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Auf der Couch von Dr. Franklin - ???- Interpretation mal anders

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42) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 20:54:59: @38,39 Daß ihr alle den Nevis nicht mögt? Ich finde seine ???-Trip-Bücher irgendwie befreiend, mal aus dem stickigen RB zu entkommen. Die einzige "Kriminelle" in der Serie hat hoffentlich lebenslänglich mit anschliessender Sicherheitsverwahrung, ich meine natürlich Vollenbruch. Ich hoffe wirklich, daß es da kein Comeback geben wird. Ihr komplettes ???-Oeuvre hat in der Serie nichts zu suchen. Minninger wäre heute ein Heiliger, ähnlich wie Fischer es wirklich ist, die Magdalena Neuner der Serie, wenn er nur die "Stimmen" an den Start gebracht hätte. Leider kamen da noch zehn Dinger, die entbehrlich bis nervend sind. Wenigstens, was die Skripte betrifft, kopiert er heute die Dialoge nicht mehr einfach komplett. Er fällt nicht mehr auf, das ist schon viel. Zu der schwachsinnigen Verwendung der Rätseltexte bei MaSo gibt es in "Nacht der Tiger" eine richtige Negativ-Parade. Ich sage nur, die ??? leben in den USA, da wird allgemein Englisch gesprochen und nicht Deutsch und wir als Leser/Hörer wissen das!!!
41) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 20:52:43: Klar, ich wollte nur auf die Diskrepanz zwischen dem Inhalt des Films und dem Inhalt der Serie hinweisen. Die meisten sind ja hier erwachsen, aber nicht, dass irgendjemand Nicht-Volljähriges noch auf die Idee kommt, sich für den Film zu interessieren.
40) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 20:34:55: @39 Ich wollte ein klassisches Beispiel für Exploitation geben, "LHotL" ist ja ironischerweise eigentlich ein Remake von Bergmanns "Jungfrauenquelle", einem ganz seriösen Opus. Wenn man bei "LHotL" den Subtext nicht schnallt, kann es dazu kommen, wie es passiert ist, daß der Projektorraum gestürmt wird, um den Film zu zerstören.
39) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 19:50:06: @38 Yo, das trifft es ganz gut. Mir persönlich testet Marx manchmal die Grenzen zu sehr, aber er hat den besten Draht zur Serie. Das positivste, was ich über Sonni sagen kann, ist, dass er lieber seine eigene Serie weiterentwickeln sollte. Nevis ist imo ein Schwerverbrecher ;-) Minninger hat ja mit Stimmen aus dem Nichts nen ziemlich harten Thriller fabriziert, der besser als Hitchcock-Film funktioniert hätte. Gefiel mir gut, war aber auch etwas deplaziert. Da ich ja nach längerer Pause erst wieder mit neuen Folgen angefangen habe, kann ich zu Kari nicht viel sagen, aber ihr aktuelles Buch klingt nicht ermutigend.

@36 An Last House On The Left sollte man sich aber lieber nicht orientieren, trotz Subtext ;-) Und ja, die salonfähige Exploitation sorgt dafür, dass mein Fernseher zusehends verstaubt. Wenn ich schon sehe, dass man Nachrichtensendungen kaum noch von Boulevardmagazinen unterscheiden kann... Aber es ist schon wahr, der Subtext ist es, der solche Ansätze retten kann. (Und mit dem man auch super rechtfertigen kann, wenn man schlechte Filme mag *grins* )
38) swanpride © schrieb am 03.03.2013 um 17:43:32: Ich denke mal, Marx hat schlichtweg ein Gefühl für die Figuren und dafür, was in der Serie noch geht und was nicht. Selbst wenn sich seine Experimente schon mal vom "Klassischen Format" entfernen, bleibt er doch immer mit einem Bein fest im ??? Universum verankert.
Wenn ich einen Sonnleitner lese, dann ist es so, als würde ich ein Buch lesen von jemanden, der die zwar weiß, was die Elemente eines Klassikers sind (Rätsel, Schatzsuchen usw), und nicht wirklich verstanden hat, wie sie funktionieren. Dass es eben nicht reicht, zahreiche Figuren einzuführen, sondern es vor allem darauf ankommt, dass der Leser zu diesen Figuren eine Verbindung aufbaut. Dass es nicht reicht, Rätsel einzubauen, sondern dass sich die Rätsel in die Geschichte einfügen müssen und für den Leser eine Herausforderung darstellen sollten. Dass ein Kriminalfall einen vernünftigen Aufbau und eine überzeugende Auflösung braucht.
Bei Nevis frag ich mich einfach nur ob er weiß, für welche Serie er schreiben soll.
Bei Minninger war immer das Problem, dass er mehr Hörspielskripte als Bücher geschrieben hat.
Und Kari...ich kann ihr letztes Buch immer noch nicht fassen.
37) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 12:20:06: @36 *auszeichnete, geändert hat
36) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 09:26:40: Exploitation ist heute salonfähig geworden. RTL z.B. sendet zu 80% Formate, die ausschliesslich sowohl Darsteller wie Zuschauer ausbeuten. Das geht bis ins Abendprogramm in Sendungen wie "Rach, der Restaurantester" oder auch das einstmals edle "WWM?". Clever kurz die Spielregeln geändert, schafft praktisch niemand mehr den Sprung auf €125000 und wenn, hat er so die Buchse voll, daß eben kein "Risiko" mehr eingegangen wird. Wunderbar, der Sender spart viel Geld und als schöner Nebeneffekt traut sich jetzt sogar die prolligste Klientel auf den Stuhl zum "Herrn Jauch". Immer gibt es bei RTL dabei ein Herrschaftsgefälle mit absolutem Respekt und Gehorsam, obwohl es doch so freundlich wirkt. Schlicht Ausbeutung und jede Woche wieder. Bei Exploitation-Filmen wie dem originalen "Last House on the Left" wirkt dagegen alles krude und brutal, aber nur auf den ersten Blick, denn eigentlich geht es um den Vietnamkrieg und eine bornierte Wohlstandsgesellschaft zuhause, die friedlich wirkt, aber keinen Deut weniger grausam ist. Eben der Subtext. Auf die Serie angewandt, kann man am besten zwei unterscheiden: MaSo und Marx. Der erste liefert solide Ware, die die Formen der Serie benutzt, um zu entertainen, was dann immer austauschbarer wurde und heute leider keine Überraschungen mehr liefert. Alles frei von jedem Subtext. Marx auf der anderen Seite, hat sich bei zwei Dritteln seiner Arbeiten im Fundus der Klassiker bedient, aber in seinen guten Arbeiten hat er praktisch mit uns gesprochen, was seine Arbeit mit den Klassikern verbindet, was die alten Bücher auszeichete, was den alten fehlte, was sich in der Welt geänderte hat, was die Identität der Figuren ausmacht und wie weit man mit ihnen gehen kann. Das ist der Subtext, ganz im Rahmen der Serie mit ein paar Ausreissern. Und darum fühlt sich ein Großteil der Leser mit Marx verbunden, während man sich bei MaSo bestenfalls unterhalten fühlt. Ein abwesender Marx wäre für die Serie ein großer Verlust gewesen.
35) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 04:40:45: Jetzt bin ich gerade auf den Fachbegriff dafür gestoßen, wenn man ein erfolgreiches Konzept zweitverwertet und mit reißerischen Elementen anreichert, um auf der Erfolgswelle mitzureiten und noch etwas mehr herauszuholen: Exploitation. Besonders beliebt bei Filmen. Aber so hart es klingt, die Serie lässt sich davon nicht mehr völlig freisprechen.
34) Hunchentoot © schrieb am 03.03.2013 um 03:45:18: Einflüsse hat jeder und sie zu etwas ganz eigenem zu verarbeiten ist im Ergebnis keine Fanfiction mehr. Dafür, dass Autoren mit starkem Veränderungsbedürfnis lieber eine eigene Serie schreiben sollten, als die anderer Leute umzugraben, bin ich schon lange. Insofern müsste man Sonnleitner für Tom O'Donnell eigentlich loben, wenn er sich ausschließlich dort (um-)gestalterisch austoben würde.
Twilight und 50 Shades, wenn du das rechts und links von mir aufstellen würdest, wüsste ich nicht, in welche Richtung ich fliehen soll *teh stupid, it hurrrts*
33) baphomet schrieb am 03.03.2013 um 02:58:55: Ein aktuelles Beispiel, wie Fanfiktion in eine eigene Serie mündet, obwohl ihr Ursprung in einer erfolgreichen anderen lag, sind ohne Zweifel die literarisch eher zweifelhaften "Fifty Shades Of Grey", die als Twilight fan fiction begannen. Allerdings hat sich die Autorin völlig von der originalen Vampirserie gelöst. Man stelle sich vor, Marx hätte seine Fanfiktion, statt einer Veröffentlichung in der Serie, weiterentwickelt, zu etwas Autonomen: Wie wäre die Serie weiter verlaufen? Oder ob überhaupt? Zum Motorrad muss ich sagen, daß seine Verwendung durch JJ in der allgemeinen Serie völlig unangemessen ist, aber im Kontext von "Botschaft" passend ist, denn dieser Teil ist nun wirklich ein Meta-Spiel, das schon lange in der Luft lag und von KE mustergültig umgesetzt wurde. Und wenn Mr. Grey Professor Moriarty und Just SH ist, dann kann er eben auch Batman sein, der aufs Batcycle steigt. Überhaupt sehe ich in diesem Buch mehr Potential als in jedem anderen der letzten 30 Bände.
32) Hunchentoot © schrieb am 02.03.2013 um 20:38:06: Ach so, dann sind wir uns weitgehend einig.
Fanfiction ist ja durchaus was tolles, aber eben hauptsächlich für einen selbst und eventuell ein paar exklusive Mitleser. Das Schreiben eines kommerziellen Buches für eine bestehende Serie folgt anderen Regeln. Wirklich freie Hand hat man nur, wenn man etwas komplett selbst kreiert. Sonst landet man immer da, wo Justus plötzlich ein Motorrad fährt, weil man das immer gerne so gehabt hätte, obwohl das für die meisten anderen Leser völlig OOC ist. Oder wo Bob eine nach der anderen abschleppt und Peter plötzlich einen... "Freund"... hat. Etc. Etc. Man sollte eben Krimis schreiben und keine Daily Soap
31) baphomet schrieb am 02.03.2013 um 19:59:58: Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt, was Marx "Verdienst" betrifft. Er hat ja zu Beginn diese Serie, wo er an die Figuren "rangeht", damit diese in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Das wäre in der Originalserie nicht möglich gewesen, "Doppelgänger" scheint da eine Ausnahme zu sein, aber da wird ja nichts über JJ herausgefunden. Insofern hat kosmos hier klassische Fanfiktion veröffentlicht. Das war eine Subversion, die spannend war. Nur, es bleiben Singularitäten, die man nicht wiederholen kann. Da Marx immer der Leitwolf war, bildete er auch die Schablone und die Legitimation für die anderen. So hat er diese Psychologisierung eingeführt, die anders ist als BJHWs Ansatz. Sie legte einfach alles Mögliche den Figuren in den Mund/Kopf, erweiterte so einfach die Szene, die sie beschrieb, egal, ob das zum jeweiligen Charakter gepasst hat. Durch Marx aber wurde die Psychologisierung ein Werkzeug, das die Handlung entweder nur würzt oder ganz bestimmt. Das ist jetzt in der Serie von allen Autoren verwendbar und wird auch ausgiebig gemacht. Da erleben wir ständig Stimmungslagen und Launen an allen Ecken, was bei den Hörspielen zum Großteil gnädig wegfällt. Aber mir verleidet das ziemlich das Lesen und den Autoren erspart es das harte, konstante Plotting. Das Buch wird ja auch so voll.
30) Hunchentoot © schrieb am 02.03.2013 um 16:08:54: Ok, Marx hat mit der Psychologisierung damals frischen Wind in die Serie gebracht. Aber genau diese ist so ziemlich das einzige, was ich an Marx Büchern NICHT mag, schon damals. Vielleicht wirkt es manchmal so, als ob gerade das sein Erfolgsrezept wäre, aber ich denke, es liegt eher darin begründet, dass er so ziemlich ALLES ANDERE richtig macht.
Wie erkläre ich das am besten... wenn ich ein Buch lese, interpretiere ich weniger in die Charaktere hinein, als in den Autoren selbst. Ich überlege also nicht, warum Justus dieses oder das tut, sondern warum der Autor ihn dieses und das tun lässt und ziehe daraus meine Schlüsse. Dadurch bekomme ich heutzutage das Gefühl, das jeder Autor die Charaktere viel zu sehr nach seinen persönlichen Wünschen und Eigenschaften formt, was zu Inkohärenz zwischen den Büchern und zu Verlust der Universalität der Figuren führt, weil ein Marx-Peter ganz anders ist als ein Sonnleitner-Peter. Und ganz schlimm wird das, wenn es zu persönlich wird... Nehmen wir an, ich schriebe ein DDF Buch und würde mich nur an mir selbst orientieren. Im Nu hättest du Charaktere, mit denen sich nur noch ein Bruchteil der Leser identifizieren könnte.
Andererseits muss man wieder einen klaren Strich ziehen. Wenn man Romane schreibt, ist genau das wiederum erwünscht. Allerdings legt man dort ja auch selbst die Rahmenbedingungen des werksinternen Universums fest. Wenn man das bei DDF immer wieder neu und individuell macht, werden die Folgen zu anderen Büchern, die einen anderweitig wahrscheinlich gar nicht interessiert hätten.
Wichtiger als charakterliche Tiefe ist wohl charakterliche Glaubwürdigkeit und die kann auch manchmal im Weglassen der seelischen Konflikte bestehen.
29) baphomet schrieb am 02.03.2013 um 09:32:26: @28 Es sind *Jahrzehnte.
28) baphomet schrieb am 02.03.2013 um 09:29:07: @25 Entmystifizierung ist der richtige Begriff. Marx hat damit und mit der Rückkehr zu alten Figuren und Themen die Serie aus ihrem Sumpf gehievt. Das ist sein unbestreitbarer Verdienst. Damals war das neu, aufregend und ein bisschen frivol. Aber er selbst hat es mitunter übertrieben, gerade was Justus betraf (Die falschen Eltern, Brittany, JJs Selbstgefälligkeit). Heute ist das character-bashing ein Gemeinplatz geworden, wo sich jeder mal was rausnimmt. MaSo hat in seinem Crimebusters-Revamp "Nacht der Tiger", daß mir von seinen letzten Sachen noch am besten gefällt, dieses merkwürdige Geschwisterverhältnis aufgebracht, in dem Cotta ähnlich infantil wie die ??? wirkt, die das ja noch sein dürfen. So wiil ich mir den bodenständigen Inspektor nicht vorstellen. Aber MaSo kann das machen, eben weil es die vielen Präzedenzfälle aus der Geschichte der ??? gibt, die das Publikum kennt und einfach abnickt. Und da sind wir wieder beim out of character-Problem in der Serie. Wir leben schon einige Jahre, Jahrzente, wenn man bis zu Cota in den CB zurückgeht und dann kommt einer daher, liefert irgendeine Interpretation von Cotta ab, die ihm gerade in den Plot passt und zerstört die Vorstellung, die man hatte, auch wenn man das vorher nicht groß reflektiert hat. Umso ärgerlicher ist dann das böse Erwachen.

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