das diese Serie nunmal untrennbar definiert, ob man will oder nicht.
29) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 21:21:40: Erläuterungen zum Eingangsbeitrag mit Beispielen

Zum Thema Grundkonzept mal ganz von Anfang an: Arthur hatte die Idee mit den Detektiven, er hatte die Details im Kopf, z.B. den Campinganhänger, die Figuren und deren Eigenschaften sowie bestimmte Themen, um die die Fälle sich drehten. Er hat seine Vorstellungen in einigen Büchern ausgearbeitet und somit die Welt der drei Fragezeichen im Großen und Ganzen erschaffen. Dann hat er neue Autoren an seinem Werk weiterschreiben lassen. Carey und Arthur fügten jeweils ihre ganz eigene Handschrift hinzu, größtenteils ohne dem Vorherigen zu widersprechen: sie bauten darauf auf und erweiterten es. Carey brachte z.B. die Adaption von Hitchcock-Motiven erst richtig in die Serie ein und hatte eine viel lebendigere Zeichnung der Nebencharaktere als zuvor, Arden machte Rocky Beach zu einem vorstellbaren Ort, implementierte sozialkritische Themen wie die Plots mit Mexikanern usw. und integrierte ein starkes Abenteuer-Flair.

All das zählt in meinen Augen als Erweiterung der bestehenden Welt, da es auf dem Alten aufbaut und es nicht relativiert oder unmöglich macht, sondern mit ihm zusammen ein großes Ganzes ergibt. Nicht einen neuen, getrennt zu betrachtenden Abschnitt aufgrund der inhaltlichen Differenzen und Inkongruenzen. Später wurde es schon schwieriger; so ab 33 zählt alles noch zu "den Klassikern", aber es gibt hier bereits stilistische Unterschiede, die man auch so betrachten kann, dass es sich bereits DOCH um eine andere Phase handeln könnte. Die Themen änderten sich und bestimmte einzelne Aspekte begannen bereits, sich gegen das Gesamtkonzept des Restes zu entwickeln. Man denke an den Wal, der in einem echten Kalifornien so nie stranden könnte; dafür braucht es bereits ein Biegen der Verhältnisse, da die drei ja bisher in einem weitgehend echten Kalifornien lebten. Andersherum gab es auch komplette Neu-Experimente, die man als gelungen ansehen kann. Der Roadtrip vom Unsichtbaren Gegner fährt ein ganz anderes Konzept als vorherige Folgen auf, passt aber weiterhin mit den früheren Sachen zusammen, widerspricht ihnen nicht, sondern bereichert sie. Kein inhaltlicher Konflikt, kein Tabu-Bruch.

Irgendwann schien die Serie nun allerdings in ihrem ursprünglichen Grundkonzept auserzählt; mit allen sanften Erneuerung und Rekombinationen alter Elemente war nichts Neues mehr herauszuholen, wir sind kurz vor den Crimebusters. Ob man diese nun mag oder nicht, jedenfalls wurde der richtige Schritt unternommen: man wollte radikale Änderungen und hat dazu alle Grundvoraussetzung EINHEITLICH und PLANVOLL verändert, nicht jeder Autor mit seinem eigenen Süppchen. Die Jungs wurden älter gemacht, hatten andere Interessen, Freundinnen, andere Fälle, mehr Coolness, mehr Karate und wtf else. Ob man nun mit den Inhalten dieser Ära warm wird, jedenfalls haben sie sie glaubhaft gemacht, indem sie eine ganz neue Ära/Serie ausgerufen haben. Wenn Justus im Superpapagei plötzlich mit selbstlackiertem Hot Rod bei Mr. Claudius vorgefahren wäre, hätte man nur den Kopf geschüttelt; in den Crimebusters gab es für sowas aber zumindest eine INTERNE LOGIK, die dies ermöglichte und zur neuen Normalität machte.

Nun kommen wird in Deutschland an, bei BJHW, die mit der Serie überhaupt nichts anzufangen wusste und mit Grundkonzepten schon gar nicht. Da wurde alles wild und bunt gemischt und mit persönlichen Interessen und Deutschlandthemen durcheinander geworfen, inklusive abwesender Grundelemente wie einer vernünftigen Krimihandlung. Diese Phase, sie ging irgendwann zuende, hat der Serie einen nachhaltigen Schaden verpasst. Eine glaubhafte Grundebene war futsch und viele Beliebigkeiten hielten Einzug. Davon hat sie sich nie mehr ganz erholt.

Wir gehen weiter zu Marx und Co. Die Errettung stand vor der Tür, plötzlich hatten wir wieder FÄLLE, sie waren oft interessant und aufregend, alte gute Gewohnheiten kehrten zurück, alte schlechte Implementierungen blieben allerdings auch und niemand hatte mehr so recht einen roten Faden für ein einheitliches Grundkonzept. Der eine mischte hier, der andere da. Ein Rocky Beach besaß hier ein Krankenhaus, da eine Oper, dort zwei Stadtparks und hier war es wieder klein, wenn auch in Bayern. Ich fasse das letzte Stück zusammen, weil die Phase der Orientierungslosigkeit früh begann und bis heute andauert.

Man konnte nicht mehr von einem Großen Ganzen sprechen, weil sich immer neue Elementen immer mehr widersprachen und nicht zusammen SEIN konnten, egal ob man sie mochte oder nicht. Es fehlte die Glaubwürdigkeit einer gemeinsamen Grundlage und jedes Experiment war ein abgespaltener, kompletter Einzelteil eines Multiversums, der nur für sich allein existieren konnte, wenn man näher draufguckte. Klar, man kann sich mit Mühe alles zurechtbiegen, wenn man das alles unter einen Hut bringen will. Justus fährt an zwei Tagen im Jahr Motorrad, an einem mit dem Rolls Royce und den Rest mit seiner eigenen Karre, genießt mal das Kleinstadtflair von RB, dann das Großstadtflair von RB, mutiert alle zwei Folgen völlig glaubwürdig zum Superverbrecher oder zum Emo-Wrack, ist dann im nächsten Buch aber wieder pünklich die stilisierte Kunstfigur für Kinder ohne allzu große Tiefe, als die sie eigentlich gedacht war. Peter mutiert vom sportlichen Hasenfuß mit Raubtier-Mut zum Volldeppen und wieder zurück, Bob wird komplett zu Andreas Fröhlich, auch im Buch und verliert vollkommen das, was der Charakter eigentlich mal war. Wenigstens sind sich da die meisten Autoren einig ;-) Aber insgesamt, haben all diese Aspekte der Neuzeit, über die hier im Forum ja schon ausführlich Diskutiert wurde, eben ein Problem: Ob man sie mag oder nicht, sie ergeben kein einheitliches Bild mehr, brechen das Serienkontinuum an allen Ecken und Enden und gewährleisten, dass jeder Autor im Prinzip das tun kann, was er/sie will; mehr als nur im Zuge normaler kreativer Freiheit. Es fehlt ein klares Leitmotiv.

Nun kommen wir zur Subversion, die mit Progression verwechselt wird. Viele Autoren haben erkannt, dass etwas passieren muss, will man weitere Folgen glaubhaft schreiben können. Sie versuchen neue Dinge, was im Prinzip löblich ist. Aber es gibt zwei Probleme: es gibt keine Einheitlichkeit dahinter, sie alle kommen sich gegenseitig in die Quere. Und es gibt keinen großen neuen Schritt wie die Crimebusters, der einen Neuanfang, wie er sich in vielen aktuellen Geschichten immer wieder andeutet, erst erklären und sinnvoll machen würde. Gäbe es den Schritt einer bspw. 2. neuen Crimebusters-Ära, wäre KE's Straße des Grauens für diese wahrscheinlich sehr gut geeignet, wie auch der Schattenwelt-Dreier, denn sowas passt viel eher in ein derartiges Konzept. In dem Konglomerat das aktuell vorherrscht und das noch am ehesten nach den Klassikern riechen soll, was das Konzept angeht, ist sie allerdings vollkommen fehl am Platz weil sie an allen Ecken und Enden zu inhaltlichen Konflikten führt. Aber leider hat sich GERADE DIESE Taktik seit längerem eingebürgert und wird für die neue Weiterentwicklung gehalten, wo sie eigentlich nur immer wieder die alten Elemente auf den Kopf stellt, so zu "Zerstörung" führt und die Gesamtuneinheitlichkeit irgendwann auf ein unerträgliches Maß steigern wird. Man nimmt den absichtlich nur bis zu einem gewissen Grad, da Kinderbuch, definierten Charakter von Justus und dreht ihn ordentlich durch die seelische Konfliktmühle für Erwachsene(!), was auch einigen Lesern zu gefallen scheint; man bricht die Grenzen der Serienmoral indem Verbrechen begangen werden und man hebelt die bisherigen Konventionen aus; nie durfte Mord vorkommen, dann treiben wir das Nicht-Vorkommen eben planvoll und mit Fortschrittsglauben auf die Spitze; einigen gefällt das und es übt einen Reiz auf sie aus, hat aber mit Konsequenz und Logik innerhalb der Serie nichts mehr zu tun, macht diese nur noch entropischer und wird nicht Fortschritt sondern das Ende bedeuten, wenn nämlich der Brennstoff für die Verfeuerungen irgendwann ausgeht und man noch immer kein neues, einheitliches Gesamtkonzept zur Hand hat oder sich endlich wieder auf den roten Faden besinnt.

Experimente sind nötig, sie können und dürfen auch mal schief gehen und wenn sie klappen, können sie Gutes bringen. Aber ganz prinzipiell einen Weg der Fortführung durch Sezierung und Verbrauch zu wählen, halte ich für falsch und destruktiv.

Ein wichtiger Punkt ist natürlich, was ich schon andeutete, dass die genaue Grenze dessen, was subversiv und was progressiv ist individuell etwas variieren kann, da verschiedene Leute verschiedene Fähigkeiten besitzen, sich selbst konkurrierende Fakten mit einer möglichen Erklärung glaubhaft zu machen. Vom Grundprinzp her ist es allerdings so, wie ich oben schrieb, denke ich. Es nützt also nichts, sich über einzelne Details wie Motorrad oder nicht Motorrad zu streiten; es ist mehr die gesamte Tendez, die ich ansprechen wollte und die mir Sorgen macht, was die Entwicklung der Serie betrifft.

Ich hoffe, dies diente genügend zur Erklärung offener Fragen an mich :-)
28) Besen-Wesen © schrieb am 14.09.2014 um 21:04:44: Ich beschränke mich erst einmal auf Stichwörter: Weiterentwicklung halte ich für notwendig, aber in kleinen Schritten und nicht zuviele "Baustellen" auf einmal. Die Weiterentwicklung sollte abgesprochen sein und nicht so aussenden, dass ein Autor in seinen Büchern, Gegebenheiten in eine ganz bestimmte Richtung verändert, die anderen nicht oder in eine Entgegengesetzte. Problematisch halte ich "Weiterentwicklung" bei den Hauptcharkteren, insbesondere jegliche Psychologisierung. Justus, früher Superhirn, heute eher Richtung komplexbeladener Tollpatsch, über Hugenay will ich gar nicht reden. Das mag einmal interessant gewesen sein, aber damit ist die Figur grundlegend geändert und quasi tot - zumindest in der bisherigen Form. Bei Skinny sehe ich ähnliche Tendenzen. Weiterentwicklung, wenn es sinnvoll erscheint, und zwar der gesamten Serie guttut und nicht nur einen etwas schwachbrüstigen Plot aufwerten soll. Mit Dingen wie Justus Motorrad habe ich kein Problem. Auf Justus selbst hat es keinen Einfluss, es kommt nicht regelmäßig vor, und wenn Tante Mathilda dahinterkommt muss das Gefährt dran glauben. Die Tabubrüche aus "Straße des Grauens" hätten mich weniger gestört, wenn sie einzeln auf unterschiedliche Folgen verteilte gewesen wären. So wirkt es wie mit der Brechstange. Die eigentliche Handlung gibt allein meiner Meinung nicht soviel her - bei "Der namenlose Gegner" ist es noch extremer, nur dass es hier nicht die drei zentralen Figuren betrifft. Focus liegt bei beiden Folgen weniger auf dem Fall selbst sondern auf dem Verhalten bekannter Figuren. Wenn das zur Regel wird, wird früher oder später einiges aus dem Ruder laufen, da schwer umkehrbar oder von den Autoren unterschiedlich gehandhabt.
27) Hunchentoot © schrieb am 14.09.2014 um 19:34:36: @Murph Kommt alles, bin nur momentan etwas beleidigt

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