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Aiga Rasch

...plaudert aus dem Nähkästchen
Aigas LuluGeboren bin ich 1941, als die Bomben des Zweiten Weltkriegs auf Stuttgart hagelten. 1945 kamen die Amerikaner. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. 1960 habe ich am Fanny-Leicht-(Pro)Gymnasium das Abi gemacht, in der legendären Klasse, mit denen die Lehrer das erste Abi an der Schule durchgezogen haben. 4 Schuljahre lang waren wir die größten. die Wartezeit bis zum Semesteranfang verbrachte ich damit, Schreibmaschine und Steno zu lernen. Ersteres ist mir sehr nützlich, ich tippe fast schneller als ich reden kann - 10 Finger blind mit jeder Menge Fehler. Steno konnte ich sehr gut, habe aber alles vergessen. Dann machte ich ein Semester "Querbeet" an der Uni Tübingen, Berufswunsch: Journalistin. Germanistik, Philosphie, Psychologie, Archäologie, irgendwas Chinesisches, das aber dann flach fiel, auch was Griechisches bei Prof. Walter Jens. Dummerweise hatte ich kein großes Latinum, nicht einmal das kleine. Natürlich belegte ich dann das Große - und als ich merkte, daß mich das mindestens 4 Semester kosten würde, warf ich das Handtuch und ließ mich heiraten. Das waren schwierige Zeiten. Wie ich zur Grafik kam, wie ich ins "international who is who of authors and writers" kam, ist eine lange Story mit sehr tiefen Tiefpunkten und kolossal hohen Highlights. Eigentlich ist es auch heute noch so.
Ein Bericht über Aigas Arbeit

Aiga RaschWie alles begann Die drei ??? waren eine der wenigen Aufträge, um die sich Aiga selbst bemüht hat, denn normalerweise ließ sie sich Angebote zukommen und wählte die aus, welche ihr am meisten zusagten. Für weniger interessante Aufträge hat sie die Preise hochgetrieben, so daß der Auftraggeber entweder abgesprungen ist oder der Auftrag aus finanziellen Gründen wieder interessant war. An die Illustration der drei ??? kam Aiga 1969 mehr oder minder durch Zufall, als sie gerade beim Franckh-Verlag die Illustration für einen "Mädchenschinken" abgeben wollte. Dabei sah sie auf einem Tisch die Bücher "Gespensterschloß" und "Flüsternde Mumie" (die ersten beiden deutschen drei ??? Ausgaben von Franckh) mit der Schutzumschlag-Gestaltung von Jochen Bartsch. Auf die Frage, was das sei, antwortete man ihr: "Alfred Hitchcock und die drei ???, aber die Reihe geht nicht gut". Wenig später stellte Aiga ein neues und für die damalige Zeit revolutionäres Konzept vor: den bekannten schwarzen Hintergrund mit weiß-rot-blauer Schrift und dem etwa quadratischen Coverbild. (An diesem Konzept besitzt Aiga auch heute noch die Urheberrechte und jeder, der dieses Konzept benutzt, mußt Lizenzgebühren an sie zahlen. Daher erscheint der Titel "Die drei ???..." oft in anderen Farben bzw. Schriftarten.) Nach einigem Hin und Her stimmte der Verlagsleiter mit dem Kommentar zu: "Sie sind wohl doch näher an der Jugend." Das erste Buch, das sie illustriert hat, war die deutsche Folge Nr. 3 "Die drei ??? und der Fluch des Rubins". Zu recht ist Aiga Rasch sehr stolz auf dieses Konzept und betont, daß dieses maßgeblich zu dem Erfolg der Serie in Deutschland, die nun schon über 30 Jahre ununterbrochen läuft, beigetragen hat.

Warum verschwinden alte Illustrationen?
Absichtlicherweise tauchen auf keinem Bild die drei Detektive auf; sie wollte immer die Phantasie der Leser mit ihren Bildern herausfordern. Auf die Frage, warum einige Coverbilder geändert wurden, meint Aiga, das sei für Illustrationen auf Büchern ganz normal. Man wolle damit die Bücher immer wieder interessant machen und zum Kauf anregen. Außerdem hat sich ihr Stil kontinuierlich weiterentwickelt, so daß ältere Illustrationen vom Stil neuerer Bilder sehr weit auseinander lägen und ihr oder dem Verlag einfach nicht mehr gefallen haben. So gefalle ihr aber die alte Illustration des Super-Papageien besser als die neue. Seitdem seit Mitte der 80er Jahre Buch und Hörspiel fast parallel herauskommen, werde kein Buch mehr neu illustriert (Die Folge "Höhlenmensch" ereilte es als letzte). Seit "Diamantenschmuggel" werden die Bücher nicht mehr mit Schutzumschlag verkauft, sondern das Coverdesign wird direkt auf den Einband gedruckt. Aiga ist darüber sehr froh, denn früher warfen viele den  Schutzumschlag weg, oder er war schnell verschlissen. Früher hat Aiga zwei Schutzumschläge pro Jahr gestalten müssen, heute sind es sechs.

Der Computer - ihr bester Freund
Für jedes Coverbild stellt sie zum Teil bis zu 30 Rohentwürfe zusammen. An den Verlag schickt sie fünf sogenannte Briefmarken als Covervorschläge, von denen der Favorit dann oft auf Wunsch des Verlages noch einmal verändert werden muß. Seit "Tatort Zirkus" erstellt Aiga die Grafiken mit Hilfe des Computers. Die ersten Bilder wurden noch in schwarz-weiß erstellt, die sie anschließend colorierte. Das erste farbig erstellte Bild an ihrem Macintosh (ihrem besten Freund) war die Folge "Spuk im Hotel". Am Anfang traf Aiga auf zum Teil massiven Widerstand von Seiten des Verlages – sie mußte das wie wir finden wunderschöne Bild "Spuk im Hotel" nochmals mit konventionellen Methoden überarbeiten. Die Person auf dem Cover soll Amanda Black darstellen; auf der veröffentlichten Version vermuten viele eine männliche Person. Das Hotel im Hintergrund, welches auf dem Buchcover nur teilweise zu sehen ist, hat sie als Logo für Arnes und Hendriks Homepage gestiftet.
Als Vorlagen nimmt Aiga gerne selbstgemachte Fotos, aber auch Bilder aus Büchern und Zeitschriften, welche sie dann in für sie typischer Art und Weise verändert, so daß – wie sie extra betont – evtl. Urheberrechte nicht berührt werden. So befand sich unter den Briefmarken zu Wolfsgesicht ein Gesichtszug von Bundeskanzler Gerhard Schröder, das sie in einem großen Nachrichtenmagazin gefunden hat. Wir dürfen gespannt sein, was Aiga ihren vielen Fans in Zukunft präsentieren wird, denn die Freude am Illustrieren der drei ??? Bücher hat sie auch nach 30 Jahren immer noch nicht verloren...
 

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